1828 / 222 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eine Förmlichteit vorgelegt worden war, so durste das Pu— blikum nicht davon durch eine Indiseretion in Kenntniß ge setzt werden. Auch sind die Bischöfe verwundert gewesen, ihre Protestation in der Gazette zu finden, und wir sind zu der . daß dieselbe ohne ihr Wissen und gegen ihren Willen bekannt gemacht worden ist.“ Die Quo⸗ tidienne steht hiernach im seltsamen Widerspruche mit der Gazette, da diese bei Mittheilung der Protestation erklärt hatte, daß sie dazu autorisirt sey. ; Aus Toulon vernimmt man, daß der erste Theil der Expedition nach Morea, welcher am 15. d. M. von dort aus unter Segel gehen sollte, erst zwischen dem 24ten und 23ten abgehen werde, da die gemietheten Handels-Fahrzeuge zur Transportirung der Truppen noch nicht völlig eingerich, tet seyen. Die Quotidienne will wissen, daß vor einigen Tagen der Englische Botschafter in einer Conferen; mit Hrn. v. Rayneval verlangt habe, daß die Reglerung die ge= dachte Expedition aussetze, daß Letzterer aber auf dieses Be⸗ gehren nicht eingegangen sey. Das Journal du Evmmerce erwähnt dieses Geruͤchtes ebenfalls. (Vergl. die damit in Widerspruch stehenden Nachrichten des Londoner Couriers unter Tuͤrkei und Griechenland .

Das Journal des Debats liefert Auszüge aus dem kürj— lich erschienenen —— der Stadt Paris für 1523. Die Trottoirs, mit deren Anlegung in der Hauptstadt der Graf von Chabrol sich gegenwartig beschäftigt, werden danach, in sofern man sie 6 beiden Seiten der Straße legt, eine Strecke von 18) Lleues einnehmen, da die sämmtlichen Pa— riser Straßen eine Ausdehnung von 350,000 Metres haben. Es sollen dazu feste Steinarten aus der Auvergne, Flandern, der Normandie und der Bretagne genommen werden. Big jetzt beläuft sich erst die ganze Strecke der gelegten Trottolrs auf etwa 14 Lieues. Ein zweites Projekt, womit der Prä- fekt umgeht, ist die Errichtung einer größeren Anzahl zffent,

licher Springbrunnen, deren Mangel in mehreren Stadt viertel sehr empfunden wird. Da die Spielhauser, wegen des Ertrages von 8! Millionen, welche dieselben für den öf⸗ fentlichen Schatz abwerfen, nicht füglich haben abgeschafft werden konnen, so hat wenigstens die Stadt auf den ihr

1 n Antheil ir verzichtet und man ist dar⸗ 2 —— * —— ——

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worden, und bleiben an kirchenfestlichen Tagen ganz geschisf⸗ sen; man wird ferner in den Splelhäusern nicht aufgenom⸗ men, wenn man nicht vorher vorgestellt worden sst, was wahrscheinlich so viel sagen will, daß man seinen Namen, Stand und Charakter vorher angeben muß. Ob mit dieser Vorstellung die Oeffentlichkeit verknüpft ist, d. h. ob es se— dem Famillen Vater, Kaufmann oder Capitallsten, um sich zu überzeugen, ob sein Sohn, Commis oder Schuldner dem Spiele ergeben sey, frei stehe, sich die Präsentations, Listen vorlegen ju lassen, geht aus der neuen Einrichtung nicht klar hervor. Nach den gedachten Restrietionen mußte aber naturlich auch der Pachtpreis geringer als früher ausfallen; er beträgt jetzt in der That nur noch 6,oss, 109 Fr, woge— gen er sich bisher auf 9, 526, 5600 Fr. bellef.

Die Gazette de France meldet, angeblich aus dem Jour⸗ nal von Toulouse, daß der Graf v. Ville le, Staats Mini⸗ ster, Mitglied des geheimen Raths und Pair von Frankreich, am gten d. M. in jener Stadt angelangt sei, und daß als, bald Alles, was Touleuse nur irgend an ausgezeichneten Personen in sich fasse, den berühmten Vertheidiger der Mo⸗ narchie besucht habe, um ihm ihren Tribut der Achtung, der Ehefurcht, der Erkenntlichkeit und der Ergedenheit dar zubringen; ja der Zulauf sey so groß gewesen, daß viele der Befuchen⸗ den nicht einmal Zeit gehabt hätten, Se. Excellen mit ih= ren wahren Gesinnungen bekannt 1 m ö

t Großbritanten und 8

London, 13. August. Gestern, am Geburtstage des Königs, speisten der Herjog von Clarence, der Herjog von Wellingten und mehrere anders hohe Per sonen bel St. Maj. in Windsor. Se. Maj. haben. Ihr mstes Jahr angetreten.

Der Courier meldet mit dölliger Betimmtheit, daß Lord Strangford im Begriff stehr, sich an den Hof des Kaisers von Vrasillen zu begeben.

