1828 / 194 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

wahrhaft constltutionnellen Geistes. Sobald unter elner sol⸗

chen Negierung die oͤffentliche Meinung, welche der eigent—

liche und frele Ausdruck der allgemeinen Beduͤrfnisse ist, durchdringt, müssen die Meinungen der Partheien weichen. So sind die Schreckbiider der Unterdrückung und der Anar⸗ chie, welche einige Zeitolätter hervorrufen wollten, bald ver= schwunden. Die öffentliche Discussion ist es, der wir diese merkwürdigen Resultate verdanken. Wir wollen gegen Ver⸗ dienste erkenntlich seyn. Alle Talente haben sich zusammen gefunden, um an unserer parlamentarischen Entwickelung Theil ju nehmen, und auf der Rednerbuͤhne die großen Principlen diefer gemischten und gemäßigten Verfassung zu begründen, welche die Interessen des Throns und der Frei— heit in ein Gleichgewicht setzen soll.

Am 14ten d. M. hat der Minister des oͤffentlichen Un= terrichts in einem Saale der Nechtsschule die unbesoldeten Comitès in den zwölf Pariser Bezirken welche durch die Kö= nigl. Verordnung vom 21. April zur Beaussichtigung und Ermunterung des Elementar, Unterrichts errichtet sind, nach einer an sie gehaltenen Rede installirt. . Das Theater des Odeon ist auf Befehl des Präfekten vorläufig geschlossen worden; am ver slossenen zonntag waren nämlich Mahomed“ und „die Schuie der rauen“ so schlecht aufgeführt worden, daß die Schauspieler deshalb vom Publikum zur Rede gesteilt und dadurch tumul⸗

tuarische Auftritte herbeigeführt wurden. ;

Großbritanien und Irland. Parlaments- Verhandlungen. (Nachtrag zu dem gestrigen Bericht der die Verhandlungen des Unterhauses vom 15. Jul.) Sir J. Mackintosh sprach in folgender Art: Ich erhebe mich, um eine Vittschrift von Kaufleuten und Bewohnern von London einzurelchen, welche zufolge der zwischen den Regierungen ven Großbritanien und Irland 1523 getroffenen Tonventten Beschwerden vorzubringen ha— ben. Ihre Klage bezieht sich auf eine offenbare und hart, nackige ü der Gerechtigkeit von Seiten Spa— niens. Ueber die Britische e haben sich die Bltt⸗ steller nicht zu 8 em Britischen Gefuͤble, welches ing beseelte, welches ihn vermochte, die Beleidl,

olizei⸗

8 Canning t 8 i des geringsten Englanders in irgend einem Theile

der Belt für ein Unrecht gegen sich selbst und gegen sein Vaterland anzusehen, und welches ich von jeher bewundert babe, verdanken sie die Anerkennung lhrer Rechte. Auch der edle Lord, welcher Hrn. Canning in seinem Amte als Secretair der 4 Angelegenheiten folgte, hat des⸗ 6 D z ne gleiche ung muß ich auch in Beziehung auf den edlen Grafen aussprechen, welcher jetzt jenen Posten beklei⸗ det. Der Fall der Vietsteller ist dieser- Ven der Insurrec= tion des Spanischen Volks bis 6 Französischen Usurpation 1808 lÜieferten viele Britische Unterthanen der Spanischen Regierung verschledene unentbehrliche Artikel. In einigen ällen wurde ihnen später Geld unter dem Namen gezwun— Jener Anleihen abgedrungen, in andern Fallen wurden ihre Schiffe nebst deren Ladung von Spanischen Fahrzeugen auf— gebracht und confiscirt; beides steht mit den Grundsaͤtzen der Gerechtigkeit und mit dem Voͤlkerrechte in direetem Wi— derspruch. Dies geschah vorzüglich zwischen 1598 und 1823; in dem letzt genannten Jahre wurde ein Vertrag abgeschlos— sen, und zu Madrid rarisicirt, wonach jene Anspruche einer 2 Unterworfen werden sollten. Es wurde eine V , Cen m fen niedergesetzt, welche die Forderungen e g , nen weggenommenen Eigenthums, „auf nner eee, mien folt. Die Lemmisfairt la, 24 a. zu sammen. Mehr als 300 Anspruͤche gefahr 1300 Personen denn viele hatten ihre Forderungen verelnigt = Angereicht; die Summe des Ganzen steht jwischen dis Mlenn Pfd. Sterl. In 18 Monaten wurden 15 Forderungen von mc dhgehhrt und nur für gerecht besunden! Was mußten die Eigenthumer der nicht erörterten Förderungen von einer olhen Commisston , rung ward bald klar. Ich schäme mich soiche Thatfachen anzugeden, als ich nun Ferühren muß. 33 n T Xe den, welche man i gewöhnlichen Reben fit Fersönliche 2 en halten würde. Der Spanische Agent nämlich, velcher erhin elnen hohen Posten bel der Spansschen Regierung berleldeté, deutete aun, man möchte ein Privat⸗ 1 äber jene Forderungen treffen. vorgeschlagen, daß die Dittsteller nur MM, M05 Pfd. bekom- men sollten, und man sieß es sich deutlich genug merten, daß dies das Einzige sey, was man ihnen geben wolle. Die dethriligten len warden zum Theil durch die börere Seldnoih, in welche die Zögerung der Commission sie gestarzt

ommener Beständigkeit fortgeführt.

