1828 / 147 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

könne nichts Anderes vermuthen,

*

daß dies Alles in runden Summen berechnet werde, ohne irgend ein Detail der verschledenen Rubriken anzugeben und

daß dies ein sehr verwerflicher Geschäftsgang 6 dessen Ab⸗

schaffung er baldigst erwarte. Herr G. Daw son erwiderte, der bisher verfolgte Plan sei auch in diefem Jahre zum

Grunde gelegt worden und die verschiedenen Berechnungen

selen abgesondert in den Veranfchlagungen von einander an— gegeben. Hr. Hu me bemerkte: im Jahre 1827 sei der Fonds der Schatkammer So, 542 Pfd, 1797 dagegen nur 44, 9g gewesen. In den Berechnungen dieses Jahres finde er eine Rubrik von 1240 Pfd. für Schatzkammer Patente. Hr. G. Da w son ant⸗ wortete: dies selen außerordentliche Patente fuͤr die Lords der Schatzkammer. Die Resolution ward sodann genehmigt. Der nächste Vorschlag bezog sich auf die Bewilligung von 6, so Pfund als Verguͤtigung für die Commission der Un, tersuchting der Einnahmen Beitreibung. Hr. Hu me fagte: diese Commission habe ja schon in der letzten Sitzung, was die Gehalte betreffe, zusehen; warum sie noch fortdauere? Sie sel unter einer Parlaments⸗-Aete geendet worden, aber unter der Autorität der Krone bestehe sie noch immer fort.

Das Haus wurde einsehen, daß es doch sonderbar ware, daß

man ihnen fortwährend dasselbe Gehalt geben sollte, fo lange sie im Amte waͤren. Trotz dieser Einwendungen ward auch diese Resolution angenommen, so wie mehrere andere, welche

seringere Summen betrafen. Auf den Antrag: daß 49,960 Fi r fa fremde und andere geheime Dlenste bewilligt werden möchten, erwiderte Hr. Hu me; er wisse nicht, was

der Ausdruck „fremde und andere geheime Dienste“ zu be— deuten habe. Er sehe nicht ein, zu welchen anderen End—

zwecken, als ju schlechten, im Inlande Geld für geheime Dienste werden könne. Er frage daher den sehr ehrenwerthen Herrn (Herrn Peel, in welchem Verhält- nisse die fuͤr geheime Dienste in England 16 gezahlten Summen zu den im Auslande ausgegebenen anden. Er n ö als daß einiges von jenem Gelde zum Beispiel für geschlossene Flecken verwendet worden sei; und da eine allgemeine Wahl wahr scheinlicher Weise binnen Kurzem zu erwarten ses, fo moͤchte man wohl größerer Geld-Bewilligungen bedürfen, um der⸗ leichen Flecken gehörig bearbeiten zu können. . „die im Inlande fuͤr . Dienste erforderte Summe trage nur 1500 Pfd. er wegen der geheimen Dienste abgeleistete Eid verhindere, daß einiges von dem für diesel= ben bestimmten Gelde zu den Wahlen vzrwendet werde, oder u andern Zwecken, für die es nicht den Gesetzen zufolge n . worden sei. Dieser Antrag sowohl, als auch der wegen eines Zugestaͤndnisses von 106,953 Pfd. zur Deckung der Ausgaben für Arretirung, Unterhalt und Beschäͤftigung der Verbrecher in England selbst und in Bermuda, und der ur Bewilligung von 32,00 Pfd. zur Bejahlung der Ge alte und außerordentlichen Remuneratlonen der General onsuln, Consuln und Vice⸗onsuln Seiner Majestät in den neuen Staaten Amerika's fuͤr das Jahr 1828, wurden ge— nehmigt. Hr. Daw son machte nächstdem den Vorschlag zur von 30,009 Pfund Behunfs der Bezahlung von Wechseln, die von den Gouverneuren Seiner Majestät und anderen Personen wären fuͤr Ausgaben angestellt, welche die zur Abschaffung des . gegebene Aete und die dar⸗ auf bezüglichen späteren Befehle zur Unterhaltung gefange—

ner Neger, freier Amerikanischer Ansiedler ꝛc. veranlaßt hat⸗

ten. Hr. Hume wünschte zu wissen, was in Rücksicht auf Sierra⸗Leong gethan worden ware, fuͤr welche Niederlassung fo bedeutende Summen verwendet worden seien. Der Kanz⸗ ler der Schatkamm er erwiderte, er sei nicht darauf vorbereitet, über diesen Gegenstand für jetzt Aufklaͤrungen zu geben. Alles, was er sagen könne, sei, daß man einen Bersuch beabsichtige, unsere Niederlassungen von Slerra— Leong nach Fernando Po zu Übertragen, weil dieser Ort eine gesunde . habe. Hr. Gordon stimmte einem sol⸗ chen Plane vollkommen bel, da es bekannt sei, daß das Klima in der Colonie Sierra, Leong zerstoͤrend fur das menschliche Leben wirke, und daß auch Hr. Eanning sich schon mißfaällig daruber gelußert habe, weil die dort zar , , Gehaltes wegen elner fast unvermesdlichen Todesgefahr ent⸗ gegengingen.

London 31. Mai. Gestern Nachmittag war Cour

bei Se. Maj. im Pallaste St. James. ; S as, ertheilte dem Grafen Dudley und Hrn.

—ꝗ— e. Sus kisson Audienzen, in welchen sie ihre Amts- Slegel

abgaben.

Der Graf von Aberdeen, Sir George Murray, Vis count Lowther, Hr. Peregrine Courtenay, Hr. Tuch net und Sir Henty Harding? wurden jeder in einer beson⸗ deren Audlenz zum Handkuffe be Se Maj. zugelassen.

r. Peel

des Hn.

