1828 / 216 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Der Cæurier vom Sten d. N. auth al selgendee an ihn grrichtetes Schreiben: Da nige Zeit nagen angeführt ha—⸗ den, daß der Brasilianische Minister allen constitutionnellen tugiesischen Beamten, die nach England auswanderten, halben Sold auszahle, so werden Sie ersucht, diesen Ir, thum zu berichtigen, da jene Angabe glauben machen konnte,

als ob die Portugiesischen Veamten und andere ausgez:ich nete Personen von der Unter ug des Brasilianischen Mi— nisters lebten, da es im Gegent ist, daß alle in Rede stehende Personen bei der Portugiesischen Gesandtschaft ihr volles Gehalt im Namen und auf Befehl Dom Pedros des IV. erhalten, ohne irgend eine Controlle oder Dazmwl⸗ schenkunst des Brasilianischen Ministers. n Es geht die Rede, daß Viscount Strangford mit einem höoͤchst wichtigen Auftrage nach Brasilien geschickt werden solle. Er hatte gestern, nebst dem Qesterreichischen Botschaster eine Conferenz mit dem Grafen Aberdeen. Die Times sagt, es werde in den politischen Jirkeln erzählt, der Lord solle den Kaiser von Brasilien überreden, sich in den Verlust sei⸗ ner Europäischen Besitzungen zu ergeben, und Portugal sei⸗ nem Bruder zu überlassen. Das genannte Blatt glaubt je, doch nicht an diese Sendung, weniger aber noch daran, daß man dieselbe dem Lord Strangford anvertrauen werde, von

dessen diplomatischer Laufbahn dasselbe eine sehr bittere Schil,

derung giebt. . 6 hiesiges Morgenblatt meldet, daß unverzuͤglich meh⸗ rere Englische Offiziere mit Geld und Vorräthen zur Unter, e des Gouverneurs Valdej nach Madeira abgehen en. z . Der Courier versichert von Neuem, die Regierung werde . Auge auf die Behandlung der Britischen Un- terthanen in Portugal haben. 3 ; Dasselbe rn. die Angabe der Franzoͤsischen Jour, nale, daß die zweite Einschiffung von en zu

ten Vernehmen beider Lander gar nicht unwahrscheinlich.

Ein hiesiges Blatt enthält folgenden Artikel: Seit dem Antritt des Legenwärtigen Ministerlums in England und seit dem Sturze der Ultras in Frankreich kommen fast alle Fran⸗ Ppösischen Blätter, von welcher Farbe sie auch seyn mogen, darin überein, daß sie die Politik unferer Verachtung behandeln und in den Fraujosen 4 Neuem anzufachen suchen. es offenbart sich auch in solchen, weiche gewöhnlich den Wis—⸗ enschaften gewidmet sind Die re, eins derselben, sagt: „Laßt uns nicht dem Beispiele der Engländer folgen; laßt uns den Waffendienst ehren, laßt uns dem Klange der Trommel denn wir sind ja Franzosen. Vom Schwerdte des Generals dis zur Müße des Reeruten sst alles mit Lorbeersaamen besäet. Gluͤcklich solch' ein Land! KLünste, Wissenschaften, Ackerbau gedelhen, wo große Ar— meen auf diese BWeise eingerichtet sind: Eroberungen machen das Glück des Volks aus, für welches sie geschehen, und sind der Ruhm und die Dicherheit der Throne; sie begruͤnden bürgerliche Freibeit und bewahren am Volt vor Angriffen und verderblicher Besteuczung.. Obgleich wir keine großen Verehrer dieser Art des Raisonnements wichtig, werl es den Geist darstellt, welcher, das Franzodsische Vell durchdringt. Es it befremdend genug, daß whrend der Lebenszeit des Herrn Canning, eines friedlichen Ministers, der den Krieg überall vermied, wo die Ehre der Nat on nicht auf dem Spiele stand, diese Sorache nie gebraucht worden it, und daß wir jetzt, wo wär einen militairischen Premler⸗ Ministet haben, nichts wie Stichelreden wegen den friedlichen Characters unsers Kabinets hoͤren müssen.

Die Morning Chrontele rückt den Engländern den Ta⸗ del vor die Augen, welchen die Franz osischen Vlaͤrter so chic äber die Prarogatiens Riede ergießen. Das rh. sche Geschwätz der Torys hinsichtlich der Türkel, pemerkt das angeführte Journal, welches der Erhebung des erzogs don Wellington zum Premier. Mimnster voranging, zwersesf die Ursache der malitiösen Zufriedenhest, mit welcher mnsere Pariser Zeügenossen den Contrast zwischen jenen

ablerelen und der seklgen Aufführung unmferes Münsste, hervorheben. Ohne Zweifel küngt die in der König,

en Rede der Unthätigkeit der Russischen Schiffe im Mü, eimeere beigelegte Wichtigkeit sehr lächerlich, und Se. Gna— ken hätten desfer gethan, ber den Gegenstand zu schwesgen. Bir sind äber den Verlust unseres Einflusses in den Ange⸗ genheiten Europas sehr wenig beunrubigt. Eine Natlon, delche mit ihren Hölfezuellen Haus halt, kann keinen Ein⸗ ß, der für si: närhig ist, verlleren; aber einer Natson, delche ihre Hälfequcllen unuberlegt verschwendet, um ihren

die kriegerische Und dies Gefühl be—

u Toulion auf Englischen Schiffen vor ch gehen werde, sey bei dem gu.

