1828 / 141 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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en Erziehew / go Anstalten untersagt? Sind nicht die kleinen

eminarien, welche durch eine in die Gesetzsammlung nicht Aufgenomm ene und mit der, die Jesuiten wieder herbeiru⸗ . Balle gleichzeitigen Verordnung organisirt wurden, mit zerletzmng des Gesetzes gebildet worden? Die Minister haben sich feierlich verpflichtet, zur Gesetzmäßigkeit zurück= zukehren, und für die Beobachtung der Gesetze zu sor— gen. Warum zögern sir denn, die kleinen Seminarien aufzalͤsen? Wozu bedaͤrfen sie der Meinung elner Com⸗ mission uber eine so einfache Frage? Will man zu uns etwa von Verfolgungen gegen die armen Priester sprechen? Haben wir jemals dorgeschlagen, man solle die Einielnen wie Jesuiten ausforschen und ihnen in dieser Eigenschaft den Proceß machen? Man kann in Frankreich ungestraft Jesult, Absolutist sein; aber wenn ein r Maire sich erlaubte, zu erklären, er betrachte die Charte

nicht als Staats- Gesetz, wurde ihm der Minister des In- nern dann wohl noch sein Amt lassen konnen? Aber eben so sehr verletzen die vom Staate besoldeten Priester und. vornehmlich die Bischöͤfe, welche sich weigern, die Erklärung von 1682 und das Eoncordat zu unterschreiben, die Gesehze. Der Staat ist ihnen keinen Unterhalt schuldig; sie mögen ihre Entlassung nachsuchen und dann in voller Frelheit le= ben, wie auch ihre Meinungen beschaffen seien. Behalten sie ihre Stellen und falschen Grundfaͤtze, so wollen sie nur durch das Ansehen, welches ihnen ihr Titel und ihre Unver— letzlichkeit gewährt und mit den zahlreichen Schaaren, welche in den kleinen Semingrien und unter den Fanatikern der jungen Geistlichkeit zu ihrem Dienste berelt sind, auf die Um

. unserer Einrichtungen und der politischen und religiö⸗ en Duld schichte lies't, was die Geistlichkeit inmitten der Staͤnde und in Ge⸗

enwart der National⸗Versammlung that. Zu Orleans begehrte

e Todesstrasen gegen die Protestanten und bezeichnete den

dmiral von Collgny, welcher dem Könige und den Stan, den die demuͤthigen Bitten derselben uͤberreichte, dem Dolch der Meuchelmoͤrder zum Opfer. Das Uebel, welches uns ergriffen hat, ist viel enger an die jesuitische und ultra— montane 2 geknüpft als an die Politik des Herrn v. Villele. Dleser war nur ein Werkzeug: er ist gefallen; allein die Parthei, welche ihn in seiner Macht aufrecht erhielt,

86 in ihrer alten Stellung geblieben. Wenn das jetzige Ninisterium sich nicht bestrebt, sie aus derselben zu vertreiben so wagen wir es auszusprechen, daß es ein Verraͤth den Interessen der Nation und der Urheber seines eigenen Unterganges ist. Nicht morgen muß man sich mit diesen Fragen beschaͤftigen; heut muß man daran denken; sie muͤs⸗ sen der herrschende Gedanke, der Gedanke aller Augenblicke sein. Statt ein den Journalen tödliches Gesetz aufrecht zu erhalten, sollte das Ministerium sie zu Huͤlfe rufen, um seine Schwäche zu stuͤtzen: denn die Macht der Zeitschriften ist keine andere, als die des lebenbringenden und aufgeklärten Theils der Nation.

