1828 / 200 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Ihre Majestit die Känigin und der neugeberne Prim genießen nach Umständen einer guten Gesund heit. Vor einigen Tagen beehrten Se. Majestat die Kunst⸗

Gießerei an der Nymphenburger Straße mit Ihrem Ve⸗

suche, und besaben die eden vollendese kolossale Constitutions« Saͤule, die auf dem gräflich Schonbornischen Schlosse Gai⸗ bach im nächsten Monate aufgestellt werden soll, so wie das seiner Vollendung nahe Gießhaus ju dem Monumente, wel, ches die Stadt München nach Professor Rauch s Modell dem hoͤchstsellgen Könige Max Joseph setzt, und dessen Aus— fuͤhrung nunmehr nach Allerhöchsten Befehlen mit Nächstem

beginnen wird.

In der heutigen ssten Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurde der Beschluß der Kammer der Reichs. räthe über das Conscriptions-Gesek verlesen, sodann der Gefammt⸗Beschluß über die Militalr⸗Gerichts barkeit und die

. zur Abstimmung über die Verwendung der Staats⸗

nd ö. ebenfalls von Kammer der Reichsräthe jurück⸗ komme; viele Mitglieder 8e. für diesen Antrag, unter Andern die Abgeordneten Nabel und Graf Venzel Sternau, der es für einen der Kammer „daß das

Erwerb. und Gem erbsteuer-Gesetz gleichfestig ins Leben trä—⸗ ten; würde dies nicht geschrhen, so wären die Abgeordneten des Bayerschen Volkes würdig, daß die Frauen del ihrer Nachhausetunft ihnen den Spinntocken entgegenbrächten. Der Abgeordnete Rudhart hlelt beide Gesetze für unaus, führbar und für eine Landes ⸗Talamitaäͤt. deschloß die Kammer einstlmmig: die weitere Derathung üder das Ge⸗

Gesetz auszusetzen, bis der Veschluß der Kammer der über das Erwerdsteuer⸗Gesetz an sie gelangt . uf hierauf erstatteten Vortrag des Abgeordneten

„den

Veschluß der Reicheräthe über das Mal Anf⸗ betreffend, wurde die von der ersten Lammer difieation: die Judieatur in Defraudations⸗ - rng,

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Abstimmung eb a ürnberg, 25. Jull. Ihre C. Hoh. die Frau Kur⸗ fuͤrstin von Hessen / Cassel und Ihre Hoh. die Prinzessin Ka— roline sind vorgestern unter dem Namen als Gräsinnen von Schönfeld nebst Gefolge von Bad Liebenstein hier eingetrof⸗ 83 nabmen Ihr Absteigegnartier im Gasthaus zum rothen ß und werden einige Tage hier verwellen. Der hlesige „Correspondent von und für Dentschland“ enthält im heutigen Blatte Folgendes: = Ven der Denaun, 15. Juli. Der längere Aufent⸗ lt des Königl. Großbritanischen, für das Hauptquartier r. Maj. des Kalsers Nikolaus destummten Dotschafters, am Kalserl. chischen Hoslager, hat Veranlassung zu mancherlei Ge mn gegeben, welche, in Verbindung mit andern gleichzeitig en e, die Börse zu Wien in De⸗ troffenheit versetzt und ein nicht undedentendes Fallen der

Course der Oesterreichlschen Staats, Effecten bewirkt haben. Man spricht von Allianzen, die zwischen mehreren Europäi, schen Großmächten unterhandelt, ja wehl gar schon abge— schlossen wären, und deren specieller Zweck dahin ginge, den angeblich bedrohten Salus quo in diesem Weltrhelle zu ver, bürgen. England, nebst Oesterkeich und Frankreich, füt man hinzu, bildeten den Kern derselben; andere Staaten minde, rer Große, denen aber nicht weniger an der Erhaltung des egenwärtigen Systems gelegen, würden dem Däandnssse un—

ehlbar in dem Augenblicke beitreten, wo die Dringlichelt

der Gesahr die Ergreifung ven Abwendungs Mahr egeln r Indessen bedenken diese Allarmschläger nicht, 24 eit dem Ausbruch des Russisch Tuͤrkischen Krieges, an des sen mögliche Resultate sich im Grunde alle sene Besergniss⸗ dem Anschein nach knüpfen, noch kene einzige Cousunctur Angerreten ist, welche in den diesem Kriege vorangegangenen Manifesten micht vorbergesehen wurde. Und diese Manifeste ju ihrer Zeit die Sanction aller Europ äasschen Ca,

2 Nach dirsen Räcksichten möchten denn auch wöbl alle jede Gerade zu wärtigen seyon, die während der le. ten acht oder vierzehn Tage in Umlauf gesetzt werden sind, und die Berständigern wohl nicht eher einigen Glau⸗ ben s 5 * m, ald bis wirkliche Tharsachen zu deren Unterstũ bung n gart n sind. Es geht seit Kurzem auch bie Rede von einst großen Reerutlcung in Ungarn und einem

außerordentlichen Lanttag: daselbst. Ob dlesen Gerüchten

eine größere Begründung, als den oben angeführten, un⸗

terliege, oder ob 6 aus einer und derselben Quelle fließen, ist noch nicht mit Bestimmtheit aus gemittelt. Ferner heißt es, daß 0,0 Mann Landwehr in kuürzester Frist mobil ge macht werden sollen. Die Kosten der neuen Truppen⸗Aus⸗ hebung schlägt man zu 10 bis ie Millionen Kaisergulden an.

