ter den Vefeh n des General⸗Adjutanten Fursten Mentzikow das vor Varna stehende Corps verstäͤrken soll, am 21. Juli C2.
August) fruͤh das Lager. Von Varna wird Se. Majestaͤt
einige Tage nach Odessa gehen, um dort die Reserven der activen Armer zu besichtigen. z Vom 27. Juli (58. August.)
. Am 21. verließ der General-Adjutant Fuͤrst Mentzikow, welcher den Befehl der gegen die Festung Varna bestimm⸗ ten Truppen Abtheilung uͤbernommen hat, die fruher vom General Lieutenant Ouschakoff gefaßte Position bei dem Dorfe Derbent, und nahm an deniselben Tage, nachdem er den Feind von den Anhoͤhen vor der Festung und nord—⸗ westlich von den Mauern derselben vertrieben hatte, eine starke höͤchst vortheilhafte Stellung ein. An diesem Tage verlor der Feind eine Fahne und viele Mannschaft an Tod= ten und Verwundeten; unter den Todten ist der Anführer der feindlichen Reiterei. Der Ruͤckzug der Tuͤrken geschah so eilig, daß sie ihr ganzes Gepäck, ihre Lebensmittel, und selbst das * 2 Anführers auf dem Platze lie, ßen. Wir hatten unsererseits nur 1 Todten und 7 Ver⸗ wundete. 36 Dieses Gefecht hat uns die Communication mit der Flotte des Admiral Greigh eröffnet, die vor Varna ange⸗— kommen ist und aus 8 Linienschiffen, s Fregatten und ein!, gen kleineren Fahrzeugen besteht. Die 3te Brigade der sten Infanterie ⸗Division, welche am Bord der Flotte von Anapa gekommen, ist bereits an's Land gestiegen und hat ihre Vereinigung mit den uͤbrigen Truppen der Abtheilung des General⸗Adjudanten Fuͤrsten Mentzlkow bewerkstelligt.
Am 24. Juli (5. Aug.) ist Se. Maj. der Kaiser in dem
von diesen Truppen bezogenen Lager mit der von der Haupt Armee gesendeten Verstaͤrkung angelangt; letztere besteht aus dem 19ten Jager⸗Reglment, aus dem Regiment der reiten den Jaͤger von Seversk und 12 Stuͤck Geschuͤtz der Don⸗ schen Kosaken. Se. Maj. der Kaiser recognoscitten unsere Stellung und die Festung von dem zum Angriffe bestimmten Punkte aus, begaben Sich sodann am Bord der Flotte, und bestiegen, nachdem Sie dem Admiral Greigh und dem Gene⸗ ral⸗Adjutanten, Fuͤrsten Mentzikow, Höchst Ihre Instructlo⸗ nen fuͤr die Belagerung von Varna ertheilt hatten, die Fre⸗ e lere , den . n * An ase. einer rt von dre ! Lea r' g err, n A0 * 2 Uhr in Odessa angekommen.
Zur Vervollstaͤndigung der letzthin (in Nr. 219 dieser Zeitung) bereits gegebenen Nachrichten theilen wir ferner aus dem vorgenannten Blatte Nachstehendes mit:
Im Lager vor Schumla, den 15. (27) Juli 1828.
Nach dem gluͤcklichen Erfolge unserer Unternehmungen vom 8. (20.) befahl der Kaiser dem Iten Corps die so eben den Tuͤrken abgenommene Stellung zu befestigen. Diese Arbeiten wurden mit ausgezeichneter Schnelligkeit bereits in der Nacht vom 8. auf den 9. (20. und 21.) vollendet. Am 9. (21. näherten sich unsere beiden Fluͤgel Schumla, ohne Widerstand zu finden. Am 10., 11, 12., 15. und 14. (22. bis 26.) haben wir unsere, die immer engere Ein⸗ schließung des Feindes bezweckenden Bewegungen fortgesetzt. Jede Nacht errichten wir dem Lager von Schumla immer nähere Redouten, wodurch wir dem Tuͤrkischen Lager im⸗ mer näher kommen. Bis jetzt sind wir in dieser Ar⸗ beit weder durch Angriffe noch Demonstrationen gehindert worden.
Gestern kam von Braällow eine Compagnie Belage⸗ rungsgeschuͤtz an, und eine Batterie Congrevischer Raketen.
Hussein⸗Pascha hält Schumla mit 46 bis 50,9099 Mann besetzt; was aber die Starke seiner Stellung vergrößert, ist der Umstand, daß seine Retranchements sich diesmal auf allen den Höhen befinden, die fruͤher, als außer dem Bezirk der Stadt liegend, letztere vollkommen dominirten.
Admiral Greigh ist mit seiner ganzen Flotte in Man galia angekommen, nachdem ein Windstoß seine Transport- fahrzeuge zerstreut, und ihn genothigt hatte, langsamer zu . um sich wieder mit ihnen zu vereinigen. Beim
gang seines Couriers war er im Begriff, nach Varna
unter Segel zu gehen.