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„Der König hielt auch geheimen Rath, in welchen Viscount Lowther, Sir George Murray, 5j r. Courtenay und Sir Henry ardinge eingeführt wurden, den Eid als Mitglieder des ede mn Rathes ableisteten, und 8 ufolge ihre en. an, er Herzog von Wellington, Graf Bathurst und Sr. Peel hatten Fi nn bei Se. Maj. hett mn Der Herzog von Cumberland und die 8. in von Glonucester statteten Sr. Maj gestern einen Besach ab. Se. Maj. wird heut nach Windsor abgehen. Ein gro— ßer Theil des Adels, ohne Unterschied der polstischen Mei— nungen ist eingeladen worden, während der Pferderennen zu Ascot-Heath im Palaste zu bleiben. Der Herzog von Devonshire wird einer der ausgezeichnetsten Gäͤste des Kö= nigs sein. Se. Majestät hatte bestimmt, morgen fuͤr einige Zeit die Stadt zu verlassen. Aber Er wird, bei dem jeti—= gen Zustande des Ministeriums und der Regierung, schon in der zweit⸗naͤchsten Woche zuruͤckkehren müsfen. Der Herzog von Cumberland speißte am Donnerstage bei dem Grafen von Eldon zu Mittag. ; Der Herzog von Clarence kam gestern von seinem Landsitze in BushyPark in die Stadt. ne, Es ist schon früher (im vorgestrigen Blatte dieser Zei= tung) erwähnt worden, daß der Gn die dermaligen Mi⸗ nisterial⸗ Veränderungen lediglich als Folge des Vorganges im Unterhause, bei der Abstimmung in der East-Retfordschen Wahl Angelegenheit darzustellen * ist, wohingegen an⸗ dere Blätter den Grund viel clefer Juchen, und einer wesent⸗ lichen Veränderung des polirischen Systems mit Beforgniß entgegen sehen. Der . kommt in seinen spaͤtern Blaͤt⸗ tern wiederholentlich auf diesen wichtigen Gegenstand zurück und dußert sich, namentlich in dem vom 25. Mal, zuͤgleich mit Hinsicht auf den, (damals zwar noch nicht entfchledenen aber mit Bestimmthelt zu gewaͤrtigenden) Abgang des Grafen Dudley, in 6 eise: Möchten wir doch seße können. Graf Dudley bleibt; denn dies würde nicht allein fuͤr das ganze Land, sondern auch für unsere Ver⸗ hältnisse mit den fremden Mächten sein, deren jede ein⸗ jelnt demselben im höoͤchsten Grade schätzt, mir sehr annehm⸗ lich Nachricht sein. Aber wir fuͤrchten, daß Sr. Herr⸗ lichkeit abtreten wird und wissen, wie schwer dieser Verlust zu ersetzen ist. So hatten wir ebenfalls gehofft, daß keine Veränderungen in dem Unter, Seeretar lat, im aus wär⸗ tigen noch im Colonial-Amt ie,, rden, denn diese Stellen koͤnnen nicht besser wie jet besetzt werden; aber wie man sagt zieht sich Lord Howard de Walden mit dem Gra— fen Dudley, und Lord Francis Leveson Gower mit Herrn Huskisson zurück. Wahrend wir (heißt es in jenem Vlatte weiter) mit dem Lande es beklagen, daß es der Dienste Derer be⸗ raubt werden soll, welche fuͤ nothwendig erachten, abzutreten; so müssen wir doch gestehen, daß unserer Meinung nach keine solche Nothwendigkeit erwiesen ist und wir fürchten, daß Hr. Huskisson etwas übereilt gehandelt hat. Wie wir hören, se hat der Herzog von Wellington in dem Votiren des Herrn Huskisson und des Lord . durchaus keine Veranlassung gefunden, ihre Entlassung zu verlangen. Aber da Hr. Huskiffon, sobald er das Haus verlassen harte, es für jweckmäßlg erachtete dem Herzoge zu schrelben; daß da er sich gendͤthigt gesehen habe, gegen Hrn. Peel ö stimmen, er bereit sei, feine Entlassung anzubieten, falls dieselbe von Sr. Gnaden verlangt würde, so konnte der Herzog von Wellsng⸗ ton nicht anders, als diefes Schrelben seinemn oniglichen Herrn vorlsgen. So stehen nun die Sachen. Der Herzog von Wellington wurde mit keinem Gedanken an die Resignation Hustisson gedacht haben, wäre nicht jenes Schres⸗ ben erfolgt, nachdem dies aber e hn war, fühlte er sich auch nicht rf nr, Hrn. Huüskisson um sein Bleiben ju bitten. Der Lntlassung würde übrigens noch deer vorge⸗ beugt werden können, hätte Hr. Huskisson den, Wansch um Ruckgabe selnes Schreibens aus gesproöͤchen. Se lautet wenigstens das, was wir vernommen haben. . Da dies nun aber eine fein persönliche Angelegenheic züischen dem Herzoge und Hrn. Huskisson ist, fo wäundern wir uns, daß irgend Je⸗

h ch vermuthlich auf die Nachricht eines . wonach Hr. Huskisson ein jweites Schrelben an den Hersog v. Wellington gerichtet haben sollte, des gie. daß es 1 seine g. sei, zu resigniren, daß er viesmehr durch seine erste Zuschrift nichts weiter habe sagen wollen, als; nachdem er sich genßthigt geseben, gegen Ern. Peel⸗ den Leiter des Unterhauses ju' votiren, er es nicht als eine bie lum werde anfehen Lönnen, wenn man ihm sein

Amt naͤhme. Beilage