1828 / 187 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Munitlonen fuͤr die Trüppen einzuführen, die Stadt mit Waaren aller Alrt uͤberschwemmt, ohne Einfuhrzoll zu ent⸗ richten. Unter andern erzählt man, daß über oh Fortepia—⸗ nos eingeführt worder. Auf diese Weise sind die Kauf⸗ leute der (Statt ruin rt worden, indem sie ihre Waaren weder abses nden noch verkaufen konnten, und genöthlgt wa— ren, sich in Szevilla, Mallaga, Granada und in fremden Ländern nieder zulassen. Dasselbe ist in Barcelona gesche⸗ hen. So erklärt es sich, warum der Abgang der Fran— zoͤsischen Truppen der interessanteste Gegenstand für die Spanler und zumal fuͤr den Gewerbs⸗ und Handels Stand se' jn muß. Manche glauben, daß diese Maaßregel der Fran; bsschen Regierung eine Folge der Ereignisse in der Türkel sey, und daß die Truppen für die Expedition, die man in Teulon und Brest rüstet, verwendet werden dürften; Andere schreiben die Sache einer Uebereinkunft mit der CESpanischen Regierung in Betreff der Staats schuld zu, far d ren Sicherheit die reichen Quecksilberminen von Aimaden zum gegeben worden seyn sollen. Dies ist jedoch unwahrscheinlich. s. * Cadirer Briefe melden, daß man die Ankunft der Geschwad er von Brest und Toulon erwartet, die für den Trauspor s der Französischen Truppen in Cadir, die sich auf Io, oo APRann belaufen, bestimmt sind. Das 14e leichte Infanterie. Regiment hat Befehl erhalten, nach Gallizlen 4 ohne Zweifel wegen der Nähe dieser Previnz an und um nöthigenfalls die Garnisonen dieser Linie nn werstä rken. Man erwartet hier die Ankunft des Russi, 8 Geheimen Raths v. Tatistscheff und des Hrn. Ugarte; der letzt ere war seither Gesandte bei einem kleinen Hofe Itallen s und früher bekanntlich ein Vertrauter des Königs. Nach den neuesten Nachrichten aus Lissabon kamen die zu den (lortes von Lamego erwahlten Deyutirten allmählig an, und ihre Zahl betrug, wie man versicherte, gegen 300, die, etwa 15 oder 20 ausgenommen, Partheigänger Dom Miguels sind; man erwartet daher, daß er den Tag nach der Eröffnung der Sitzung zum absoluten König proclamirt werden wird. Jedoch ist feine Parthei durch die Abbrechung der Verhä ltniss? mit dem diplomatischen Corps und durch die stationen Palmella s und Barbosa's gegen die des 1 sehr geschwächt worden. Bei

der anderen Pa diese umgekehrte Wirkung hervorgebracht. enn, wie zu erwar⸗ ten steht, der Infant zum absoluten König proclamirt wird, so darf man behaupten, daß der wahre Augenblick der Kri⸗ sis eingetreten ist, aber es ist nicht leicht, den Ausgang der⸗ selben zu bestimmen. Inzwischen hat das Land viel zu lei⸗ den; wiewehl man hier nicht leicht etwas Näheres über die Kriegsvorfälle erfährt, ist es doch gewiß, daß die Partheien einander häufige Gefechte liefern, in denen jedesmal eine roße Zahl ais Opfer der Leidenschaften fällt, welche beide . beseelen. Dies ist das traurige Gemälde, wel⸗ ches uns haute Portugal darbietet.

Portugal.

Privat Briefe aus Lissabon . der Times) enthalten Felgendes: Am 27. Juni, Abends um? Uhr umringte be⸗ —— Pöbel das Haus des Sir Lamb, und verlangte die Auslieferung eines seiner Diener, unter dem Vorgeben, daß derselbe in der Nachbarschaft eine Preclamation aus Porto angeheftet hätte. Der Haufe ware wahrscheinlich ge waltsam hineingedr ungen, wenn es dem Thürsteher und den Dienern nicht gelungen ware, das äußere eiserne Gitter = schließen. Das ganje war ein tief angelegter Plan der Po⸗ lizei. Ein Polizei⸗ Spion, der früher Thürsteher bei den Cor⸗ tes gewesen war, hatte so, daß er von einem Priester und gleichfalls Poltzei⸗ Spion, gesehen werden konnte, die Pro⸗ clamation gerade in dem Augenblick angeheftet, als der aus 30 bewaffneten Kerlen best hende Haufe zu fällig dort vor⸗ bei ging. (Während sonst eine solche Anzabl nie durch die Straßen patrouillirt) In der Nähe standen zwei Poltgei⸗ Beamten, und so wie der Mensch die Proclamation ange⸗ heftet hatte, lief er in Sir Lambs Hof hinein, verfolgt von dem Haufen, der darauf bestand, daß er einer von Sir Lamb s Dienern ware. In dem Auger iblicke kam gerade ein wirk⸗ 86 Diener des Sir Lamb's nach Hause; er ward auf Zu— rufen des Priesters ergriffen und init angelegten Daumschrau⸗ ben zum w der Polizei geschleppt, der ziemlich entfernt wohnte. Durch verfängliche Fragen ward ihm eine falsche Aussage abgepreßt, die er, weil er nicht schrei⸗ ben konnte, mit seinem Kreuß unter jeichnen mußte, worauf 2. . . abnahm 2 befahl 2 2

11 ? eren Zeiten jemals ein tischer Heere solch Wesse z

Jonische Inseln.

