1828 / 228 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ihre Ernennunge

gewöhnlichen Sitzungen bestimmt sind, statt findet.

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ßen gegen A= den Paris, um Sich auf die Fregatte Flora zu begeben, welche Sie nach Odessa überfahren sollte. Ge⸗ gen sieben Uhr Abends zog die Flora unter dem Kano— nendonner der anderen Schiffe, welche die Kaiserliche Flagge begrüßten, die Segel auf, und ging gestern am 27 Juli (8. August) gegen Uhr Nachmittags, nach einer schnellen und glücklichen Ueberfahrt, vor dem von Ihrer Maj. der Kaiserin bewohnten Landhause vor Anker.

ö Frankreich.

Pairs, und Deputirten Kammer, Schluß der diessährigen Sitzungen. Am 18. Aug u st wurden beide Kammern fur das laufende Jahr geschlossen. Die des⸗ fallsige Königl. Verordnung vom 17ten d. M. wurde in die

erbliche Kammer von dem Großsiegelbewahrer und dem

Finanz- Minister, und in die zweite Kammer von den Mini— stern des Innern, der Marine und des Handels gebracht. Unmittelbar nach Ablesung derselben gingen beide Versamm— lungen auseinander. In dem Augenblicke, wo die Deputir—⸗ ten unter dem Rufe: Es lebe der König! den Saal verlas— sen wollten, ließ sich von der öffentlichen Tribune herab die gelinde Stimme einer ormlich gekleideten Frau vernehmen: „Noch einen Augenblick, meine Herren“, schrie sie, „ich komme nicht, um Sie zu unterbrechen; ich bin eine arme

„ich bin von weither zu Fuß gekommen, und. sollte so viel Weges umsonst gemacht haben!“ Eilenden Schrittes lief sie

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Diese gekommen.). : ð n noch nicht vorgenommen hab sich mehrere, die im Begriff stehen, dem ehrenvollen Bel spiele der Mehrheit ihrer Collegen zu folgen; eine kleine Anzahl scheint jedoch entgegengesetzter Meinung zu seyn. Es wuͤrde betruͤbend seyn, wenn die Religlon sich des wohl⸗ thaͤtigen Einflusses, den sie in den Comites ausüben soll, beraubt sehen sollte, aber die Geschäfte dieser Versammlun⸗ gen wuͤrden durch den Mangel der Ernennung der geistlichen Mitglieder nicht gehemmt werden. Die sechs weltlichen Mitglieder sind hinreichend, daß das Comité in Wirk— samkeit trete, da dasselbe nach dem Inhalte der Verordnung vom 2isten April in seinen gewöhnlichen Versammlungen zu fuͤnf Mitgliedern berathschlagen kann. Die Verordnung vom 1. August 1820 verlangt sogar bei einer außerordent⸗ lichen Versammlung nur die Gegenwart von drei Mitglie⸗ dern, und als außerordentlich wird eine jede Versammlung betrachtet, welche an anderen Tagen als denen, die 9 6. ollte daher der Fall eintreten, daß besondere Umstaͤnde es nicht ge⸗ statteten, fünf Mitglieder zu vereinigen, so wurde man auch, mittelst einer speciellen Zusammenberufung, zu dreien berath⸗ schlagen können. Die Familienväter mögen sich daher voölltg beruhigen: der Elementar -Unterricht wird überall beaufsich⸗ tigt und geschuͤtzt werden, und die Vollstreckung des Koͤnig⸗ lichen Willens wird nirgends Hindernisse finden. Der Mi⸗ nister des öoͤffentlichen Unterrichts hat die Einsetzung der Co⸗ miteès, ohne Ruͤcksicht auf die noch fehlenden geistlichen Mit⸗ glieder angeordnet, und diese Comités verrichten gegenwärtig

ihr nützliches Amt in allen Theilen des Königreichs.“ Dle vorgestern geschlossene Sitzung der beiden Kammern ist die längstẽ gewesen, welche seit der Einführung der ver⸗ fassungsmäßigen Regierung stattgefunden hat; sie wurde am 4. Februar eröffnet, und hat i 5 Monate und 14 Tage gedauert. „Nach den Prophezeihungen einiger Zeitungen,“

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: 1 Nämlich in Paris, Versailles, Meaur, Sens, Rheims, Air, e, Frejus, Ajaccio, Amiens, Beauvais, Soissons, An⸗ gers, le Mans, Perigucur, Bourges, Auch, Cahors, Eicrmont, Dijon, alutun, Krrag, Valenge, Cap, Grenoble, Tusle, Carcaf= senne, Montyell er. Verdun, Saint⸗Bis, Tours Mold, Oricans, Tarbes, La⸗Nochel', Poitiers. Lucen, Saint-Brleur, Tujmper, Rennes, Nantes, Vannes, Eyrtuß und Straspurg.

