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zur Allgemeinen
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Preußischen Staats⸗-Zeitung Nr. 238.
Die Ausgaben der fundirten Schuld fallen theils dem Schatz, theils dem Tilgungs Fonds zur Last. J Der Berichterstatter macht bei dieser Gelegenheit auf die Nothwendigkeit aufmerksam, den Tilgungs Fonds zu vergrößern und empfiehlt zu diesem Zweck eine, von der ge— setzgebenden Versammlung näher zu bestimmende Dotation. m dritten Theile des Berichts folgen die Einnahmen und Ausgaben für das nächste Jahr, die ein Deficit von Re. 5,761,037, 00 lassen. In der Rubrik der Ausgaben ist:
inisterlum des Innern aufgeführt mit ö 3 2 aten 925,556,900.
Das Ministerlum der Justiz mit. 185,557,900. Das Ministerlum der Marine! 4,51, 922,000. Das Kriegs⸗Ministerium .. V7 „156, 909, 909. Das Finanz Ministerium ö 6,546, 580,900.
Das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten mit 1 = 26, 20,000. Re. 15, 57, 06, 00. Auf die jährlich immer mehr stelgende Aus fuhr . ver⸗ spricht sich der Berichterstatter eine verhältnißmäßlg steigende innahme; nach seiner Angabe wurden aus Rio Janeiro im Jahre 1825 915,57 Aroben Kaffee ausgefuͤhrt, 1tzas 1, 360, Areben und 1327 1,754, 1539 Aroben; auch besin, det sich die Produktion von Zucker, Baumwolle und Taback in blühendem Zustande.
In Hinsicht der Ausgaben wird bemerkt, daß sie durch Beendigung des Krieges mit Buenos⸗Ayres zwar vermin— dert werden mußten, 23 2 — die * * Verbesse⸗/ tung der bestehenden aßen und die Anlegung neuer, so * die ö 2 Post⸗Paketboote wieder große Summen erfordern würden.
Wir haben, sagt der Minister, ein großes Desielt zu tigen, und um dieses zu können, werden wir genthigt seyn, auf's Neue unsern Credit zu benutzen und nene Auslagen zu schaffen. So gebässig auch das letztere Mittel seyn? mag, so würde ich es doch meiner Ehre zuwider halten, nlcht die Wahrheit zu sagen, da ich lieber eine vor bergehende Im⸗ vopul ertragen, als den kaͤnftigen Credit und die fänf— tige Wohlfahrt der Nation auf das Splel setzen will.
zr, ee ür Brief aus Lima gleb
Ein von der er ef aus Lima giebt noch einige Details über das dort stattgehabte Erdbeben. Der angerichtete Schaden beträgt 8 Millionen Dollars. Die Bestürzung, welche noch mehrere Tage nach dem furchtbaren Ereigniß 2 war allgemein. Neberall begegnete man in den Straßen Menschen, welche auf ihre Knie sanken, und Gett um Erbarmen anti Die Möoͤuche bemühten sich, die Begebenheit als eine Jolge des görtschen ene we⸗ zen der sich in Lima ausbaaltenden Keger dar justenten, was aen ludessen vem Senetal Mar ernstlich unten fagt worden ist. Mehrere Küsten⸗Dörfer sind gänzlich zersißrt worden.
An mehreren Orten war das Eröbeben von Regenguͤs⸗ sen begleitet, welche den Wohnungen großen Schaden zůge⸗ fügt haben. Dies geschad besonders zu Tuylllo, Lambeyr que, Cbiclavo, Piurg und sogat in der Wäste von Sechua, wo nst vie an Troerfen Vassee bemerkt wur de. An einigen Stellen särzten große Felsenstücke ven den Gäbtrgen herab, und in Surras, 1. Läegas von Lima quel KWasser aus der Erde, wie sonst Feuer aus einem Vulkan stelgen pslegt .·¶ Nach Amerikanischen Mlättern hat Hr. von Vlbaunrt. das Erdteben vorausgesagt. Er schloß aus dem Sonnen und den dumpfen Tönen m Qnnern der Trde, daß es sich é werde. Seiner Meinung nach könnten die Erdhe
vermieden werden, wenn man tiefe Brunnen grübe und
len er ffnete. !
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In la . d. 28
Da 1 5. S t. Die eizen⸗/ reise fa ö 4 * Selt dem 25sten v. M. —— . zl Lasten Weißen für Franzbsische Rechnung gekauft Und nach Maaßhgade der Qualktit mit . gö6 Fl. pro .
dejahlt werden. Zu deren Verf 8 sind auch berestg a =. far Dantichen, Havre und Rouen gemlethet. as Wetter bies't sertwährend böchst veränderlsch, häu⸗
sae Regengäffe Lasen les far das noch nicht eingebrachte Setreide be ere auch * die Berichte, vorzuglich aus niederen Gegenden, nichts weniger als günstig.
