1828 / 164 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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. vinz Minho gemeinschaftliche Sache gemacht haben; alle Milümannschaften sind diesem Beispiels gefolgt.

zur Algen e in e n Pr u ß

halten die Nachricht,

Alle Gattungen Colonial-Waaren, besonders

bedeutende Einkaͤufe zu machen, und nach der

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Spanien. 1

Juni. Briefe aus Saragossa ent— daß der Geist der royalistischen Frei— jener Stadt die lebhaftesten Besorgnisse zu erre—

Madri d, 5

willigen in

ö gen anfange. Als JJ. MM. zu Saragossa waren, hatten

diese Truppen sich ausgebeten, den Dienst bei Höchst Ihnen

zu versehen; der Koͤnig ließ ihnen jedoch die Antwort erthei—

lilen; er habe seine Königliche Garde. Diese Antwort brachte die Freiwilligen ungemein auf; sie wollen jetzt,

ie . daß ihr Corps aufgeloͤst werde, und weigern sich doch, ihre Waffen auszu— liefern. Briefe, welche wir so eben aus Estremadura erhal—

ten haben, melden, daß der von unseren Truppen nur 3 bis

4 Meilen entfernte wichtige Platz „Elvas,“ in der Provinz

Alemtejo, sich zu Gunsten Dom Pedro's und der constitu—

tionellen Charte erklart habe.

Tuͤrkei und Griechenland.

Aus Wien, vom 11. Jun. wird (in der Allgemeinen Zeitung) gemeldet, daß, nach Handels- Briefen aus Herr⸗ mannstadt vom 4ten d. eine Abtheilung Russischer Infaͤnte— rie mit 2 Batterieen Congrev'scher Raketen, von der Belage— rungs-Armee vor Braila nach der Kleinen Wallachei abge— sendet worden fein soll, um sich bei Califati, Widdin gegen— uͤber, aufzustellen, und die Tuͤrken, weiche Miene machten ein verschanztes Lager auf der linken Donau Seite unfern Widdin zu schlagen, daran zu hindern. Auch Giurgewo soll berennt und seinem Falle nahe sein. Dle Tuͤrken ver theidigen sich zwar tapfer; es dürfte ihnen jedoch schwer fallen, gegen einen so uͤberlegenen Feind das Feld zu halten. Aus Bucharest vom 31. Mai meldet ebenfalls die

; Allgemeine Zeitung; Unsere Stadt ist jetzt beinahe ganz von

Truppen entblößt; fast Alles, was von Russen hier eingeruͤckt war, ist entweder nach der kleinen Wallachei, oder an die Donau aufgebrochen. General Roth soll das aus 40,099 Mann bestehende Corps commandiren, welches bei Oltenitza uͤber die Doau zu setzen und gegen Schumla vorzuruͤcken bestimmt ist. Graf Pahlen hat Hrn. v. Min ciakl mit der Beschuͤtzung der Oesterreichischen Unterthanen in den Fuͤrsten thuͤmern beauftragt. In Folge dessen hat Letzterer allen Russischen Starosten in den verschiedenen Districten der

Wallachel anbefohlen, die Oesterreichischen Unterthanen zu

schützen, damit sie dieselben Privilegien und Rechte, wie sruͤherhin genießen, und auf keine Welse beläͤstigt werden. Zucker, Kaffee, dann Oel und Seife sind hier so sehr im Preise gestiegen, daß mehrere Speeulanten von hier nach Hermannstadt ge⸗ gangen sind, am insbesondere von ersteren' beiden Artikeln Wallachei zu fuͤhren.

Enem Schreiben aus Konstantinopel vom 27. Mai (in dem obgenannten Blatte) zufolge, war unter den in den Ebenen von Troja, als Observatlons-Corps, aufgestellten Truppen in den ersten Tagen dieses Monats, durch Unzu⸗ friedenheit der Mannschaft mit den ihr ausgetheilten Ratlo— nen veranlaßt, ein Aufstand ausgebrochen, der jedoch durch die schnellen und zweckmaͤßigen Maaßregeln, welche Hafiz⸗ Ali⸗Pascha, Befehlshaber an den Dardanellen ergriffen hatte, sogleich gedaͤmpft wurde. Auch in Salonichi war es gerade zur selbigen Zeit zwischen den Albanesischen Truppen Salich⸗ Pascha's und den regulairen Milizen zu Streitigkeiten ge— kommen, die aber durch das kluge Benehmen des dortigen Gouverneurs Mustapha⸗Pascha noch zu rechter Zeit geschlich⸗ tet wurden. Die Wieder-Erscheinung einer Abthellung der verbuͤndeten Flotten bei Milo, die Ankunft des Vice— Admirals v. Rigny in Smyrna und verschiedene mit dem

dortigen Pascha Statt gefundene Unterredungen dieses Ad—⸗

mirals, haben (so lautet jenes Schreiben weiter) die allge—⸗

meine Aufmerksamkeit von den Ereignissen an der Donau

zum Thzil, nach dem Archipel gelenkt, und die Hoffnung, daß die Pforte sich über die Griechische Frage zu elnem Ein— verstaͤndnisse mit den alllirten Hoͤfen herbeilassen duͤrfte, ge—

winnt taglich mehr an Wahrscheinlichkeit. Mehrere in der

letzten Zeit Statt gefundene Versammlungen der hoͤhern Armenischen Geistlichkeit und der vornehmsten Banquiers dieser Nation, und einige in den Maaßregeln gegen die

halb christliche vom

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i schen St a at S8. 3eit ung Nr. 164.

