1828 / 149 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ditt, der Feldmarschall Färst von Wittgenstein, der General Woynew und der ganze General-Stab des zweiten Armee⸗ Corps erwarteten Se. Maj. am Eingange dieser Wohnung; den folgenden 8. (20.) Mai machten, Se. Majestät n Be⸗ gleitung Ihres erlauchten Bruders und des Marschalls und Chef des Generalstabs, Grafen Diebitsch, einen Umritt durch

die Vorposten und die am weitesten hinausgerückten mllitai= rischen Aufstellungen, welche rechts und links die Festung zünächst einschließen. Die Truppen fuͤhlten sich bei der Er— scheinung ihres Souverains, der auf diese Weise ihre Gefah⸗ ren theiste und ihrem Eifer und ihrer Tapferkeit Gerechtig⸗ keit ne rg ließ, aufs Höchste erfreut. Am Abende schickten Se. Maj. alle seit dem Anfange der Blokade ge⸗ machten Gefangenen, nachdem dieselben zuvor mit einigen 1090 Dukaten beschenkt worden waren, in die Festung zu⸗ ruͤck. Ihre Ruͤckkehr erregte den innigen Dank des Pascha s und aller Bewohner. Deffenungeachtet konnten sich die Tuͤr⸗ kischen Gefangenen doch nicht überzeugen, den Kaiser gese⸗ hen zu haben und eben so wenig kann die Besatzung bis

jetzt die Erscheinung des mächtigen Beherrschers von Ruß⸗

land vor den Manern der Festung begreifen. Sie feuert jedoch seit Seiner Ankunft nur sehr selten und ist wie von rstaunen ber das, was sie sieht und hört betroffen. Die örbereitungen zur Belagerung sind durch die Entlegenheit der nöthigen Materialien, die man uber 50 Werst welt her⸗ holen muß, verzoͤgert worden. ; Ueber die bisher statt gehabten Russischen Kriegs-Ope⸗ rationen sind wir in den Stand gesetzt, nachstehende aus— fuͤhrlichere Mittheilungen zu machen:;

Die gute Witterung ist diesmal in unseren mittäglichen Provinzen so späͤt eingetreten und die Straßen sind so lange unwegsam gewesen, daß die Operationen zur Zusammenzle⸗ Hef, der Truppen unter den Befehlen des Feldmarschalls,

rafen von Wittgenstein, erst mit dem Monate April haben beginnen koͤnnen. Am 29. April (2. Mal) hatte der Mar⸗ schall seine vorläufigen Dispositionen beendigt und am 25. Aprfl (7. Mah konnten unsere ersten Colennen über den Pruth gehen. An demselben Tage wurde die Hauptstadt der Moldau besetzt und schon am 39. April (12. Ma),

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nf Tage nach der Eröffnung des Feldzuges, standen Uun⸗

Ü n g 264 in i n , 6 , an d onau aus. e . en Festung 5 0 an 3 22 dieses Flusses besnden,

sind der Hauptstadt der Wallachei so nahe gelegen,

daß die Märsche ungemein beschleunigt werden mußten, um den Ottomanischen Truppen, welche aus einem von je⸗ nen festen Platzen leicht auf Bucharest hätten vordringen und diese Stadt in Asche liegen können, zuvorzukommen. Die Erhaltung der Stadt ist glücklicher Weise in diesem ** genblicke gesichert; das Cerps unter den Befehlen des Ge— neral-Lieutenants Roth hat Bucharest besetzt. Das des Ge— nerals Woynow ist von Jassy aus auf die Festung Brailow matschirt; einlge unbedeutende Gefechte haben vor diesem Platze, 2 Besatzung zu einer hartnäckigen Gegenwehr entschlossen zu sein scheint, statt gefunden. Eine Abtheilung ausgewählter Tuͤrkischer Cavallerie rückte unseren Truppen entge⸗ gen, sobald man deren Annäherung erfuhr; dieselbe wurde aber von einem Vorposten der Uhlanen vom Bug zuruͤckgeworfen, und mit gefällter Lanze bis unter die Thore der Festung verfolgt. Der Offieier, welcher das Tuͤrkische Corps anfuͤhrte, wurde getödtet, und einige Funfzig Mann wurden zu Gefangenen jemacht. Am 3. (15.) Mai wurde eine der Vorstädte von railow, deren Einnahme zur Eröffnung der Belagerungs— Arbeiten unumgänglich nöͤthig war, nach einem zwar lebhaf— ten, jedoch nicht anhaltenden Widerstande von Seiten des .. mit Sturm genommen. Es erfolgte hierauf die nschließung des Platzes; aber der hohe Wasserstand der , einerseits, so 26 , n Anfer der anzkoͤrbe rderlichen Materia , von mehr als 509 Wersten herbeizu⸗

aus r , die Eröffnung der zweiten Parallele erst

in der Nacht vom 13ten auf den 14ten (25sten auf den . ö Wirkungen ihrzs Feners au von den ersten Wirkungen ihres Feuers au dle 3 darf, so hat . . Ursache sich einen schnellen und entscheidenden Erfolg zu versprechen. Der Groß⸗ i Michael Kalserliche en. leitet in Person die Be⸗ 383. von Brailom. Der Kaiser hat a dahn . und ist bis jum 13ten daselbst verblieben. Selne Majestät haben alle Posten, alle Arbeiten beaufsich, tigt und 6 Umgebungen des Platzes in Augenschein ge—⸗ nommen. Der Austritt der Donau ist so bedeutend gewesen,

