1828 / 221 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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en Staats ⸗3 ei tung Nr. 221.

einkunft zu treffen ist. Durch religidse Vorschriften ge⸗ ndert, kann die Pforte, nach ihrer eigenen Behauptung,

keinen Theil an solchen Verhandlungen nehmen, sie kann

nur durch ihre Verfügungen andeuten, daß ihr daran liegt, mit den Mächten in gutein Einvernehmen zu seyn, und sich ihnen gefällig zu zeigen. Die Räumung Morea's, die von Ibrahim angeordnet soll, spricht fuͤr die guten Ab, sichten des Divans, und giebt demselben ein stillschweigendes Necht auf die Beguͤnstigungen des Tractates von London. (7) Soll nun Griechenland der volligen Freiheit, oder soll es in dem Sinne des Tractates nur einem bessern Zustande entge— —— Und würden die Griechen in dem Falle, daß die

forte es bei der bloßen Räumung Morea's und der festen.

Plate des Archipels bewenden ließe, und einen factischen Friedens Zustand herbeiführte, ohne an den Conferenzen zu Korfu Theil nehmen zu können, angehalten werden, der Pforte den Tribut zu zahlen und ihr bei Besetzung der Regierungs⸗Mitglieder ein Ernennungs⸗Recht einzuräumen? Oder kann man sich berechtigt glauben, von dem Traetate keine Anwendung jzu machen, und der Pforte ein Recht zu entziehen, das ihr von den Mächten zwar unter gewissen Bedingungen zugesichert war, die zu erfuͤllen aber die Religion ihr verbietet? Indessen ist letztere kein Hinderniß zur Erreichung des vorgesetzten Zweckes und gluͤck⸗

lichen Beilegung des Streites geworden? Es ist klar, daß,

ohne der Intoleranz beschuldigt zu werden, es schwer seyn durfte, die völlige Freiheit Griechenlands anzuerkennen, fo bald die Pforte jur Wiederherstellung der Ruhe und Ord- nung alles Geforderte thut; es ist aber auch einleuchtend, daß es schwer halten dürfte, die Griechen nach so vielen Qpfern zu bewegen, sich freiwillig wieder unter Ottomanische

Ober Hoheit zu stellen. Zwischen diesen Fragen, die außer

der Begränzung Griechenlands noch manche Schwierigkeit den Verhandlungen zu Korfu darbieten werden, muß es auf⸗ fallend seyn, den Grafen Eapodistrias zu Navarin mit Ibra⸗ him Pascha wegen der Räumung von Morea unterhandeln zu sehen; eben so giebt die verkündete Franzoͤsische Expedi⸗ tion Stoff zu vielen Betrachtungen. 5 W— Aus Ankena vom 3. w en, meldet. Durch eine mit Depeschen vom Admiral Srafen Heyden hier ein . Rufsische Kriegs Brigg erfährt man, daß der Graf apodistrias zu Mitiea und Dragomestre das 46099 Mann starke Eerps des Generals Church gemustert hat, und am 156. Jull nach Poros jurückkehren wollte. Auf seinen Fahr— ten durch die Griechischen Gewässer war er von 16 bis 18 allurten Kriegsschiffen begleitet. Alles was in auswaͤrtigen Blättern von einer angeblichen Verschwörung gegen den Praäͤsidenten verbreitet wurde, ist reine Erdichtung der Grie—⸗ chenfeinde.

. 26 1 Der Courrier de Smyrne pem . uli meldet aus Smyrna:

Am 3n. Jun schoß ein betrunkener Derwisch, der das

Quartier durchltef, eine Pistole auf einen jungen J * der in der Wertstatt eines Klempners, dem lederlãn dischen

Consulats · Gebande gegenüber saß. Die Conful z ergriff ihn und führte ihn vor den Genter n . 6 Ketten legen ken,. Obgleich die Kugel durch bein. Lenden gegangen ist, so glaubt man den Verwundeten doch noch zu reiten, stirbt er, so wird der Mörder mit dem Tod. . im andern Falle aber nur verbannt. . Seit einiger Zeit gehen viel Aussatzige, besonders Frauen in den Straßen umher; si: können, zumal in dieser Jahr es⸗ keit, ihre schreckliche Ltankhes den ndern leicht miüthellen, die sich ihnen ohne Furcht nähern. Auf. diefe Gesahr wer, den die Ortsbehöͤrden, die fremden Consuln, und besonders die Gemeinden aufmerksam gemacht, welche vor einigen Jah⸗ die trefflichsten Maßregeln getroffen hatten, um Jene (lich Menschenklasse welt von der Stadt zu entferuen. Eben jenes Blatt meldet ferner. Nach den neuesten Nachrichten von der Insel Chies haben die Tuͤrken die und Kinder nach dem Festlande bringen lassen, und ussufPascha erwartete einen Angriff, wozu er die nöthlgen Anordnungen getroffen hatte. Die . des Russischen Admirals auf Samos ließ dergleichen befürchten, und es zätte sich von da aus das Gerücht verbteitet, daß er eine

Exvedition antsire. Admiral Heyden scheint Kedech nur 223 ö; —— Proviant /Depots auf dieser sel fur sein wader beabsichtigt zu haben.