; aris, 22. Mai. Bei Gelegenheit der Ernennungen, die kuͤrzlich bei dem Cassationshofe statt gefunden haben, ver⸗ nimmt man Folgendes: Der Graf v. Peyronnet gedachte von der Last feiner Arbeit auf dem bequemen Posten eines Ersten Praͤsidenten jenes Gerichtshofes, der außer den Eh⸗— ren und dem Einflusse, die demselben gebuͤhren, dem Inha— ber ein jährliches Gehalt von 100,900 Fr. einträgt, aus zu, ruhen. Schon bei Lebzeiten des Villeleschen Ministeriums war an den Grafen de Seze der Antrag ergangen, gegen eine nahmhafte Summe abjudanken. So sehr diefer auch das Geld liebte, so war ihm indessen diesmal doch nicht bei⸗ zukommen. Unter den gegenwartigen Umstaͤnden konnte von

* v. Peyronnet unmöglich die Rede sein; aber man hat

ihn deshalb nicht aus den Augen gelassen. Die Ernennung des verdienten Hrn. Henrion de Panfey ist bloß darauf be⸗ rechnet, Zeit zu gewinnen, da sich annehmen läßt, daß der⸗ selbe den ihm zu Theil gewordenen Posten nicht lange be⸗ kleiden werde. Vier und achtzig Jahr alt und schon vor 2 Jahren vom Schlage getroffen, hat der ehrwürdige

reis sich nur mit genauer Noth in den Bädern zu Plombitres erholt, die er seit 55 Jahren, ohne je ein ein, fNges Mal gefehlt zu haben, besüächt, wo seine Ankunst

mer mit liche Lustigkeit des höchst 8 Gastes ihm jedesmal eine. Art von Jubelfest bereitet. er Hintritt de Eis und. die dadurch erfolgten Promotionen haben endlich auch Hrn. Cheauveau-Lagarde zu einer Stelle geführt, wie er sie nur

wünschen konnte. Bekannt sst die ruͤhrende Art, wie dieser tegelehrte die Königin Marie Antoinette vertheidigt hat.

Sein Talent besteht vorzuͤglich in der Kunst, die Sprache der Empfindung ju reden. Nach der Wiederherstellung der Monar⸗

Präfekt, wenn ein

ung hinarbeiten. Man schaudert, wenn man in der Ge⸗

er an

ehnsucht erwartet wird und wo die unerschöͤpf.⸗

2.

chie vernachläͤssigt, versuchte Herr Chauveau⸗-Lagarde wäh—⸗ rend der 1990 Tage sein Glück in den . te's. Nach der zweiten Rückkehr Ludwigs des XVIII. wurde ihm eine Advocaten-Stelle beim Cassatlons, Hofe zu Theil, die er auf seinen Sohn uͤbertragen durfte; sie hätt? diesem sonst so, o Fr. gekostet. Fur sich selbst beabsichtigte er Besseres. Um seinen Zweck zu erreichen schien ihm ein ver⸗ trauter Umgang mit elnem Rathe beim hiesigen Königlichen Gerichtshofẽ, einem der bedeutendsten Congreganlsten (Hrn. LAmh erforderlich, da indessen dieser Verkehr, nach ziemlich langer Dauer, doch zu nichts fuͤhrte, so besann sich Herr Chaveau-Lagarde plötzlich eines andern und unterzeichnete mit Herrn. Isambert, Memoiren gegen die Jesuiten. Auf diesem Wege ist er nun, wie wir 2 welter gekommen, Alles haͤngt von Zeit und Umstaän⸗

Großbritanien und Irland.

London, 24. Mai. Von den Theilnehmern an den Land⸗Banken, ist an die Lords der Schatzkammer ein von Sir John Wrortesley unterzeichnetes Schreiben gerichtet worden, worin dieselben prophezeien, daß aus dem Bestehen der Neben⸗Banken , nglischen Bank fuͤr den gan⸗ zen Staat großes Unheil hervorgehen werde; ja, daß die da⸗ durch bewirkte Macht des Hauptstammes „die Unabhaängig⸗ keit des Landes“ bedrohe. Die Times bemerkt indeß darü— ber, daß sich die Gesetzgebung nicht eher um die von der Vergrößerung der Engllschen National-Bank zu befürchtende Gefahr zu bekuͤmmern brauche, als wenn das Uebel dringend oder nahe sein werde. ; ;

Die Times drückt sich solgendermaßen über Dom Mi— guels letzte Schritte aus: Die Zusammenberufung der Eor⸗ tes von Lamego, um uͤber oͤffentliche Angelegenheiten zu berathen, ist unter den jetzigen Umständen ein lächerliches

als auf dem vorigen. den ab.

