1828 / 196 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nicht unumgänglich erforderlich wären. iel General Dem arçay eine lauge Rede uͤber alle Zweige der

Niemand behaupten können“ rief eine

schloß der Redner mit dem Vunsche, daß die Kammer ihre etwanigen Ersparnisse nur bei solchen Ausgaben machen möchte, die zur Erhaltung der Macht und Wurde des Staats Nach irm hielt der

Militair- Verwaltung, und theilte einen Plan mit, wie die Armee, ohne eine Kosten⸗Vermehrung, auf 00, YM Mann gebracht werden koͤnnte. Als der Nedner bereits 1. Stunden lang gesprochen hatte, und die Versammlung endlich unge— duldig zu werden anfing, übersprang er mehrere Blätter. Auf die Bemerkung des Präsidenten aber, daß die übersprun⸗ genen Seiten nicht in den Moniteur aufgenommen werden könnten, nahm er jene Blätter wieder vor. Die Ungeduld stieg dadurch aufs höchste, und nur unter lautem Lärm konnte Hr. Demar gay seine Rede zu Ende bringen. „Heute wird

Stimme zur rechten Seite, „daß wir stuͤndlich 9 Millionen votiren.“ Nach Le Sergent, dessen Vortrag, bei dem schwachen Organe

des Redners nicht allgemein verstanden werden konnte, be—

stieg der Oberst v. Jac qu em!inot zum erstenmale die Red— nerbuͤhne, um sich namentlich über die Schwelzer⸗Regimenter auszulassen, und auf diejenigen Theile des Krie s⸗Ministe⸗

riums hinzuweisen, worauf, seiner Ansicht nach, sich am leich,

testen Ersparnisse machen ließen. Aus seiner Rede, welcher die Versammlung mit groFer Aufmerksamkeit zuhörte, ent⸗ nehmen wir Folgendes: „Die Summe von 143, zr, Fr.

fuͤr ünsere Armee in Friedenszeiten“ äußerte derselbe, „ist

. Een machen lassen.

Ersatz gehalten und hierauf durch Zahlen die früheren Angaben des Gene⸗

der U lt, ie di i 26 . t a6 e die Rr

ͤ n Lieutenant nie mehr

übermäßig hoch, und es müssen sich nothwendig dabei Zuerst lenke ich Ihre Aufmerk⸗ samkeit, m. H., auf den Generalstab der Garde, welcher allein uber 1, 100,00 Fr. kostet, und in Kriegszeiten für eine Garde von 60,0099 Mann hinreichen wurde, während diese jet, wo Frankreich im Frieden ist, kaum 23,00 Mann zählt. Die 4 Marschaͤlle, welche Majors-généraus der Garde sind, und die 3 General-Lieutenants und Divpisions Commandeurs der Garde beziehen jusammen 461,700 Fr. an Gehalt, und mancher Marschall hat durch verschiedene Besoldungen eine jaͤhrliche Einnahme von zusammen 164,009 Fr., wozu noch und Beleuchtung einer mmt. 2e vorschlagen, daß ein mehr als og, Fr. und ein General⸗ ñ als 31,000 Fr. an vers—

Gehältern beziehen könnte. m Betreff des Sold Soldaten, wie des Subaltern Offiziers, bin ich da⸗ gegen der Meinung der Commission, daß sich darauf keine Ersparniß machen läßt, und muß ich vielmehr den Wunsch zu erkennen geben, daß unsere Finanzen uns künftig erlau— ben mögen, das Loos jener Vertheidiger des Vaterlandes zu verbessern. Ich wurde daher im Allgemeinen den Ansichten des Berichterstatters beigetreten seyn, wenn ich nicht auf dem Budget eine Summe von 7 Millionen für den Sold, Un⸗ terhalt, so wie die Casernirung und Recrutirung fremder Truppen gefunden hätte. Diese Summe kann ich nicht be⸗ willigen; umsonst forsche ich nach der Nothwendigkeit und dem Nutzen eines Corps von 12,9099 Schweijern, welches von Frankreich mit . Kosten und ohne irgend einen ejahlt wird.“ Der Redner widerlegte

