1828 / 267 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

und dem vortrefflichen Geiste des wahlfähigen Frankreichs; ein neuer, ein gluͤcklicherer Tag geht uͤber Frankreich auf. Wir befinden uns nicht mehr in dem Augenblicke des Gefechts, sondern an dem Morgen nach erfochtenem Siege. Alle un⸗ sere Bemüͤhungen müssen dahin trachten, uns die Früchte desselben zu sichern. Vergessen wir nie, daß unser Loos in unsern eigenen Händen liegt. Ihre Deputirten, Ihre treuen Mandatarien, werden stets auf dem Posten seyn, den Sie ihnen anvertraut haben, und mit der Vertheidigung der Volks-Freiheiten die Achtung zu verbinden wissen, die sie der gerechten Prärogative der Kr schuldig sind.,“ ; Die farbigen Einwohner von önte Pierre auf Marti nique haben durch ihre hiesigen te, die bekannten Herrn Bisette und Fabien, den Herren Salverte, von Laborde, B. Constant, Dupin dem Nelteren und Laisné de Villeveque eine Dank ⸗Adresse fuͤr die kebhafte Theilnahme uͤberreichen lassen, womit sie sich ihrer Laufe der diesjäͤh⸗ rigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer angenommen habe. Die apostolische Parthei geht damit um, eine neue Zei⸗ tung unter dem Titel: „Das Volk“ herauszugeben. Der Prospectus dazu ist bereits vor Kurzem hier vertheilt wor⸗ den. Der Courrier frangais meint, die Absicht d sey nur, die Quoditienne und das Mémorial catholiqu nie⸗ dern Volksklasse zugänglicher zu machen, da der Abo ents⸗ Preis nur sehr gering seyn werde. Vom 3. October an, soll auch in Bayonne unter dem Titel: Gazette de Bäyon eine neue Zeitung in Spanischer Sprache woͤchentlich; mal erschelnen. Ueber den Geist derselben verlautet no nichts. ; ; Das General⸗Conseil des Departements der Vienne soll eine Adresse an den König uͤber die Gefahren, die angeblich der Religion und der Monarchie drohen, votirt haben. In ähnlicher Art hat sich auch das General-Conseil der niedern Loire ausgesprochen, jedoch mit dem Unterschiede, daß es, auf die Bemerkung seines Praͤsidenten, des Pairs, Grafen von Sesmalsons, daß die General⸗Conseils zu dergleichen Adressen nicht befugt seyen, die Entwerfung einer solchen aufgegeben hat. Auch die General ⸗Conseils der Somme und der Rhoöͤne⸗Muͤndungen, Letzteres jedoch nur mit einer Mehr⸗ it von einer einzigen Stimme, haben den Wunsch der iederherstellung der Jesuiten zu erkennen gegeben. Das General-Conseil des Aveyron dagegen hat einen Antrag auf Modlficirung der beiden Verordnungen vom 16. Jun mit 9 gegen 5 Stimmen verworfen.

Die mit Bewilligung der Regierung hier in der Straße Bercy angelegte neue Bäckerei der Herren No und Diguet, worin das Brod durch eine e war . tet wird, nachdem das Mehl vorher nochmals geb wor⸗ den, wird binnen einem Monate eröffnet werden, und taͤg⸗ lich die Hauptstadt mit 20,000 Pfund, wenn auch nicht wohlfeileren, doch besseren und namentlich reinlicheren und richtiger wiegenden Brodes versehen, als solches das Publi— kum bisher von den Bäckern erhielt.

; Jetzt wo der Ertrag der Erndte mit völliger Gewißheit

angegeben werden kann, nachdem die darüber sorgfältig ein⸗ gejogenen Erkundigungen eingegangen sind, ergiebt sich klar, daß die Erndte auf allen Punkten Frankreichs ergiebiger aus gefallen ist, als man solches Anfangs glaubte. Die Besorg⸗ nisse sind sehr übertrieben worden. Um die Zukunft unbe— kuͤmmert, meint der Messager des Chambres, beunruhige da—⸗ her auch das, in der gegenwartigen Jahreszeit gewohnliche Steigen der Getreide⸗Preise das Publicum nicht mehr, da ein Fallen derselben nach Beendigung der Feld-Arbeiten un⸗ ausbleiblich sey.

In der ersten Hälfte dieses Monats haben sich in Mar— seille unter 212 Todesfällen uur noch 61 in Folge der natür⸗ lichen Blattern ereignet. Der Gesundheits Zustand bessert sich sonach merklich, da in der letzten Hälfte des August noch 93 Menschen starben, worunter 191 an den Blattern.

Großbritantlen und Irland.

