1828 / 261 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Entselbunz des Minister-Ausschusses über den Vorschlag

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welche zu dem Paschallk Akhaltzikh gehört, und wo die

. )

Paskewitsch von Erivan bei der Festung Achalzik 4 neuen Sieg erfochten. Der General hat, wie man 28 ein

Corps von 25,000 Mann geschlagen, 9 Kanonen, 11 Fahnen,

nebst Munitionen und Vorräthen aller Art erobert, und 256

Gefangene gemacht; der Feind soll dabei großen Verlust an

Mannschaft erlitten haben.

. Ruß lan d.

Odessa, 13. Sept. Borgestern, als an dem Namens; tage Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Thronfolgers und dem Geburtstage der Großfuͤrstin Olga Nicolajewna Kaiserl. Hoheit, wurde ein Fe Deum in der Kathedrale, in Gegen— wart der bürgerlichen und Militair-Behoͤrden, gesungen. Abends war die Stadt erleuchtet.

Einer Kaiserlichen Verordnung zufolge können die Rus— sischen Waaren, deren Ausfuhr nicht überhaupt verboten ist, von Anapa über das Zoll-Amt von Bughaz, waͤhrend der Dauer des Krieges, zollfrei ausgeführt werden.

St. Petersburg, 53. Sept. Mittels Reseripts aus dem Lager bei Schumla vom 19. Gi.) Juli d. J., haben Se. Maj, der Kaiser geruhet, den Genctal, Masor Tschere—

6. Chef der Artillerie des Zten Artillerie- Corps, zum Ritter des St. Annen Ordens erster Klasse zu ernennen.

Der Kaufmann Schirbeck ist mit den in Dänemark den

Vice Consuln bewilligten Rechten zum Russischen Confular⸗

Agenten in Helsingör ernannt worden.

Nach einer von Sr. Maj. dem Kaiser genehmigten

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des Finanz- Ministers, ist den Zoll⸗Aemtern des Schwarzen

Meeres bemerklich gemacht worden, daß die für die Decla,

ration der fremden, nach Rußland eingeführten Münzen be—

willigte siebentäglge Frist, van dein Tage an, wo diese Mun, zen aus den Quarantainen kommen, gerechnet werden soll. 236 F 5. Sept. sind in dem Hafen von Kronstadt

'. ffe eingelaufen und 906 Fahrzeuge von dort ab—

gesegelt.

Mach einem Privat⸗Briefe aus Moskau vom 25. Aug. d. J., sind die 6 nisse der Russischen Manufacturen auf der Messe von e m ,, mit Ausnahme der Tuͤcher, fast ganz von den Persern, Armeniern und von den Innern herbeigekammenen Kaufleuten aufgekauft

wo Die Baumwollen-Zeuge sind mit Vortheil verkauft und die Russischen Seidenzcuge sammtlich weggekauft wor! den, wogegen die fremden Seidenzeuge, vermischte Stoffe ausgenommen, wahrscheinlich zum großen Theil unverkauft werden zuruͤckgefuͤhrt werden.

Die Tifliser Zeitung enthält folgende Notiz uͤber die letzt⸗ hin von den Russischen Truppen eingenommene Festung Gert⸗ vissy: Das 66 Tschildyr, welches einen Theil der Pa—⸗ liks Kars und Akhaltzlkh durchschneidet, bildet Leine foörm⸗ lche Kette, sondern dehnt sich nach verschledenen Richtungen aus; indessen erhebt es sich doch beträchtlich über die Mee resfläche, wie man sowohl an den Schneelagen fehen inn, die an den 1. Stellen selbst während der größten ltze nicht wegschmelzen, als an den reißenden Strömen, die auf dem Gipfel jener 8 entspringen, und wovon die Koura der bedeutend sie ist. Der höͤchste Theil bes Gchirse= wischen Kars und Achaikalati befindet sich bel dem See schildyr, 39 Werste von der Festung dieses Namens. Hler trisst man die ersten Frühlings- Blumen erst im Monat Juli, und wenige Tage verstreichen daselbst ohne dicke Nebes und gib g. mit Hagel untermischte Regengüsfe. Am Fuße die, ser Berge dehnt sich eine weite Ebene aus, in welcher die * 66 den 3 die aus dem aporon ommen, und den Fluß dieses Namens bilden, welcher auf der einen Seite die Mauern der Festung A llalati bespült, und seine Gewasser hier mit denen des Ghendara⸗Tschal vereinigt. Auf dem Gipfel des Ichildyr und in der Ebene von Achalkalaki sieht man keine. Waldungen; aber welter hin nach der Gränze von Karthly zu, finder man Baume, die in den nördlicheren Gegenden gedeihen, als Birken, Fichten u. dgl. An den Usern der Koura und des Taporovane wachsen Bäume aus der gemäßigten Zone, als Pappeln, Nußbäume, Aprikosenbaͤume, Wein u. f. w. An der Stelle, wo dlese beiden Fluͤsse sich vereinigen, liegt auf einem unzugänglichen Felsen die Festung Gertwissp,

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aßen nach Ardagan, Akhaltzlch ünd zwei Wege nach Achat lat . von den beiden letztern würde 3. auf dem rechten Ufer des Taporovane, obgleich er zwei

erste lang ab. chüssig hinunt weniger Reparaturen erfordern. als der m Trangporte der Ar⸗ tillerie geeignet e Koura und den Ta—⸗ organe ,, semlich dauerhafte Drücken geren e ifm ee n ü.

