1828 / 169 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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bemerkbar.

die Truppen noch immer derselbe, wie vor * 0 ki

wogegen man doch alle Civil⸗Gehaͤlter im n stets wachsenden Theurung erhöht habe. Der General Gé⸗ rard hielt sich länger als Hr. Higonnet bei den Ausgaben

des Kriegs- Ministeriums auf; diese belaufen sich schon seit

mehreren Jahren auf mehr als 249 Millionen Fr. jährlich,

obgleich das Heer immer nur auf dem Friedens fuße steht.

Vergliche man, meinte der Redner, den Stand der Armee und die Kosten dafuͤr mit denen der fremden Machte, selbst derer ö Ranges, so faͤnde man überall, daß die Heere dieser letztern zahlreicher und dabei minder kostsplelig wären als

das Franzssische. aber auch eine Vergleichung des gegenwär⸗ tigen Standes so wie der Kosten der Franzoͤsischen Armee

mit denen aus früheren Zeiten, führe zu einem seltsamen Resultate; im Jahre XI. der Republik habe nämlich der Sold fuͤr ein Heer von mehr als 46,00 Mann nur 1101 Mill. gekostet, irn Jahre 1826 aber, bei ciner Armee von 226,900, beinahe 114 Mill,, und doch sei dieser Sold an sich seit jener Zeit durchaus nicht erhoͤht worden. „Woher“ fragte der edner, „mag daher ein so erstaunlicher Unterschied ent⸗ standen sein? Die Hauptursachen sind ein zu zahlreicher Generalstaab und eine Masse anderer Verschwendungen. So hat z. B. der Kriegs Minister in den Jahren 1826 und 1827 allein 25, Commissionen ernannt und bezahlt; eine da— von, welche drei Jahre dauerte, hatte den wichtigen Auftrag

sich mit der Prüsung der zu liefernden Chakos für die Armee

* beschäftigen; eine andere, welche 18 Monate währte, war beauftragt die Ferm der Cuͤrassier⸗-Helme zu bestimmen u. s. w.; alle diese Commifsionen haben aber beträchtliche Sum⸗ men gekostet, ohne von wesentlichem Nutzen gewesen zu sein. Auch bei der Garde scheinen mir einige Ersparnisse zuläßig; allerdings ist dieselbe von Nutzen, aber im Ver⸗

gleiche zu dem gegenwärtigen Bestande unserer Armee durfte 1

ark sein, da sie beinahe den fünften Theil des gan—⸗

—jen Heeres beträgt. Ich möchte mich gern nachsichtig und gemäßigt zeigen, um mir den allgemeinen Beifall dieser Ver⸗ sammlüng zu erwerben; aber die Verwaltung des vorigen Kriegs-Ministers zeigt von einem so unbegreiflichen Leichtsinne

und einer so großen Unvorsichtigkeit, daß es Pflicht ist, sich

daruber auszusprechen. Zu keiner Zeit sind auf. die Organi⸗ sation und olistandigung der Armee großere Summen verwandt worden, als unter jenem Minister nnd doch haben

ultat gehabt. Man sollte fast glauben, daß es in der Po⸗ iitik des gedachten Ministers lag, dem Lande keine Armee zu geben; denn start dieselbe auf einen achtbaren Fuß zu l . sind vielmehr noch eine Masse ruhmwurdiger Ge⸗ nerale penstonirt worden, und während zu Gunsten dieser ungluͤcꝝlichen Maaßregel die Nothwendigkeit, Ersparnisse zu

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machen, angefuͤhrt wurde, scheute man sich von der anderen

