1828 / 269 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

einige Lommunal⸗ For

agte gilt jedoch nicht von den Städten, die zu den beson⸗ nshe ften gehörten; diese behielten im Allgemei⸗ nen mehr eit, weil sie gegen eine schwäͤchere Macht zu kaͤmpfen

Das Gefetz vom 19. Dezember des Jahres 1739 schuf ein neues Communal-⸗Gesetz, dessen Beleuchtung der Gegen⸗ stand des naͤchsten Artikels seyn wird. ?

ueser den Handel der Taurischen Halbinsel. (Fortsetzung und Schluß.)

Zwei Jahrhunderte hindurch gewährte dieser Besiß den Genüesern eine unerschöpfliche Quelle des Reichthums. Die Niederlassungen, welche sie im Laufe der Zeit an den Ufern Klein-Asiens, in Kolchls und am Fuße des Kaukasus gruͤn, deten, eroͤffneten ihnen alle Canale, durch welche der Handel der angränzenden Länder Inner- Asiens floß. Selbst Asow war in ihre Gewalt gekommen, und durch den Don erhiel⸗

ten sie die Waarem, welche lber das Kaspische Meer nach Astrachan 28 In dieser Stadt war eine berühmte Messe, welche von einer unzähligen Menge Perser. Indler und anderen Asiaten, die ihre Droguerleen, wohlriechenden Wäs⸗ ser und alle Erzeugnisse des Orients dahin brachten, besucht wurge. Caffa war der große Stapel Platz aller Einfuhr, und Aus— fuhr⸗ Artikel diefes ausgedehnten Handels, und der Mittel⸗ punkt der Verbindungen belder Welttheile. Diese Hauptstadt der Genuesischen Colonieen kam an Größe und Einwohner⸗Zahl der Residen; der Griechischen Kalser gleich, und übertraf die⸗ selbe an Reichthum und Industrie. Nichts zeugt mehr von ber Größe, zu welcher Caffa gelangt war, als dle ausgedehn⸗ ten Bauwerke, welche die Genueser in allen Niederlassungen errichteten, und wovon noch merkwuͤrdige Ueberreste vorhan— den sind. Die Festungs⸗Werke von Caffa selbst, die drei⸗ fache Festung Sudag, die Forts Balaklava, Taman und Kertsch, die Trummer, welche man noch in Imeretien und einigen Gegenden Circassiens wahrnimmt, geben einen Be— griff von dem damaligen Handel auf dem Schwarzen Meene und von dem Glanze Taffa's. Aber wie d Alembert bemerkt, daß die Reiche, wie die schen, wachsen, sinken und un—⸗ tergehen, so mußte auch diese Stadt, nachdem sie den Gip⸗ fel ihrer Macht erreicht, dan allgemeinen Umschwunge der Dinge folgen. Aus der Eroberung Konstantinopels durch Mahomed II. folgte fuͤr Genua der Verlust von Galata, welches ihm die freie Verbindung mit dem Schwarzen Meere sicherte; und dadurch wurden die Colonieen von ihrer Mutterstadt ge— trennt. Caffa kämpfte noch 22 Jahre gegen die furchtbare Macht der Tuͤrken, und siel erst 1475. se gefangenen Genueser wurden nach Konstantinopel geführt, und mit dem Verlust ihrer Niederlassungen ging auch ihr Handel unter. ) Zeit nachher erkauften die Venetianer von den Tuͤrken die Erlaubniß, das Schwarze Meer zu beschiffen, durch einen jährlichen Tribut von 16,00 Dukaten, wurden aber bald inne, daß die Hauptquellen des Verkehrs schon versiegt wa— ren. Anstatt der reichen Erzeugnssse, welche früher in Caffa aufgehäuft lagen, fanden sie in der Krimm nur noch Ge—= treide, Butter und Sal. Asow, das die Türken befaßen, bot den Handels- Speculationen der Venetianer mähr Gele— U. dar; sie befrachteten dort ihre Schiffe mit gesalzenen ischen und Kavlar, und die Russen brachten den Astrachan— schen Rhabarber, Kudfer, Flachs, Segeltücher, Sibirisches Eisen und Pelzwerk dorthin. Der Haupt, Artikel, den sie einführten, war das Wachs. Nur in Venedig kannte man damals das Verfahren, dem Wachse die Weiße zu geben, derentwegen es in Assen und Europa gesucht wurde. Sie besaßen aber diesen Handel, der für ste außerst vortheilhaft war, hur wenige Jahre. Die Schifffahrt auf dem Schwar⸗ zen Meere wurke Dnen zuletzt verboten, und blieb ausschließ / lich den Ottomannischen Unterthanen vorbehalten. ; Auch di. Sorglosigkeit der Kans in der Krimm hin⸗ sicillch dee Ae crcbaus und Handels, nicht einmal Abgaben erhoben, zrug zut Entwickelung dleset Kuͤnste des Feierens be. Die Zeit, und besonders das Be— durfniß, die Frucht ibrer Arbeiten sicher zu àrndten, besieg⸗ len endlich die nargrsiche Trägheit der Tartaren, und Ge winnsucht machte sie gewerbsam. Sie wendeten ihre Fähig⸗ 6 auf Verbesserung der verschledenen Zweige des Land, aues, um dadurch auch den Handel zu heben. Ihren Fleiß

