1828 / 224 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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als dem aͤlt n Praͤlaten, unterzeichnet sey. Der Messager des Chambres giebt sich das Ausehen, als ob er noch immer daran zweifle, daß die Protestation uberhaupt das Werk der Geistlichkeit sey. ; ;

Der Courrler frangais zeigt an, daß nunmehr auch der Erzbischof von Bordeaux, Abbé von Cheverus, den dringen— den Bitten und Einflüͤsterungen seiner Collegen nachgegeben habe und der Protestation beigetreten sey, so daß jetzt nur noch drei Praälaten sich von derselben ausgeschlossen haben, nämlich der Herzog von Rohan, der Cardinal Isoard, Erz⸗ bischof von Auch, und der Bischof von Hermopolis.

In demselben Blatte (dem Courrier srangais) wird dem Minssterium, als das wirksamste Mittel, den Widerstand der Bischoͤfe zu besiegen, der Rath ertheilt, denselben, bis daß sie sich in die Anordnungen der Regierung gefügt haben werden, ihre mitunter sehr bedeutenden Gehalter zu streichen. Es scheint aber,“ f es Blatt hinzu, „daß die Blicke und Hoffnungen des Mi ms allein auf den Roömischen Hof gerichtet sind, wohin sich binnen kurzem der Vicomte von Chateaubriand begeben wird, und daß man von der Gewand- heit dieses Staatsmannes eine Vermittelung des Papstes wischen der Regierung und den Bischöfen erwartet. Ein solcher

ecurs würde indessen sehr kleinlich seyn und nur einen Bewels von der Schwäche und Furchtsamkelt des Ministeriums abgeben. Die Minister beduͤrfen keines andern Beistandes als des der Fffentsichen Melnung; wenn sie sich daher frei und . zu derselben bekennen, wenn k mit Festigkeit auf die Ausfüh⸗ rung der Maaßregeln bestehen, wozu sie dem Könige gera, then haben, so werden sie nicht nur den Widerstand ent— waffnen, sondern auch dem Geschrei und den Protestationen Stillschweigen gebieten. Die jetzigen Gegner der Negierang nehmen nur nach Maaßgabe der Schwäche des Ministeri⸗= ums an innerer Starke zu; man muß daher den Protesta= tionen kein Gewicht beilegen, sondern sie ins Lächerliche zie hen, wle solches bereits hinsichtlich der Wehklagen der Quo— K die Verfolgung der katholischen Kirche gesche— en ist. Der Constitutlonnel inacht die ir daß der sgestern von uns mitgetheilte) Artikel des essager des 8 1 33 e. 8 28 , * ; e Frankreichs und Englands in Berreff der Ex—

z , , , em Mon auf

r n ,. , min hier, T rng n d. estäͤtigung des von ihm verbreiteten (gleichfalls gestern er— wähnten) Gerüchts finden.

Aus Marseille meldet man unterm ten d. M.: „Die Varloliden haben hier immer noch nicht nachgelassen; seit dem 1sten d. M sind täglich ungefähr 24 Personen gestor⸗ ben, worunter junge Leute beiderlei Geschlechts, die bereits gelmpft waren. Dle stickende Hitze trägt ohne Zweifel viel

dazu bel, den oͤffentlichen Gesundhelts, Zustand zu verschlim— mern, und dieser würde sich wahrscheinlich bessern, wenn Regenwetter eintrte Dle Generale Maisen, Higonet und Sebastlani sind gestern Abend, nachdem Letzterer das hier stehende, zu seiner Brigade gehörende te Llnien⸗Regl⸗ ment gemustert hatte, nach Toulon weiter gereist; eben so haben sich bereits 3 Transportschiff: dorthin begeben, und die ubrigen werden ihnen folgen, sobald sie fertig sind. An den Kuͤsten kreuzen einige Krlegsfahrzeuge, um sie gegen die Angriffe der Alglerer zu schützen.“

Der Königl. Gerichtshof zu Doual hat das Urtheil des Zuchtpollzel⸗Gerichts zu Lille, welches den Herausgeber des Echo du Nord, Herrn Lelen, von der Anklage, in einem Artikel: „über die Erziehung der Fürsten“ die Kö— nigliche Familie und die Threnfelge⸗ Ordnung angetastet zu haben, freigesprochen hatte, (. Nr. 175 d. Staats Zeitung) nachdem der General ⸗Procurator auf Cassation angetragen hatte, umgestoßen, und den Lelen zu sechsmonatlicher Haft, einer Geldbuße von 3000 Fr. und zur Tragung der Kosten beider Instanzen verurtheilt 1

Wegen des heutigen Festes der Mariä Himmelfahrt werden morgen die hiesigen Zeitungen nicht erscheinen.

Großbritanlen und Irland.

London, 15. August. Am Geburtstage des Königs wurde unter großen Felerlichkeiten der Kensington / Canal eroͤffnet. Er i 169 Fuß breit und erstreckt sich eine halbe Melle weit vom Kensington-Pallast. Die Kosten desselben 6 40,00 Pfd.

er . von Gloucester ist von Cheltenham, wo

sich sein Gefundheitszustand bedeutend gebessert hat, nach Portsmouth gegangen.

