gen die Expedition des Koͤnigs wird so lange halten können, is Donna Maria von der Insel ruhig Besitz nehmen koͤnnte? Die Liberalen sind jetzt fo sehr vom Gegentheil uͤber⸗ zeugt, daß sie selbst obiges Geruͤcht widerrufen.
Man versichert, daß unser junger König, der zuverläͤssig niemals seine Nichte Donna Maria da Gloria heirathen wird, sich ohne Verzug um die Hand einer anderen Prinzessin bewerben werde. Manche behaupteten, der König werde, um Dem Pedro zu beguͤtigen, verstellter Weise in die Vermählung einwilllzen. Keine Politik wäre weniger am Platze. Welches Interesse hätte Dom Miguel, seinen Bruder zu schonen? Letzterer würde sich Rechte an⸗ maaßen, die ihm nicht angehören; die Gesetze des König⸗ reichs haben gesprochen. Ein Streit, dessen Gründe der Politik fern liegen, hat den Uebelwollenden neuen Stoff ge⸗ — Besorgnisse in der Hauptstadt zu verbreiten; diesel⸗ Personen verbreiten das Geruͤcht von neuen Unruhen
in Porto. Der naͤchste Courier wird dies widerlegen.
ö Italien.
ey Merry, 22. August. Am vergangenen Freitage Abends war großer Eirkel bei Hofe, den auch der Prinz und die Prinzessin von Carignan besuchten.
Waͤhrend seines A lts hieseltst hat der Prinz von — 82 ntäler, die Bibliothek und einige Manufacturen besucht. ;
1. verwichenen Mittwoch sind JJ. MM. nach An⸗ nesy abgereist, und werden sich von da nach Altacomba
Die Osagen, von denen in Franzoͤsischen Blättern so viel die Rede gewesen, sind seit einiger Zeit hier, und haben die Ehre gehabt, bei JJ. MM. und dem Prinzen von Carig— an vorgelassen zu werden. Gestern erschlenen sie im Thea= ter und sangen ein National Lied in ihrer Mutter⸗Sprache.
Turin, 23. August. Der Kaiserl. Russische Kammer herr, Graf Tolstoy kam am 20sten d. M. als Courier von Paris hier an und ist nach Korfu weiter gereist.
Türkei.
Der Oesterreichische Beobachter giebt Folgendes aus Herman stadt, den 26. August:
„Laut Nachrichten aus Bucharest vom haben die Tuͤrken am 18. August von Kalefat (Widdin ge⸗ r) mit einer auf mehr als 20,9900 Mann geschätzten
ruppen⸗Masse einen heftigen Ausfall auf das Nussische Lager bei Golenz gethan, wodurch die Russischen Truppen gensthigt wurden, sich in die verschanzte Stellung von Cso— roj uziehen. Auch in dieser wurden sie am 19ten leb⸗ haft angegriffen, behaupteten sich jedoch gegen die Turkische Uebermacht.“
wäUnterdessen hatten sich die Türken der im ergenannten 8. aufgehäuften Vorräthe bemächtigt, wobel ihnen 10,000 Oken Zwieback, 49, 99 Oken Getreide, beträchtliche Heu⸗ Vorräthe, eine große Menge von Bauholz, Fähren und kleinen Schiffen, die zu einem Donau⸗Ydergange bestimmt schlenen, endlich mehrere Tausend Mast⸗Ochsen in die Hände gefallen, und nach Widdin getrieben worden seyn sollen. Durch diesen Ueberfall hat der Mehedintzer⸗Distriet der kleinen Wallachei bis in die Gegend von Czernetz empfindliche Ver⸗ heerungen erlitten; und man war selbst in Krajova noch am 20sten in großer Bestuͤrzung. Da inzwischen General Geis mar von Karakal und anderen Punkten her schnell Verstär⸗— kungen an sich gejogen hatte, so hofft man, daß dieser Streifzug keine weiteren Folgen haben werde.“
; Poti.
Ein im Journal d'odessa befindlicher, mit: G....
e, nm Artikel enthält Nachstehendes:
ie Festung Poti, welche die siegreichen Russischen Truppen so eben erobert haben, ist weit weniger durch ihre Staͤrke und Größe, als durch ihre Lage wichtig, vermöge deren sie die Muͤndung des Phasis oder Nion beherrscht, des größten Flusses in jenen Gegenden, der Imeretien durch fließt und dann Mingrelien von Guriel scherdet.
Die Tuͤrken nennen diese Festung Phasch. Sie besteht nur aus einem Viereck sehr hoher, mit Schießscharten ver sehener Mauern; die Ecken werden von großen Mauer⸗Mas⸗ sen flankirt, die man weder Thuͤrme noch Bastionen nennen kann. Diese Befestigungen sind zu unregelmäßig, um zum Stützpunkt für eine lange Vertheidigung zu dienen, und ha— ben den Fehler, daß sie sich nicht gegenseitig flankiren. Als ich im Marz des Jahres isi die Festung besuchte, batte sie 5 bis 6 Mann Vesatzung, von denen einige ihre Fa—
22sten d. M.
