1828 / 233 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gewandelt, und die im Lauf der ersten Finanzperiode heim= gezahlten Obligationen au Portenr mit dazu gehörigen Cou⸗ pons am 27. Marz und 2. April 1827, unter Beobachtung gehöriger Form, im Betrag zu 2,362, 150 Fl. in den Schmelz oͤfen der K. Münze verbrannt. Die Staatsschuld hatte sich gegen ihren Stand vom 1. Okt. 1813 um 53343373 Fl. ver⸗ mindert, wie solches am Schluß der ersten Finanjperiode sich ergab; dermalen zeigt sich bei der Tilgungskasse, wenn man das Resultat der Administration allein in das Auge faßt und die fuͤr die Pensions Amortisat:ons Kasse erfolgte Kapitals, Aufnahme außer Ansatz läßt, eine effektive Ver, minderung der gesammten Staatsschuld um 2, * 9, 7538 Fl. Wies baden, 25. Aug. Auf Anordnung des Vereines fuͤr Nassauische Alterthums⸗Kunde und Geschichtsforschung werden die Ausgrabungen in dem sogenannten Heidenfelde bei Heddern⸗ heim, unter der Lestung des Vereins-Mitgliedes, Herrn Habel, gegenwartig fortgesetzt. An der nördlichen Seite des Norus Vicus, ungefähr 1200 Schritte von seiner Ring“ mauer entfernt, entdeckte H einer Römtschen Villa. Das Bad mit dem vortrefflich ge= dauten Abzugs, Kanal, der Wasser⸗Dehälter, das Auskleide= Zimmer, ein zweites geräumiges Kabinet, vielleicht das Salbe⸗Zimmer oder das Kühl⸗-Zimmer, die Stelle des Ofens und ein 8 Fuß tiefer Behälter, der als Keller gedlent haben mag, sind bereits vollständig ausgegraben. Der letztere bil, det ein Viereck; die Mauern sind von Basaltsteinen aufge⸗ fuͤhrt, die det Hammer auf das Sorgfältigste bearbeitet hat, und die Wände sind mit vertieften Furchen quadrirt, in de— nien die rothe Farbe vollkommen gut erhalten ist. Noch ist dieses Gebäude nicht gan von Schutt und Erde gereinigt. 1 starker Mauern, die theils zur Anschließung des ofraumes, theils als Fundament anderer Gebaäͤulichkei⸗ ten bestimmt gewesen seyn mögen, sind indeß bereits sicht⸗ bar, und so duͤrfte das Ganze dieser höͤchst interessanten Ruinen bald enthüllt seyn. Außer vielen zertrümmerten Gefäßen hat sich von anderm Hausgeräͤthe noch nichts vor

gefunden. O esterrelch.

Wien, 25. Ang. Der Haus«„, Hof und Staats⸗ Kanzler, Furst von Metternich, ist gestern Nachmittags auf seine Herrschaften nach Mähren abgereist, von wo derselde in 8 Tagen wieder zurück zu kehren gedenkt.

Carlsbad, 25. August. Der Konigl. Franzbsisch= Staats⸗Minister Hr. Gral v. Laferronnaps ist am Eten d. M. hier angekommen, und wird sich, wie es heißt, ohngefähr 4 Wochen hier aufhalten.

Schweiz.

Zürich, 23. Aug. Der Paäpstliche Nuntlus, Monsig⸗ nor Ostint, traf am 20. August Abends hier ein, und über⸗ reichte folgenden Tages, in Gegenwart des vorörtlichen Staats- Raths und verschiedener Glleder der Tagsatzung, dem 8 der Tagsatzung seine Beglaubtgungs- Schreiben.

m 2ssten ist derselde 2 D Luzern zuruckgereist. panien.

Des Journal du Commerce schrelbt aus Darcellona, vom 14. August: Durch die Reinigungs Ordonnanzen und die zahlreichen Reductionen, besonders in den beiden Mini— Ferien des Krieges und der Finanjen, kommen elne große

nzahl von Beamten außer Brot. In ganz Catalonlen herrscht allgemeine Unzufriedenhelt und spricht sich aufs Staͤrkste aus. Nach Audalusien und Estremadura hin follen lich neue Agraviados⸗ Banden zeigen. Portugal. Partiser Blätter enthalten He. nnen aus Lissabon vom 7. August: He. Meils Vreyner ist ven Neuem ln seinem Kerter erkrankt. Seine Famille hat bis jetzt vergebens um bie Er, laubniß 6 daß ein Arzt aus der Stadt zu dem wär digen fast achtzigjährigen V, Die arbeitende Klasse in Lissaben beginnt, Unzufrleden⸗ heit zu äußern, da dieselbe durch die Auswanderung der Vor nehmen und Reichen nahrungslos geworden ist. Die Ex pPeditien gegen Madeira ist bereit, unter Segel zu gehen; sie besteht aus 11 Schiffen von verschiedener Größe, unter denen ein Linsen- Schiff und 4 kleinere Kriegs- Schiffe sich die übrigen sind Transport-Schiff'. Gestern führte dieses Geschwader Evolutionen auf dem Tajo und eine sins; girte Landung unteg dem Feuer der Forts aus. Dom Mi zuel wohnte dem Mandtudt? in Person bei. Ein aus dem 6 das . * F. d. M. datirtes * dem Desembargador Francisco Anto. nio Maciel . dieselben De, . en die Insel Madeira, we che neulich der nach Porte 6 . Desem / bargador Bothelho do Amaral erhlest Ein Ahnlich es Dekret

arr Habel die Substructionen

befiehlt dem Desembargador Joseyh Monteiro Sores, nach Terceira zu gehen und die dortigen Anhänger Dom Perdro's

gerichtlich zu verfolgen. Die Rückkehr der Portugiesischen Rriegsfregatte „la Princesa Real!“ mit den nach Madeira und din Ajoren bestimmten Gouverneurs, hat die hlesige 3 . thigt, von elnem Aufstande auf letztꝛrer Insel zu sprechen. . =

