1828 / 220 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

kan zu vermeiden.

Hauptstadt noͤthigen Maßregeln zu treffen.

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t a a t6 3eitun 9 Nr. 220.

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. ä rt te,, J Der Courrier de Smyrne vom 5. Juli“ enthalt fol— gende Nachrichten aus Konstantinopel vom 26. Juni:

Die Nachrichten von der Armee lauten widersprechend, und es ist schwer, sich eine genaue Vorstellung vom Stande . . 3 . 7 der Dinge zu machen. Mehrere Fraͤnkische Familien haben Adrianopel verlassen, und sind hlerher gekommen. Ganz Rumelien ist unter den Waffen, und wenn die Tuͤrken jemals den Fehler begehen sollten, eine offene Schlacht. zu

wagen, so wuͤrde sie bei Abrianopel geliefert werden.

P Auf die Nachricht von den Pestvörfällen in Smyrna beeilte sich Se. Exellenz der Internuntius, der Pforte seine Besorgniß mitzutheilen, daß das Uebel sich bis Konstanti— nopel ausbreiten koͤnnte. Die Pforte zeigte sich bereltwil— lig, wenn das Uebel fortdauern sollte, die zum Schutze der Also auch in dieser Beziehung darf man hoffen, daß die alten Vorur— theile richtigeren Ansichten Platz machen, und nicht mehr den Vorsichtsmaßregeln, welche das Gesammt-Interesse er— heischt, im Wege stehen werden ; ) P Aus Konstantinopel vom 28. Juni meldet dass⸗ . Der Sultan hat befohlen, mit der größten S

e So falt ein Haupttreffen vor der Ankunft der Russen am Bal—

Gleichfalls ist der Befehl ertheilt wor—

den, Alles auf dem Landstrich zu verbrennen, den man dem Feinde zu uͤberlassen gezwungen sey.

Briefe aus Adrianopel vom 20. Juli (ebenfalls im Courrier de Smyrne) melden, daß der Pascha die Stadt

voerlassen und sich unter den Mauern des alten Palastes ge⸗

nur noch die zu den Waffen unfähigen Muselmänner

lagert hat, von wo er nach dem Kriegs⸗Schauplatze abgehen wird, sobald die Streitkräfte welche er befehligen soll, bei⸗ sammen seyn werden. Zahlreiche Tartaren durchreiten das Land nach allen Richtungen, rufen das Volk zu den Waffen und beschleunigen die Truppen⸗-Sammlungen. Bald ö uͤbrig seyn; der größte Theil der streitbaren Maͤnner sind bereits abmarschirt, der Rest ist in Begriff. abzugehen; der Stadt ist verlassen, tiefe Stille herrscht in den Straßen und man wird den Krieg nur an den Truppen⸗Bewegungen und der geringen Einwohnerzahl gewahr. , m , (Aus Lr. Walsh's Narrative of a Journey from Constan- tinople io England (Beschreibung einer Reise von Kon— stantinopel nach England.)

Schumla liegt in dem Winkel elnes Thales, am Nord— Abhange des Balkan-Gebirges, welches aus einer Menge niedriger Huͤgel besteht, die allmaͤhlig zu hohen Bergen an schwellen. Auf der Donauseite scheinen sie fast unersteiglich. Sie laufen geradlinigt am Horizont her, wie eine lange Mauer, die sich bis in die Wolken erhebt. In der Gegend von Schumla bilden sie ein Amphitheater, an dessen Fuß eine weite Ebene anfängt, welche sich im Norden bis an die Do— nau, im Osten bis an das Schwarze Meer erstreckt, derge— stalt, daß eine ungeheure ebne Flaͤche sich von Konstantinopel dis an die Donau erstreckt und fast bloß von dem Balkan— Gebirge unterbrochen ist. Wenn die Russen sie einmal uͤber⸗ stiegen haben, so haben sie auf ihrem Marsche gegen die Hauptstadt keine bedeutende Hindernisse mehr gegenüber, als etwa die Streitkraͤfte des Feindes. Eine Flotte im Schwar— zen Meere kann ihre Operationen unterstützen, Zuführen und Verstaͤrkungen sichern. Schumla, woselbst die besten Kupfer⸗

hat ungefähr 60,9909 Einwohner. Es besteht aus der obern und untern Stadt; die erstere ist von Tuͤrken, die letztere von Juden, Armeniern und Griechen bewohnt. Es hat ei— nige unregelmaͤßige Festungswerke. „Wir kamen“ (sagt der Verfasser) „in die Stadt uͤber einen tiefen Graben, welcher von lockeren Erdwaͤllen umgeben ist, welche jedoch den Nus⸗ sen in dem letzten Kriege widerstanden. Damals war das Haupt-Corpz über Rasgrad gekommen, während die Kosaken uͤber die Gebirge schwaäͤrmend, schon bis Burgas (Mesembria) am Schwarzen Meere gekommen waren. Die Armee mußte sich zuruͤckziehen, ohne die Stadt nehmen zu konnen. Als Militair-Station ist Schumla von großer Wichtigkeit fuͤr die Tuͤrkei. Seine Festungswerke wären fuͤr Europäͤische Be⸗ satzungen schwach und unbedeutend; jedoch von Taͤrken ver— theidigt, sind sie wahrhaft. Sie bestehen aus Erd vallen und