London, 2. Sept. Mit Hinsicht auf den (vorgestern

von uns mitgethellten) Artikel des Courier, worin der selbe den mannigfachen Angriffen auf das politische Verfahren des Herzogs von Wellington, als dermaligen Premier Miisters, begegnet, läßt jetzt die Times im Allgemeinen sich folgender maäaßen vernehmen: Wir können uns nicht verhehlen, daß wie fehr auch seit der Amtsantretung des Herzogs von Wel—⸗ ae mn Lane Gehhisen de, Grafen Aberdeen, die Bri⸗ ꝛische arg aht gewesen seyn möge, sich bei frem⸗ den Höfen in Gunst zu sehen, doch sowohl die Reglerung, als 26 Das Land bei den Bewohnern des civllisirten Europa so wie in Amer es che im Ruf gesunken sind. England it nicht

mehr , Angs- Punkt der Entmuthigten, der Ruhe— platz vereitelter Hoffnungen, der Leirstern s 6

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schlüͤsse. Wenn es in jetziger Zeit noch eines Beispiels be. durfte, welche Gefahren einem Jeden bevorstehen, der auf einem wichtigen Schlachtfelde glänzenden Ruhm erworben hat, und später seine Kräfte auf der Bahn der oͤffentlichen Angelegenheiten versuchen will, nachdem er selbst vor noch nicht einem Jahre mit Schuͤchteruhelt ein mit diesem Ver⸗ such nicht wohl zu vereinigendes Bekenntniß abgelegt hat, so können wir, unserer Meinung nach die ses Beisplel mit einer gewiß von Allen eingestandenen, Genauigkeit aufwelsen. Was man für siceng? Verschlossenheit in der Englischen Politik und Staats⸗ Verwaltung waͤ 2 Jahres 1522 gehalten hat, das möchte sich, bei genauerer Untersuchung, leicht in nichts besseres, als eine süllischweigende Erwartung der Nothwendigkeit zum Handeln verwandeln. Es ist dies ein System, wodurch an fremden Staaten, unserer Meinung nach, die Befugniß ge⸗ geben wird, l. ; . großer Wichtigkeit Großbritsnien gewissermaaßen das Ver⸗ jahren vorzuschreiben, welches es befolgen soll. Wir glau⸗ ben, die früher so allgemein anerkannte Selbststandigkeit bei unserer Regierung in mehr als einem Falle zu vermissen. Wir meinen hler nicht die Portugiesische Frage, in Bezug man in Wahrheit sagen kann, daß die bedeuten den Interessen und die 55 zweier verbuͤndeten Königreiche einer ju welt getrlebenen An anglichkeit an den Buchstaben eines Gesetes aufgeopsert worden ist, dessen Geist einer andern Aus⸗ legung wenlzstens fähig war Was ist in unseren Verhaäͤltnissen Frankrei

ten werden wir den Mangel an Voraussich ĩ blicke auf Irland und seine wilde, jetzt zur E—

höchst blutigen Buͤrgerkrieges gereifte Gährung. muß das Cabinet die Absicht haben, jener Natlon den Fr den zu geben, oder es muß der Meinung seyn, sich nicht eher um dieselbe zu bekümmern, als bis das Schwert gezo⸗ gen ist, in welchem Falle es sich nur als Verbündeter einer der Kriegführenden in den Streit mischen kann und so gejwun⸗ gen wird, als Parthei an einem inneren Kampfe Tien neh⸗ men, welchen sein eigenes System hervorrufen mußte. Welche vo diesen beiden Verfahrungsweisen Sr. Maj. Premier⸗Minister

a Versicherungen. ö urchtbare Aufregung besänftigen, die Association zum todten

ten, welcher der Sonne am Na ĩ *. . ; chlten ist, ihrer Vollendung

asselbe Blatt (die Times) äußert sich in Art uͤber den jetzigen Zustand Irlands: c chen Beliebtheit des Lord e . beim 83 2 nech in Irland keine „Regierungs- Parthes.“, das heißt, kelne Mittel⸗Parthei, welche zur Vereinigung der beiden schroff Extreme, Katholiken und Protestanten, die jenes Königreich zerreißen, führen könnte. Dies ist natürlich um fo bemerk. licher, da die politischen Aufreitzungen zu großer Heftigke gediehen sind, allein wir haben in Irland selbst während d wenigen friedlichen Zwischenräume der letzten Hälfte des rigen Jahrhunderts keine Parthei wahrgenommen, auf wel die Regierung, als auf eine rechtliche . politisch Unruhen oder als leidenschaftslose Vertheidigerin des ersten Staats, Beamten, häͤtte rechnen können. In Irland sst der Grundsatz der Britischen Reglerung ganze Bencrationen hin durch der gewesen, jenes Land durch eine Parthei zu nm gieren. Will man durch eine Parthei regieren, fo mul man rdlese Parthei regieren oder man muß, in andern Worten, di Parthei selbst zur regierenden Macht erheben. Statt daß die reg rende Klasse von der Parthei der . . sollte, in die nomi nelle Regierung von jener Parthel. Jeder Versuch von Deiten de? Hirrschtrs oder feiner Narhgeber, diefen fürchterlichen Drand

folgend .

bei verschtedenen voͤlkerrechtlichen Fragen von

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