milien bei sich hatten. Der größte Theil dieser Soldaten beschaͤftigte sich mit einem Kleinhandel mit Taback, Kaffee,
Wachs, Honig, Baumwolle, Farben, Eisen und kurzer
Waare; in dem Hafen lagen damals ungefähr 15 Barken. Die Festung liegt auf einer Erdzunge zwischen dem Pha
sis, dem Meer? und dem See Palliastume, der durch die drei
kleinen Fluͤsse Paliastume, Dedarbera und Motapoa 10 Werst
e n von der Festung in das Meer muͤndet. 9 bis 19 Werst stlich ist dieser Ser durch einen Kanal mit dem Phasis ver— bunden, so daß Poti auf einer Insel liegt. Diese ist mo⸗ rastig, so wie die rr des Sees und das rechte Ufer des Flusses, da bei Ueberschwemmungen diese ganze Landstrecke unter Wasser steht. Redoute Kals an der Khopia ist nur s bis 19 Werst von Poti entfernt. Das Terrain zwischen den Muͤudungen dieser beiden Fluͤsse ist ebenfalls
edrig, feucht, sumpfig und ungesund.
BPotl liegt auf der dem Phasis nächsten Spitze der In— jwischen der Festung und dem Flusse ist die Vorstadt, welche aus etwa 109 Haäusern besteht, diese zierlich aus Holj gebaut und mit Ziegeln gedeckt, gewähren einen an— genehmen Anblick und geben, von der Mute des Flusses aus gesehen, der Vorstadt das Ansehen eines großen Markt fleckens. Die Straßen sind mit gepflasterten Trettoirs ver sehen, die etwas erhoht und stets rein sind. waren beinahe eben so viele Laden, als H * dem konnte man Taback, Pfeifen, Tabacksbeut .
kurz das ganze Werkzeug eines Rauchers ha j 8 bis 10 en. aber nur 4 B ien vorhanden. ug in dem Phasis, welcher von trefflichen Fischen ist, würde den Türken in Poti den reichlichsten Ünterhalt gewähren, wenn ihre *g it sie nicht abhielte, diese ergiebige Quelle zu benutzen. ie Ungegend ist eben⸗ falls reich an Wildpret, welches die Türken ruhig sich ver⸗
mehren ließen. . 2
Pott hat keinen sichern Ankerplatz fuͤr große Schiffe und die Einfahrt in den Phasis ist wegen der vielen Inseln und Sandbaͤnke schwierig; aber die Tuͤrkischen platten Fahrzeuge segeln mit Leichtigkelt hinein, und während der Schifffahrts—⸗ zeit sind deren immer einige im 2 welcher auch große Schiffe sassen wuͤrde, wenn dleselben durch die Einfahrt drin⸗
gen könnten. ne Fahrzeuge unterhalten die Verbindung t Trebisond, Batume, Suchume⸗Kalé, und den andern unkten am Ufer der Abasen; einige segelten sogar bis nach er ein bedeutender
nope und Anapa. Früher w Sklavenhandel getrieben. 963 Im Jahre 1770 belagerte der General⸗Major Graf Totleden die Festung; die Besatzung bestand damals aus 200 Janitscharen mit 59 Kanonen. Im J 1808 wurde sie von den Russen belagert und eingenommen. Die Vela —— oder vieimehr Blokade dauerte fast 3 Monate; die ssen hatten nur 1009 Mann, nebst einigen Kosacken, und ihr ganzes Belagerungs-Geschütz bestand in einem einzigen . das noch dazu von den Tuͤrken demontirt warde. ennoch konnte die Besatzung, welche fast ebenso stark als die Belagerer und mit Munition und Lebensmitteln reichlich versehen war, auf die Lange nicht widerstehen. Man fand in der Festung nach der Uebergabe 34 Kanonen. In dem
Frieden von 1812 wurde sie den Türken zuruͤckgegeben.
Zwanzig Werste suͤdlich von Poti ergießt sich der Fluß Subja in's Meer, und bildet mit . und dem Flusse Motapon die Insel Tsiwischaro, welche durch die Niederlage eines Corps von C6000 Tuͤrken, Abasen und Legsinen im Solde der Pforte bekannt geworden ist. Dieses Corps kam von Batume dem vom Grafen Totleben belagerten Poti zu
älfe. — Die Lage von Poti ist fuͤr den Handel in diesen
zegenden von großem Werthe. Die Russen versorgen seit langer Zeit ihre Truppen in Imeretien durch den Phasis mit Lebensmitteln: sie bedienen sich dazu der Kaju⸗ len, weiche in Maragna, Anem Imeretischen Dorf; am Tschent Tschali (dem Pferde Flusse, dem Hippos der Alten), 6 Werste von selner Mündung in den Phasts, anlegen.
Feldzug der Hessen in Mere. ;
Unter dieser Ueberschrist giebt die Kasseler Zeitung einen intereffanten, vom Professor Remmel abgefahßten Artikel, woraus wir Nachstehendes mittheilen 3
Nachdem die Venetianer durch die tapfere wenn gleich fruchtlose) Vertheldigung von Kandia 16454 — 1603) zuerst der Welt gezeigt, wie man die Türken zu Land und zu Wasfer dettlechen müsse, faßte Franceses Merosins, der letzte große Feldhert und Staats der Republik, den Plan, die Halbinsei Mora den Dark hen zu eutreißen. Dies fähre er in vier Festsügen aus (183636 153. , nicht ohne Huůlfe Deutscher Truppen, besonders Luͤneburger Hanoveraner,
Beilage
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