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Parlament einzig und allein vorzunehmen befugt ist, sehen wir das obenerwähnte Decret ö. auf 4 mmung Ihrer Allergetreuesten Majestät als fuspendirt an. Wir haben daher in Folge dieser ,, . Er⸗ eignisse und aus andern wichtigen Rücksichten, den Entschluß gefaßt, das erwähnte Decret den respectiven H nen wir alkrebitirt ᷣ waren, auf offielelle Welse mitzutheilen. — Wir beeilen uns, Sle von diesem Entschluß in Kenntniß zu setzen, damit in — — efehle, welche in einer Depesche des Staats- Seeretalrs der auswärtigen Angelegenhelten aus Rio⸗Janeiro unterm 4. März d. J. enthalten waren, die nöthsge Ueberelnstimmung bel allen Kaiserlichen Gesandtschaf⸗ ten ar. sinden könne. *
London, den 31. Mai 1823. —
J gej. Marquis von Reßen de. 9 Vicomte von Itabayana.
Der Courier hat jetzt den Kriegsbericht von Silistria in sein Blatt aufgenommen und — mit der — 3 — „Erstes Bulletin der Russischen Armee. Er wundert sich ehr über die Schnelligkeit, mit welcher die Russen ihre Ope— rationen vollendet hatten, da man sie schon 8 Tage, nachdem
6 Jaffy in Besitz genommen, am Süd Ufer der Donau fände.
eörigens meint er, sei, wegen der außerordentlichen Heftig keit der Gefechte und des großen Verlustes auf beiden Sel⸗ ten, wohl auf keine baldige Beendigung des Krieges zu schließen, durch die Standhaftigkeit, mit welcher sich die Türken vertheidigt hätten; findet er seine fruͤhere Behaup⸗ tung bestätigt, daß dieselben keinesweges schlaͤfrig und gegen feindliche Angriffe ungerüstet seien.
Am 2ten fand eine Versammlung der katholischen Asso— ciatlon unter dem Vorsitze des Herzogs von Norfolk statt, in welcher elnmüthig beschlossen wurde, daß jedes, unter Sicherheits Maaßregeln und Bedingungen gemachte Aner⸗ bieten der Emancipatlon mit Verachtung zurückgewiesen wer⸗ den solle. Der Courier macht hierüber einige hämische Be⸗ merkungen und meint, die Lords, welche Sir Francis Bur⸗ dett's Nesolution in Ueberlegung zlehen wurden, könnten aus dergleichen Aeußerungen ersehen, mit was fuͤr einem Geiste
sie es zu haben wurden. 6m Am Sonnabend feierte die Gesellschaft zur Unterst uz zung unbemittelter 2 unter dem Vorsitze des Dr. La⸗ tham, ihren zwoͤlften ahrecta;.. ] Deutschland.
Nürnberg, 4. Juni. Ihre Kaiserl. Hoh. die Frau Großfurstin Helene von Rußland kam gestern nebst Familie und großem Gefolge hier an, nahm ihr Absteige⸗ Quartier im Gasthaus zum rothen Roß, und setzie heute, nach Besich⸗; tigung einiger Merkwürdigkeiten hiesiger Stadt, die Reise nach Stuttgart fort.
* Oesterrei ch.
Die Allgemelne Zeitung enthält folgende Correspondenz⸗ Mittheilungen:
Wien, 39. Mal. Bei unserem auswärtigen Departe⸗ ment sollen mehrere Veranderungen statt finden. Es heißt, Graf Bombelles, gegenwartig Minister zu Florenz, komme in gleicher Eigenschaft nach Brüͤssel; die Stelle zu Florenz werde dem, bei der Oesterreichischen Bothschaft zu Paris an⸗ gestellten — Victor von Metternich, Sehn des Hof⸗ und Staats⸗Kauzlers, übertragen, und Graf Mier, bisherl⸗ ger — in den Niederlanden, als solcher am Dresdner Hofe, statt des von dlesem Platze abgehenden Fuͤrsten Palfi, akkreditirt werden. ⸗ ;
Wien, 31. Mai. Das bei Traiskirchen, hinter Laxen⸗ burg im Monat September statt findende Lager wird von dem General der Cavallerie, Marquis v. Sommarlva, en Chef commandirt werden. Die Feldmarschall, Lieutenants Baron Bakony, Graf Mazuchelly und Ciwallart werden jeder eine, aus mehreren Bataillons, Escadrons und Feld stücken zusammengefetzte Division, die Reserve aber der Ge neral⸗Majot Berger führen. Die Stätke des Lagers wird B 24 Bataillons Infanterie, 28 Escadrons Cavallerie und
atterieen, jede von 5 Kanonen, angegeben. Die jetzt zu Wien als Besatzung stehenden Regimenter, die auch in dieses Lager ruͤcken werden, sollen um diese Zeit von den Regimentern Groß; herjog von Baden und Erzherzog Ludwig abgelöst werden, welche Regimenter alsdann die Wiener Garnison zu bilden haben, und unter den Befehl des Feldmarschall⸗Lieutenants, Prinzen
oburg zu stehen kommen. — Der Graf de Bray, Rönigl. Balersscher Gesandter am K. K. Hofe, it heute mit Urlaub nach Manchen abgereist, und wird im Monate September hier zurück erwartet. Der Graf Löwenhjelm, welcher früher als bevollmächtigter Minister in Konstantsnopel war, ist hier eingetroffen, und in gleicher Eigenschaft bei dem K. K. Hofe
bei de⸗ sind, nicht, wie wir K