Kurze

die so groß war, daß sie

belohnte ein gluͤcklichrr Erfolg, und neue Quellen des Wohl=

standes entsprangen aus dem reichen Boden dieses Landes. Das Getreide, die Erzeugnisse, welche sie von zahlreichen und mannigfachen Viehherden gewannen, Salz, der Fisch— fang und selbst die Waͤl elche nach Konstantinopel das

oiz und das Harz fuͤr den Schiffbau lieferten, bildeten eine

dasse von Gegenstaͤnden des Handels, welche aus allen Theilen des Tuͤrkischen Reiches Kaufleute herbeizogen. Caffa,

das von den Staaten des Kan getrennt und zu dem Gebiet

des Großherrn geschlagen worden war, wurde wieder die Niederlage dieses Handels, der sich bis nach Aegypten aus— dehnte. Die Lage der Stadt, ihr schoͤner Hafen und andre oͤrtliche Vortheile, welche ihr zu allen Zeiten den Vorzug vor den andern Seestädten der Halbinsel gegeben hatten, sicher— ten ihr noch den Vorrang. Ihr Hafen war bestäͤndig mit einer Menge von Schlffen angefüllt, welche von den Küsten des Schwarzen Meeres und Griechenlands dort einliefen. Chardin, welcher auf seiner Reise durch Mingrelien nach Persien im Jahre 1673 diese Stadt besuchte, versichert, daß er uͤber 400 Fahr⸗ zeuge im Hafen gezaͤhlt habe. Die Türken und Tartaren nannten diese Stadt, die schon mehrmals mit der Haupt— stadt des Orients an Glanz gewetteifert hatte, Klein⸗Kon— stantinopel. Indessen bereiteten die innern Zwistigkeiten der Tartaren fuͤr Caffa eine neue Katastrophe, durch die zugleich jene unruhige Nation aus der Reihe der Völker verschwand. Dles geschah ungefähr 300 Jahre nach der Vertreibung der Genueser. Sahim Gheray, der letzte Kan der Krimm, von Partheien umgeben, welche ihm nach Thron und Leben trach⸗ teten, trat seine Staaten an Rußland ab. Seine Unter— thanen betrachteten diese Handlung als eine Uebertretung des Koran s; der groͤßte Theil derselben wollte lieber den Ort ihrer Geburt und die Graber ihrer Vaͤter verlassen, als sich einem anders glaubenden Volke unterwerfen. Die Auswan⸗ derung derselben machte die Städte und Gefilde der Krimm zu Einoͤden, und schlug dem Wohlstande des Landes eine tiefe Wunde, die nur durch den Fleiß neuer Anbauer geheilt werden konnte. ö .

In Neu⸗Hork ist vor kurzem der erste Theil eines Werks uͤber Guatimala (von Hr. Henry Dunn) erschienen, wor aus wir nachstehende Notizen uͤber jenes interessante Land entlehnen.

Jeder Theil der vereinigten Provinzen von Mittel⸗ Amerika, bietet den Beobachtungen des Naturforschers ein reiches Feld dar, das noch fast gar ist. Was Zoologie betrifft, so man dort eine Löwen gattung ohne Mähnen den Tiger oder eigentlich den Manati, den Tapir, das wilde ein, mn, Wölfe, Affen jeder Art, vom allerkleinsten bis zum großen

avian, der kühn und stark genug ist, um sich mit Men— chen in Kampf einzulassen Hirsche, Eichhörnchen und alle Gattungen von Hausthieren, und uͤberdem viele an⸗ dere, die nur dort zu Hause und von Naturforschern nicht beschrieben sind. bekannt; eine unendliche Mannigfaltigkeit derselben, vielleicht gegen 200 Arten, die nur hier zu finden sind, vom schwer— falllgen Geyer an bis zum niedlichen Colibri, entzuͤcken das Auge durch köͤstliches Gesieder, oder beleben die Walder durch ihren Gesang. Dagegen wimmelt in den wärmeren

2 jeder Busch von Schlangen und Insekten und 0

gar in seinem Zimmer hat der Entomologist Gelegenheit, neue Geschlechter kennen zu lernen.

Eine Beschreibung von diesem überschwenglichen Reich

thum zu machen, ist gar nicht möalich. Die wilden Thiere

verlassen selten die Wälder und Seen, die sie bewohnen; die schoͤnsten Vögel halten sich in den helßesten und unge— sundesten Gegenden auf; und Schlangen und Inseeten, sind hler großer, zahlreicher und boͤsartiger. J z

In den Städten schwebt der gewohnliche Geyer über den Haäusern und spaͤht nach den todten Thieren, und strägt, bei der Unreinlichkeit er hiesigen Bewohner, durch seine un, ermüdlich fortgesetzte Jagd wahrscheinlich viel zur Reinigung der Luft und dadurch zur Gesundheit der Einwohner bei.

Eine Art von Fledermaus, nach Buffon der Vampyr, besucht bisweilen Abends die Wohnungen, welche sich in der Nahe von Orange⸗Väͤumen befinden; der Verfasser töͤdtet⸗ selbst einen solchen Vampyr in seinem Zimmer und unter⸗ suchte mit Huͤlfe eines scharfen Mieroscops den ben, um die feinen Stacheln oder Spitzen auf der Zunge aufzufinden, mit denen, nach Buffons jedoch nur sehr felhaft hingestellten Hypothese, dieses Thier in di 2 der aut von Menschen und Thieren eindringen und das Blut ohne Schmerjen aussaugen könnte; er entdeckte aber durchaus keine, glaubt indeß, daß die besonders langen und

nicht untersucht worden

as Reich der Vogel ist noch weniger

Mund dessel⸗