daß es jeßt physisch unmöglich ist, auf denjenigen Puntten

1. 8ten selbst

Mehrere Vatter een sind bereits aufgeführt,

unfern Ismail über den Fluß zu gehen, wo wir ihn zu uberschresten wunschten, und wo ein sehr fe ** mee⸗Corps sich vereinigt findet, welches bereit ist, in die Bul⸗ garei vorzudringen, und seine Operationen mit Nachdruck und Schnelligkelt auf dem rechten Ufer der Donau fortzu— setzen. Der Raiser hat diesen Zwischehraum benutzt, um 3 Tage zu Bender und zu Odessa bei Ihrer Majestäͤt der Kai= serin zuzubringen. Inzwischen ist dem nachhaltigen Ueber⸗

uns so wesentlich ist, die Witterung niemals guͤnstiger gewesen als jetzt. Auf diese Weise erleiden wir durch das Anwachsen dieses Flusses keinen wesentlichen Zeit⸗Verlust, und werden wir in Masse denselben uͤberschreiten, so bald er in sein gewöhnliches Bette zuruͤckgetreten sein wird. Der so wichtige Zweig der Armee⸗Verwaltung ist auf die wuͤn⸗ schenswertheste Weise organisirt. Zwieback, Fleisch, Mehl, Branntwein, nichts fehlt dem Soldaten, und Transportwagen, welche mit Ochsen bespannt und geeignet sind, der Armee in allen Bewegungen zu folgen, bieten ihr fuͤr mehrere Monate die vollig 2 Subsistenz-Mittel, wohin sie ihre Richtung auch nehmen mag, dar. Alle Tuͤrkischen Plätze an der Donau scheinen wohl verproviantirt und mit hinreichenden Garnl⸗ sonen versehen zu sein. Was die Heere betrifft, welche uns die Turkei gegenuber stellen wird, so scheinen sich diese weder concentrirt noch fest organisirt zu haben. Einige Truppen⸗ haben in Bosnien statt gefunden; man spricht. von der Vereinigung eines Corps bei Schumla und einer Armee zu Adrianopel, über welche der Großherr den Befehl in Verl übernehmen werde. Je nachdem unsere active Armee vorschreitet, wird dieselbe durch die Reserve unter Befehl des General Lieutenants Grafen von Witt in der Moldau und Wallachei ersetzt werden. Das Kaiserl. Heer ist mit dem lebhaftesten Enthusiasmus von den Einwohnern der beiden Fuͤrstenthuͤmer aufgenommen worden, und beob⸗ achtet eine Diseiplin, welche mit Recht bewundert wird. Krankhelten irgend einer Art haben sich bis jezt weder vor Brailow noch sonst irgendwo gezeigt. In den bis jetzt statt 1 Gefechten haben wir 60 Verwundete und einige odte gehabt. Unter den Letztern befindet sich ein Kosaken⸗ *. dem beim Anbruche des Tages in den Tranchen schla ** durch eine Kanonen⸗Kugel der Kopf weggerissen wurde. . ;

Der Kaiser hat Odessa verlassen um sich nach Jomall zu begeben. Selne Majestät so wie Ihro Majestaͤt die re= Sierende Kaiferin 3 3 96 . Wohlseins.

Frankreich.

Pairs-Kammer. Sitzung vom 31. Mal Bei Eröffnung der Sitzung wurden zwei Commissionen zur Prufung der beiden Gesetzentwuͤrfe wegen der Anleihe der

zu bewilligenden Zuschusses von 300,009 Fr. ernannt. Die erstere, als die wichtigere, besteht aus dem Herzoge von Levis, den Marquis von Mortemart und von Orvilllers, den Gra⸗ fen von Argout, von Lavillegontier und Mollien, und Hrn. Olivier. Hierauf berichteten der Baron von Barante und der ang von Sabran uͤber verschledene Bittschriften, die zu einer Discussion Anlaß gaben, in deren Laufe zehn ver⸗ schiedene Mitglieder der Palrs, Kammer das Wort ergriffen. Dle nächste Sitzung wurde auf den 3. Juni anberaumt. Deputirten⸗ Kammer. Sitzung vom 31. Maj Alle Zugänge zu , waren an diesem Tage schon von des Morgens früh an von einer Masse Neugieri⸗ ger dergestalt belagert, daß man sich genöthigt sah, die wacht⸗ habenden Posten zu verstärken. Der Grund zu diesem un⸗ gewöhnlichen Andrange war das Gerücht, welches sich seit einigen Tagen in Parls verbreitet hatte, daß die *. in dieser Sitzung den Bericht uber die Bittschrift des 8 von Laroche / Arnault 373 die Jesuiten vernehmen wärde= Inzwischen war diese Nachricht ohne Grund, . die ge⸗ dachte Bittschrift dürfte daher erst in 8 eder 14 Tagen zur S kommen. Zu Anfang der ung jeigte der Pr aͤndent der Ver sammlang den Töd des rasen von Vrpas, eines der Deputirten des iar rene des Pas de Calais, an. Hr. alem ard von ia Farne te berichtete demmächst aber derschiedene Privat- Rerlamatlenen, Ein Pariser Advokat, Jamens Grand, verlangte die gel nr der ge⸗ setzüchen Bestimmung, weongch die Kosten eines Crimlnal= Prozeffes, der Eioll- Parthel selbst dann zur Last fallen, wenn diese den Prozeß gewonnen hat, sobald 2. lich der Verurthellte außer Stande ist, jene k bejahlen. Als einen Beweis führte der Bittstenle Prozeß gegen den beruͤchtigten Abbé Contrafatto an, 8 die eule. die wegen des ihrem Kinde angerhanzmn Sc im. pe Hagber geworden war, die sammtischen Ptateßkosten

flusse der Welde, welche jenseits der Donau zu sinden für

à Millionen Renten und wegen des, dem Kriegs-Minister⸗