1828 / 257 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

banken ihre Absicht angekündigt haben, die Zinsen auf die in ihren Haͤnden befindlichen Deposita von 3 zu 2 pCt. zu re— duciren. Es ist dies schon in Deronport und Plymouth ge— schehen. . Auf dem vorgestrigen Kornmarkte war lebhafter Ver— kehr geschehn. Der neue Weitzen der vom Lande kam, war von zlemlich schlechter Beschaffenheit ausgezeichnete Pro⸗ ben alten Weizens bewirkten eine Preis- Erhohung von 5 bis 8 Schilling per Quarter. Mehl stieg um 5 Schillinge per Sack. . ĩ . c Weizen. Eine superfeine Probe Danjlger Weizens ging zu S0 bis 62 Schill. per Quarter weg. Nach Gerste war we— nig Nachfrage. Bohnen sind im Üeberflusse vorhanden und ihr Preis ist um 2 bis 4 Schill. per Quarter fuͤr die neuen und um 1 bis 2 Schill. per Quarter fuͤr die alten gesunken. Weiße Erbsen sind um 2 bis Schilling wohlfeiler gewor— den. Neuer Hafer ist um 1 Schill. per Quarter gestiegen.

London, 20. Sept. Der Courier meldet: Wie wir vernehmen, sind von den betreffenden Regierungs⸗Behörden nach den Haͤfen im Kanal Befehle ergangen, die Königin von Portugal bei ihrer Ankunft im Kanal mit allen, bei gekroͤnten Häuptern uͤblichen, Ehrenbezeigungen zu empfangen. Der Königl. Kammerherr, Lord Elsntön, und der Königl.

Haus⸗Schatzmeister, Sir Wm. Freemantle, sind zum Dienst bei Ihrer Majestaͤt bestimmt.

Der Herjog von Wellington und Graf Aberdeen bega— ben sich vorgestern nach Windsor, dem Vernehmen nach um Sr. Majestäͤt Befehle wegen Empfangs der jungen Koni gin von Portugal zu erbitten. 4

Vorgestern hatte der Oesterreichische Botschafter, so wie gestern der Russische und der Französische Botschafter, des⸗ gleichen auch der Neapolitanische Gesandte Geschaͤfte im auswärtigen Amte. t

Nieder lande.

Brüssel, 19. Sept. Aus dem Lager von Zeist wird unterm 15ten d. M. berichtet, daß Se. Königl. Hoheit der 8 Friedrich am vorigen Tage daselbst eingetroffen war.

ach den gewohnlichen Uebungen und nachdem der selbe über Ca⸗ Cavallerie und reitende Artillerle Revue abgehalten hatte, sst Se.

Königl. wieder nach Soetsdyck zurückgekehrt. Die * r andenvres werden im Laufe der naäͤchsten Woche

ö nehmen, und bis in die ersten Tage des .

tobers dauern. Man vernimmt auch, daß Se. Majesta der König das Lager gegen Ende des Monats besuchen und den Manoeuvres beiwohnen wird. .

S. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von Oranien ist vorge⸗

stern Abend von hier nach 2 abgegangen, und wird

sich von dort am 1. October mit Familie dem Schlosse von Tervueren begeben. DO eu tschlan d.

Karlsruhe, 17. Sept. Der Herr Markgraf und die Frau Mar karäsin Leopold & K. H. H, Höchstweiche . K. 6 die Frgu Dauphine zu Straßburg begrüßt, und dafelbst

it dem Sonntage verweilt hatten, sind gestern zu e kommen. Ebenso sind Se. H. der Herr Markgraf Wilhelm gestern aus dem . 9 . * hler eingerroffen.

e st erreich. —;

Wien, 17. Sept. Wegen des anhaltend schlechten Wetters, welches sich zwar heute zum bessern zu neigen scheint, und des bedeutenden Austretens des Schwechat Baches, sind die Uebungen der Truppen im Lager von Traiskirchen einstweilen eingestellt, und diese Truppen theils in die umliegenden Städte und Borfer, theils in die hiesi⸗ gen Vorstaͤdte verlegt worden.

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Zůrch, 17 Sept. Der große Rath des Cantons Bern hat in seiner ordentlichen September Sitzung einen Bericht des geheimen Raths über die bevorstehende Ausiöfung der Schwezer⸗Regimenter in Holland, wie auch uber bie Schritte, welche dadurch veranlaßt wurden, angehört. Alsdann gab ein Vortrag des Finanz⸗Rathes der Versammlung Kenntniß von den Unterhandlungen, die mit dem 8 en Bet⸗ schafter wegen der bel der Vereinigung der Leberbergsschen Aemter zuruͤckgebliebenen dort angesessenen Franzosen gepflo⸗ gen worden sind. Vermoͤge eines mit ihm geschiossenen und vom kleinen Rath am 27. Febr. 1528 ratiffeirten Vertrags, blieben dem Canton von 705 Individuen nur noch 1903 zur Wat; alle uͤbtigen wurden ermittelst Immatrieulatlons,

Heinen der Gesandtschaft als Französische Buͤrger aner— kannt. Die Esubür erung jener 103 Köpfe aber wird der Negierung durch Be olgung des in den Jahren 18290 bis 1825, an genemmenen Verfahrens ungesähr 56 Fr. kosten.

