Senor Castillo aufgesetzt, welcher dabei, wie er sich äußerte, die Hoffnung hegte: „daß Patriotismus und 6 . uber einzelne Lecenschaftlichkest friumphiren würden.“ Er sah 2 eunsotz und die Sache fiel, dem Vernehmen nach, gam andcts aus; es blieb daher den Andersgesinnten nichts übrig, als sich zuruͤckiuziehen, was sie, 18 oder 26 an der Zahl, haten, wodurch die Verhandlungen der ung null und nichtig wurden, weil 35 Mitglieder erforderlich sind, um die Beschluͤsse legal zu machen ; Unter so verjwesselten Umständen, sagt die Cartha⸗ . kann nur der Mann, welcher Columbia, Peru und Sollwia den Klauen der Tirannei entriß, uns vor dem Ungewmitter schützen, das uns bedroht. Bolivar bekleidet mit der obersten Staatsgewalt, und mit der Macht, die in sol⸗ chen Fallen die Constitution ihm verleiht, ist die einzige Per⸗ son, die den Frieden bei uns erhalten kann. Möge er lange auf dem Praͤsidentenstuhl sitzen, den er jetzt zur Zufrieden⸗ heit von 3 Millionen Bewohnern einnimmt; und möge er seinen elenden Feinden zum Trotz, neue Beweise feines Elfers und selner Großmuth geben! Das Land bedarf fäiner Dienste; und da Bolivar sein Befreier, sein Vater und Wiederhersteller ist, so kann er sie nicht verwei⸗ ern.“ — Bolivar, dieselbe Meinung hegend, hat auch seine Dienste nicht verweigert. Nicht weit von Bogota entfernt, und wahrscheinlich mit den zu seinen Gunsten beabsichtigten Maaßtegeln bekannt, zog er in die Hauptstadt ein, und ward mit einem Enthusiasmus empfangen, der den hoͤchsten Ehr⸗ iz befriedigen mußte. Auf dem großen Platz war für die⸗ fen Tag ein Thron errichtet worden, zu dein er im Triumph hingelestet wurde. Als er ihn eingenommen hatte, empfing er die Gluͤckwuͤnsche der öffentlichen Beamten und der ange fehensten Einwohner. Seine Antwort enthielt die bestimmte er n „daß er im Lande bleiben, und seinen Entschluß daß er die 3 anvertraute Macht benutzen wolle, um es zu retten und Aufruhr und Anarchte zu unterdrücken. Es ist aber gleichwohl durchaus nicht gewiß, ob Autorität als Diectator ohne Widerspruch wird ͤ werden, und besonders von Seiten derer, die in ] verächtlich behandelt wurden. Die Sprache, welche alle 2 und Zestungen sich gegen diese erlauben, kann nur dazu dienen, die 6 * immer mehr anzufachen, und ihn, anstatt zum Er des Friedens, 53 ürsache allge⸗ meiner Unruhen oder gar einer ferneren Theilung des Lan, des zu machen, von dem der eine Theil sich zu monarchischen Formen bekennen und ihm eine Krone aubleten, und der an— dere sich eine republlkanische Verfassung und Regierung er⸗
d. 6 6. 36 einem Schreiben aus Rie Janeiro vom 22. Jun m
amburger Correspondenten) heißt es: in Deutscher Augenzeuge entwirft eine gräßliche Schil⸗ derung der kurzlich hier * Unruhen. Der Oberst des ersten Deutschen Batgillons, del Hoste, mußte unange⸗ kleidet fluͤchten, um der Wuth der Soldaten zu entgehen; en wurde der Major Tioli aufs Grausamste ermordet. er Oberst des Irläͤndischen Bataillons soll den ungehen— ren Fehler begangen haben, demselben, um es zu beschwich= tigen, seine Janje Gage auszuzahlen, etwa S0) Reis an Jeden. Die Itlaͤnder eilten sogleich nach den Schenken, detranken sich und begingen die gröblichsten Excesse. Die Neger, gleich reißenden Thieren, wenn sie einmal aufgebracht sind, stürzten nun über Alles her, was nur weiß war, und selbst die kleinen Neger Kinder riefen: malalos, ma= lalos! (Schlagt sie todt!) Acht Deutsche Soldaten, die, um an dem Aufstande nicht Theil zu nehmen, sich in eine abgelegene Straße zurückgezogen hattey, wurden von 40 Ne— gern überfallen und grausam gemißhandelt; man schnitt ih⸗ nen Nasen und Ohren ab und steckte sie ihnen in den Mund; die Polizei war nichts weniger als auf ihrem Posten, und hatte sich sogar versteckt! Wie ein Segen des Himmels traf es sich, daß das Englisch? Krlegsschiff Ganges grade am 12ten Nachmittags um 3 Uhr zurückgekehrt war, und die Franzoͤsische Fregatte la Surveillante ihre Abfahrt auf den solgenden Tag verscheben hatte. Den Deutschen soll Alles bewilligt seyn, was sie verlangten; dagegen ist ein großer Thell der Irländer verschwunden: man weiß nicht, ob sie trodt sind oder sich in die Walder geflüchtet haben. — Es t Lente, die da behaupten, das Atsenal habe selbst den chwarzen Waffen austhetlen lassen; doch berechtigt nichts zu einer solchen Vermuthung. Einige wellen den Ursprung
dieser Schreckens scenen in der geheimen Aufwiegelung einer
revolutionamren Parthei finden, die sich auch in der Deyn ⸗ tirten Kammer ziemlich laut geaußert hat: es schemmt indessen, als habe eine Zusammenwit kung mehrerer zufalligen Ursa ⸗ chen jene Ereignisse herbeigeführt.
