1828 / 228 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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werde, und in dieser . eine Stimme zur Wahl haben, sondern an die, welche

schon fruͤher gegebene Meldung, daß die Gerüchte wegen Herrn Peel's Abdankung fasch seyen, zu wiederholen.

sselbe Blatt bemüht sich, zu zeigen, wie selbst der Grund, den man fuͤr jene Resignation angeführt habe, nicht vor⸗ handen sey da die vorzugswelse so benannte „Maaßregel des Herrn Peel“ die Bill wegen des Geld-Umlaufs, ganz den von ihm gewuͤnschten Fortgang gehabt habe. Die Op⸗ position gegen dieselbe sey nur unbedeutend gewesen, und haͤtte eben so gut den Herrn Herrles, Goulbourn und dem Herzoge von Wellington Veranlassung zur Niederlegung ih⸗ rer Stellen geben müssen. Den letzten Wider spruch habe sie

von Herrn Hume und seiner Hand voll Ersparungs-Män—⸗

nern erlitten, von Leuten, die immer unter hundert Malen neun und neunzig Mal Unrecht hätten. Der Haupt⸗Grund⸗ satz der Bill sey übrigens keineswegs als ein trügerischer an= zusehen, und wirkte nicht auf verderbliche Weise, wie von einigen behauptet wurde. z Man sagt, der Konig werde einen Theil des folgenden Winters zu Brighton zubringen. 1 r . findet sich folgender Artikel: „Hrn. O Con⸗ nells Anrede an die Bewohner an Tralee, zu welcher er durch einen vermeintlichen Tadel im Courier bewogen wurde, ist jetzt erschienen. Sein Zweck dabei ist, daß ein protestanti= scher Herr von seiner eigenen Auswahl für Tralse erwählt bsicht wendet er sich nicht an die,

keine haben. Diese Abgeschmacktheit ist gerade das Umge— kehrte von der zu Clare. Zu Tralee empffehlt er Leuten, die kein Wahlrecht haben, eine wählbare Person; zu Ennis empfiehlt er Leuten, welche ein Wahlrecht hatten, eine nicht wählbare Person. Jedoch stellen sich ihm schon zwei vorlaäu— fige Schwierigkeiten in den Weg. Der, welchen er empfiehlt, Hr. Leader, wird sich nicht stellen wollen, und ware derselbe auch thoͤricht genug, dies zu thun, so wuͤrde sich kein Wah⸗ ler finden, der ihn vorschlüge. Eine merkwürdige Stelle kommt in der Anrede vor: „„Ich““, (sagt Hr. O Connell)

,,der Erkorne des Volks, kann nicht ruhig unter den von

Eigenthuͤmern verdorbener Flecken erwählten Deputirten siz— zen.““ Der Erkorne des Volks braucht nicht beunruhigt

zu seyn. Der Sprecher wird schon dafür 5 er ö nun wollen 6 deß m we,

. Xn m andern großen protestantischen mahle, welches am vergangenen Donnerstage zu . Moore zu Ehren gefeiert wurde, ist bereits ein protestantischer Club unter dem Namen „constitutionneller Club Irlands hervor⸗ gegangen. Der Marquis von Chandos (bekanntlich ein Geg⸗ ner Hrn. Cannings und der Katholiken) ist Seeretair, der Graf von Longford Präsident desselben. Ueberhaupt wird eine Menge von protestantischen Clubs in Irland eingerichtet. Ein an ein hiesiges Morgenblatt gerichtetes Schreiben

aus Dublin enthält die Nachricht, daß ein gewisser Herr

Helverton, Bruder des Lord Aronmore, wegen Hochverraths arretirt worden sey, weil er versucht habe, das Volk zum Treueide fuͤr die katholische Association zu bewegen. Ein Correspondent des Courier widerlegt jedoch diese Angabe, da Herr Helverton sich schon lange in London aufhalté, ohne nach Irland gekommen zu seyn.

Seit Herrn O Connels Recht, Briefe zu frankiren, an⸗ erkannt worden ist, hat sich auch der Graf von Shrewsbury, ein Katholik, entschlossen, von seinem Rechte Gebrauch zu machen: er hat Briefe „postfrei“ abgesendet

In Irland glaubt man, die Reglerung habe die Ab— sicht, Herrn V. Fitzgerald die vacantè Parlamentsstelle fur Trales zu verschaffen.

In der Irischen Stadt Derry ward neullch die Jah⸗ resfeier der Befreiung derselben, welche Irland die Britische Constitution zusicherte, festlich begangen. Da das Fest zu⸗ gleich ein protestantisches ist, so strömten schon am Morgen zahlreiche Schaaren von Landleuten, mit Orange, und blauen Bändern geschmicckt hinein. Ein feierlicher Zug be— gab sich nach der zum Gebdächtniß des Tages errichteten Saule, in deren Nähe patriotische Lieder angestimmt wurden. Spaͤterhin versammelten sich über zwei Hundert protestantl= sche Herren zu einem glänzenden Diner, bei welchem Sir George Hill den Vorsstz führte. Nach den gewohnlichen Toasts redete er die Gesellschaft folgendermaßen an: „Meine 2 der Zustand Irlands verlaugt verlangt Ihre ernste ufmerksamkest. Die Angelegenheiten nahen sich einer Cri⸗