rals Lafont in Betreff des Soldes der Franzoöͤsischen und der Schweizer Truppen, und bewies dadurch, daß die letzteren jährlich über eine Million mehr kosten, als eine gleiche Anjahl Französischer Soldaten kosten würde, nicht 8 gedenken, daß bel einer Verabschiedung der Schweizer

eglmenter alle Offiziere, Unter⸗Offiziere und Gemeine auf ein Reform⸗Gehalt und einen dreimonatlichen

oldat zu einer Pension erst nach jähriger Dlenstzeit, und zu dem 2 Gehalte erst nach erhaltenen Wunden im Kriege berechtigt ist. Nachdem Hr. v. Jacqueminot noch die ubrigen Vortheile, deren die Schweizer⸗ Regimenter genie⸗ ßen, hervorgehoben hatte, stellte er den Ministern die Frage:

warum Frankreich noch fortfahre, Fremde im Dlenste zu be⸗

halten, die so theuer bejahlt werden, und deren Nutzen min⸗ destens problematisch sey. Der Kriegs ⸗Minister, fügte er hinzu, habe behauptet, daß es ein alter Gebrauch sey, * Regimenter zu halten; allein an alten Gebraäu—⸗ chen dürfe man nur hängen, wenn sie gut seyen. „Was für Dienste“ frug der Redner hier, „leisten uns denn aber wohl die weijer, welche unsere Truppen uns nicht (ben so gut leisten würden? Der Minister be⸗ ruft sich aus die im Jahre 1815 unterzeichnete Capitulation, welche erst n 13 Jedren zu Ende gehe; aber in einem Ar⸗ tikel dieser Cap ttuĩatz on ist ausdrücklich von unvo herge sche= nen Uwständen die Rede, weiche die Entlassung der Schiwel—

Hrn.

Sold als Ent⸗ 6e Anspruch machen können, wogegen der Französi⸗

* *

zer Regimenter noͤthig machen könnten. Warum wollen wir also diese Regimenter noch 13 Jahre lang beibehalten, und dadurch 19. Millionen Fr. rein wegwerfen? Man sagt, die Schweizer seyen brav und ergeben, aber ist es unsere Armee nicht auch, und ist es daher nicht lächerlich, die Palme des Ehr, und Pflicht? Gefühls Fremden zujuerknnen? Man spricht von dem 19. August, und von dem an diesen ungluͤck⸗ lichen Tage vergossenen Schweizerblute; aber die Pariser National- Garde wuͤrde ein Gleiches gethan haben, wenn man sich ihrer bedient hätte, und will man 56 die Schwei⸗ zer beibehalten, so muß man auch jetzt die National⸗-⸗Garde wieder herstllen. Halten wir daher nur Franzosen im Dienste,

und diese werden eben so gut wie die Schweizer inden der Gefahr das Vaterland zu vertheidigen wissen. Die Niederlande