Der Glebe sagt- „Selt einiger Zeit schon sollen Zwi⸗

stigkeiten zwischen dem Herzoge von Wellington und dem

Lord Groß ⸗Admiral, wegen der fuͤr die Inspections⸗Relse

des Letztern verwendeten Kosten stattgefunden haben.

einen Kabinetsminister zum Vorsteher

then. Da nun die Sache beendigt ist, wie man es nue

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hatten beide ihre letzte Zusammenkunft, und ün⸗ mittelbar nachher reichte der Herzog von Clarence dem Könige sein Entlassungs, Gesuch ein, welches Seine Maje, staͤt annahmen. Die erwähnten Ausgaben sollen sich auf Sö,oo9 Pfd. belausen haben, welches wir jedoch nicht für glaublich halten. Vermuthlich waren andere Gegenstände ürsache des Streites. Se. Königl. Hoheit sollen eingewilligt haben, noch so lange deren Amt zu verwalten, bis für daf—= selbe ein eigenes Bureau errichtet seyn wird, an dessen Spitze Lord Melville stehen soll. Was auch sach der Resig⸗ nation des Herzogs von Clarence seyn die Seemacht wird dleselbe betrauern. Seine Verwal unterbrach ein System, welches viele Jahre lang schädlich gewirkt hatte. Er beschützte die Ehre und dle Jule der Englischen Marine. Wäre unter ihm ein Krieg ausgebrochen, so wür⸗ den nur oͤffentliche Verdienste einen Rechtsgrund zur Beför⸗ derung abgegeben, und der Einfluß der großen Gutsbesitzer nicht, wie jrüherhin, auf dieselbe verderblich eingewirkt haben. Wichtig ist es auf die Zukunft zu blicken, und hierbei muß man bedenken, wie schwierig es ist, die Stelle des Herzogs von Clarence auf eine ö. die Seemacht und das Land befriedi—⸗ gende Weise auszufüllen. Die Wiederherstellung eines Ad⸗ miralitäts/Büreaus nach dem alten 2 müßte man mit Recht mit mißtrauischen Augen betrachten, indem man wohl den Verdacht hegen dürfte, daß es seinen Schutz auf gleiche Weise wie seine Vorgänger verleihen wurde.

Die Times spricht sich uber denselben Gegenstand in folgender Art aus: Der Lord Groß, Admiral hat resignirt oder ist seiner nur kurze Zeit besessenen Ehrenstelle beraubt worden. Ueber den Grund seiner Resignation sind manche thöͤrichte Gerüchte im Umlauf, aber die Wahrheit wird bald an den Tag kommen. Der Staat ist aufs n bei der Art interessirt, in welcher die Marine mit einem tüchtigen Vorsteher versehen werden soll. Emm kraͤftig arbeitender er ster Lord der Admirglität ist ohne Zweifel ein viel besserer Chef als ein flinker Prinz vom Gebiüte. Wir wollen hier nur die Hoffnung aussprechen, daß die Seemacht in bessere Hände gegeden werde, als die waren, in welche man sie seit Lord St. Vincents Resignatlon legte. Vor Allem ssehen wir die Regierung an, jenen schönen Zwelg e . Dienstes nicht dadurch auf die 2 5 man

w esselben mache. .

Die Aeußerungen der Morning-Chroniele ** Ne signation des Herzogs von Clarence sind folgende: „Es ist kaum nöthig, unsere Leser zu benachrichtigen, daß der Grund⸗ satz, nach welchem sich die Englische Regierung richtet, Beste⸗ ung ist. Die Huͤlfsquellen der Nation müfsen für deren Vortheil verwaltet werden, deren politischer Einfluß sie zu Herren des Staates macht. Die Idec, daß von einem Lord, Groß ⸗Admiral Beferderungen mit Rücksicht auf Ver⸗ dienst und dem Staate geleistete Dienste ausgehen follten, *. gut genug nach Utopia hin. Allein Se. Königl. Ho—

eit gehören zu einem Lande, welches Utopia durchaus nscht ähnlsch ist. Daher ist der . welchen man bel

Sr. Königl. Hoheit bemerkt hat, die Zahl der von denselben ausgegangenen Be in, i 12 und 6 ter Officiere, welche sich durch keine Parlaments- Jnteressen empfehlen konnten. Verdienst und Staatsdienste waren Nechtstitel in den Augen Sr. Könsgl. Hoheit, aber diese Rechtstitel waren keine Englischen. Der Mann muß wenig in der Welt umgesehen haben, welcher noch . weiß, daß das Verbrechen, welchts in England keine Sna findet, Redlichkeit ist. Man hat noch Anderes an Se.

nigl. Hoheit auszusetzen gehabt, allein der vorzüglichste Vor wür f bestand darin, daß Höchstdieselben si 2 t innerten, wie die Regierung nur durch Bestechungen in

wegung erhalten werden kann, und wie die Seemacht imm ihr Haupt Anker war. Wir vermuthen, die er. werde 1 Lord Melville 6 27 kommen, welcher n in r ist, die wahren Grundsätze der Briti t sfasso gn zu . * . , n ministerlelles Morgenblatt bemerkt: eit einem Monate war der Lord Groß⸗Admiral mit 2 2 unserer Reglerung durch gewisse Umstände in Strest gere

wuünschen konnte, so wollen wir uns aller we Ber trachtungen darüber enthalten. Es ist ,, n bemerken, daß der Herzog von Wellmgton das ungerribte Vertrauen St. Maj. besitzt, und daß er nie höher in dem- selben stand als jetzt. Auch über Herrn Peels Ressanation sind Gerüchte im Umlauf. Wir wissen wohl, daß sie ver eilig sind, aber es wäre auch gut, wenn die Ürsachen m

vorhanden wären, welche zu senen Gerüchten Veranlassung