1828 / 273 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

de zu erhalten. Die Reinlichkeit wird der Rerlichteit ** 1. Beide bezwecken dasselbe, die 36. der

Organe. Dies ist der Geist des Catechismè du Citoyen. ert

Damlron nimmt die Grundsätze Volne'ys an, aber als

rundsäͤtze der Lebensordnung; er will Reinlichkeit, aber

se⸗ mindestens eine Stufe niedriger als die Redlichkeit. . —— in dieser ganz ie. Theorie sehr lebhaft i e n nde; Hintansetzen der Künste, die zwar keines weges gesund machen, aber 23 2. Ge⸗ nuß gewähren, und bildend fur die Menschheit sind, und bekämpft eine ungerechte Verachtung des religiösen Ge— fuͤhls, das man nie ᷓn, wird, weil es für die Ordnung

ber Welt eben so nöthig ist, als das Unglück, dem es zum Trost gereicht. . ;

D* 3 giebt einer jeden Eigenschaft einen materiellen Platz im Gehirn. Hr. Damiron nimm t. diese neue Theorie an; hält sie aber, aus eben denselben Gruͤnden, wie die von Cabanis, fuͤr unvollkommen. Er findet in ihr denselben

Mangel an einem Mittelpunkt, in welchem sich jede Em,

pfindung, so wie jeder Gedanke vereinigt, dieselbe Abwesen, heit jenes unerklärlichen, wie wohl immer gegenwartigen

8.

Das bisher Angefuͤhrte wird einen Begriff von dem Plane geben, den Herr Damiron s vorgezeichnet hat. Er unterwirft auf eben dieselbe Weise die berühmten Stuͤtzen des Empfindungs vermögens einer eklektischen Untersuchung; und macht solchergestalt auf die Maͤngel der glänzenden Leh— ren Harats, und der geistreichen Theorien Larviniguieres auf⸗ merksam. Diese Methode ist einfach und natuͤrlich; lief sie aber nicht 3 einfoͤrmig zu werden? Wie sollte man es anfangen, die Verfechter einer Schule zu widerlegen, ohne sich der nämlichen Waffen zu bedienen, und 32 sich selbst u wiederholen? Das war der Stein des An * 2 . hat sich gut aus der Sache gezogen. Die Wissen⸗

schaft bedarf aͤbrigens dieser sorgfältigen Abwechselung we⸗ miger, als ein blos litterärisches Buch. Beweise sind die Hanptsache; und diese liefert Hr. Damiron hinlänglich. Er analysirt jedes Sostem, nicht als partheyischer Critiker, der die gewichtigen Stellen übergeht, um die schwachen hervor⸗ zuj und sich dadurch die Widerlegung zu erleichtern. Ein

issenhafter Richter, lobt er gerne und zeigt das * das er vorfindet im vollen Lichte; wenn er aber dem Sensualismus seine Rechte zugestanden hat, spricht er immer wieder mit Lebhaftigkeit fuͤr die 8 e

i. seine Ideen,

reund der Philosophen, aber ein noch größerer der r⸗ benutzt, er mit einer gewissen Vo sdeem,

wird aber nie beleidigend oder anmaßend gegen Begriffe, die ihnen x ;

m, . Der Unvollkommenheit seiner Theorien ohngeachtet, zahlt der Sensualismus die meisten Anhänger, weil er sich auf positive, klar daliegende Thatsachen stuͤtzt; weil er jede Sache mit dem Finger nachweiset; weil er nur gute Augen ver— langt, um seine Wunder begreifen und beurtheilen zu kön⸗

nen; und weil die Menschen überhaupt sich mehr zu einem

deutlich auseinandergesetzten, Jedermann zugänglichen System das sich nicht, sei es mit Absicht oder aus Noth— wendigkeit in dunkle ünd metaphorische Redensarten hüllt, und nicht die Den n vorgusseßt, daß Jeder, der Auf— klärung aus ihm schöpfen will, schon einigermaßen einge—⸗ weiht oder mit besonderer Fähigkeit begabt seyn missse. Das

ist der ie g, des Spiritualismus, aber nicht die ta⸗

delnswer ite desselben. Er geht von einer hoͤhern An— sicht at bessere Begriff bon der Menschheit; was er lehrt ist erhabener und moralischer; und wird er von ei— nem talentvollen Manne vertheidigt, so steht er dem Sen⸗ sualismus weder an klarer Auseinandersetzung noch an stren—

̃ Logik nach. Es soll damit nicht gesagt seyn, als wolle der Sensualismus die Menschheit schlechter darstellen, als sie ist, oder sie zum Atheismus und Egoismus verleiten. Mögen die Lyoner Philosophen eine Kritik des Sensua— lismus mit den Worten schließen: Kier schildert Ihr das Ende der gesellschaft lichen Verßältuisse der Men— chen und den Untergang der Welt; mögen gewisse Märtyrer unverschämter Weise einen berühmten Sensualisten,

fie nie im Stande waren zu begreifen, des Atheisinus anlagen, und ihren Geifer an dem Sarge des Dr. Gall aus lassen, aus Aerger, daß sie ihn nicht zertrummern konnten; der stemrneñ Wuth falscher Heiligen wird es nie gelingen, inen rechtschaffenen Philosophen als Aufruhrstifter hinzu⸗ stellen, und niemals wird sie es verhindern, daß man die Ueb eines Gelehrten mit Ach begruͤßt, dessen phi⸗ losophische Ansichten irrig seyn konnten, der aber auch so manches Gute der Nachwelt hinterließ. Die Zeiten der Kriege der Schulen sind voruͤber, und bei einer freien und