sind uns mit gutem Beispiele vorangegangen; das Reform⸗Gehalt und die dreimonatlich: Gratification müssen wir den Schwei⸗ zern im Jahre 1311 so gut wie heute zahlen; warum wol⸗ len wir also erst den Ablauf der Capitulation vom Jahre 1815 abwarten? Ich stimme für die von mir angedeuteten Ersparnisse.“ Der Koͤnigl. Commissair Hr. v. Salvand y trat ur Widerlegung des vorigen Redners auf, und behaup— tete unter andern, daß die Recrutirungen von jeher für das Volk hoöchst lastig gewesen seyen, und daß man sonach. die 12,909 Schweizer als Stellvertreter fuͤr eben so viele junge Franzosen betrachten muͤsse, die man ihren Arbeiten und ih⸗ ren Familien lasse. Uebrigens gab derselbe zu, daß die Schweizer Regimenter dem Staate jährlich , 16, M Fr. mehr kosteten, als eine gleiche Anzahl von National, Trüp⸗ pen kosten wuͤrde; diese Mehrausgabe, meinte er aber, würde durch die obige Vetrachtung hinlaͤnglich aufgewogen, und es würde uberhaupt ein bedeutender Vortheil fuͤr jedes große Land seyn, wenn man die ganze Last des Kriegsdienstes auf Ausländer wälsen könnte; die Niederlande könnten fuͤr Frankreich kein Beispiel abgelan, da sie bei ihrer Ent— fernung kein Interesse hätten, sich des Bündnisses der Schwelz zu versichern. Wollte man jetzt die Schweizer entlassen, so würden sie in andern Ländern Dienst? nehmen, und Frankreich würde sie dann vielleicht in den Reihen seiner Feinde sinden. Am Schlusse seines Vortrages äußerte der Redner noch die Meinung, daß es gut sey, wenn es Sol⸗ daten zu 5 Sous fur den und Marschälle zu 160,009 6 das Jahr gebe, da der , den

arschallsstad Anspruch machen e. diesen Wor⸗ ten wurde er indessen von der linken Seite bestig un— terbrochen. Am Schlusse der Sitzung ließ sich noch Herr r. Laidet uber die verschiedenen Zweige der Militair⸗Verwal⸗ tung vernehmen; wegen der Schwache seines Organs ging indessen seine Rede, der uͤbrigens die linke Seite großen Beifall zollte, fuͤr den groͤßern Theil der Zuhörer verloren.

Paris, 19. Juli. Die Herzogin von Berry ist, nach⸗ dem sie am 13ten Morgens Rochtfort verlassen und in Blaye übernachtet hatte, am folgenden Tage gegen Mittag unter dem freudigen Zurufe des Volls in Dordeaur eingetroffen.

Eine telegraphische Depesche meldet, daß am 15. d. M. der Franzosische, der Preußische und der Niederländische Ge⸗ sandte, am Bord der Fregatte „die Vestalin“ aus Lissabon in Brest angekommen sind.

Das Dampfschiff, worauf sich bekanntlich der Marquis von Palmella und die übrigen Anführer der constiturionnel⸗ len Truppen in Portugal, wieder nach England eingeschisfft batten, hat wegen widriger Winde in den 5

noch auch ihrer Absahrt nach England auf dem gedachten Dampfschiffe, irgend ein Hinderniß entgegen gesetzt.

Dreihundert Flüchtlinge von der Constitutions Armer ba⸗

ben sich nach Galicien geflüchtet, wo sie von den Spanischen Behörden aufgenommen worden sind; sie wurden, sobald sie das Spanische Gebiet betraten, entwaffnet.

Die Nachrichten aus Lissabon und Pertugal (sagt der Messager des Chambres) bestätigen den . der vom Englischen Courier bekannt gemachten Depeschen. Dom Mi⸗ 96 hat sich die Königskrone aufgesetzt und die Miau elistische

rmee bat am Iten und ten d. Perto besetzt. Bei diesen entscheidenden Begebenheiten ist die Diplomatie sich rreu ge⸗ blieben. Die Gesandten haben Lissaben verlassen; sie haben die richtige Ansicht gehabt, daß dis Rechte der Legitimität durch den glücklichen Erfolg einer 241 de lacio kei- nesweges geschwächt worden, und daß siegteiche Waffen nicht binkeichen, um auf die Sarne des Prinzen den erhasenen Charakter der Königlichen Würde zu drücken. Die politische rage ist jezt sehr einfach; Dom Miguel besitzzt e Lacie die ortuglesisch Krone, von Rechts wegen gehört sie Dem edro an, und wenn seine Abdankung als galtig erkannt

; . Dafen von Corunna einlaufen muͤssen. Die Spanischen Behörden haben weder dem momentanen Aufenthalte jener Personen ju Corunna,

,,