Gaukelspiel. Die drei Staͤnde, wie man sie nennt, sind seit f

1697 nicht jusammenberufen worden, und sie sind nicht im Stande, den Willen der Nation auszusprechen. Die Abge⸗

sandten der rebellischen Municipalitäten koͤnnen also nur die⸗

jenigen Meinungen aͤußern, welche sie schon in ihren Adressen abgegeben haben; die Erklärung der Moͤnche und Geistlichen ist schon durch die Verbrennung der Charte ent⸗ schieden; und die Pairs hätten eben so gut in der gesetzge⸗ benden Kammer Dom Pedro's als in en n, Cortes

fragt werden können. Eine merkwürdige W

breise der Gesandten und das Aufhören der diplomatischen Beziehungen mit Europa auf die Anhänger des Usurpators haben, die nun „mit ihrem Ruhme allein sind.“

Anm letzten Dienstage feierte die Gesellschaft zur Unter stuͤtzing welblicher Waisen ihren bir, unter dem Vor⸗ sitze des Hrn. Pallmer, des Parlaments-Mitgliedes fuͤr Surrey. Die an demselben Tage fuͤr die Zweck‘ des Ver⸗ eins angestellte Sammlung betrug mehr als 9609 Pfd.

Zu Dublin fand wegen der im Unterhause durchgegangenen

Beschluͤsse hinsichtlich der Katholiken, wieder eine Versammlun J 23 rn. O Goroinans Vorsitz statt, bei 4 K

der selben unter

O Connel folgende Rede hielt: „Dies, meine Herren, ist ein

großer Tag für Irland. (Beifall) Ich stimme mit Herrn Brougham uͤberein, daß kein Mitunterthan gegen den an⸗ dern die Freude wegen eines errungenen Vorthells laut oder triumphirend zußern muͤsse. (Hört, hört) Dies ist ein Au⸗ Jenblick der Versöhnung, der alle Klassen der Unterthanen Seiner Majestät in Freundschaft und Liebe vereinigt. Nie⸗ mand kann mehr als ich einer Handlungsweise widerstreben welche auf irgend eine Art einer unpassenden Freude ahn sieht oder fur Andere beieldigend ist. Aber z, gleicher würden wir eine Pflicht unerfüllt lassen, die wir uns sesbst, unserm Vaterlande, der Sache der

reiheit und jenem gro⸗ 1 ßen Grundsatze, der für uns eine n,, langte und die Dissenters emanctpirte, z . .

4 . schuldi wir nicht mit den Gefuͤhlen der Dankbe w dui gen unserer Vertheidiger belohnten und das? estandniß ab⸗ legten, daß wir unser ganzes wie es auch nothwen⸗ dig geschehen muß, preotesta en Händen verdanken. Bei⸗ fall Den Auspruck unseres innigsten Dankes sind wir vor= züglich Sir Francis Burdett, 2. Brougham, Sir es Machsntosh, dem General ⸗pibtal, Hrn. Doherty, Hrn. Drant,

rn. Densfon und allen denjenigen schuldig, welche deren

einungen so siegr eich vertheldigten.“

Mrö. Hannah More uͤberreichte in der vorigen Woche dem e , , n ein aus Shakespeare's Maulbeerbaum u m. reibzeug.

ne

dem Lord ⸗Ober⸗Admiral ihre Aufwartung 32 und

gebeten, er mochte doch den Namen jenes Ortes der an- dern, so daß er statt Sheerneß, Clarence⸗Port hieß

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Deputation von den Bewohnern von Sheerneß