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Nach der Börse. Heute sind folgende Preise bezahlt: Weizen, weißer, 5965 Fl., hochbunter 530 Fü, n 545 Fl., bunter 530 Fl., Roggen 253, 269 und 265 Fi.
ourse. Lsterl, 3 Mon., 2033. Amsterdam, 79 Tage, dito 192, gemacht. Hamburg, 10 Wochen, 145. Berl n, 3 Mon., 1 pCt.; 8 Tage dito ] pCt. Damno. Paris, 3 Mon., 80. Warschau, 8 Tage, 1 pCt. Damno.
Vermischte Nachrichten.
Mineral-Quellen in der Umgegend von Paris.
Parls besitzt in seinem Weichbilde zwei Miner al⸗Quellen. Die eine derselben ist nur eine Drr e gen. von der Barriere entfernt, am Abhange von Passh und von dem Flusse durch die große Straße nach Versailles getrennt. Sie eisenhal⸗ tig und mit kohlensauerem Gas und anderen ubstanzen vermischt. Das Wasser derselben wird viel verfahren und vom Morgen bls zum Abend sind Wagen damit beschaftigt, Ladungen davon einzunehmen. Alle Apotheken verkaufen den Brunnen von Passy, dessen angenehmer Geschmack di Mitte zwischen dem Schwalbacher und Selterser Wasser hält. Die Ortsverhaäͤltnisse eignen sich J zur Erbauung einer Trink Anstalt, wo die Liebhaber den Brunnen an der Quelse genie⸗ ken könnten. Die jetzige Besitzerin, Madame Gauthier, Schwester des Banguier Delessart ist zu reich, um die Vor thelle eines solchen Unternehmens zu benutzen. : Anders verhält es sich mit den Schwefel-Quellen von Enghlen in dem reizenden Thal von Montmorency. Ein 2 fuͤhrte im Jahre 1765 zu ihrer Entdeckung. Das Land umher war fast unbebaut und dickes Buschwerk verdeckte ein Wasserbecken, welches niemand beachtet hatte, bis ein Kind, das hineingefallen war, halb verbrüht hervorgezogen wurde. Man brachte es ju dem Pfarrer von Montmorency, Pater Cotte, der zugleich Arzt und Chemiker war, und dem man eine treffliche Statlstik des Thales von Montmorency und mehrere meteorologssche und naturgeschichtliche Abhandlungen verdankt; derselbe erkannte sogleich die Natur der Quelle und theilt seine Entdeckung der Akademie der Wissenschaften und der medieinischen Fakultät in Paris mit, welche mehrere Ge— lehrte beauftragte, die neu entdeckte Quelle zu analysiren und ihre Eigenthüuͤmlichkelt zu bestimmen. Die Berichte der, selben bestaͤtlgten die in hohem Grade schwefelhaltige Zusam— mensetzung des Wassers und verordneten dessen Gebrauch bei gra lsge⸗ Krankheiten.
Im Jahre 17835 gab die Königl. medielnische Gesell⸗ schaft den berühmten Aerzten Fourcroy und Delaperte den Auftrag, die Analyse dieser Quelle zu vervollständigen. Vau— 3 der ihnen zur Seite i n wurde, bezog eine
duüͤhle, damals das einzige Gebäude in der Nihe der Quel= len, um desto sorgfältigere Untersuchungen anstellen zu nen. Im ahr 17853 machten diese Gelehrten In einem in, keressanten Werke unter dem Tiiel: „Ehemische Analyse der Schwefel, Quellen von Enghlen“ die Resultate ihrer Veobachtungen bekannt. Sie hatten bemerkt, daß dieses Wasser schnell heiß ward und seine eigenthümliche Beschaffen⸗ heit bls zu elnem höheren Wärmegrade bewahrt, als für die Bäder und Douchen nöthig ist, deren Temperatur von 28. bis 32 Reaumur geht und diesen Grad nur in wenig n. üͤberstelgt. Sie stellten daher die Einrichtung von
duche, und Dampf ⸗Bädern bel der Quelle von Enghien als wünschenswerth dar.
Die großen Fortschritte, welche die Wissenschaft unter deß gemacht, ließen eine nene 13. mit allen Mitteln, welche heute den Chemikern zu Gebote stehen, wänschen. Auf Befehl der Commission für die Mineral Quellen bei dem Ministerlum des Junern, nahm der Chemiker Long, champ, ein Mitglied Dleser , . eine neue Untersu— Hung vor. Wüs derselben erges ia, daß dar Wasser von 6 ; sechs Stunden zu einer Temperatur von 35
esteigert nicht den klelnsten Thell von freiem oder ge— an benen . len Hydrogen verllert, und sich von dem nichterwärmten Wasser nicht unterscheldet, daß zu Bädern 689 eelgnet ist. —⸗
Die jum Jahre ists mußten sich die Aerzte darauf beschränken, den Gebrauch des Wassers zum Trinken zu verordnen und den Wunsch Fourcroy s zu erneuern, daß eine foͤrmliche Bade Anstalt nebst bequemen Wohnungen für die
es also
Kranken errichtet wurde. Endlich fand sich ein Mann, der Geld