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* *

Im Blatte vom 19. Juli enthält der Courrier de Smor

Nach 33 aus Chios vom gten desselben e . m verflossenen Monate sind aus Smyrng, Metelin und Anderen Theilen des Reichs dreihundert Tischler und Zimmerleute hier angekommen, um die von der Regierung angeordneten Arbeiten auszuführen. Nachdein unter Auf— sicht des Pascha. das Terrain der Stadt gemessen worden war, deren Häuser sechszig Klafter vom letzten 8 ben an abgersssen werden sollen, ließ der Architekt die Na⸗ men der Besitzer dieser Haäuser eintragen, um ihnen auf der andern Seite der Stadt ein Stück Land von gleichem Werthe anzuwelsen und sie für ihr Eigenthum, das sie um des all⸗ emeinen Besten willen verlieren, zu entschädigen. Darauf man mit der Niederreißung, aber schon in den ersten Tagen wurden fünf Arbelter von einstürzendem Mauerwerk erschlagen. Die Arbeiten wurden darauf eingestellt, und ha⸗ ben nun mit der nöthigen Vorsicht wieder begonnen.

Die letzten zur Verproviantirung des Schlosses gemach⸗ ten Ankäufe sind bedeutend; es sind 47,0 Kilos Getreide, co0 Center Zwieback, o, 009 Okas Mehl, 7 Ladungen Brennholz u. s. w., so daß alle Magazine innerhalb der r angefuͤllt . . Arbeiter sind mit der Herstel⸗ ung der Bastionen beschaäͤftigt. . ;

gan 28. e. wurde ein Firman verlesen, der befiehlt, daß die Tuͤrkischen Greise und Kinder sogleich nach dem Continent gebracht würden, damit auf der Insel nur waffen⸗ sähige Manner bleiben. Dles ist in den olgenden Tagen a g 22 und der Pascha hat selbst seine Familie iffe gebracht. ; ꝛ; n . . Blatte giebt der Courrtier de Smyrne folgendes Verzeichniß der Seekraͤste, welche die verschlede⸗ nen Mächte in dem Augenblicke in der Levante versammelt

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England: 4Linienschiffe, S Fregatten, 3 Corvetten, 10 Briggs, 2 Cutters, zusammen 25 Fahrzeuge mit 81s Kanonen.

ener h. 4 Linienschiffe, 5 Fregatten, 4 Corvetten, 7 Briggs, 3 Goeletten, 4 Gabarren zum Transport der Le⸗ bensmittel, zusammen 27 Fahrzeuge mit sos Kanonen.

Rußland: A Linienschsffe, 4 Fregatten, 2 Corvetten, 4 . Trans portschiffe, zufammen 16 Fahrzeuge mit

nen. = ( ; . Oesterrelch: 1 rasirtes Linienschiff, 4 Fregatte, 4 Cor— vetten, 4 Briggs, ?7 Goeletten, 2 Penichen und 1 Brigg, die als Lazareth dient, zusammen 20 Fahrzeuge mit 3 Kanonen,

Niederlande: 2 Fregatten, 2 Corvetten, 1 Brigg, zu⸗ sammen 5 Fahrzeuge mit 10ß Kanonen.

Vereinigte Staaten: 1 Linienschiff (die in Malta einge⸗ laufene Delaware von 96.3 Kanonen), 1 Fregatte, 2 Corvet⸗ ten, 1 Goelette, zusammen 5 Fahrjeuge mit 298 Kanonen.

Die Total, Summe beträgt 0 Fahrzeuge mit 2850

600

Graf von Sur villier 2

Es haben hier mehrere ansehnliche Bankerotte statt ge⸗

. ( —— 37 3 8 216 a

n wichtigen Verbindungen stan at sei

BDeiaufe von 3 Millionen Dollars . , * Die Aufhebung der Abgabe von 12 pCt. von den La—⸗

dungen unserer nach Martinique bestimmten Schfffe hat hier

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