Vermuthung aa, en daß die Pforte neuer sich der Beilegung dieser Alugelegẽnheit geneigter zeige. 6

Der Häm us, , ö e (. große Balkan ] . . * * e irge 5. ö 56 =. Dieses große Gebirge ist eine Fortsetzun welche, von den Alpen kommend, auf der uͤdwest⸗ Graͤnze von Vosnien und Servien, so wie auf der Nord⸗/Graͤnje von Macedonien hinlaͤuft, und sich unfern der Quellen der Maritza in 2 Arme theilet. Der nach Suͤd⸗Osten streichende geht unter dem Namen des Despot! Dagh oder der Nho⸗ dope nach der Mndung der Maritza zu? der nordwestliche Arm bildet den Haͤmus. Zehn bis Funfzehn (Preußische)y Meilen von der Donau entfernt, laͤuft die er Gebirgs⸗ Zweig n einer parallelen Richtung mit jenem maͤchtigen Strome, scheidet Bulgarien (Moͤsien) von Rumeli (Thracien), das ; eigentlichen Mesleminen⸗Lande, and en— det steil abfallend mit dem Cap Emeneh (dem Ilaemi ex- trema der Romer) in den kalten Fluthen, des seit mehreren 1009 Jahren als unwirthbar bekannten Pontus Euxinus. Steinig in seiner ganzen Ausdehnung, erscheint der große Balkan von ferne angesehen, ungefaͤhr wie der Donnerberg und die Vogesee bei Kaiserslautern, abwechselnd mit schrof⸗ fen Felsen und verwickelten Defileen von Klippen gleich Mau⸗ ern eingefaßt. I Die Roͤmer und Griechen vergleichen den Haͤmus mit den Alpen; schwerlich koͤnnen sie jedoch hierunter den eisigen Kamm des Alpinischen Hochgebirges verstanden haben; denn neuere Reisende bestaͤtigen einstimmig dle Beobachtung, daß man im Sommer nie Schnee, selbst nicht auf seinen Gipfeln er⸗ blickt. Weiter nach Westen, im Suden von Sophia haben zwar Wanderer im Juli die hoͤchsten Spitzen mit Schnee bedeckt gesehen, aber diese Gebirgsmassen gehoͤren nicht zum Haͤmus, sondern sie bilden den Hauptstock des Central⸗ Gebirges der Europaͤischen Turkey, von dem die Zweige Haͤ⸗ mus und Rhodope ausgehen, und erscheinen in den Erdbe— schreibungen der Alten unter dem Namen des Seomius und Orbelus, und in den der neuern unter der Benennung der Dubnitza und des Argentaro. ; Die Vegetation des Balkans bestaͤtigt jene Ansicht. Der Kamm dieser Gebirgskette, so wie der noͤrdliche Abfall derselben sind mit dichten unermeßlichen Waͤldern bedeckt, in denen Eichen, Umen und Linden miteinander abwechseln. An das hoͤhere Alpengebirge sst hier demnach nicht zu denken. Natur und Kunst haben die 50 Meilen lange Kette des Haͤmus in zwei Theile geschie— den, die man mit dem Namen des westlichen und oͤstlichen belegen kann. Eine Linie von Rusesuk nach Edrene (Adrieno⸗ pel) gezogen, wuͤrde die ungefaͤhre Grenze beider Abtheilun⸗ gen, die jede eine Ausdehnung von 25 Preußischen Meilen ein nimmt, im allgemeinen bezeichnen. Der oͤstliche Theil ist der niedrigste, und militairisch der wichtigste; letzteres sowohl in Hinsicht seiner geographischen Lage als seiner großeren und manichfacheren Zugaͤnglichkeit. In beiden Beziehungen steht der westliche jenem nach. Hoͤher und wilder, von Armeen und Europaäismen Reisenden kaum besucht, hat man uͤber die⸗ selben so gut wie keine Nachrichten. Militgirisch hat der westliche Haͤmus wegen seiner Lage weniger Interresse für den Feldherrn; denn entweder koͤmmt dieser von Nordosten, und dann haͤlt die östliche Kette sein siegreiches Vorruͤcken auf, oder er koͤmmt von Nordwesten und dann schließt sich vor ihr (auf der Straße von Nissa und Sophia nach Phi— lippopel und Adrianopel) die Pforte des Trajans (Seln Derbent) oder die hohen jaͤhen Steinklippen, uͤber welche die Maritza mit tobendem Geraͤusch dem Archipelagischen Meere zueilt, beengen den Marsch seiner nach Byzanzens Paradlese stuͤrmenden Colonne. Aus den Nachrichten einiger Reisenden scheint hervor zu gehen, daß der dem Schwarzen Meere zunächst liegende Theil des Balkan's kaum die Höhe des Thuͤringischen Schneebergs im Allgemeinen errelchen mochte, waͤhrend der andere dem inneren Lande zugewandte Theil jene Hohe uͤbersteigt und wahrscheinlich dem der Appen— ninen (7 - 8900 F.) gleich kommt. Nach den besten Kar⸗ ten zu urtheilen, durchbricht kein Fluß die Kette des Haͤmus, keine Spalte durchsetzt dieselbe in rechtwinklichter Richtung, wie dieses doch bei mehreren Gebirgen Statt findet. Es lau— fen vielmehr zwei nicht ganz unbetraͤchtliche Fluͤsse auf beiden Seiten des Haͤmus, in derselben Richtung wie dieses Ge—

der Bergkette,

katholischen Armenier eingetretene Milderung, haben zu der! birge⸗ und den Fuß des Balkans mit ihrem Wasser erquik—