1828 / 163 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

fruͤher der Telegraph benutzt wurde, um der Vollstreckung eines Todes- Urtheils durch eine Begnadigung zuvorzukom“ men, so hat man unter dem vorigen He rn n, ge⸗

e wie Hinrichtzngen beschleunigt worden sind, um dem Cassations⸗Gesuche vorzubeugen. Der Redner 2 ei⸗ nige solche Falle 3 zu koͤnnen) Soll ich noch an jene beklagenswerthe Angelegenheit der Deportirten von Mar⸗ linique, oder an die Verordnungen erinnern, wodurch die Unabhängigkeit der Jury, die Unabsetzbarkeit der Richter,

das Recht, die offentlichen Beamten gerichtlich zu belangen,

und so viele andere von der Charte gegebene Garantien ver⸗ letzt worden sind? Ich komme jetzt zu jener pflichtwidrigen Handlung, welche die Hauptstadt und ganz Frankreich ent—⸗ rüstet hat, und welche auf dem ganzen vorigen Ministerium 4 Zwei Jahre waren verflossen, seitdem der regierende mig seinem Volke die Preßfreiheit zuruͤckgegeben, und sich dadurch den Dank aller selner 2 erworben hatte, als jenes Vandalische Gesetz, jenes Gesetz der Liebe und Gerechtigkeit, erschlen, wodurch man einer 2 und edelmuͤthigen Nation auf's Neue die schimpflichsten Fes⸗ seln anlegen wollte; schon hatte zu unserer ewigen Schande jenes schtußliche Werk die Schwelle dieses Saales uͤberschrit; ten, als ein gluͤcklicher Zufall noch dem Könige zur rechten Zeit die Gefahr, worin das Land sich befand, offenbarte, und die Vollziehung desselben verhinderte. Die Freude, welche die Hauptstadt darüber empfand, theilte sich mit Blitzesschnells dem ganzen Lande mit. Die Minister allein verkrochen sich in das Innere ihrer Schreib auf Rache. Bald gelingt es ihnen, den König glauben zu machen, daß Paris nichts als einen Haufen von Rebellen enthalte, und daß der frendige Ruf der Erkenntlichkeit der Bewohner der Hauptstabt nichts als ein Geschrei des Auf— ruhrs sei. Wir haben seitdem gehört, wie die Minister die Beschuldigung, die November⸗Unruhen veranlaßt ju haben, von sich haben abwaͤlzen wollen; verfolgt von dem 4 e des Vol⸗ sie denselben auf den Thron zu lenken. Wie viele afbare

Wiedereinführung der Censur, die Verfaͤlschung der Wahlen, die übermäßige Vermehrung der Pairs⸗Kammer, die schimpfliche Behandlung der Nation. Doch, ich glaube hinlaäͤnglich bewiesen zu haben, daß die vorigen Minister Thron und assung auf das Spiel gesetzt haben, um sich in ihren

Posten zu erhalten. Ich beschuldige sie daher des Verraths gegen den König, den sie versucht haben, von seinem Volke zu trennen. Ich beschuldige sie des Verraths gegen das Volk, dem sie das Vertrauen des Monarchen haben entzlehen wollen. Ich beschuldige sie des Verraths, weil sie sich Ein⸗ griffe in die Landes-Verfassung und die Privat⸗Rechte der Burger erlaubt haben. Ich beschuldige sie der Erpressung, weil sie nicht bewilligte Auflagen erhoben, und die Staattz⸗ Einkünfte vergeudet haben. **. m. 2. ist mein Tag⸗ werk vollbracht, und das Ihrige beginnt; Sie haben zu ent⸗ scheiden zwischen einer Pair s⸗Kammer, die ihren Schwüren treu ist, zwischen nachsichtslosen Gerichts höfen, zwischen einer National Garde, welche Beweilse einer granzenlosen Erge⸗ bung gegeben hat, zwischen Frankreich endlich, das sein Ene in Ihre Hande legt, und einem Ministerium, welches Alles, was Mißtrauen in ihm erweckte, aus dem Wege geräumt, die Volks-Freiheiten, so wie unsere politi= sche Verfassung, unsere militairischen Gesetze, ja sogar die Religionsfreiheit, seiner Macht zum Opfer gebracht, und den Soldaten gegen den wehrlofen Bürger gewaffnet hat. Denken Sie an das, an den Trauertagen des 19. und 20.

November vergossene unschuldige Blut, und entscheiden Sie.

Frankreich richtet seine Blicke auf Sie; die Geschichte war⸗ tet Ihrer.“ Eine lebhaste Bewegung folgte dieser Rede; die Ruhe wurde indessen schnell wieder hergestellt, als auf die Frage des Präsidenten, ob die Kammer die Proposition unterstüze und sie in Erwägung ziehen wolle, der Baron von Montbel das Wort eri, Wir behalten uns die Mittheilung des Schlusses der Sitzung auf mergen vor.) Paris, 16. Juni. Vorgestern fand hierselbst eine große Heerschau auf. dem Marsfelde statt. Zur linken Seite der Militair⸗Schule waren vier Garde⸗Infanterie⸗Reglmen⸗ ter, zwei Schweizer Regimenter, die Gardes du Corps zu Fuß und vier Linien⸗Regimenter in drei fortlaufenden Linien aufgestellt. Auf der rechten Seite der Militair⸗ Schule stan⸗; den in zwei Linien, vier Compagnieen der Gardes du Corps u Pferde, die Gensd'armerie, ein Regiment Grenadlere zu de, zwei Kuͤrassier⸗ Regimenter und das Garde⸗Jäger⸗ eglment, acht in Schlachtordunng aufgestellte Batterien

der Fuß⸗ und reitenden Artillerie füllten den Hintergrund des Marsfeldes aus. Um 12 Uhr kündigte ein? Artllerle=