tlären, so werden wir dergleichen fajsche, nichrawüärdige und

Zugleich wurde

hatte, vermocht, dies Anerbleten anzunehmen aber

ward klar, dah man eine solche Annahme für ein Zu ö niß hielt, daß man ihnen quch wirklich nicht mehr schuldig sey, und die Folge war, daß man die Summe von nn, nh auf 5000099 Pfd. fen der ursprünglichen Forderung von 3 Millionen herabsetzte! Was wird das Haus von einer Regierung denken, welche eine großmüthige und einst ruhm volle Nation repräsentirt und jetzt ein so unrühmliches ö fahren befolgt? Die Spanischen Veamten scheuten sich Aber nicht, gegen Hrn. Cock, welcher von Seiten Großbritanlens nach Madrid gesendet worden war, zu erklaren, daß, obgleich sie 500,000 Pfd. fuͤr genug hlelten, sie doch wegen der Frei⸗ gebigkelt und Großmuüth, die den Castilianlschen Charakter auszeichne, noch zog Pfd. hinzufuͤgen wollten. Später= hin begab Hr. Cock sich nach Paris und traf daselbst mit dem Banquier des Königs von nien und dem Spani⸗

schen Gesandten, dem Herzog von Villa⸗Hermosa, die Ueber⸗

uft, daß 3 Millionen gezahlt werden sollten. In einem Brief an Hrn. Cock sagte der Herzog: „Ich bin bevoll= mächtigt, die von Ihnen verlangte Summe zu en.“ Dies sst eine schriftliche Erklärung eines Mannes von hohen Stande und Amte zu Gunsten der Bejahlung der drei lionen. Doch *. Monate nachher sagte die Spanische Regierung, ihre Agenten hätten ihre Vollmacht überschritten, Graf Ofalia sey auf dem Wege nach London, was bis 18 geschehen, sey als null und n chtig zu betrachten. Der Her⸗ Er . Grand und ein

einku

og von Villa⸗Hermosa ist ein J achkomme desjenigen, den Cervantes durch die Beschrei= bung der Aufnahme Don Quichotte s und Sancho s in sei⸗ nem Schlosse am Ebro verewigt hat. Dieser Abkömmling eines Mannes, der fruher ein so glänzendes * machte, erklärte, er sey bevollmächtigt, die drei Milllonen zu be— willigen; die Reglerung läugnete die Wahrheit dleser Be⸗ vollmachtigung, und doch verblieb er im Dienste des 3 von Spanien. 3 82 26 um 16 efuͤhle, der es noch n einer solchen Behandlung mlt seiner Ehre . . halt, sein e. behalten. Der König von Spanlen hat die gesetzliche das, was er Ehrenbezelgungen nennt, zu verleihen, und so bekam denn der Herzog von Villa Hermesa, bald nachdem er sich durch die Theilnahme an diesem Betruge geschendet hatte, den Orden des goldenen Vließes. So standen die Sachen als Graf Ofalia nach London kam, wo er, wie ich glaube noch ist. Von Zeit zu Zeit sind Anerbietungen gemacht wor⸗ den, den Umstanden nach größer oder kleiner, da aber die Vrlrische 83 rung bie erusiliche Fig zeigie, die Rechte ihrer Unterthanen zu beschützen, so steigerte af das Anerbieten von 550,0 bis auf 700,00 Pfd. indem er in seinem System den Preis zu erhöhen und erniedrigen fortfuhr, immer den Mangel und die Noth 8 e. und die vermuthliche Anwendbarkelt von Zwangsmitteln be⸗ rechend, in einer Weise deren sich selbst der gemeinste Krä⸗ mer, ja sogar ein Hausirer, geschämt haben würde. Der Betrag des bewllligten Geldes ward später auf 9890, 9000 Pfd. erhöht; aber die Bittsteller mußten besorgen, daß, wenn sich jetzt jur Annahme bereit zeigten, dasselbe Verfahren wie frü⸗ her eintreten wurde. Die einzige Hoffnung, welche ich jetzt hege, ist die, daß das Haus die Hände der Minister durch so feierliche und foͤrmliche Erklärung stärken werde, daß selbst die Kunstgriffe Spanischer Diplomaten Nichts gegen den klaren Willen des Großbritanischen Parlamentes vermögen. Ich behalte mir indeß das Recht vor, eine Addresse an Se. Maj. 1 3 besonders da ich, wie unwillig auch das er

Das Gefühl des Hauses wird bloße Möglichkeit dieses Um wir aber nicht unsern Entschluß den M

us dar ein mag, gehört habe, daß es „Sypanische ,. e. 894 habe, daß es 33

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. ee 9 tungen zu *. —— gen s Hert erman ompson kam allen von ben ein; berührten Punkten übern. Von den Bittstellern felen elnige von der Fülle des Reichthums bis ur bittersten Armuth herabgesunken. Einer habe von den nterstützungen feiner Freunde leben müssen, und da hm dies zu viel Kummer gemacht habe, habe er seine Zuflucht in nem öffentlichen Armenhause gesucht. Hätten die Blitstei⸗ ler ihr Vermögen durch Schmuggelel oder andere rechts wi⸗ drige Handiungen verloren, so würden sie ihre Verluste ru, ig ertragen müssen; jetzt aber selen sie zu dem Schutze der Vic gel Regierung gegen Spanien unrechtmaßlgen An⸗ maaß ungen berechtigt. Herr Fer gu sen hoffte, das Haus werde bei dieser * seinem Britischen Gefühle Luft machen, und die Neglerung so unterstützen, das sie selbst das Aeuherste unternehmen, üm ju erjwingen, was die Gerech=

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des 6 seyn; wofern

vorigen Redner in