1828 / 202 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

wuͤrden uns wundern, wenn dies nicht geschehen wäre. So— bald alle Gefahr auswärtiger Kriege oder innerer Aufregung voruͤber war, waren die Dienste der National⸗Garde nicht länger nöͤthig. Ihre Fortdauer würde ihren Mitgliedern selbst zum Schaden gerescht haben. ;

Das Begrabniß des Erzbischof von Canterbury wird ohne alles Gepränge vor sich gehen. Nur die Freunde und Verwandten des Verstorbenen, so wie die Bischöse und Geist, lichen der Diöcese werden zugegen seyn.

Nieder Lande.

Am sterdam, 256. Jult. Da die auswärtigen Boͤrsen stets Einfluß auf unsern Fondsmarkth aben, so brachten auch die in Mitte verflossener Woche angekommenen niedrigeren Course von Wien einige Flauheit in hiesige Staatspapiere, welche seitdem angehalten hat. ;

Am Getreidemarkt war gestern in allen Sorten sehr lebhafter Handel und wurde sowehl durch Verbraucher als Speculantẽn bel Parthien zu höhern Preisen gekauft; man schatzt, daß von Weitzen 66M Lasten und von Roggen 200 umgesetzt worden sind; bloß in Gerste ist nichts gemacht. 1295 150. 132pfünd. Weitzen (schoͤner weißbunter Polni= scher) galt Fl. 2469 128. 130pfüud, geringerer dito Fl.

150 155 130pfünd welßbunter Polnischer in Verschluß Fl. 230 129pfünd. Demminer und 110pfuͤnd. Nostocked cbenso Fl. 10 130pfünd. rother Königsberg. Fl. 130 125pfund. alter Mecklenburger Fl. 28 119 120. 122pfd. r ist zu Fl. 143. 145. 159 gemacht

uͤbst war an etwas flauer; auf den gewöhnlichen Termin von 6 Wochen galt Fl. 457 pr. Septemb. 15 geblieben Fl. 454 pr. Detober Fl. 45 gebl. 443 Novbr. und Decemb. Fl. 41 Hanfoͤl Fl. 45. Lemol Fl. 40

Kolonlai-Waaren sind fast durchgängig flau und ohne Veränderung geblieben.

D lag n

Frankfurt, 25. Jull. Ihre Koönlgl. Hoheit die Frau Kutfü von Hessen ist heute unter dem Namen einer zum

in .

Spanien.

Die 6 gerte de . schreibt aus Madrid vom 14.

ert Lima, hat die Ankunft der Antwort des Königs Dom iguel auf die Adresse der drei Stande abgewartet, um sich endlich zu Gunsten Dom Pedre's zu erklären. Eilf Tage lang hat er den Gesandten Dom Miguel s, Grafen von Figueira, mit der Hoffnung hingehalten, daß er diesem ürsten treu seyn werde Einige Tage nachher hat er die . Regierung in einer Note ersucht, ihn als Mini—⸗ ster Dom Pedro's anzuerkennen, aber zur Antwort erhal⸗ ten, daß Seine Allerchristlichste Maj. ihn ihn dieser Eigen⸗ schaft nicht anerkennen, und daß er für dle Folge nur als Privatmann in Spanien bleiben könne.

Das Journal des Debats will auf außerordentli⸗ chem Wege aus Madrid vom 15. Juli solgende Nachrich, ten erhalten haben: Der glückliche Ersolg Dom Miguel s hat unsere Karlisten dreist gemacht; sie nehmen Maaßre⸗ geln, den Spuren dieses den * solgen. Diesen Mor⸗ gen ist ein Courier von Burges bei dem Präͤsidenten des Staatsraths Salagas mit der Nachricht angekommen, daß am Morgen nach der Abreise des Königs von Logrono eine stark Bande von Karlisten sich in der Gegend dleser Stadt gezeigt hat, und in mehreren Dörfern Karl V. als König von Spanlen und Indien ausrufen ließ. Die De— peschen melden ferner, daß ein gegen die Bande geschicktes Regiment von ihr nach Burgos hin zuruͤckgetrieben wor den ist. Die Englische Geiandtschaft hat einen Courier ab⸗ gefertigt, wie man allgemein glaubt, in Folge des erwähn— ten Aufruhrs. Die Regierung hat von verschedenen Punk— ten des Königsreichs wenig befriedigende Nachrichten er⸗ halten; in Ober- und Unter Catalonien beginnen die Ag⸗ graviados sich wieder zu organisiten. Dle stärkste Bande wird von einem gewissen Capa⸗ Blanca angeführt. Der General Capitain von Estremadura, General San Juan, 8 den Kriegs-⸗Minister in einem Schreiben dringend ge— beten, außer dem Reglment ven Savoyen noch andere zu seiner Verfügung zu stellen. Auch in den Gebirgen von Ronda schelnen die Gemüther nicht ruhig zu seyn. Einem Gerüchte nach werden bei der Rückkehr des Königs nach Madrid mehrere Veränderungen im Ministerium Statt finden. Das en, der auswärtigen Angelegenheiten soll, wie man sagt, Herrn Calomarde anvertraut, der Di— rector der Amer. isatlons Kasse, Goicorrotea, Finanjmini-

36. Der fruͤhere Portugiesische Geschäftsträger hieselbst,

ugs ziemlich gesucht, doch späͤter ging es

stet werden die dermallgen Minister des Kriegs und der Marine werden ihre Stellen behalten. * .