Salve von 20 Kanonenschüssen die Antunst des Könlgs an.

be und sannen

andlungen sind seitdem nicht veruͤbt worden! die

der Armer erzogen worden, und di

Ser Maj, Höchst welche um 11 Ur aus St. Cloud auf⸗ gebrochen waren, 22 von dem Dauphin, den er v. Orleans und v. Chartres K.K. H. H. und allen Gfficieren Ihres Hauses wurden am Eingange der Militalr- Schule

von dem dienstthuenden Major-General, Marschall, Her⸗

zog von Tarent empfangen Die Prinzessinnen, so wie der Herzog von Bourdeaur folgten in offenen Wagen. Nachdem der Konig in kurzem Galopp die Fronten entlang geritten war, . die Regimenter unter Anführung des Marschalls bei sich vorbei defiliren.

der Truppen belief sich auf etwa 18900 Mann. Defiliren dauerte bis 2. Uhr, worauf Se. Maj., nachdem Sie den Herzog von Tarent beauftragt, den Truppen Aller⸗ höchst Ihre Zufriedenheit zu erkennen zu geben, und jedem Gemeinen ein Litre Wein zukommen zu lassen, sich auf den Ruͤckweg uach St. Cloud begaben, woselbst Sie um 3 Uhr wieder anlangten. ;

Die Gazette de France begleitet die obige Proposition des ——— Labbey de Pompiéres mit folge nder Bemerkung: „Unsere persoͤnlichen Gesinnungen uͤberheben uns der Noth wendlgkeit, dieser Handlung der revolutionären Parthei ir⸗ gend eine Betrachtung hinzuzufügen. Wir begnügen uns das nachstehende Bruchstück aus der Rede eines Journals zu entnehmen, welches durch seine Opposition gegen das vo⸗ rige Ministerlum hinlänglich bekannt ist. Bei der gegenwar⸗ tigen Lage der Meinungen, heißt es darin, ist es schön und ruhmwürdig ein Gegenstand der Angrlffe der liberalen Par- thei zu sein: und welcher reine Royalist, welcher gewissenhafte Minister, welcher treue Unterthan wurde es sich nicht zur Ehre anrechnen, dem Hasse von Parthelen blosgestellt zu sein, deren einziges Interesse es ist, alles Bestehende über den Haufen zu stoßen. !

as Bejirks Wahl⸗Colleglum zu Chateau⸗Gontler (De⸗ partement der Mayenne) hat, an die Stelle des mit Tode abgegangenen Herrn v. Farey, den liberalen Candidaten Herrn Paillard⸗Duelere zum Deputirten gewahlt.

Das Journal du Commerce erinnert daran, daß es das erste Mal sst, daß die Deputirten⸗ Kammer den Beschluß ge⸗ faßt hat, den Vorschlag wegen Versetzung eines Ministe⸗ riums in den Anklagestand, in Erwägnng zu jlehen; denn als im Jahre 1820 Hr. Clauzel de Coussergues mit dem An⸗ trage hervortrat, den Herzog Deeazes in Anklagestand zu versetzen, wurde derselbe von der Kainmer verworfen.

ie 25 Transport-Fahrzeuge, welche sich noch im Hafen zu Marseille befanden, sind endlich am Sten d. M. Unter Bedeckung dreier Kriegsschiffe nach Toulon unter Segel gr gangen. Großbritanien und Irland. arlaments⸗Verhandlungen. Ueber die Ver⸗ handlungen im Unterhause am 13. Juni ist (als Nachtrag zu der gestrigen Mittheilung) noch Folgendes zu berichten: dr. Hume widersetzte sich der Bewilligung von 13,395 Pfd. fuͤr das Koͤnigliche Militair-Colleglum mit folgenden Worten: „Dles ist meiner Meinung nach die kostspiellgste Anstalt, welche man sich denken kann. Während der letzten 11 Jahre kostete die Erziehung von 548 jungen Herren für die Armee 242,437 Pfd. Man muß dieses Institut entwe⸗ der aufheben, oder auf Kosten derer bestehen lassen, welche dort erzogen werden.“ Hlegegen bemerkte Sir A. Hope, der ehrenwerthe Herr greife die Anstalt nur an, um die Ohren des Hauses gegen dieselbe zu vergiften. Es seien so viel Uebertrelbungen hinsichtlich unserer Militair- Einrichtungen ausgesprochen worden, daß er die Niedersetzung des Finanz— Ausschusses als einen sehr glücklichen Umstand fuͤr die Ars mer preifen milsse. In jenem Colleglum fei der ganze Stab thwendigkeit desselben ergebe sich schon daraus, daß vor selner Errichtung gar kelne Erziehung im Heere gewesen sel. Waͤhrend die Sache dbrl= gens noch dem Ausschusse vorlage, müsse man Turch keine voreilige Discussien dieselbe anticlpiren. wollen. Der ehren werthe Herr (Hr. Hume) sel ein Reformator und gebe sich viel Muͤhe, die Ausgaben des Landes zu verringern (Hört, hört () Aber wahrend er sich Einrichtungen wie die in Rede stehende sei, wider etz, habe er früher bei Belegenheit der Geld. Dew illie gungen für die Untversitäten Orford und Cambridge seine ** nung ausgesprochen, auch für das Londoner Colleglum ein ahn liches Zugeständniß gemacht zu sehen. So tadle diefer Patriot die Regierung wegen nothwendiger Ausgaben, während er mit seinen eigenen Prosecten das Publikum belästige.! Hr. um e fragte, ob e rer Vergiftung sei? Er greife die Anstalt an sich nicht an, nur solle sie nicht auf öffentliche Kosten bestehen. Was seine Aeußerung wegen der Londoner

Deilage

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