Seit dem 9gten ist Silistria vom General der Infan⸗ terle, Roth, umzingelt. Der bei dieser Gelegenheit vom Feinde geleistete Widerstand, brachte ihm nur empfindlichen Verlust zu Wege, und die bis in ihre Festungswerke zurück, gedrängten Türken, verloren schon gleich am ersten Tage den groͤßten Theil der Weinberge, die Silistria umringen, und die ihnen sonst gewöhnlich zum Aufenthalte dienten.
unsere Flotte auf dem Wege aus Sewastapol bis Anapa
8. Aug.) Nachmittags gegen
Die Nordische Biene enthält folgende Auszuͤge aus dem Schreiben eines Russischen Offiziers, d. d. Anapa, den 1. Juli 1828. ⸗ 2 ö
— — Wie bekannt, gehörte Anapa zu den wichtigsten Festungen der Tuͤrken. Sle wurde im Jahre 1791 von dem Grafen Gudowitsch mit 30tausend Mann belagert, und end⸗ lich, mit Verlust von 12tausend Mann, durch Sturm ge⸗ nommen. Der Vice⸗Admiral Pustoschkin, im Jahre 1867, war glücklicher, denn bei Annäherung der Russischen Flette, we sich die aus 300 Mann bestehende Besatzung.
lese Sorglosigkeit der Tuͤrkischen Regierung ließ uns auch bei dem diesjährigen Feldzuge auf geringen Widerstand rech⸗ nen. Zum Unglück hielten widrige Winde und Windstille
vom 21. April bis zum 2. Mai (3. bis 15. Mai) auf. Während dessen hatten die Tuͤrken Zeit, die Festung mit Leu. ten, Proviant und Kriegsmunition zu versorgen, die sie auf zehn Schiffen zufuͤhrten, welche wir auch unter den Mauern der Festung antrafen. Außerdem nahmen unsere Kreuzer vier Fahrzeuge mit einer Besatzung von Eintausend Mann, die zur Verstärkung der Garnifon von Anapa bestimmt wa, ren. Eines der Fahrzeuge führte einen Firman des Tuͤrki= schen Sultans bel sich, mit der Anzeige fur den Pascha in Anapa, daß der Sultan Befehl ertheilt habe, noch zehntau— send Mann zur Verstärkung der dortigen Garnison abzufer⸗ tigen. Merkwürdig genug nennt der Sultan a den Schluͤssel der Asiatischen Ufer des Schwarzen Meeres. Am 2. Mai warf unsere Flotte die Anker von Anapa. Der Admiral Greigh, als Befehlshaber der Expedition, for, derte den Pascha zur Uebergabe der Festung auf, indem er ihm vortheilhafte Bedingungen vorschlug und ihm zurieth, unnuͤtzen Widerstand und Blutvergießen ju vermeiden. Der Pascha nahm unsere Abgeordneten hoͤflich auf, und antwor⸗ tete ihnen mit Festigkeit: „Ihr verlangt von mir Unmög⸗ liches. Euer Befehlshaber erfullt den Befehl seines Kal⸗ sers; ich kann den meinigen nicht verrathen. Das Geschick
8 sanze Detaschement der Landtruppen der Blokade bestand us 6tausend Mann. Eine gleiche Anzahl vertheidigte die Mauern des Platzes, die Haufen der Bergbewohner außer⸗ halb = . k 2 k der er
e die Landtruppen mit allen rfnissen versah, 2 r . der ition nie 2 —ů2 . 82 seits konnte die Flotte, der Untiesen wegen, sich dem Ufer nicht genug nähern, um der Festung Schaden zuzufügen. Indessen waren unsere Seeleute keine müßigen Zuschauer bei den Operationen der Landtruppen, sondern thälten mit ihnen einmüthig, am Ufer, alle Beschwerden und Gefahren.
Die Befestigungen von Angpa llegen auf einer Land- spitze, dle sich von Sudost nach Nordwest Ins Meer erstreckt. Die eine Seite derselben ist nach dem Felde gewendet, das sich bis zur Sohle der Kaukasus-Geblrge erstreckt, welche sich hier an das Meer lehnen und von denen ein kleiner Arm längs dem Ufer, an Anapa vorbei, nach dem Bugas in eini= ger Entfernung vom Meere hinausläuft, das von allen übri= gen Seiten die Festung umgiebt, und in welches sich etwa 90 Faden von derselben nördlich, das Fluͤßchen Bugur er— gießt. Rechts von diesem, hart ain Fuße des Gebirges, liegt ein Morast und bildet einen Landstrich, der von dresen Sal ten, durch das Meer, das Fluͤßchen und den Morast gedeckt ist. Dlesen Ort reinigten wir bald von den Türken und Vergbewohnern und schlugen dort unser Lager auf, indem wir uns, durch einen Erdwall, den Rücken gegen bie Anfalle der Bergbewohner sicherten. Nachdem der Fürst Mentzikow, so fur die Vertheidigung des Lagers und die ununterbrochene Communication mit der Flotte ge sorgt hatte, schritt er zur Blokade und ließ schnell aber den Bugur zwei Bruͤcken schlagen und von der nächstgele⸗ genen derselben eine Transchee nach dem Meere führen. Unterdessen wurden Detaschements zur Umgehung der Festung abgefertigt, um die Verbindung zwischen den Berg, Bewohnern und der Garnison zu erschweren. Dle Turken suchten dieses Vorhaben durch Ausfälle zu verhindern, nach · dem sie aber wieder hoientlich, am Iten und 26sten Mal ge⸗ schlagen worden waren, begnügten sie sich endlich damit, sich in die Festung einzuschließen. Auch die Berg Bewohner, durch den Muth unserer Krieger und den Unternehmungs⸗ geist unserer Befehlshaber erschreckt, begannen ihre Verwe⸗ genheit zu zähmen. Dlese Erschütterung der feindlichen Se. müther machte es uns möglich, die Festung ganz mit Re. douten zu umsingeln, die unter sich vermittelst Parallelen jusammen hingen. Erstaunenswerth bleibt es auf jeden Fall, daß dieses mii einer so geringen Anzahl Truppen ausführ⸗ bar war, und das 000 Mann elne Positlon behaupten
. wer Herr von Anapa seyn soll.“ — — — Da