Seite nicht, das Geld zu unnützen oder doch leicht entbehr⸗ lichen Gegenständen mit vollen Händen wegzuwerfen.“ Am Schlusse seiner Rede klagte Hr. Gérard noch uber den ho—

hen Sold der Schweijer⸗ Regimenter, der mit dem der Fran⸗

joösischen in gar keinem Verhältnisse stehe; so koste z. B. ein Schweizer⸗Regiment 280,00 Fr., während ein Franzoͤsisches nur 186, 090 Fr. koste; das Gehalt eines Französischen Ober— sten von der Garde betrage 5, 839 Fr., das eines Schweizer⸗ Obersten 15,000 Fr. und ein gleiches Mißverhältniß sei in allen Graden, vom Soldaten an bis zum General⸗Major, Nachdem der Redner noch den Wunsch geau— Fert hatte, daß man die Schweijer⸗Regimenter, nach Maaß⸗ gabe des Ablaufes ihrer Capitulation, allmahlig ganz ent— assen möchte, schloß derselbe in folgender Art: „Es ließen sich noch manche Mißbraͤuche bejelchnen und manche Be—

mmerkungen uͤber die Ausgaben des Kriegs-Ministeriums ma—

schen, aber ich habe nur die wesentlicheren Punkte, wobei

mir eine n . schlen, herausheben wollen. Vor a

allen Dingen verlange ich, daß man die Zahl der Staabs⸗ Offieiere in ein richtigeres Verhältniß mit dem effectiven Stande der Armee bringe, daß man die eben so unnützen als kostspiellgen Commissionen aufhebe, daß man die Garde neu orgauisite, und endlich, daß man zur sammtlicher Lebensmittel für die Armee ein vortheilhafteres

und deonemischeres System annehme, als das bisherige. In dleser Voraussetzung stimme ich, ungeachtet der von mir er⸗ waͤhnten vielfältigen Mißbräuche, fuͤr die Annahme des vor⸗ liegenden ntwurfes, indem ich mich uͤberzeugt halte, daß

die gestern ernannte Commission in der gegenwartigen Discussion die Thatsachen schöͤpfen wird, welche diese Dis eussion zur Anschul⸗ digung des vorigen Ministeriums darbietet. Herr v. Riber ol⸗ les uͤntersuchte vornehmlich das Budget des Justiz⸗Ministe⸗ riams und bezeichnete auch hler einige nothwendige Refor— hen, Die Schwäche seines Organs machte es indessen un⸗

gegen die Jesuiten, gewidmet war.

1 Zeit so große Opfer ein minder befriedigendes Ne⸗

fuͤr die gelungenere a n, eg Leute a

ben, fuͤhren.

meublirtes Zimmer he Lokale der Änstait, unter Aufsicht der Verwaltung,

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möglich, dem Laufe selner Rexe gehzeig zu folgen. . rat gen jollten am 21sten n, . ——— zung des folgenden Tages den Petitionen, worunter auch die (bereits fruher erwaͤhnte) des Abbes von la Roche⸗Arnauld. * *

Paris, 22. Juni. Die erzogin von

einem kurzen Aufenthalte in Bloiß am 1Iten d. M. vom.

Tours nach Saumur abgegangen. J. K. H. gedenken zwei Monate in den Bädern zu Saint“ ö 2 93 zu verweilen, und werden wahrscheinlich erst gegen Ende Septembers hieher zuruͤckkehren. .

Der Messager * Chambres meldet: eine telegraphi⸗ sche Depesche, die von Toulon aus an den Marine? Mini⸗ ster gelangt ist, kuͤndigt die Ankunft der Brigg „Nisus“ an, welche von Bona kommt, wo sie zwel Alg lerische Cor⸗