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Plane wieder aufgeführt werden.

die katholische Geistlichkeit dem Lande seit der Wiederherstel—⸗

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sagt der Messager des Chambres, „sollte diese Sitzung sich auf die Vorlegung des Budgets beschraͤnken; es sind aber überdies noch vier Gesetze von höchster Wichtigkeit gegeben worden, nämlich das uͤber die Anleihe der 80 Millionen, das uͤber die Auslegung der Gesetze, das wegen der Wahlen, und das uͤber die periodische Presse. Das letztere allein hat die Kammern fast einen vollen Monat beschäͤftigt. Eine besondere Thatsache, die in sofern bemert n i ist, als sie sich schwerlich wieder ereignen wird, ist, daß in Folge der vielen doppelten Wahlen, so wie der annullirten ö. len, der Abdankungen und Todesfalle, der Deputirten⸗ Kam. mer zu Anfang ihrer Sitzung beinahe o Mitglieder fehlten. Noch merkwürdiger aber ist, daß das Resultat einer so großen Anzahl neu vorzunehmender Wahlen auf die Masjorstat der Kam⸗ mer nicht den mindesten Einfluß gehabt und die verschiedenen Abtheilungen derselben in keiner Art geändert hat. Etwas dem Aehnliches hat auch in der Pairs, Kammer statt gefunden, wo ungeachtet der Modificationen, die durch eine zahlreiche Pairs- Ernennung in dieser Versammlung leicht hatten zu Wege gebracht werden können, doch derselbe Geist sich darin gejeigt hat, welcher die zweite Kammer beseelte. Bei wich tigen Berathungen hat die Zahl der Deputirten nie wenl⸗ ger als 3490 bis 379 betragen; die Zahl der Reden läßt sich nicht mit Bestimmtheit angehen, doch ist sie viel größer ge= wesen als in allen früheren Sitzungen. Man en, daher mit Recht behaupten, daß die diesjährige Sitzung einen vorzug⸗ lichen Platz in Frankreichs parlamentarischen Annalen ein- nimmt.“! ; Seit mehreren Tagen werden in dem Palaste der De⸗ putirten Kammer bedeutende Reparaturen vorgenommen. Der Sitzungs-Saal wird indessen in seiner gegenwartigen Gestalt auch noch fur die nächste Sitzung dienen, und erst nach Be⸗ endigung derselben soll er abgerissen und nach einem neuen

In einein Augenblicke, wo die Congreganisten fort. während über Verfolgung und Märterthum klagen, hält der Courrier frangals es fuͤr angemessen, dem Publikum eine authentische Uebersicht derjenigen Summen zu geben, welche

X 2 von den ,. ben ist dana lmählig von 11 bis nen gestiegen, und hat . von 1815 bis 1829 er nhl 382,680, 090 Fr. betragen. (Eine ausführlichere Mittheilung dieser interessanten Zusammen⸗ stellung dehalten wir uns vor.) Vorgestern fand in dem großen Saale der Sorbonne die jährliche Preis-Vertheilung an die Schüler der Königl. und der Kommunal⸗Gymnasien der wm. so wie des Königl. Gymnasiums zu Versailles statt, bei welcher Gele= genheit Herr von Vatimesnil sich in seiner Eigenschaft als Großmeister der Universitaͤt zum erstenmale in einer treffli⸗ chen Rede vernehmen ließ, welche zu verschiedenenmalen von dem Auditorium durch den lebhaftesten Beifall unterbrochen wurde. Nach Beendigung derselben verlas der Inspector der Akademie, Abbé Thibaut, die Namen Derer, die eines Preises fuͤr würdig befunden worden sind. Das Gymnasium Ludwig des Großen hat 9 Preise und 44 Accessit; das Hein ⸗· rich s 17. 14 Preise und 45 Accessit; das Carls des Großen 13 Preise und 41 Aecessit; das des heiligen Ludwig 4 Preise und 32 Aecessit; das der heiligen Barbara 5 Preise und 30 Aecessit; das Gymnasium Bourbon 13 Preise und 32 Accessit; das Gymnasium Stanislaus 9 Preise und 19 Accessit, und das zu Versailles 7 Accessit davon getragen. Der junge Constantin Negris, welcher auf Kosten des Griechen ⸗Comitẽs erzogen wird und zu dem Gymnasium Carls des Großen gehört, hat den zweiten mathematischen Preis erhalten.

Die Eguipagen des Königs sind bereits vorgestern früh von hier näch Strasburg abgegangen.“

Der Prinz von DSachsen Coburg hat am 17ten diese Stadt verlassen, um sich nach Deutschland zu begeben.

* Chef des Generalstabes der Expeditions, Armer ernannte General Durleu hat sich am zisten v. M. in Ajac⸗ cio am Bord der Brigg „le Léejard“ nach Toulon einge

ifft. . 1 Der Graf Claparüde musterte vorgestern auf dem Mars⸗ felde das hier garnisonirende 11te und 2hste Linien- Regiment, und lleß sie hierauf mehrere Uebungen im Feuer vornehmen. Der zum Direetor der Französischen Maler- Akademse in Rom ernannte Herr Horaz Vernet wird erst nach Beendi⸗ e seines großen Bildes, die Schlacht bel Fontenol vor- ellend, zu seiner neuen Pestimmung abgehen. . Bekanntlich sind die hiesigen kleinen Theater verbunden,

1 gekostet hat.

den 20sten Theil ihrer Einnahme an die große Oper abzug? ben; da sie sich in neuerer Zeit geweigert hatten 5