Korfu, 21. Jun. Am 13ten d. M. langte das Königl. Großbritanische Linienschiff Asia, Capitain Eduard Curzon, mit dem Vice Admiral Sir E. Codrington an Bord, nach einer viertägigen Fahrt von Malta hier an. Während es vor Anker ging, gab es die ubliche Salve, welche von der Citadelle und den im Hafen liegenden Kriegsschiffen erwie⸗ dert wurde. Gegen 11 Uhr Vormittags * sich der Ge⸗ neral Major Woodford, in Begleitung des General⸗Stabes, nach dem Landungs⸗Platze, um den Vice Admiral zu bewill= kommen, welcher bei dem Regierungs⸗Pallaste, vor dem eine Ehren- Wache, nebst einer milltairischen Musik-⸗Bande aufge⸗ stellt war, ans Land stieg. Der Lord Ober Commissair er= wartete den Vice⸗Admiral an der großen Treppe des Pallastes.

Die hiesige Zeitung meldet aus Malta vom 4. Juni: „Die Königl. Großbritannische Fregatte Glasgow, Capt. * J A. Maude, welche am 2. 8d. M. hier angekommen ist, hat die Offiziere und die Mannschaft der Englischen Brigg, Parthlan, welches am 15. Mai vor Alexandrien am sogenannten Mohren / Thurme gestrandet ist, hieher üͤberbracht. Es ist bei gedachtem UÜnglüͤckessalle nicht nur kein Mensch ums Leben gekommen, sondern auch ein großer Theil der Munition u. s. f. gerettet worden.“

zTurkei und Griechenland.

Der Desterreichische Beobachter glebt folgendes Schrei⸗ ben aus Bukurest vom 27. Jun.: Nach einer dreitägigen drückenden Hitze, bei welcher das Thermometer auf 29 Grad Reaumur gestiegen war, erhob sich am 25sten Juni Nachmittags um 3 Uhr in der ar aus Westen einer der farchterlichsten Orkane, stärker noch als der, von welchem unsere Stadt im Jahre 1821 heimgesucht worden war. Dieser Sturm wuthete eine Stunde lang, und richtete solche Verheerungen an, daß die Stadt beinahe in eine Ruine verwandelt worden wäre. Fast alle Gebäude, beson⸗ ders die Kirchen und großen Palläste, wurden abgedeckt. Die Balken flogen wie Strohhalme in der Luft. Am mei⸗ sten litt die Gasse Podumoschoy, wo sich die ansehnlichsten

ebaude, und darunter namentlich die Häuser des F x e ürsten Brankowan, der Bojaren Denico lesco l der Barone Meitany und Sakellario 2c. . * auch dem K. K. Agen ti Der Foischor de Fol (Feuer ⸗Thurm) und viele Haͤuser und Mauern ein und begruben mehrere Personen unter dem Schutte; Stalle und Wagen ⸗Remisen wurden nieder⸗ gerissen, erschlugen die Pferde, und zerschmetterte die Wigen. Viele Menschen, die sich gerade auf den Brücken über die Dumbovitza befanden, oder sich eben in diesem Flusse bade⸗ ten, ertranken. Keine Fensterscheibe blieb ganz, alle Bäume wurden entwurzelt und die Garten schrecklich verwüstet. Im Lustschlosse des Fuͤrsten Ghika Kolentina stürzte eine neue Mauer ein und tödtete sechszehn von den eben daselbst be⸗ schäftigten Arbeitern; die schöne Linden Allee bel diesem Schlosse ist gänzlich zerstört. Man schätzt den Schaden, allein in der Stadt, auf drei Millionen Piaster; von den Verheerungen auf dem Lande hat man noch keine genaue⸗ ren Nachrichten. Um 6 Uhr fing es stark zu regnen an, und die Gewalt des Sturmes war gebrochen.

Durch die energischen Maaßregeln, welche von der, un⸗= ter Leitung der . Vehoͤrden, errichteten Sant äts⸗ Cemmissien ergriffen worden sind, hat sich die vor einigen Wochen hier ausgebrochene Seuche, die allgemein für die orientalische Pest anerkannt wurde, bedeutend vermindert.

Alle pestfangenden Gegenstaͤnde werden unnachsichtlich ver

brannt, und da man bemerkt hat, daß sich das Co

hauptsächlich bei den Kürschnern äußere, woraus man den 82 jieht, daß vorzüglich durch Peljwaaren die Seuche verbreitei worden sey, so ertheilt die Sanität Cemmission keinem Kürschner die Erlaubnlß, Buturest zn verlassen, und sie werden, sammt ihren Waaren, auf das 2 der vor⸗ eschrlebenen Reinigung unterworfen. Leider sich die rankheit auch an andern Orten des e,. und im Dorfe Ssincesti im Teliormaner ete, in Mo⸗ dila, unweit Ploesti, in der Stadt esti, in den Derfern BVlatesti, Latuni⸗Jevantze und Wakaresti Otreytinl im Dum boplaer Distriet ? und endlich auch in Fumatz, anderthalb Stunden von Bukurest, geyelgt. Doch auch bier sind von der Sanitäts Commission mit nicht genug zu prelsendem Ei⸗ fer die kräftigsten Maaßregeln zur baldigsten Vertilgung des Uebels er 6. worden. ie vom 21. Junl enthält Folgendes

Nachrichten aus Aegina melden, daß die Türken eine dung auf Samos von der Astiatischen Käste aus versuchn

hatten, da jedoch Miauli mit der Fregatte Hellas,