andere, um machen. U

8e, e er. 27

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mehrere Fuhrten dar. Wie die Einwohner behaupten, ist die Stadt Gertwissy zur Zeit, als die Griechen noch die Herrschaft über Klein-Asien hatten, erbaut worden und so— dann unter die der Georgier gekommen, wovon noch jetzt ene alte Kirche zeugt, welche unter der Königin Tamar von Geir⸗ gien aufgefuͤhrt und später in ein Magazin verwandelt wor den ist. Vor etwa 300 Jahren öffnete die Festung lhre Thore den Türken, nachdem diese Akhaltzikh genommen hat ten. Einer Volks⸗Ueberlieferung zufolge soll der Schach von Persien Takhmad⸗Kouli vor 1355 Jahren die Festuag vergeb⸗ lich beschossen haben. Gertwissy hat nie mehr als 260 Mann Besatzung gehabt; die Festungswerke bestehen aus der Fe⸗ stung und einer Citadelle, welche, auf dem steilsten Punkte des Felsens erbaut, sich über die Festung bedeutend erhebt, und mit derselben mittelst zweier Schlupfthore in Verbindung steht, die sich am oͤstlichen und suͤdlichen Ende befinden.

Die Citadelle wird von vier großen Thurmen flankirt, von welchen drei Casematten haben und mit Geschuͤtz besetzt sind. Außerdem hat sie noch funf kleine halbrunde Thürme mit Schießscharten fuͤr die Musketen. Die Mauern an der Sidseite sind fast 20 Fuß hoch. Zur Vertheidigung des westlichen Thurms ist auf der Suͤdseite der Eitadelle, auf dem Vorsprunge eines Felsens, eine kleine Steinmauer mit wei Schießscharten errichtet. Im Innern der Citadelle be—= Fön sich sechs aus Holz gebaute, mithin nicht bombenfeste Provlant⸗Magazine. . Die Festung ist von einer steinernen, 6 bis 109 Fuß

en und 4 Fuß dicken, Mauer umgeben. Im Suͤden d Westen lehnen sich mit Schießlschern versehene Gebäude an die Mauer, welche von 6 runden Thürmen, die aber zu klein fuͤr Geschütz sind, flankirt wird. Die Festung nimmt nur die Süd. und Westseite der Citadelle ein. Sie hat jwei Thore, eine Moschee und 20 Häuser, von denen eins, dem eflohenen Naib angehsrig, sehr zu Kasernen für die Cee, geeignet ist. An der Nordseite sind, von der Ci⸗ tadelle und der Festung aus, am Flusse Taporovane zwei aus Stein gewölbte Gänge angelegt worden, welche am Ufer in zwei Thuͤrmt auslaufen. Dadurch kann die Be— satzun 33 Gefahr sich mit Wasser versorgen. Im Süden und Westen schließt sich an die Festung eine mit weiten . umgebene Vorstadt mit 80 Haͤusern, einer einer Syna i m,. einem Bazar von Buden n af Mühlen am Taporovane an.

Die Be⸗ voͤlkerung von Gertwissy, von Einwohnern beider

Geschlechter, besteht aus Tuͤrken, 83 Armeniern und Juden. Diese Glaubensverschledenhest macht die Bewoh⸗ ner sehr tolerant, und man bemerkt bei ihnen weit weniger Fanatismus als sonst in der Turkei; sie zeichnen sich sogar durch eine gewisse Freundlichkeit aus. In militairischer Be⸗ ziehung gewährt die Festung Gertwisss der Russifchen. Ar— mee zwei wichtige Vertheile. Sie hat erstlich die Verbin— dung zwischen den Festungen Akhaltzlth und Ardagane abge⸗ schnitten, welche sich durch das Thal der Kura Segenseitig unterstültzen konnten. Die Turken werden jetzt nicht mehr wagen, das Feuer von Gertwissy zu passiren, und die an— dern Straßen sind durch tiefe Gräben sehr unwegsam gemacht. Seitdem wir das Thal der Kura beherrschen, beginnen die Einwohner dieser bevölkerten und fruchtbaren Ebene welche der Krieg in die Berge verscheucht hatte, wieder in ihre Wohnungen zuruͤckzukehren, das Getreide zu erndten und unseren Truppen zu verkaufen. Auf diese Weise können in Gertwissy und in einem Schlosse Aspindje, 12 Werste wei⸗ ter unten an der Kura, Korn⸗-Nieder und Muͤhlen er⸗ richtet werden, welche die Verprovi unserer Armer erleichtern. ĩ

Frankreich.

Paris, 22. Sept. Am 19ten Abends, nach der Ruck⸗ kunft des Königs in St. Cloud, arbeiteten Se. Maj. gleich nach aufgehobener Mittagstafel hinter einander mit dem Grafen 8 Herrn von Rayneval, dem Grafen Ro und dem Grafen von Saint⸗Lrieq. Am 2osten vor der . empfing der Konig den Besuch der Orleansschen Famili- und nach der Messe praäͤsidirten Se. Maj. im Min ister. Nathe an,. 2. ö. Dauphin r ö

Dle Dauphine ist veorgestern Nachmittag von Ibrer Reise in St. Cloud zuruͤckgekehrt. Ihre 1 2 ö unter den verschiedenen Gesellschaften der mättclichen lebe in den Departements die bedeutende Summe von S0, 009 Fr. vertheilt.

Die Quotidienne glaubt, daß der durch den Tod des Marschalls Lauriston erledigte Posten eines Ober, Jaͤgermel⸗ sters nicht wieder besezt werden wird. 7) .

Der Handels / Minlster hat einem selner Beamten den

Auftrag erthellt, das Departement der Nieder- Pyrenäen zu