leren e gn ,,, prns̃ Ser, , , n. Die Commission zur Prufung der Propositien des Hrn. Labbey de Pompieres hat . 89 Pra 3 ten und Hrn. GSirod zum Sceeretair ernannt. 2 Die hlesigen Blätter enthalten den von dem Erzbischof von Paris als Prasidenten und vom Herrn Mourser als. Sekretalr der Unter suchungs Commission abgefaßten Bericht an den König uͤber den Züstand der gesstlichen Seminarien. Wir heben einiges aus dem 7. 5. heraus, der von der Di— rection der geistlichen Sæcundair Schulen handelt: „Im J= 1826,“ heißt es darin, „hat der Bischof von Hermoposis, da- maliger Minister der geistlichen Angelegenheiten und des öffent. lichen Unterrichts, von der Tribune beider Kammern, und namentlich am 28. Mal in der Deputirten, Kammer er⸗ klärt, 6 sieben Seminarien in den Händen der Jesuiten seien. Seitdem hat man ihnen ein achtes Etablissement, das in dem alten Gebäude derselben in Billon errichtet worden, gleichfalls anvertraut. Die Brichte der Recta ren der Akademie, mit denen die der Präfekten vollkom⸗ men uͤbereinstimmen, bestätigen, daß die in der Verord⸗ nung bezeichneten acht kleinen Seminarten von Geistlichen geleitet werden, welche der Congregation der Jesuiten an— gehören, die Regel des heiligen Ignatius befolgen und die Kleidung der Weltgeistlichen mit Ausnahme des kleinen Kragens tra 3 14 28. . 6 ö 2 9 . hatte 2 daß eine roße Anzahl von Kindern aus vorn amilie . reiburg und Chambery 3 würde, 3 6 dien unter der Leitung der Jesuiten fortzusetzen. „Desto= schlimmer“ (bemerkt dagegen der Constitutionuel) fuͤr die se⸗ nigen, welche sich dieser Leitung übergeben. Bisher hat der Ehrgeiz geglaubt, seine Rechnung dabei zu finden; aber man sehe sich wohl vor, daß man sich nicht verrechne; die Ansicht, daß die jesuitische Erziehung auf Prineipien beruht, die mit unseren Institutionen unverträglich sind, ist tief in die Herzen der Franzosen eingewurzelt, diese Ansicht wird. sich immer mehr befestigen, und es kann leicht geschehen, daß ein heftiges Voruriheil gegen alle diejenigen daraus hervorgeht, von denen man weiß, daß sie in der Schule solcher Lehrer studirt und eine wenig constitutionelle Milch darin gesogen haben ˖ Die Gazette de France behauptet, daß die (in No. 167 der Staats- Zeitung mitgetheilt) Antwort des Königs an den Erzbischof erdichtet sei; unmoͤglich koͤnne ein so gottes

fuͤrchtiger, guter und leutseliger Fuͤrst als Carl X. so harte

Worte an. einen Pralaten richten, der ihn im Namen der Kirche und der Religion zu sprechen komme. 2 Es wird hier gegenwärtig von dem Doctor der Me⸗ dizin und Philosophie, Herrn Descuret, ein bedeutendes wissenschaftliches Institut, dessen Stistungs⸗Kesten ju s Mile lionen Fr. berechnet sind, gegründet. Es e , m, s Juristen, als Aerzte, als Theologen und als 6e , , soͤrgen. An den für diesen Zweck amustellenden Beschäͤftigungen wer— den die Professoren der verschiedenen Facultäten bei der . rifer Akademie, bei dem botanischen, Garten und dem Eol⸗ lege de France Anthell nehmen und die oberste Aufsicht über daffelbe wird ebenfalls Herr Oesecuret, der Gründer dessels= Es wird zwei Abtheilungen haben:; erstens die des Rechts und der schönen Wissenschaften; zweitens die der Schuiwissenschaften und der Heilkunde. Das Institut soll Jedoch keineswegs eine bloße Unterrichts, Anstast sein; denn die Zöglinge sollen in demselben Wehnung, Nahrung. Heizung, Beleuchtung, Reinigung der Wäscht und sie⸗ 6 Krankheitsfällen empfangen. Jeder derselben ein haben; sie sollen . eisen,

und in ihren Erholungs-Stunden gymnastische u ungen

treiben. Ihre Beschaftlgungen werden vornehmlich in