akkreditirt. Der bisherige schwedische Geschaͤftsträger am K. Hofe, Hr. v. Warendorf, wird in Kurzem Wilen nch sen, und sich nach Paris begeben. . pe eie 2 ; rivat⸗Briefe aus Lissabon vom 22. Mai (im Londo Courler) enthalten folgende Nachrichten; . ; na Porto ist noch einmal die Wiege Portugal's geworden. —
Sobald die Vorfälle in Porto in Coimbra bekannt wurden, bewaffneten sich die 2 Studenten eil und verban. den sich mit den Einwohnern und der Garnisoön der ersteren Stadt. Allerwärts, wo man vom Geschehenen bestimmte Nachricht erhlelt, bemächtigte sich derselbe Enthusiasmus der achtbaren Einwohnerl, und die Gährung besteht fort, trotz Polizei und Magistrat. Hier ist es seit dem 18. d. X. wo man oblge Vorfälle erfuhr eben so; gestern kam die Post von 1 v. 18. wie gewohnlich hier an; aber zwei Polizei⸗
ommissarlen warteten darauf im Post⸗Büreau, bemächtig⸗ ten sich derselben, ohne selbst dem Director oder einem von den Angestellten zu erlauben die an sie gerichteten Briefe in Empfang zu nehmen. Sie wurde nach dem Polizel⸗Amte transportirt um daselbst mit Muße untersucht zu werden — dies geschah, um von den eingegangenen Briefen den . lichsten Gebrauch zu machen. — In der That wurden gleich darauf mehrere Personen arretirt. Ungeachtet aller dleser despotischen Maaßregeln kamen auf andern Wegen, und durch besondere Boten Briefe aus Coimbra an, welche uns die Proklamation und genaue Mittheilungen brachten; als Beweis, welch ein Unterschied in der offentlichen Meinung zwischen der Parthel des Dom Miguels und des Dom Pe⸗ dro's herrscht, dient, daß sobald man erfuhr daß die Trup⸗ pen sich versammelt hatten, um ihre Treue an den legitimen Monarchen auszudrucken, Geld in Menge zum Vorschein kam, und in weniger als einer Stunde wurden durch frei= willige Beltraͤge ungefähr 209, 00 Millrees zusammengebracht, und durch verschledene Personen an die provisorische Regie⸗ rung geschickt. Seltdem hat sich diese Summe schon bedeu⸗ tend vergrößert.
Dom Miguel, die Königin und ihre Anhänger zeigen die größte Furcht, ohne aber in ihrem Usurpations- und Verf eg, . das 2 4 u ändern. Während der
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Y h . durch Polizei⸗Soldaten bewacht wird, d Do uuel eiserne Thuren ,. . men , hat — lassen,
während alle rechtlich denkenden Offielere entlassen und nach hren Geburtsorten zurückgeschickt sind, während die Trup⸗ pen in ihren Casernen bewacht werden, und Polizei⸗Sol⸗ daten zu Fuß Tag und Nacht durch die Stadt patrouslli⸗ ren, um die Bewohner abzuhalten, auf der Straße von po⸗ litischen Gegenständen zu sprechen, wird das Königliche Patent ⸗Schrelben Dom Miguels an den Senat oder an die Munseipalltät, in Bezug auf die zu beobachtenden For⸗ men bei Zusammenberufung der Stände, durch den Senat mit voller Ueberelnstimmung des Gouvernements, entworfen und gedruckt. Dies und die von Neuem, mit Erlaubniß der Ver. sich zusammenrottenden Schreier, vermehrt die Erbitterung unter dem Velke. Dlese Haufen sind nun auch darauf angewiesen, die Engländer anzufallen und zu belei= digen. Als gestern einig Englische Kaufleute von der Vörse nach Hause gingen, wurden sie auf eine schändliche Weise von diesem Pöbel angegriffen, welcher mit Steinen nach ihnen warf; einer ven ihnen wurde im Gesicht ver— wunder. Dies fiel in mehreren Theilen der Stadt vor, aber immer durch . Bande, die sich durch blaue und rothe Bänder auszelchnet. ond in einer * , — — welcher Dom Miguel präslditte, die Nede davon warg er 8 fahre Ohle der denen seüer dos auf Porto marschlren sollte, wandte einer von den Rathen ein, daß bel den jetzigen kritischen Umständen durch einen ein zigen Kanonenschuß ortugal seiner 2 Stütze, seines ellebten und rechtmäßigen Königs beraubt werden könnte. X kieser Bemerkung änderten alle Rathe sogleich ihre Meinung. = vormalige Prlnzeß / Regentin ist wiederum bedeu⸗ tend D. 6 * . diesen Anfall allgemein einer heftigen Scene mlt der Königin und Dom Miguel zu, die dabntch entstand, daß sie sich Desgerte einen lhr vorgelegten Widertuf und Protest allet Akte ihrer eigenen Reglerung u unterzeichnen. ] * de fi che Parthel sucht besonders deshalb die Englnnder zu beschimpfen, weis mon weiß, daß zwei Eng. fiche Krleghschi ff, welche zu Porto liegen, ißre Zansnen mit denen der Festung, bei Wiederherstellung der Autoritat Dem Pedros gelbst, ünd wessf die daselbst befindlichen Enz ·