1828 / 208 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Schule für die Kinder aus der Bretagne und Normandie zu 22 Auch spreche man von . einer aͤhn⸗ lichen Anstast in Dover fur die Kinder gus Belgien und dem Franzoͤsischen Flandern. Der Constitutlonnel meint: daß es ein gar leichtes Mittel gebe, dem Unwesen zu steuern, wenn man fämlich den im Auslande von den Jesuiten erzo« genen jungen Leuten den Eintritt in alle Militair- und Ci⸗

vll⸗ er verschließe. 2 r . 8 gewiß ju seyn. sagt der Cour, rler francais, „daß die Erpedition nach Morea in Napoli di Romanla landen werde, obgleich über das Nachtheilige eines solchen Planes bei allen aufgeklärten Militairs nur eine Meinung herrscht. Der Hauptzweck der Expedition sst, den Peloponnes von der Gegenwart Ibrahims und sei⸗ nen Streifzügen im Innern des Landes zu befreien. Dle Aegpptler halten aber den westlichen Theil von Morea besetzt; sie lagern bei Navarin, Tripolitza und Modon, welche Plaͤtze sich noch in ihren Händen befinden. Es wurde daher min— destens ein Zeitverlust seyn, wenn man in Napoli di Reoma⸗ nia landen wollte; denn um von dort aus den Feind aufzu— suchen, müßte man mit großer Muͤhe ein erschoͤpftes, unbe⸗ bautes und mit Hindernissen aller Art uͤbersaetes Land durch- ziehen. Das Sicherste wäre daher ohne Zwelfel, wenn man gleich, den Aegvptiern gegenuber, bei Navarin oder Koron landete. Ist ein anderer Plan beschlossen worden, so laͤßt sich erwarten, daß er hiernach geändert werden wird. . Das Journal des Debats theilt aus dem Prägurseur de Lyon folgendes Schreiben aus Toulon, vom 22. Juli mit: „Wir wissen auf officiellem Wege, daß die Piemonteser ei⸗ nen Gesundheits Cordon am Var gezogen haben. Die Nach, ticht davon ist im Haupterte unseres Departements gestern angekommen. Saint, Laurent du Var ist mit Guͤterwagen, Waaren und Ressenden Überfüllt, welche nicht über den Var haben gehen können. Man bejwelfelt, daß dieser Schritt die Billigung unserer Regierung erhalten werde. Bereits wissen wir, daß einige Regimenter nach Grenoble zu mar— schieren, daß die Militair⸗Verwaltungsbehoͤrde Proviant in unserer Stadt einkauft, und daß der Befehl eingegangen auf den Empfang des Krlegsmaterials vorzubereiten.

ist, sich ö einigen Tagen haben die Fahrzeuge Cicogne und

Hussard von Mahon kommend, Depeschen gebracht, die un⸗ mittelbar nach Paris abgeschickt wurden. Ueber die Algieri—=

rischen Angelegenheiten verlautet nichts, und wahrscheinlich

werden sie sobald noch nicht beendigt werden. dere, welche von Alexandrien, und die . t . die von Corfu kommt, langen in diesem Augenblick a serer Rhede an ˖· J .

Die Gazerte de France schrelbt Folgendes aus Toulouse vom 26. Jul. Gestern Morgen um 2 Uhr ist hier eine Estaffette aus Paris mit Depeschen an den General-Lieute— nant angekommen, der die zehnte Militair⸗Division komman, dirt. Auf Veranlagung dieser Depesche ist heute Morgen eine Gebirgs- Batterie von hier nach Toulon abgegangen. Eme zweite Batterie kerselben Gattung würde ebenfalls ab, gegangen seyn, wenn sie marsch fertig gewesen ware; sie wird aber jum 1. August mit zwei Compagnien des achten Fuß⸗ Artillerie Regiments nachfolgen. Diese Truppen sollen spä. testens am 21. August in Toulon anlangen. Der schleunige Abmarsch derselben hat zu verschiedenen Muthmaßungen Aniaß gegeben; das Wahrscheinlichste it, daß ste bestimmt sind, an einer Erpedition gegen Algier Theil zu nehmen.

Siebenzig Gemeinden des Bezsrks Laugres im Deyarte⸗ ment der obern Marne sind am 17. v. M dergestalt vom Hagelschlage mit genommen werden, daß jede ö auf irgend eine Erndte zerstört ist. Man berechnet den Verlust auf 4 bis 8 Millionen Franken.

Aus den nördlichen Gegenden Frankreichs meldet man, daß, wenn das Regenwetter nicht bald aufhöͤre, es so gut als gar keine Erudte geben werde. Das Getresbe ist bereits sehr im Preise gestiegen. l

Von Goethes dramatischen Verken, ins Franzoͤsische Aberragen und mit eimer biogtaphischen und liter grischen No, tiz ber den Dichter begleitet von A tapfer, ist hier eine zwelte Ausgabe in vier Bänden in Svo (Preis 14 Franken) erschienen.

Die Baya⸗ ente, un

Großbritanien und Irland.

London, 30. Juli. Man ag, der Marquis von An Jlesea habe aus Irland sehr wichtige Dꝛpeschen an die Mi⸗ nister geschickt, und sey nicht gesonnen, sein Amt länger zu bekleiden, wofern jene nicht während der Parlaments, Ferien MWaaßregeln zu Gunsten der Katholiken ergreifen wurden. Die Gemüthebewegung der Bewohner von Fermoy dauert noch sort, und wird durch die Untersuchung der lezten Un“ ruhen, besonders wegen der dabel vorgefallenen Toödtungen

und Verwundungen, nur noch mehr angereitzt. l emde stroͤmen derbel, : der i en hn, aer d.

