1828 / 145 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nations⸗Urtheil fäͤllt, kann in keinem Falle die Todesstrafe,

oder, gleichzeitig mit der von ihm zu erkennenden Strafe,

das Brandmarken verfugen“; und entwickelte die Gründe zu diesem Vorschlage. Der Graf von Saint. Aulaire erklaͤrte sich für die Annahme desselben, wogegen die Herren Ra vej und Piardefsus, so wie der Groß fiegelbewah— ö rer die Proposition bekämpften. Der Vorschlag wurde zu—⸗ letzt, nachdem über den ersten Thell desselben durch Kugel— wahl abgestimmt worden war, verworfen. Der Praͤsident verlas hlerauf sechs andere Amendements, die alle ein und denselben Zweck hatten, namlich den, daß, bei Verschieden⸗ heit der Meinungen über die Anwendung des peinlichen SBGSesetzbuches, das Gericht auf die gelindeste Strafe erkenne. Eines dieser Amendements, welches von Herrn Mestadier herruͤhrte, wurde in folgender Abfassung angenommen und wird nunmehr der 3te Artikel des Gesetzes: Art. 3. In Criminal“, zuchtpolizeilichen oder polzei⸗ lichen Fallen, darf der Königl. Gerichtshof, welchem die Rechtssache, in Folge des zweiten Urtheils des Cassations, hofes üͤberwiesen worden ist, keine schwerere Strafe zuerken, nen, als diejenige, die aus der, dem Verklagten guͤnstigsten Auslegung . K Der Ite Artikel des Entwurfes, welcher nunmehr der te witd, wurde mit einem Amendement des Hrn. Pataille ö Abfassung angenommen: „Art. 4. In der legislativen Sitzung, welche dem Re— ferate folgt, wird den Kammern ein erläuterndes Gesetz in Vorschlag gebracht.“

Bei dem Iten Artikel des Entwurfes (nunmehr dem

Iten und letzten) hatte Hr. Dupin der Aeltere ein Amende—, ment in Vorschlag gebracht, welches indessen keine Unter, stüͤtzung fand, so daß der Attikel in seiner nachstehenden ur, sp ,. 6. angenommen wurde: Art. 5. Das treff Ser Auslegung der Gefetze ist aufgehoben.“ Nachdem nech Hr. De stutt de . einen von ihm vorgeschlagenen Zusat⸗ Artikel wieder zurückgenommen hatte, wurde uͤber das ganze Gesetz abgestimmt. Die Gesammt⸗ Zahl der Stimmgeber belief sich auf 243; in den Wahl⸗Ur⸗ nen befanden s 212 weiße und 31 schwarze Kugeln; der Gesetz Entwurf ist sonach mit einer Mehrheit von 133 Stim— men angenommen worden. ö Paris, 29. Mai. Se. Maj. der Kön Dauphin und die Dauphine KK. HH.

. so wie der Nachmittag, und die Herzogin von Verry K. SH

gestern BVormlttag nach St. Cloud begeben, um daselbst die schöne

Jahreszeit zuzubringen. . Die Truppen, welche in diesem Jahre das Lager zu St. Omer beziehen werden, und worunter man auch das gegen⸗ waͤrtig hier in Garnison liegende I7ste Linien- Infanterie⸗ Regiment bezeichnet, kommen allmaͤhlig in denjenigen Staͤd⸗ ten und Orten an, die ihnen zu ihren Cantonirungs⸗Quar⸗ tleren angewlesen sind. Der General⸗Stab des Lagers wird aus 2 Officieren bestehen: General en Chef: der IGraf Curial; General-Lieutenants; der Graf v. Am⸗ brugeae, der Baron Berthezöne, der Graf Ordonneau; General, Majors: der Graf O Mahony, die Barons Buchet, Achard, Noirot und die Herren Steigner und Schrumac. Der Courrier frangais behauptet: daß bei dem kirchli= chen Feste und der Prozession, die am zweiten Pfingst⸗Feler⸗ tag zu Ehren der heillgen Jungfrau und zu dem Zwecke, den besondern Segen des Himmels über Frankreich und die Königliche Familte zu erflehen, am Calvarlenberge statt ge= funden haben, eine kleine Druckschrift vertheilt worden sst, worin sich folgende Anrede besindet: r,, n. See⸗ len! Es ist keine Zeit mehr zu verlleren; die

heftiger als jemals über die Jefuiten her. Wehe dem Lande wenn diese es verlassen sollten Vertrauen wir indessen dem Allerhöchsten; bltten wir ihn von ganzem Herzen, daß er uns beistehe, und, seinen Versprechungen gemäß, wird er un sere Wunsche erhsren. Nein, ich farchte nichts, so lange ich die gottesfüͤrchtigen Seelen an den Stufen unserer heiligen Altäre sehe. Sagen wir daher von heute an bls zum 24. Juni

als dem Geburtstage Johannis des Taufers, die nachstehen⸗

den Gebete her, uni diẽ Barmherzigkest des Herrn auf Frank—⸗

reich zu lenken.“ Hier folgen fünf Paternoster und fün Ave

Maria's zu Ehren der fuͤnf Wunden Christi, zwanzig dergleichen für die Jungfran Maria, daß sie fur Frankreich bere; funfzehn ergleichen für den heiligen Joseph zu demselben Behuf; jehn dergleichen fuͤr den heiligen Dionpsius und seine Gefährten; zehn dergleichen für die . Genoveva; zehn dergleichen fur den heiligen Ludwig; zehn dergleichen far alle Helllge des Him

esetz vom 16. September 1807 in Be⸗

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ben sich vorgestern j

9. ; einde der NRe⸗ ligion bereiten derfelben aufs Nene harte Proben; sie .