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die Halfte

schmiede und Blechschlaͤger des Osmanischen Reichs wohnen,

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Backstein⸗Mauern, mit starken

ter vordringen zu koͤnnen, Romanzow im

leben in kleinen Weilern und

scheidendsten

Division von Spezzia, unter dem Capitain Adriano

Wachtthüͤrmen, che 8 bis 10 Tophekdschis, oder Musketiere, a. können , 3 haben eine Laͤnge von 3 und ein? Breite von 1 Meile Eng⸗ lisch), auf einem von Thaͤlern und Hügeln unterbrochenen, Terrain; wegen der Ausdehnung und Unregelmaͤßigkeit des Bodens kann es nicht vollständig berennt werden, Die Tuͤr⸗ ken hatten hier immer ihr verschanztes Lager, welches die Russen niemals nehmen konnten. Zweimal waren sie bis Smumla vorgeruͤckt und wurden zuruͤckgeschlagen, ohne wei⸗

. n Jahre 1774 und, nach einem blutigen Treffen, Kamensky im Jahre 1810. „Dennoch zweifelt Hr. Walsh, ob Schumla, mit Festungs⸗ werken, wie seine jetzigen sind, laͤnger als 3 bis 4 Tage ge⸗ gen die Uebermacht und Disciplin des Feindes sich werde halten koͤnnen. Aus den Landes-Einwohnern kann der Sul⸗ tan keine Landwehr oder Guerillas bilden; es sind fast lau—

ter Bulgaren, welche seit etwa 20 Jahren sich uͤber den Bal⸗

kan hinaus bis tief in Rumelien verbreitet haben. Es ist ein friedliches und fleißiges Geschlecht. Religieuse Sympa⸗ thie wurde sie eher bewegen den Russen, als den Tuͤrken beizutreten, wenn ihre Sitten und Hirten-Gewohnheiten ih⸗ ren kriegerischen Charakter nicht gaͤnzlich getilgt hatten. Sie eben zerstreuten, unregelmäßigen Haͤusergruppen; ihr Haupt- Gewerbe ist die Bereitung des sogengnnten Resen, Oels. Eine weite Strecke des Landes um Selimnia ist mit Gaͤrten zu diesem Behufe bedeckt und die ungeheure Menge der Rosenstoͤcke ist einer der unter— Zuͤge dieser schoͤnen Gegend. Eine Menge die⸗ ser Pfrodukte wird nach Europa ausgeführt, und diese schlich⸗ ten Bauern sind es, welche uns die koͤstliche Rossen⸗Essenz von Konstantinopel liefern. Die also beschaͤftigten Bulga⸗ ren werden wahrscheinlich das Kriegs-Getuͤmmel fliehen, und wenn sie den Russen auch nicht beistehen, gewiß keine Par⸗ thei gegen sie nehmen. .

ö Nachrichten aus Griechenland.

Die Griechische Biene vom 2ßsten Juni (neuen Styls) enthält Folgendes;

Blokade der Kuͤsten Messeniens. Die kleine Insel Ka⸗ takolo, welche der Zufluchtsort mehrerer ungluͤcklichen Grie⸗ chen ist, gab Ibrahim-Pascha Gelegenheit, die Blokade Mes⸗ seniens unwirksam zu machen. Man ließ ungehindert Le— bensmittel nach jener Insel bringen, in der Üeberzeugung, daß sie von den Einwohnern verzehrt wuͤrden, allein Ibrahim hatte geheime Agenten daselbst, welche ihm diese Vorraͤthe zuschickten. Aus einem Berichte des Befehlshabers des Blo⸗ kade⸗Geschwaders, Contre⸗Admiral Georg Sachturi, vom 6. Juni erfahren wir, daß er die Goelette Aspasia von der Janni, nach der Insel geschickt hat. Den Agenten ist es zwar ge— lungen zu entfliehen, aber ihre Magazine mit einem bedeu⸗ tenden Vorrathe von Hirse und Getreide fielen in die Haͤnde des Capitains. Auf Befehl des Contre, Admirals wurden dlese Lebensmittel auf vier Schiffe verladen und an unfere Negierung geschickt. Auf den Jonischen Inseln werden keine Schiffs- Ladungen nach der Gegend zwischen dem Golf von Datras und dem Cap Matapa abgefertigt. Da Katakolo in dieser Gegend liegt, so macht der ContreAbmiral bekannt, daß er die auf Katakolo befindlichen Flüchtlinge nach Koraka bringen lassen wolle. Die Insel Koraka' ist zwar ebenfalls in der Linie, aber ihre Lage macht kräftigere Maaßregeln moͤglich, um alle Verbindung mit dem Feinde zu verhindern. Daher können mit nöthiger Vorsicht die fuͤr die Bedürfnisse der Einwohner erforderlichen Lebensmittel zugelassen werden.

Vereinigte Staaten von Norz . Amerika. Die Washington Gazette laßt sich uͤber General Jack—

son folgendermaaßen aus: Mehrere Tagesblätter in Rich—

mond, Albany und New-Hork die mit einander wetteifern, um die Sache des militairsschen Candidaten zum Praͤsiden⸗ tenstuhl zu vertheidigen, waren vor einigen Jahren seine ent⸗ schiedensten Gegner. In der That, wenn man sich der Ge⸗ sinnungen erinnert, die sie damals uͤber ihn äußerten, und nur die mindeste Rechtlichkeit in ihrem derzeitigen Benehmen bei ihnen voraussetzt, so erscheint ihr gegenwäaͤrtiges Bestre⸗ ben, ihn zum Praͤsidenten erwaͤhlt zu sehen, als elne der ab⸗ scheulichsten Verschwoͤrungen gegen die allgemeine Freiheit, welche je die Welt gesehen hat. Ihre, wenn auch blutlose

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