Regierung mit

sich nicht bloß auf die polltischen Journale, sondern heil

sind, so ist es doch

bellion ausgebrochen,

ohne

Einsluß aufrecht zu halten, wird jenen Einfluß durch die zu seiner Behauptung ergriffenen Mittel seiost 2 * X. gesagt die Gasconaden der Torys laffen d fon luge Verfahren unserer Minister als thöricht Die Aristokratie unseres Landes die stotz⸗ Aristokratie fuͤhlt sich ohne Zweifel sehr gerr Europa sie mit ihrer Ohnmacht verspottet. glaubte, daß sie besser fähig sein wurd. Europa Gesen geben, sobald sie den Herzog von Wellington an ihr. Spitze hätte, so hat sie sich bedeutend geirrt. Die Franz sen ins besondere würden in der That den Umstand, daß er an der Spitze unserer Regierung steht, fuͤr einen hinreichen, den Grund halten, uns Kränkungen zuzufüͤgen, selbst wenn ihre eigene Politik ein anderes Verhalten erhelschen sollte— Vor einiger Zeit, außert der Courier, meldeten wir den Tod des Obersten Cuff und die dadurch entstandene Er ff nung einer Parlamentsstelle für Tralee, Hr. O'Connell sst über die wenigen Worte, mit welchen wir damals bemerk— ten, es werde sich jezt zeigen, ob die Priester wieder ihr Spiel treiben würden, höchst aufgebracht und hat 2 den ungluͤcklichen Einwohnern jenes Fleckens unsere Voreilig— keit entgelten zu lassen. Man hoͤre wie er donnert: „Ich erkläre, daß es meine Absicht ist, die Einwohner von Tra- lee anzureden; und vielleicht wird der vom Courier gegen die Irischen Aufwiegler ausgesprochene Tadel in den Her— zen des Ministeriums nicht viel Dankbarkeit erregen,. In Bezug auf den in der Times befindlichen gester von uns mitgetheilten) Artikel über den Zustand Irlands und der Katholiken dußert der Globe Folgendes: „Unser Zeitgenosse, ö. Times, halt es nicht fuͤr unmöglich, daß die Katholiken 1. dem Beschlusse kämen, keine Geld zehnten, oder gar keine Abgaben mehr zu bezahlen. Man wurde sich durchaus nicht wundern können, wenn sie wirklich eine solch: Maaßregel ergriffen. Der Graf Eldan und viele Andere stüßen ihren Widerspruch gegen die Ausprüche der Katholiken

auf, den Grund, daß die Ausschließung derselben von den

zesentlich sey, um die protestan⸗ und in ihrer Oberherrschaft

verfassungsmaßigen Rechten

chen Eigenthum werthlos machen. sen Eldon end Anderer muͤssen sie geradezu auf diesen Ver⸗ such hinführen. ·

Nenlich ertlürte Hr. O Gorman in elner katholischen Versammlung, unter wiederholten Belfallsbezeigungen der Anwesenden: „Das thöͤrichte, unwiffenbe, undankbare und betrogene Volk von England glaube, in Irland sey eine Re, da doch dies Land nie so ruhig gewe⸗ sen wärs, als gerade jetzt, Seinen Frieden verdanke , ber Verwaltung der Assoelation und Daniel O Eonnelss und nicht Peel und Wellington und ihren Armech. Sollte etwa ein Gutsbesitzer seinen ig g unterdrücken wollen, well Dieser sein Wahlrecht frel aus übe so muůsse 6. Guts⸗ besitzbe vor den Sprecher des Unterhauses geschliopt und in den Tower geworfen werden. Dicsenigen, welche für V. Fizgerald gestimmt hätten, 2 stündlich ihre Nachbaren und Freunde um Verzeihung für jenen politischen Irrthum Art äͤußerte, trug sich der (gestern erwähnte) Volks Aufruhr zu Cappawhits zi.

Neulich hatte Lord Anglesey mit Herrn O Connell Conferenz, über welche verschiedene Gerüchte im Umlau ren. Unter andern melnte man, Hr. O Connell habe vor⸗ geschlagen, die Mitglieder des Befreier Ordens und der As⸗ soclation sollten ihre Waffen ausliefern, unter der Bedin⸗

ung, daß die Qrange Parthel dasselbe thun müßte. Zwei 8 nach der Conferenz besahl der Lord Lieutenant, es olle eine Berechnung aller in ganz Irland eingeschrlebenen Yeo⸗ men gemacht werden, nebst genauer Angabe, welche Waffen und. Vorraͤthe sie besäßen. Vielleicht geschieht dies, um einer Insurreetion vorzubeugen, vielleicht, um Herrn O Tonne s

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