mels; und endlich fuͤnf dergleichen fur den heiligen Ignatlus,

damit er füt die Erhaltung der Jefusten bete Heute wird in Malmalson das jährliche Todtenamt die 1 . ge er jäh ch amt fuͤr er Constitutionnel theilt unter der Rubrik: „uUeb die Absichten Rußlands“ einen angeblich aus Hern 2 erhaltenen Brief vom 14ten d. M. mit, worin es

bleiben. Der nordische Adler hat seinen Flug nach Konstan⸗ tinopel begonnen, und diese Stadt wird nicht das nes kuͤhnen Zuges sein. Der Wille des Kaisers ist, daß die Handels- Freiheit auf dem Schwarzen Meere nicht mehr von der Wlllkuͤhr der Pforte abhaͤnge; ja, er will sich in dieser Beziehung nicht einmal mehr auf den In⸗ halt eines Tractates verlassen, da ein solcher immer wieder verletzt werden kann. Wird man nun in dieser Voraus⸗ setzung den Thron der Byzantiner wieder aufrichten? Dies * zweifelhaft, nicht aber, daß der Großherr von dan, dem ultan Selim III. vor zwei ünd zwanzig Jahren gemachten Vorschlaͤgen unterrichtet ist. Rußland verlangte damals von der Pforte, daß sie ihm eines der Schloͤsser des Bospo⸗ rus, den Hafen von Gallipoli, und eine der welche die Einfahrt in den Hellespont auf des Aegaͤsschen Meeres beherrschen, Überlasse; außerdem begehrte es, daß man ihm gestatte, 2e Consuln in den 22 verschiedenen Europäischen und Asiatischen Statthalter schaf⸗ ten des Ottomanlschen Reiches zur Beschüͤtzung der Christen zu halten. Die k Annahme dieser Vorschläge einen Krieg vor, der durch den Traetat von Bucharest im Jahre 1812 beendigt wurde. In dem Jalle, wo nun die Turopischen Cabinette auf der Erhaltung des Tiürkischen Reiches bestehen sollten, wuͤrde ohne D e die Annahme jener, im Jahre 165 dem Sultan Selim gemachten Vor⸗ schläge, Rußlands Ultimatum sein, und die Meldau, die Wallachei und Servien wuͤrden sodann einen unabhängigen Staat bilden. Imwischen kann diese gegenwärtige Lage der sich, wie bei allen Kriegen, mit jedem Tage ändern. Rußland weiß und 9 darauf gefaßt, daß, wenn seine Trup⸗ pen erst unter den Mauern von Konstantinopel stehen, wo noch vor dem Monat August eintreffen werden, die im senden Geschwader sih zu Gunsten der Tuͤrken verw werden. Es wird sich indessen durch Un⸗ . täuschen lassen; der Kaiser hat bestimmt ir- er wollte zwar Unterhandlungen eröffnen, aber seine Armeen wurden während derselben unter keiner Bedingung stehen bleiben; denn er sieht wohl ein, daß der gegenwärtige Feldzug ihm die Schluͤssel des Schwarzen Meeres durch die Besitznahme des ganzen Litorales, des Bosporus und des Hellesponts gewähren müͤsse. ;

Bei Gelegenheit der Wiederbesetzung der, durch den Tod des Hrn. Frangols de Neuchateau erledigten Stelle bei der Franzoͤsischen Akademie, durch Hrn. Lebrun, haben einige Zeitungen den Namen jenes bekannten Franzöͤsischen Dichters, der auch eine Zeit lang Director der Französi⸗ schen Republik war, also geschrieben: Fr. de Neuchateau. Einen solchen Mann und eine Familie dieses Namens hat es aber in Frankreich wahrscheinlich nie gegeben. Der ob⸗ gedachte Hr. Frangols pflegte, um sich von anderen gleich¶ namigen Personen zu unterscheiden, feinem Familien- Na—⸗ men, noch den seines Geburtsortes Neuchateau, eines Lothrin⸗ 2 Städtchens an der Maas, in Parenthese hin zuzu⸗

ugen und schrieb sich daher: Frangols de Neuchateau).

roßbritanien und Irland.

London, 25. Mal. Der Courier stellt im Widerspruch mit andern Blättern) die Resignation des Herrn Huskisson. und das damit in Verbindung stehende Ausscheiden der an⸗ dern (gestern erwähnten) Tabinetsgiieder lediglich als Folge der Differenz bei der Abstimmung im Unterhaufe in der Cast-RNetferd schen Sache dar. „Heute ju *rwas später Stunde“ Csagt er im Blatte vom 2 Mal wurde es allgemein bekannt, daß die ersprießüchen Sienste des Herrn üskisson, des Lord Palmerston und vielleicht auch des errn Lamb dem Minssterium micht ferner zu Theil wer den würden. Den Namen des Srafen Dudley wollen wir nicht hinzufügen, weil wir darauf vertrauen, daß er fowohl, als der Herzog von Wellington von dem Unpassenden, um uns nicht eines staͤrkeren Ausdrucks zu bedienen, einer Ver⸗ änderung in dem Departement des Auswärtigen Überzeugt sein werbe. Bei dieser Gelegenheit können wir wohl aus= rufen; a6 j ,,,

„„Wie großes Ungluͤck fließt aus kleiner Quelle! Denn klein und gering ist doch nur die Frage wegen East. Retford im Verhaͤltniß zu den Folgen, weiche sie wahrschein⸗

dern heißt: „Die Donau ist uͤberschritten, obgleich unfere Politiker versicherten/ Rußland wuͤrde an lhren 3533 2 .

nel sei⸗ ikolaus

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