2 5 1 irn , Regiment ist bemüht, die Ruhr durch

fortwährend herumnstreifende Patrouillen aufrecht zu erhalten.

Dle Oppositions, Blatter behaupten trotz des Wider soruqches 'r Gefl re walleeh? nen weh r ng. der letzten Versammlung der katholischen Association behanp⸗ tete Hr. O Connell: es sey der Regierung unmoglich die Assoclatlon zu unterdrücken, ubrigens wären jedoch die Un— ruhen in Irland von den Englischen Blattern sehr uͤbertrie= ben worden. . Ein Irisches Blatt, der Ballina Impartial erzählt folgende sonderbare Begebenheiten: Am Morgen des ten dieses ging der Pfarrer dieser Stadt, (Ballina) begleitet von einem Pfeifer und von Mehreren seiner Beichtkinder, durch die Straßen, um den Sieg des Herrn O CLonell zu feiern. Bald vermehrte sich sein Haufe durch viele Katho— lken, welche der Prlester, indem er sich der schmähligsten Sprache gegen die Protestanten bediente, anredete. Er be— gann sogar, entflammt von fangtischem Eifer, auf offener Straße vor seinen entzückten Begleitern zu tanzen Am Abend des 15ten bemaͤhte er sich, durch Bitten und Dro— hungen Illummationen und Freudenfeuer zu Wege zu

bringen. Ein Polizeibeamter, der des Anzuͤnden der Fren⸗

denfener verhindern wollte, ward vom Pöbel angefallen und verfolgt, und an dem folgenden Sonntage ermahnte der Geistliche seine Zuhsrer in der Kirche, wohl an diejeni— gen zu denken, welche nicht illuminirt hätten. Selbst die wenigen dort lebenden Protestanten müßten, um vor An⸗ griffen sicher zu sein, ihre Haͤuser erleuchten und sich ganz ruhig verhalten. Vor kurzem wurden einige Leute zu Coolcarny des Nachts von einer bewaffneten Rotte über fal und gezwungen zu schwören, daß sie sofort die Graf⸗ chaft verlassen wollten.

Die Times ist eins von denjenigen Blättern, die hin⸗ sichtlich der Rede, mit welcher das Parlament prorogirt worden ist, mit den gestern mitgetheilten) Ansichten Courlers kelneswegs übereinstimmen. Diese Rede (sagt jenes Blatt) kann in ihrem Zusammenhang mit unseren auswär⸗ tigen Interessen als eine Fortsetzung derjenigen Politik, oder nne! des Systems betrachtet werden, welches wahrend der Sitzung so erfolgreich angewendet worden ist, des Systems nämlich, nach welchem man das Englische Volk nöoͤthigt, durch eigene Conjecturen die große Lucke aus zufuͤllen, welche Sei⸗

n der Regierung überall gelassen wird, wo es darauf ankame,

er die für eln unabhängiges Volt wichtigsten Angelegenheiten aus officleller Quelle Auskunft 91 ertheilen. Obgleich die An⸗ gelegenheiten des Westens und Ostens von Europä in der Nede Sr. Maj. erbͤrtert werden, so ist es doch, wenigstens fuͤr uns, unmöglich zu entdecken, in welchen Verhaäͤltnissen dies Land mit den Maͤchten, die namentlich und gerade zu in jenem Documente aufgefuͤhrt werden, steht oder sich zu stellen im Begriff ist. Dem Lande wird in der That versichert, daß die Bemuhungen der an der Convention vom Juli 1827 theilnehmenden Partheien, um die Zwecke jenes wichtigen Vertrages zur Ausführung zu bringen, fortgesetzt werden und daß die jenem Tractate zu Grunde liegenden Absichten unveraͤndert geblieben sind. Dies sind jedoch Worte, welche eine nahere Erklärung verlangen. Wenn die Bemühungen der verbündeten Mächte, Griechenland zu nnterstuͤtzen, un⸗ ablaͤssig ein rg. vergangenes Jahr fortgedauert haben, wie ist es möglich, daß eine Tuͤrkische Armer noch den Mi litärbesitz Moreas festhält? Mit Rircksicht auf Portugal ist war wenig gesagt worden, was nicht schon bekannt war, indessen können wir nicht läugnen, daß man aus der Sprache

der Königlichen Minister Etwas und zwar etwas tröstendes

schlleßen darf. Auf die Erklarung des Königs von England

darf man gewiß die Hoffnung bauen, daß, wenn Dom Pedro je—⸗ nen Grad acttven Dienstes und Schutzes nöthig hat, den man nach

den Anforderungen der Britischen Interessen und der Britischen

Ehre ihm verleihen mußte, er in feiner Noth keinem Englischen Minister, selbst nicht Lord Aberdeen, welcher gelernt hat, Miguels Werkzeuge mit den Freunden Britanlens zu ver wechseln, Gleichgültigkeit vorzuwerfen haben werde. In Be⸗ treff unserer inneren Angelegenheiten bezieht sich die Rede auf die Kornbill, als eine Maaßregel, welche „angemesse= nen“ Schutz für heimischen Kunstfleiß mit „gehöriger“ Vor, sicht gegen die Folgen einer Mißerndte verbinde. Wir fuͤrch⸗ ten, daß in der Praxis sich diese Ausdrücke nicht als glück⸗ lich gewählt bewähren möchten, daß die Beschůtzung des w fn mehr als „angemessen“ und die Vorsicht gegen eine Hungersnoth weniger als „gehörig“ sey. Es st merk würdig, daß man von der Aufhebung der Test-Acte nicht die geringste Notiz genommen hat, gleich als wenn irgend eine