1828 / 159 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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konnte; und wenn ich bedenke, daß trotz aller Anstrengungen solcher Männer * darauf bezüglich 8 n . gr , ist so kann ich unmöglich mit der gegenwartigen Resolutlon uͤbereinkommen, weil ich nicht hoffen kann, daß eine wohlthaͤtigere Folge aus der Annahme der jetzt vorlie⸗= genden Maaßregel hervorgehen werde, als aus Anordnun⸗ gen von ahnlicher Art fruͤherhin entsprungen ist. Die Ur . des Kroͤnungs-Eides, welche man ohne allen Grund ür Frömmler erklärt hat, wollten die Feststellung der pro— testantischen Kirche bewicken. Unter dem von ihnen an- geordneten System war dies Land lange gluͤcklich, beruͤhmt und mächtig. (Hort, hört, hort! Freilich können sich bei 2 der Umstaͤnde auch Üümgestaltungen in unseren esetzen rechtfertigen lassen, aber ein jeder Wechsel dieser Art muß mit der größesten Vorsicht und nach dem vollstaͤn⸗ digsten Beweise der Nothwendigkeit vorgenemmen werden. ö. hört !) Es ist bekannt, daß es in Itland Personen iebt, welche dort eine ,. behaupten, deren Verlust e durch den ge fclesh iderstand gegen jede Veränderung hrer jetzigen Lage abzuwenden streben,. Sie veklangen das, was wir ihnen anbieten, nicht als Zugeständuiß, nein, sie wollen es als ein Recht ohne all Beschränkungn. Wenn die Kathollten wirklich die Zulassung zu den Nechten der Protestanten den von ihnen selbst aufgestellten Bedingungen erlangten, würden sie wohl dann einzig und allein nach einen? Systeme vollkommener Gleichheit zwischen ihnen und den Prötestanten streben? Nein! Es würde kein protestan, tisches Parlament, keine protestantische Regierung mehr ge= ben, die Verfassung, die e, , wurde ein Gemissch von katholischen und protestantischen Grundsaͤtzen sein, und solche Beschränkungen erdulden, welche die Katholiken für gut achten möchten, uns anzubieten, denn von uns werden sie keine annehmen. (Hört, hört! Herr Burke behauptete, die Zulassung der Katholiken in das Parlament wurde nur den Eintrit weniger katholischer Mitglieder verursachen. Aber die Zejten haben sich geändert (Lauter Ruf: hört, hort) Die katholische Association, ja, alle ubrigen politischen Gesellschaften Irlands haben sich geruhmt, die ganze Repräsentatien jenes Tandes stehe unter ihrer Gewalt E Hört, hört!). Ich gebe zu, daß Irland jekt von großen Uebeln bedrängt wird. ( WBVeifall der Oppasition, von den Minister Vänken wieder —⸗ nd.) Ich wanschte demselben abgeholfen . sehen. azu nützt uuns aber die vorliegende Maaßtegel nichts, Eve wir einen solchen,

unseren wichtigsten Interessen gefährden, den Schritt thun, müßten wir wenigstens nachforschen, ob uns keine hinreichende Sicherheit gewährt werden könnte. Dieser Nachforschung sind wir jedoch Üüberhoben, da uns alle Zusammenkuͤnfte des Volkes und der Gelstlichkeit versicherten, daß keine Sicherhelt gegeben werden soll. Hr. O Connell äußerte in einer seiner . die Katholiken brauchten sich jetzt nicht mehr einer so bescheidenen Sprache zu bedienen, als in den Zeiten ihrer geringeren Macht, sie könnten nun staͤrker auftreten. Dieser Ausspruch zeigt, daß sie keine Si⸗

erhelten für Zugeständnisse leisten werden, welche sie als eln Recht ertrotzen zu knnen glauben. Lauter Ruf: hört, hört!) Alis Argumente gegen meine Behauptungen führt man Pitt, For und Canning an, aber diese bewelsen eher fuͤr, als wider mich, denn keiner von ihnen beabsichtigte eine Emancipation ohne Sicherheit von Seiten der Emaucipirten (Hört, hort!) Fremde Regierungen mögen toleranter ein als wir, da die Grundlagen ihrer Verfassung anders sind als die der unsrigen, und was die Vereinigten Staaten ins— besondere anbetrifft, so beträgt dort das Verhältniß der Ka⸗ trholiken zu den ubrigen Secten kaum ein e erbe,

Wenn wir die jetzt verlangten Zugeständnjsse gewähren, so wird man wieder neue verlangen. (Hört!) Wollen Sie, Mylords, der , . Kirche Irlands Lebewohl sa⸗ g Wollen Sie die katholische daselbst als die einzige

egründen? Wir wissen, daß drei Viertel der Bevölkerung jenes Landes Katholisch sind; und es mag eben so gerecht

sein, die katholische Religion in Irland, als die prote—

stantische in England und die presbyterianische in Schott ignd festzustellen. Aber weil ich die protestantische Kirche Irlands liebe, weil ich weiß, daß sie große und berühmte Männer hervorgebracht hat und der Englischen Kirche zum Bollwerk dient, so kann ich nicht zugeben, daß die Katholi= ken ein Uebergewicht in Irland erlangen. Deshalb stimme ich gegen den Vorschlag des edlen Marquis; denn welche Gestalt auch dlese Fragẽ annehmen möge, man erkennt sie selbst in ihrer Verkleidung. Ich sehe keinen Weg, um aus diesen Schwierigkeiten herauszukommen. Wollte Gott, ich faͤnde ihn; aber die jetziz! Maaß egel wuͤrde, statt jen: Be⸗ rangnisse zu vermindern, sie nur vermehren. (Hört, hört, hört) Lord Plunkett vertheidigte die Resosution. Er