Dasselbe Blatt enthalt folgenden Artitel- „Wenn die

ser Blaäͤttet uns auch keine wichtigen Nachrichten lie

ern, so sind sie doch entschlossen, ihre Unfruchtbarkeit in je⸗ ner cht durch die Fülle ihrer Bemerkungen über Eng⸗ land und dessen Ministet auffuwiegen. Den Schlůssel zu allem ihrem Unmurh haben sie schen aufzewiesen der zog von ist Pnremier / Minister. Alle Pariser lätter singen denfelben Tert ju derselben Melodie. Das ist sehr unterhaltend fär uns, besenders wenn wir shre

Sprache mit den Voraussagungen und Besorgnissen unse⸗ rer Liberalen wegen der Erhebung des derne, von Wel⸗ lington zu seiner jetzigen Stelle vergleichen. Aber fuͤr alle

dergleichen Anmerkungen über unsere Minister giebt es nur cinen unveränderlichen Chor: „Wenn Hr. Canning gelebt hätte, würde er auf diese oder jene Art gehandelt en. *

Da Hr. Canning todt ist, so kann Jeder über den vermuth= lichen Gang seiner Politik philosophiren, wie es ihm be= liebt. Jene Aeußerung erinnert uns an die Gewohnheit der Damen, welche bei ihren kleinen Streitigkeiten mit einem zweiten Ehemanne ausrufen: „O, wenn doch mein erster Mann noch lebte!“ O! wenn Hr. Canning lebte, so würde er dieses und jenes gethan haben, den Kaiser von Oesterreich́ hätte er finster angeblickt, Dom Miguel zu Lissabon in seine Rocktasche gesteckt, die Meere von Gibraltar bis Odessa ge⸗ reinigt, Ibrahim nach Alexandrien getrieben und Sorbet und Kaffee mit dem Sultan zu Konstantinopel getrunken! Schließ⸗ lich wollen wir noch einige vom Constitutionnel au geworfe⸗ nen Fragen beantworten: Ist die Expedition nach Morea im Einklange mit England unternommen worden? Ja! Hatte sie Rußlands Zustimmung? Ja! Ist sie das Resültat von Maaßregeln, welche zwischen den drei am Vertrage vom Juli Theil nehmenden Mächten verabredet wurden? Ja

Ja! Ja!

3 Sonnabend hatten die Gesandten von Spanien und Schweden und der Marquis von Palmella Geschäfte mit dem Grafen Aberdeen im auswärtigen Amte.

Die Herzogin von Kent und Prinzessin Victoria sind am Freitage nach Tunbridge Wells abgegangen.

Der Russische und der Franzoͤsische Botschafter hatten vorgestern eine lange Conferenz mit dem Herzoge von Wel⸗ lington und dem Grafen Aberdeen im auswärtigen Amte.

Lord Hill ist nach Shrewsbury abgereis t.

Viscount Strangford verrichtete gestern im auswärti⸗ gen Amte Geschaͤfte mit dem Grafen Aberdeen.

Der Königsbote Draffen ist mit Depeschen nach Korfu und Hr. Fricker, ebenfalls mit Depeschen, nach Madrid ab= gegangen. d

inige der Portugiesischen Constitutionnellen, welche nach dem Eindringen der Miguelisten in Porto eine Zustucht in Spa⸗ nien suchten, haben den Viscount von Itabavana gebeten, . ihnen Passe nach len zu geben, welche derfeide wc, verweigern wird. Die Erlaubniß, in Spanien zu bleiben, bemerkt der Courier, gilt nur fuͤr einen Monat. Daß ein gesetzmaßiger Monarch Maͤnner, die für ihre Treue leiden, o hart behandelt, erregt unser Erstaunen und unsern Un willen. Wir hoffen, daß man den unglücklichen Duldern Mittel geben werde, Spanien zu verlassen. (.

Welche verschiedene Behandlung“, ruft die Times aus, „läßt man in Spanien den beiden Arten von Flüchtlingen zu Theil werden, welche während der letzten zwei Jahre die Gränzen üͤberschritten haben! Ehaves und seine Anhänger wurden mit offenen Armen aufgenommen und durften so ange bleiben als es ihnen gefiel: und sie waren dech Ne. bellen gegen ihren gesetzmäßigen Herrscher, und griffen ju den Waffen, um die Freiheiten des Landes zu zerstoͤren. Die Personen, denen man nur einen einmonatlichen Aufenthalt bewilligt, und deren Lage man so verbittert, sind die treuen Unterthanen ihres Königs und die Feinde d tion.“

Die nach Spanten gesluͤchteten constitutionellen Portu⸗ lesischen Lepalen sollen sich in Corunna und Ferrol einschif⸗ 8 Der Courier ermuntert die Britten zur Eroͤffnung einer Subsceription für jene Ungluͤcklichen.

-Der Globe sagt: „Briefe aus Madrld melden, daß der Tönig von im Begriff sey, Dom Miguel als ge—⸗ setzmaßigen König anzuerkennen.“ n

Der Englische General Consul zu Lissaben, Herr Mat thews, hat auf eine Anfrage der Beltischen Kaufleute geant⸗ wortet, die Verwendung der Britischen Autoritäten zu Gun⸗ sten des Sit J. Doyle werde von keinem Nuten seyn, man müsse daher erwarten, welche Maaßregel die Englische Re gierung ergreisen werde. .

Graf Latour Maubourg, Franzoͤsischer Legatlons / Secre⸗ tatr, ist von Lissabon, in Folge positlver Befehle von Seiten seiner Reglerung, abgegangen und mit dem letzten Packet · 2 2 En * gekommen. ; 1 .

In Der Srafschaft Tipperary fand vor Kurzem e feierliche Versshnung der verschledenen Parthelen statt. Die der selben, oo bis 500 stark, ver sammelten bei Golden. Major Carter, an der Spie der Penn die Meuterei Acte versesen. Der Graf von Liandaff jedoch die Polizel und redete das Volk an, welches ihm mit lautem Freudengeschrei antwortete und erklärte, es wörde kuͤnftighin nur Herrn O Connels Rath solgen und nicht