3 Entwurf des neuen Civll, Gesetzbuches des Lantons Bern, deffen mehrere Theile bereits beschlossen und

und Gefolge nach

inige gute Verkäufe geschahen im fremden

in Anwendung gebracht sind, lst nun auch der letzte Theil welcher die Bestimmungen uͤber die persoͤnlichen Sachenrechte enthält, von der engeren an die großere Gesetzgebungs⸗-Com= mission abgereicht worden, um alsdann dem großen Rath zur Sanectlon vorgelegt zu werden. Er erscheint inzwischen, mit dem Gutachten des Redactors begleitet, im Druck, nach der ruͤhmlichen Sitte Berns, die Gesetz-Entwürfe zeitlich be= kannt werden zu lassen und sachkundige Personen zu Be—⸗ merkungen darüber zu veranlassen. Wenn nun auch der vor— liegende Theil revidirt seyn wird, so fehlt zu dem ganzen Civil-Gesetzbuch, oder zu Erfuͤllung des der Gesetz Commis⸗ sion ertheilten Auftrags, nur noch der zweite Thell des Ge setzbuches uͤber das gerichtliche Verfahren in Civilrechts sachen, welcher das Verfahren in Schuld. und Geldtagssachen zum Gegenstande hat „Die bisherige Gerichtssatzung (bemerkt der Berichterstatter) ist in 823 der persoͤnlichen Sachen⸗ rechte so lückenhaft als in Betreff der dinglichen. Sie ent⸗ hält sehr wenige allgemeine Bestimmungen uber die Ver⸗ träge, und beinahe keine uͤber die rechtswidrigen Beschaͤdi⸗ gungen. Es ist demnach ein wahres Bedaͤrfniß fuͤr den Verkehr, diese unbestimmten Rechts-Verhältnisse der Will⸗ kuͤhr zu entreißen und sie festen Regeln zu unterwerfen, da⸗ mit jeder zum Voraus wisse, wessen er sich zu versehen habe und gleiche Verhaͤltnisse nicht ungleich beurtheilt werden; well

der eine Richter sich durch dieses und der andere durch ein

anderes Gefuͤhl leiten laßt, wenn nicht beide an einen deut— lich ausgesprochenen Grundsatz verwiesen sind, der die Stelle des blinden Gefuͤhls vertritt. ;

In der Umgegend von Zuͤrich hat eine füͤr die vorge— ruͤckte Jahreszeit ungewöhnlich gewitterreiche Witterung in voriger Woche durch Blitzeinschlagen am 12. Sept. um 2 Uhr Morgens, ein vor etlichen Jahren neu erbautes Haus und Scheune in der Gemeinde Altstetten, des Bezirks Zü⸗ rich, entzuͤndet. Gegen 5 Uhr Abends des gleichen es, wo zahlreiche Gewitter einander folgten, und sich auch gleiche Litig entleerten, schlug der Blitz ohne zu zünden, in das Wohnhaus eines dem Staat angehörenden Pachtgutes am Zuͤrichberg, tödtete von den mehreren in der Wohnstube ver⸗ ; sammelten Personen einen erwachsenen Sohn, braunte und beschädtgte bedeutsam seinen älteren verheiratheten Bruder und der elektrische Schlag traf auch, doch minder empfindlich, och 4 andere Personen. Auf dem Feide in des Hauses

Nähe arbeitend hatete die zahlreiche Hausl ug dereits ein Paar! en vor dem Ausbruch ewitters, bei dem sich brwolkende —— und in der aus nehmend schwü⸗ len Luft eren durchdringenden und belaäͤstigenden Sch wefel⸗ Geruch, Levor sie ins Haus zuruͤckkehrte, wahrgenommen Spanien. . Maorid, 8. Sept. Der Konig hat einem gewissen rancisco Tabanes ein ausschließliches Privilegium fur die chiffbar wachung des Tajo von Aranjuez bis an die Por⸗ tugiesisch Hränze ertheilt, mit der Bedingung, daß dies Un— ternehmen nerhalb zwei Jahren ausgeführt werde. Die Zölle, welche die Schifffahrt auf diesem Flusse einbringen wird, ge⸗ hören auf ? Jahre dem Unternehmer. Der selbe sst auch ermächtigt, die Ufer des Tajo von Gebäuden, Mühlen, Schleusen und anderen Hindernissen, die seinem Vorhaben im Wege stehen, gegen vorläufige Enschädigung der Besiter zu befrelen; dagegen st. er verpflichtet, auf seine Kösten s Dampfschiffe far die Schifffahrt zu stellen. Dieses colossale Unternehmen wird durch die Thätigkeit des Herrn ECabanes und bei der offenbaren Begunstigung der Regierung, wodurch manche Capitalisten zur Theilnahmẽ an der Gach‚ bewogen werden, wohl in Ausführung kommen. Sie Vortbele, welche daraus sowohl fuͤr das Land, wie für die mer entspi egen werden, sind unberechenbar. Die Tommu— nieationen auf beiden Üfern werden sich auf ner Stt ecke don M Llens bis auf 29 Lieus ins Land himeln ausdehnen. Die Haupthinderniffe Cel der Dache find die Schleufen für die Mühlen und fur die Bewässerung der anliegenden Län— dereien, so wie elnige Wasserschwellen in dem Flusse seibst. trelts sind mehrere Ingenieurs mit Plänen für die g: naue Nivellirung des Fiußbertes beschäftigt.

Een Intriguen der Apostolischen ist es von Neuem gelungen, die Einseißzung des so viel besprochenen Eomitẽs der öffentlichen Wohlfahrt dessen Mitglieder nur aus Staatsraͤthen bess chen fol⸗ ten, zu ver hindern. In dem Trlu mph über die sen Sieg, verkünden sie uch berelts die nahe Absetzung des Finanz, und des Kriegs Mintsters, well der erstere der Urheber diefes gan, zen Gesetzentwurfs gewesen sey, und der andere ihn unter, stuͤtzt habe. Die Absetzungen dieser beiden Staatsmänner ist aber um so weniger glaublich, da erst vor Kurzem der

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