Bamus in Stücken

lese ihre Werke, und man wird sehen, ob sie 64

existire, Hr. la Mennais hat es gesagt.

duldsamen Nation wird man kerne fanatischen · Anhaͤnger ir⸗ ,, 1 Mit eben so wenig Grund und Necht wärde me gegen die Herren de Maistre, la Mennais und 2 16 ereifern, weil diese Orakel der theologischen Schule die son— m 1

derbare Mission uͤbernommen haben, im 19.

möͤnchische Aveetik und politische Seiaberei zu pred ö . ; rlich sind. Herr de Maistre z. B. giebt uns folgende Lehren: . verderbten Menschen, worüber beklagt Ihr Euch? Gott hat Euch auf die Erde gesetzt, um einen Ürfehler abzubüßen Betet, betet: die Boͤsen, um Gnade fuͤr ihre Fehler zu er= langen; die Guten, um mit ihren Verdiensten , L, . der Bösen zu unterstützen. Betet, wenn weltliche Macht

Euch unterdruͤckt; betet, wenn Ihr Congreganisten zu Prä—

fekten habt, und wenn Minister Eure Rechte und Euer Eigenthum antasten: betet, bis das Maaß voll ist. Dann, aber auch dann erst, wendet Euch an den Papst⸗ seine Sache ist es, den Grad der Entsagung und des Gehorsams zu bestimmen; er wird das große Prom blem 18sen zwischen Koͤnig und . Vernehmet indessen, daß * äuf jeden Fall Eure Zuͤchtigung verdient habet. Ein jeder Mensch, der schlägt und zuͤchtigt, dient den Absichten Gottes: der Henker ist wieder zu Ehren gekom— men. Das ist die Basis der Schriften des Herrn de Maistre, dieser wunderlichen Philippiken, aus denen ein Geist uͤbler Laune und schmerzlicher Menschen⸗Verachtung hervorbricht dieser langen Pamphlete gegen die Menschen, Kinder eines kräftigen, aber unter dem Einfluß eines kran⸗ ken Kopfes stehenden Geistes, der, durch die Erinnerung an vergangene Zeiten gegen die 1 erbittert, in dieser nichts anderes sah, als ein Zeitverbrechen, nie aber ein Princip. Hr. de Maistre . uns auf irrigem Wege. Hr. la ĩ

Mennais hält uns für Thoren. Die Sinne, die Empfin— dung, die Vernunft inen ihm ge des Irrthums und der Thorheit. Der Menschheit fehlt es an gesundem Menschen⸗ ande. Kein Mensch weiß es, ob er wirklich

, Ey! was that ihm denn die arme Welt, daß er eine so hie . ihr hat? Diese Welt hat die Gate, seiner Beredsamkeit Bei⸗ fall zu zollen; sie unterscheider sehr richtig die Kraft des ori⸗ ginellen Denkers von der Galle des ultramontanischen So⸗ phisten; sie bewundert ihn, wahrscheinlich aber mit Unrecht; 36 e 62 2 Sinnen, mit dem Empsindungs“⸗ , , ,

der ge r nen, ö, gn viel Talent * . en Jesuiten zu halten. Das 6.

e nnn 9 fůr 77 jedoch Alles nichts, wir sind und bleiben thoöricht und Was Wunder daher, wenn 4 maaßen regieren mochte:

boöͤse. r. v. Bonald uns folgender. Die Könige“ sagt er, „müs. 6 vermittelst des Adels, unumschrankte in der

olker seyn.“ Ware dabei vielleicht etwas Herrn v. Bonald zu gewinnen, da er eine hohe Stellung einnimmt? Nein. Dieser adelige Schriftsteller folgt nur einem Prin- zip, auf das er keinen Einfluß hatte, einem Prinzip, das 6 vor Bildung der menschlichen Gesellschaft ,

ich: „Die Ursache verhaͤlt sich zu dem Mittel, das Mit⸗ tel zur Würkung.“ Demzufolge ist der König die Ursache, der Adel das Mittel, das Volk die Wuürkung. Ist das verstaͤndlich? Man begreift das entweder gleich oder niemals. Sollte man wohl glauben, daß man zu solchen Schlüssen ge— langt, nachdem man einige Seiten voll so glänzender Bered= samkeit gelesen hat, daß man veranlaßt wird, auszurufen= wohin verirrt sich doch bisweilen das Talent?

Man kann sich leicht denken, daß Herr Damiron diesk

Doctrie nur ihrer Sonderbarkeit willen aufnimmt. Und ich kenne wahrlich keinen Eelectiker, er moge auch noch so ent⸗ schlossen seyn, diesen seinen Namen zu rechtfertigen, der Al⸗= les oder Etwas von dieser Lehre annehmen konnte, es waͤre denn Herrn Aneillon, ein Eclectiker der allerbesten Art, ein Mann von höchst versöhnendem Geist, der sich übrigens in feinem Wahlsprüch selbst am besten bezeichnet: Inter utrum.

ue tene. 23 ;

ö Bisweilen mag der Eclecticismus einer Schwaͤche oder uUngewißheit zum Deckmantel dienen; am haͤufigsten aber ist er ein Anzeichen von Kraft und Klugheit. So sindet man sicher den Charakter einer entschiedenen Meinung, in der Schriften Royer,Collards, diesen bewundernswůrdigen rag⸗ menten, die reichhaltig sind wie ganze Bücher, deren 5 kräftig und gesund wie der Verstand, sich belebt und erhebt, je nachdem die Wahrheit es erheischt; bis wellen sehr b

ja schneidend, und dennoch so, daß er einer starken und w