Der General Palmeirin, Gouverneur der Algarven, 6 abgesekzt worden, weil er bel den Ereignissen von Tavira

chwäche und Unentschlossenhelt gezeigt hat. Die Fran⸗ zoͤsische Corvette „Arriège“ hat mehrere gewesene Deputirte und den fruheren Minister des Innern, Guerreiro, an Bord genommen, und bringt dieselben nach Rio. Nur die Eng⸗ lische Fregatte . r Canning, ist noch hier. t allen.

Ancona, 9. August. Dle beiden Botschafter bei der Pforte, Herr Stratford⸗anning und Marquis von Rideau⸗ pierre, welche von Bologna zwar schon am 31. Juli und 1. August zu Ancona eingetroffen, aber daselbst durch eine, dem Erstern zugestoßene Unpgäßlichkeit acht * aufgehalten worden waren, gingen endlich gestern, Herr Stratford ⸗Can⸗ ning am Bord der Fregatte Talbot und Herr von Ribeau— pierre am Bord der Brigg Olga nach Korfu unter Segel.

Türkei und Griecheniand.

Konstantinopel, 11. Aug. Die Abreise des Groß Vezirs ist zwar aufgeschoben, durfte aber doch vor dem Mo— nat Sefer, welcher als unheilbringend bei dergleichen Unter⸗ nehmungen betrachtet wird und den 14ten d. beginnt, statt

nden. ö j ĩ Es helßt, der Sultan werde e nach der 1 Melle von hier belegenen Kaserne von Rumisch, Tschisflit begeben, wo⸗ selbst, so wie auch zu Daud“⸗ Pesdi⸗ erschanzungen zur Vertheidigung der Hauptstadt angelegt werden.

Es langen hier tüglich Truppen aus Asien an, obgleich auch verschledene Paschaliks den Befehl erhalten haben, ihre Streitkräfte mit denen von Gallb-Pascha ju Erzerum, wel⸗ ber dem General Paskewitsch eutgegengestellt ist, zu ver⸗ eiuigen.

Die Einnahme von Kars, und die schlechte Vertheidi ung dieser Festung, haben hier zwar elnig⸗ r ver. reitet, indeß hofft man, daß General Paskewitsch nicht stark

genug seyn werde, um die errungenen Vortheile verfolgen zu können. r

Nachrichten aus Odessa zufolge, hat die Nussisch. Re—= gierung zu Anfang dieses Monats Schiffe in diesem Hafen miethen lassen, um Truppen nach Mingrellen zu trans portiren.

Ein am Sten in der Gegend von Varna gewesenes eh en hatt« eine stark, Kanonade nach der Richtung dle⸗= ser Stadt hin vernommen.

Mehmed Alt Pascha soll gegen Ende des Monats Junl von seinem Sohn Ibrahim di Meldung erhalten haden, daß er seinen Aufenthalt in Morena schwerlich werde verlän— 6 können. Mehmed All hat ihm geantwortet, daß er die

efehle der Pforte erwarten miüsse, zugleich aber Schiffe in Bereütschaft setzen lassen, um sie nach Morea zu senden.

Die aus der Schlacht von Navarin geretteten Türkl=

schen Kriegsschiffe sind wieder im segelsertigen Zustand ge

setzt worden.

Ein in London eingegangenes Schreiben aus Konstanti⸗= nopel vom 25. Jull meldet, daß der Sultan, undewegt unter den bedenklichsten Umständen bleibend, Ibrahim Pascha n= struirt habe, auf keine Weise an die Raumung Mereas zu denken, jedoch dle Unterhandlungen unter dem Vorgeben, daß er abzuzlehen wünsche, hinzuhasten, um so Zeit zu gewin= nen und die Glücksfälle sich zu Nutze machen ju können, welche vom Propheten bestimmt seyn möchten, ihm am Ende um Siege über alle Schwlerigkelten seiner 6. en age a verhelfen. Der Firman, welcher dlese Vorschristen enthalte, berichte dem Jbrahim ferner, um ibn bel gutem Muthe zu erhalten, daß die ganze Russische, wider die Tär⸗ kei auf die Vesne gebrachte . nicht ber 4 0 Mann betrage, wovon 21,0909 bei der mar von Ibrall umge⸗ 2 r seyen. In Pera wurden auf Befehl des Sultans täzlich Gerüchte von Siegen verbreitet, die Hussein-Pascha über die Russen erkämpft, und wenn man die Gerzdteten in dlesen Berichten jusammenzählte, so betrugen sie wenigstens schon dreimal so viel als bie Zahl sämmtlicher Russen, die nach denselben Angaben überhaupt über die Donau gekom . men seyn sollten. Wenge liegen sich sedoch diese scheelend unglaublichen Dinge einreden und die Lauigkeit der „ächten

Beiloge