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unterstůtzte seine Gruͤnde durch eine sehr weitläͤuftige historl Deduction, bei welcher er auch auf die Unlon und auf * Pitt's Ansichten kam, welche, wie er meinte, dem ganzen Hause bekannt sein müßten, aber dennoch von den Mitglle⸗. dern iner gewissen Versammlung mißverstanden zu werden schienen. Ich will, fuhr er fort, keinen Verdacht auf die Personen werfen, welche an jenen Orgien Theil nahmen, durch die Hrn. Pitt's Andenken entehrt wurde; allein der Urheber derselben ist dem Lande verantwortlich. Hier be⸗ merkte Lord Eldon, er selbst sei der Urheber). Der edle Lord macht also auf diese Ehre Anspruch; ich will seine Talente und Fähigkeiten nicht in Zweifel stellen, aber wenn er be— hauptete, daß 35 Pltt den Katholiken feindlich gesinnt ge= wesen sei = Nein, Nein! rief Lord Eldon) so behaupte ich, daß das Andenken jenes berühmten Mannes unwuͤrdig behandelt wird. (Veifall) Die Bill zur Unterdrückung der katholischen Association habe ich selbst vertheidigt, unter der Bedingung: daß andete Maaßregeln zur Befriedigung und Erleichterüng Irlands hinzugesügt würden. (Veifall) Dies ist nicht geschchen, und deshalb muß ich ihr so lange wi— dersprechen, bis die jezt vorliegende Frage zu einem a, n Beschlusse gekommen ist. Die oͤffentliche Unzu⸗ riedenheit Irlands muß ein Organ haben, wenn wir nicht ein Gesetz ersinnen konnen, welches den Ausspruch der Mei⸗ nungen unterdruͤckt und die freien Grundsätze der Verfas⸗ sung vernichtet. (Beisall. Lord Eldon beklagte sich über den Angriff, den der sehr edle und gelehrte Lord auf ihn ge⸗ macht habe. Er (Lord Eldon) habe nie gemeint, daß Hr. Pitt der katholischen Emancipation geradezu widersprochen, sondern nur, daß er Sicherheiten fuͤr dieselbe verlangt habe, und in diefem Sinne lasse sich der Ausdruck „protestanti⸗ sches Uebergewicht“ als Ausspruch der Meinung jenes gro⸗ ßen Staatsmannes, welchen er (Lord Eldon) in der öͤster erwähnten Versammlung gebraucht habe, allerdings recht fer⸗ tigen. Der gegenwartigen Maaßregel zu widersprechen fühle er sich schon wegen des Mangels an aller Sicherheit ver pflichtet und weil dadurch das Land in eine so 6 Lage gebracht werden müßte, daß weder Katholiken noch Protestanten fähig sein wuͤrden, es daraus zu erretten. Hier wurde dis Ver hant lung dadurch unterbrochen, daß einer der Lerds bel der großen Hitze und dem Andrange von Men— schen im Hause in r siel. Dies erregte große Be⸗ wegung. Nachdem er wieder seinen Sitz 6 . hatte, erhob sich der Marquis Wellestey zur Verthei= digung der Resolution. Er sagte: Ich habe lange Gelegen⸗ helt gehabt, alle Umstände genau zu beobachten, welche die gegenwärtige Lage Irlands so bedauernswerth machen. Hört, hort) Das Resultat meinzr Beobachtungen ist, daß die jetzigen Gesetze, die man Sicherheiten nennt, wirk⸗ liche Gejahren sind und daß, je früher wir uns von densel⸗ ben trennen, desto eher die Wohlfahrt des Reiches begründet werden wird. Wir koöͤnnen ja andere Sicherheiten erlan— gen, welche fuͤr die Interessen der Protestanten und fur die der Katholiken gleich nützlich sind. Demnächst sprach sich der Herzog von Welling ton in folgender Att aus; Schon lange hatte ich den Wunsch, Ihnen, Mylords, bei der gegenwärtigen Gelegenheit einige Worte zu sagen, aber die Acuperungen melnes edlen Andzrwandten, welcher so eben gesprochen hat, verpflichten mich ganz besonders dazu. Ich fühle die größeste Zuneigung zu ihm und die höchste Verehrung sür seine Ansichten, allein ich kann mit den letz. teren in Beziehung auf die gegenwärtige Frage nicht uͤber⸗ einstimmen. Ich wänsche so sehr als er, dieselbe zu einem baldigen und befriedigenden Ende gebracht zu sehen, allein zu diesem zwecke müssen hinreichende Sicherheiten gegeben werden. Mein edler Anverwandter sagte, die Schwlerigkei⸗ ten und Gefahren beständen nur in der gegenwärtigen der Dinge und in dem jetzigen Sich: rungs⸗ System. Ich aber behaupte, daß das, was jetzt besteht, dem Staate Si⸗ erheit gegeben hat und geben wird. (Hört, hört, hört !) will damit nicht sagen, daß jetzt keine Schwierigkeiten und Mängel vorhanden selen; ich weiß, daß es der gleichen noch giebt, und ihre Entfernung wurde mich freuen aber bevor die jetzigen Sicherhelten, so fehlerhaft sie sein mögen, aufgegeben werden können, müssen neue an lhre Stelle ge⸗ setzt fein. (Hort! Wir haben uns nie den Katholiken wi— dersetzt, well sie an die Trans substantiation oder an das Fege⸗ feuer glauben, oder wegen irgend einer ihrer Religions Mei= nungen an und für sich, sondern weil wir die letztern so sebr als politische Ansichten betrachten muͤssen, daß dadurch die vorliegende Frage ganz und gar in das Geblet der Saats Politik versetzt wird. Ich habe 25 Jahre laug den nd