— Nach Briefen aus Lima herrschte in Perugroßer Geld⸗ mangel; das Volk war arm und mithin der Handel in sehr gedräcktem Zustande. Heftige Regenschauer hatten durch hre lange Sauer einige Distriete fast gänzlich ruinirt, und den Erndten in Truxlsio und Puirä großen Schaden gethan.
Die buͤrgerlichen Zwistigkeiten in Mittel⸗Amerlka sollen durch einen, unterm J. Juni zwischen San Salvador und Guatemala plötzlich geschlossenen Friedens Traktat beigelegt worden seyn. Ueber die näheren Bedingungen verlautet noch nichts. Die Amerikaner versprechen sich große Han⸗ dels ⸗Vortheile von diesem Frieden.
Vereinigte Staaten von Nordamerika.
Der Philadelphig Advertiser enthalt folgende Bemer⸗ 372 uber Josepyh Bonaparte und seinen Aufenthalts- Ort zu Bordentown: „Sein Gut erstreckt sich uͤber ein weites Gebiet. Sein Haus ist in Franzoͤsischem Styl, aber nicht glänzend. Sein Land ist wohl bebaut. Er trägt freigebig zu allen öffentlichen Verbesserungen bei und ist bei den Dorf⸗ bewohnern sehr beliebt. Er beschäͤftigt auf seinem Gute so viel Leute, daß sich kaum eine arme Familie an jenem Orte befindet. In der Jahreszeit, wo die Felder bebaut werden, geht er mit seinen eine zierliche Hacke gastfreundlich auf.“
n New-⸗York haben in Felge der früheren Banquerotte von Reuem mäöhrere Haͤuser fallirt. In den suͤdlichen Staa⸗ ten ist die Erndte gut, in den nördlichen mittelmäßig gewe— sen. Auch in Canada ist die Erndte nur mittelmaßig aus⸗ sefallen. Der General⸗Aufseher ist mit Herrn Goldie und
errn Davies von Quebek in einem Dampfboote abgegan⸗ gen, um eine Entdeckungs⸗Relse zwischen St. Maurice und dem Saguenay ( Flusse zu machen. ,
1 der Hand. Fremde nimmt er sehr
Haity. Nach der letzten Nummer des Almanachs von Hayti . die Regierung 4 Druckerpressen. In Port au
Prince steht eine National⸗Bibliothek 3 Tage wöchentlich dem Publieum offen; von einer großen in ——— besindli⸗ chen Freimauerloge ist der Präͤsident Boyer Groß-Protec⸗
tor. In diesem Almanach sind, so wie in den fruheren, die, jedem Beamten zukommende Amtstrachten, nach Maaßgabe ihres Ranges und der Behörden in welchen sie dienen, be—⸗ schrleben. Die National Repräͤsentanten tragen blaue Röcke, weiße Pantalons, bunte Schärpen, Straußfedern, goldene Medaillen, und vergoldete Schwerdter. Auch die Trauer⸗ zelten sind bestimmt — fuͤr einen Ehemann 1 Jahr und 6 Wochen; — fuͤr eine Ehefrau 6 Monate; — für einen *** und eine Tante 3 Wochen und fur einen Vetter age.
Inland.
Kapsdorf, 5. Sept. Vorgestern Nachmittag nach 2 Uhr langten Se. Majestät der König hler an, — Allerhöchst Dieselben auf Ihrem — von Liegnitz hieher durch das Infanterie Lager des sten Armee-Corps bei dem Vorwerke Beilau gefahren waren. In Kapsdorf wurden Se. Majestät von den berelts versammelten Prinzen und Fuͤrstlichen Herrschaften, so wie von der ganzen Generalstät und den sammtlichen zur Tafel befohlenen Stabs, Offizieren des Corps, empfangen, wobei das schdne Wetter eine große Menge der Einwohner dieser Gegend herdelgejogen 2 Gestern Morgen um 8 Uhr besichtigten Sc. Majestat das en Parade aufgestellte te Armee Corps, ließen dasselbe vor⸗ bel defiliren und hiernächst ein Corps⸗Mandcuvre ausführen. Der helterste Sonnenscheln erhohte den Glanz und die Feier des Tages, an welchem Zuschauer in unübersehbarer Menge zu Wagen, zu Pferde und zu Fuß sich verfammelt hatten, um lhren allverehrten Landesherrn zu fehen. Se. Majestät geruhten sowohl sgestern, als auch bei dem heutigen Ma—⸗ noeuvre, den Truppen Allerhoͤchst Ihre Zufrledenheit mit ihrem guten Zustande und der Ausführung der Mandeuvres, zu erkennen zu geben, und verließen den Mandgeuvre⸗Platz, be⸗ gleitet von den Segens, Wünschen vieler Tausend getreuer Unterthanen, die Ihre Huld erfreut hatte. —ᷓ
r und hält immer selbst 1