i, d. mit furchtbaren Convulsionen enden muß, wofern

ruhig, fest und entschlossen sind. (Beifall. e der aufrich n n, muth den Gefahren entgegentreten, welche bereit sind, ber dies Land hereinzubrechen. ( Belfall. Wenn wir ruhige

und theilnahmlose Zuschauer der Erelgnisse bleiben, so wer⸗

desto eher werden wir sie nieder schmettern können (einige

den uns unsere Feinde bald die Nechte entringen, fuͤr welche unsere Vorfahren ihr Blut vergossen dann wird das schöͤne Gebäude der Constitution bald zerstoͤrt seyn, und n zu schnell werden wir bemerken, wie alle jene Segnungen nicht dem Flehen eines aufgeklärten Volks, fondern der Hin terlist heimtuͤckischer Priester, den Werkzeugen der rebellischen Association, aufgeopfert sind. (Lauter Beifall.) Schon ha—⸗ ben die Priester ihre Macht versucht ihre geistliche Auto⸗ rität zur Anwendung gebracht unsere Gesellschaft entzweit den Gutsbesitzer von seinem Pächter getrennt den Bauernstand verfuͤhrt. (Beifall.) re Absichten sind klar: die Emancipatlon ist nur der erste und kleinste Zweck ihrer thöͤrichten Unternehmungen. (Beifall. Wir duͤrfen den papistischen Geist zu keiner Theilnahme an unserer politi⸗ schen Macht gelangen lassen. Alle früheren Rebellionen und Aufreizungen verdanken dem Ehrgeiz der Katholiken, welche fuͤr sich allein das Uebergewicht in Anspruch nehmen, ihren Ursprung. Könnte Jemand wuͤnschen, den Häuptling der Assoclation zu brüderlicher Gleichheit der Rechte gelangen zu lassen? Ihn, der sich rühmt, er strebe nach Beraubung der Kirche, nach radiealer Reform, nach der Trennung von England und nach der Unabhängigkeit seiner Nation, er al⸗ lein könne die ganze katholische Gemeinheit nach seinem Willen lenken? Lauter Veifall. Als Meinung eines Ein, zelnen ist dies verächtlich. Ader dieser Mann wird in jeder Huͤtte, jedem Dorfe, jeder Stadt geehrt, und spricht nur die Gefühle des katholischen Irlands aus er ist das Organ des Volks. Solchen Menschen darf man Nichts zugestehn. (Lauter Beifall.) Widersetzen wir uns muthig ihren An⸗ sprüchen. Es lebe das protestantische Ueber gewicht!“ Sir George setzte sich unter allgemeinem Beifall. Auch wah rend des Anfangs der J. folgenden Rede des Hrn. Dawson, welcher zuerst die gluͤckliche Folgen der Entsetzung Derry 's und die Verdienste einiger protestantischen Irländer ruͤhmte, dau, erte das Beifallrufen fort. Sobald er aber begann, auch

einige durch ihre Vaterlandsliebe beruͤhmte Katholiken he⸗ k entstand lautes Gezisch. Nachdem er die ses Betragen als unziemlich zuruͤckgewlesen, fuhr er in fol=

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Abendessen, bei Männern, bei Weibern, zu Dublin, auf dem Lande, vor Gericht, in den Kirchenversammlungen ist die Katholische Frage der Gegenstand des Gespraͤchs. In der alten und neuen Geschichte, bel allen civilssirten N tionen findet Irland's Zustand kein Beilspiel. Läͤsst man ihn so wie er ist, so muß er mit Anarchte und Emporung enden. Wir haben zwar eine fuͤr ihre Schritte verantwortliche Re⸗ gierung, aber Irlands Friede hangt nicht von ihr nein! er hängt von einer eigenmächtig constltuirten Association ab uf; desto schändlicher! Warum stuͤrst man si⸗ nicht!) Dieselbe Macht, welche einen Cabinets. Minister von der Repräsentation des Landes ausschloß, bloß well er des Kö⸗ nigs Minister war, kann auch, wenn es ibrem Ehrgeiz oder Wgensinn so gefällt, des Landes Frieden gänzlich zerstöre Die Protestantischen Geistlichen und Gutsbesitzer müͤss⸗ ich dem Willen dieser mächtigen Verbindung fügen, wesche, bedeutender als je eine ohne gesetzliche Sanction entstandene Vereinigung, den Berotdanjngsn der Sesetzgebung, Hohn spricht, und ihre Kisten durch die freiwilligen 9 j 3 .

Volkes füllt. Was muß aus diesem Zustande d . werden? Einige sagen eine Rebellion; i * kommt,

Minuten lang Beifallh. Eine Rebelllon wird uicht auf den DVesehl. der Lal en Anführer (Gezisch) * 91 irn

durch die Bereitwtllgkeit der beiden streitenden Parthesen, mit einander in Strest 6 Zerathen, entstehen. Nie war di Katholische Körperschast durch soölche Leldenschaften auf geregt, Sle vertraut auf ihre Einigkeit, ihren Reichthun; ihre Anzahl. Was ist dagegen zu thun. Nur eine A ternation giebt es; die Katholische Affoclation zu vernich⸗

Beleg ·