Spanien.

Madrid, 12. Juli. J. J. M. M. genossen, zufolge der, bis zum 9. Just gehenden Berichten aus Burgos, das selbst fortwährend des erwunschtesten Wohlseyns.

In Cabra (Königreich Cordoba) ist jufolge eines von der General⸗Inspeetion des öffentlichen Unterrichts abgege—⸗ benen, und von Sr. Katholischen Majestät genehmigten Gutachtens, die Unterrichts⸗-Anstalt, welche unt: r dem Na— men Real Collegio daselbst fruͤher bestand, am 1 Juni d. J. wleder eröffnet worden.

Madrid, 13. Jull. Die neuesten Briefe aus Cadir bestätigen die früher gegebenen Nachrichten von der Ein schiffung der Artillerie, die mit solchem Eifer ausgeführt wird, daß zu befürchten ist, man werde das Geschüß, die

Munition und alle Vertheidigungsmittel der g mit⸗ nehmen, um das Betragen der Engländer in Jerrol im J. 18 nachzuahmen, die unter dem e, Corunna ju

befestigen, alle Kanonen fortnahmen. Man weiß nicht, wo⸗ mit die Franzosen ein ähnliches Venehmen werden rechtfer= tigen können. Dle Nachricht, daß sie große Massen von Lebensmitteln angeschifft haben, hat sich auch neuerdings bestätigt. Kürzlich von Cadix ange lommene Persenen haben versichert, daß nur 3009 Mann sich einschiffen und m in Cadix bleiben werden. Diese neue Verfügung wird den Ein⸗ wohnern mißsallen, aber einer Menge von Leuten nuatzlich́ seyn, die sich gan unter dem Schutze der Franzosen defin, den und eher auswandern würden als sich unter die Zuchtruthe der etwas strengen Spanischen Behörden zu begeben. Der Feld, Marschall Fleyres ist zum Gouverneur von Cadix er. nannt und Herr Malvar zum Polizei⸗Intendanten; beide 3 deren Charakter zu hitzig und rauh ist, sind für 1e v

Umstande nicht geeignet, welche viel Vorsicht Wiewohl unendlich viele und r ,,, g. / * viel gewiß, daß die Parthei Dem Miguel s e. die

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Truppen der Juäata siegte, die am 24. Jun bei Coimbra eine gänzliche Niederlage erlitten und in einigen spaͤteren Gefechten nicht glücklicher waren. Daher giebt man bie Sache Dem Pedres gänzlich verleren. Die Spanische Re, erung läßt von ihren Verbindungen mit Lissabon nichts. dekannt werden. Zwei außerordentliche Courtere sind eben ven dort eingetrossen und ein dritter aus Badajoz, von des⸗ sen Zwecken man durchaus gar nichts weiß.

Der General Captain in Badajoz erwähnt in seiner vertrauten Correspondenz kein Wort von den Vegebenhei⸗ ten in Pertugal; man weiß nur, daß er Truppen verlangt hat, die ihm segleich geschickt worden sind. Bei der Pro⸗ klamatlon Dom Miguel s zum absolnten Kön g durch die Lortes zeigte sich in Lissabon am zten d. M. der Geist der Anarcht« n seinet ganzen Ausdehnung. In Cerunna ist ein Dampfschiff mit 122 Flüchtlingen aus Gporte angetem- men, die sich im unglücklichsten Zustande besinden, ohne Le—⸗ benemlttel, ohne Passe und einsge haiß nackt

So (ben erfahren war die gänfliche Niederlage der Lonstütutlonellen und den Einzug der Mighellsten in

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Porto. Portugal.

Lissaben, 16. Jnlt. Dle Heffeirung eine Liste Dersenlgen, weiche zu Dom Mlanrlz Fonds delgetragen ba⸗ ben. Seit dem 1. Jul sind für denselben 15 Contes (un. gesähr Ja, 0. Psd.) eingegangen. Außerdem macht das ge nannte Blatt die amtliche Anzelge von der Uebergabe von Perto. Dle Hosteitung theilt ferner einen Besebl von „Sr. Masestät“ mit, wonach fuͤr alle Portugiesischen Sol daten jn Spanien, welche zu den —— Ne. 11. 14.,, 17. und 24., zum äger⸗Daraillon Mr. . und zum Ka vallerle / Regimente Nr. 2. gebören, eigene Wohnungen in Stand gesetzt werden sollen; diese Truppen sollen ihren Sold ausgezahlt erhalten, sobald sie sich einigen Gencralen von Portugal gejelgt haben werden.

T r k * i. Ein Schreiben aus Bnkarest vom 6. Jull gememen Jeltung) melder: M'ebrere Pulte Kosaken str elfen zwischen Schumla und Silistcia, und fügen den Turken durch

(in der Al⸗

ünterbrichung der Communication vielen Schaden a. Ma