ortugal. ? Pariser Blaͤtter enthalten folgende Privat Correspon⸗ denz⸗Nachrichten aus Lissabon vom 9. Juli. Am ten hat

die feierliche Eidesleistung Dom Migues s als König statt—⸗ gesunden. Die Lissaboner Zeitung vom 6. Jul. meldet hier⸗ über Folgendes: Die drei Staaten des Königreichs hatten sich zur bestimmten Stunde in dem Saale des Königlichen Pallastes Unserer Frauen von Ajuda versammelt. Der Kö⸗ nig, unser Herr, begab sich dahin, den Königlichen Mantel und das Scepter tragend, und mit dem Gefolge, welches unsere Herrscher an feierlichen Festen umgiebt. Nachdem der Cznlg sich auf den Thron niedergelassen, erhob der Con— netable des Reichs seinen Degen und ein Adjutant wickelte die Fahne auf. Se. Excellenj der Bischof von Vizeu nahm das Wort, und darauf leistete Se. Majestat den Schwur, die Hand auf die heiligen Evangelien legend. Der Minister der Angelegenhelten des Königreichs vollzog die Verrichtun— gen eines Secretairs. Dann leisteten die Mitglieder der drei Stände nach der bei unseren Vorfahren . For⸗ mel den Huldigungs⸗Eid. Nach Beendigung der Ceremonie, und nachdem die ganze Versammlung dem Könige die Hand gekuͤßt hatte, 1 Se. Masestät sich unter Vwat Nufen und von demselben Gefolge begleitet, wie bei seiner Ankunft, in seine Gemächer zurück. Der Kanonendonner, das Geläute der Glocken, die Freude des Volkes, eine allgemeine Erleuch; tung, erhöhten die Felerlichkeit dieses Tages, der durch die Nachricht von der Vernichtung der Rebellen doppelt merk würdig wurde.

Bls jetzt hat die genannte Zeitung ihr Versprechen nicht erfuͤllt, uns mit den Arbeiten der drel Stände durch Nach richten von den Sitzungen bekannt zu machen; wir sind in vollkommener Dunkelheit darüber.

Man behauptete, daß Hr. Cea unverzuͤglich nach Ma drid zurückkehren werde, und zu diesem Zwecke die Regie⸗ rung um ein Geleit ersucht hätte. Diese Gerüchte destätigen sich aber nicht; zuverlässig dagegen ist, daß dieser Gesandte das Spanische Wappen noch nicht von seinem Hotel hat abnehmen lassen.

1

Lissabon, 12. Jull. Der officielle Theil der Hoszei, tung enthält Berichte von der Armee. Eine Depesche vom Viscount Tesqueira, datirt aus dem Hauptquartier zu Braga vom 5. Juli, meldet, daß er erfahren habe, die Constuu= tiennellen beabsichtigten entweder nach Tras os⸗ Montes oder nach Galliclen zu gehen, deshalb habe er den Grafen 5 Loureneo ersucht, seinen Marsch so lange fortzusetzen, bis er uͤber ihre Bewegungen genauere Kunde erhalten würde. Er habe auch an den General Pejo da Regoa, der sich zu Povoas de Lanhore auf dem Wege nach Tres os Montes befinde, geschrleben, daß 500 bis 6659 Mann sich ergeben und daß die n in 12 Stück Artillerle im Stich gelassen hät ten. Eine Depesche vom Viscount Pejo da Regoa, aus Povoas de Lanhoro, 7. Juli, giebt Nachricht von der Ver⸗ olgung der Rebellen. Die Generale Alvaro da Cesta und Santa Martha hatten den General benachrichtigt, daß die Rebellen am 5. Morgens um ? Uhr ein Treffen mit ihnen begonnen hatten, welches bis 3 Uhr Nachmittags dauerte, wo jene endlich aus allen ihren Positionen vertrieben waren. Sie ließen 4 Kanonen und eine Haubitze, die Ueberreste ih⸗ rer Artillerie, zurück, nachdem sie schon bei der Brücke des ——— 5 Kanonen und eine Haubitze, nebst Bagage und

unition, stehn gelassen. Die Deserteurs und Gefangenen betrugen mehr als 600 Mann. Die Rebellen wurden nicht welter verfolgt, da die Königlichen Tru durch forcirte Märsche ermüdet waren und, well die Rebellen auf ihrem Weg: Alles vernichteten, 2 Stunden lang keine Nahrung zu i genommen hatten. Die beiden genannten Generale jogen sich Anfangs gegen Vouro zurück, da aber dem Vis, count Santha Martha gemeldet wurde, daß die Rebellen sich auf der Gränze von Galizien befanden, wo ihnen, wie man saͤgte, die Spantschen Autoritäten den Eintritt verwei⸗ gert hatten, so bsieh er stehen, um lhre ferneren Bewegungen zu beobachten. Nach dem Eorreis do Porto vom 8. hat⸗ len sich schon über 1 Mann von den Regimentern der Constitutioꝛtnellen ergeben.

Liffab on, 13. Juli. Em Supplemznt zur Hosßeitung zelgt an, daß die Constirutlonellen sich endlich nach Spanten zurückgezogen haben, und daß die Spanische Reglernng die= selben entwaffnen werde. 4

Privarbrleft enthalten Folgendes Daß die Consti.⸗ tut onellen anf ihtem Ruck zuge hte Artilleri ziruckg: lassen