1828 / 276 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

* ö 2 Verordnungen vom 16. Juni mitzutheilen geruht und mich ersucht hat, Ihnen davon Kenntniß zu geben, beehre ich mich Sie zu benachrichtigen, daß Se Heiligkeit, überzeugt von der unbedingten Ergebenheit der Franzoͤsischen Bischsfe für Se. Majestat, so wie von ihrer Liebe zum Frieden und zu allen andern wahren Interessen unserer heiligen Religion, hat ant⸗ worten lassen, daß die Bischoͤfe der großen Froͤmmigkeit und Weisheit des Königs in der Ausführung der gedachten Ver⸗ ; ordnungen vertrauen und in Uebereinstimmung mit dem Throne handeln sollen.“ Die Gazette de France commen⸗ tirt dieses Schreiben auf ihre Weise; erstlich, ware keine Antwort von Rom eingegangen, sondern bloß von dem Cardin al Bernetti; zweitens, gebuͤhre eine un bedingte Er⸗ gebenheit nur Gott, und diejenige Ergebenheit die man dem Koöͤnige schuldig sey, sey derjenigen untergeordnet, die dem Könige der Könige gebuhre; drittens, habe der Papst nicht antworten lassen, daß die Bischöfe der Froͤm⸗ migkeit des Königs vertrauen sollen, da in geistlichen Sachen der König vielmehr der Froͤmmigkeit und den Einsichten der Bischoͤfe vertrauen mu auch werde Niemand sich aufbinden lassen, daß die W „in Ueber— einstimmung mit dem Throne handeln“ in dem Briefe des Eardinals Vernetti stehen. „Diese beklagens= werthe Mystifieation“ schließt die Gazette ihren Tommentar „wodurch schon mehrere Bischoͤfe sich haben täuschen lassen, ist nur gelungen, weil man der Geistlichkeit eine Binde um die Augen gelegt hat. Sie (die Bischoͤfe) haben nichts ge se⸗ hen und sie sind bloß das Spielwerk einer Intrigue, die sich auf tausenderlei Arten verraͤth. Nachrichten, die ganz kuͤrzlich aus Rom eingegangen und eben so authentisch als der Brief des Cardinals von Latil sind, verkuͤndigen uns, daß man uber einen so seltsamen Ausgang der Sache dort eben so verwundert als in Paris ist. (!)“

Die Gazette de France schmeichelt sich, daß die Franzoͤ⸗ sischen Truppen wieder Morea verlassen werden, sobald die Einschiffung der Aegyptier bewerkstelligt seyn wird, (——

Der Courrierfrangais meint . daß mit der Einnahme

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6 ertheilen, es eiten dar⸗ 3 ö 3 abzuwenden allzu

uten. Rath r bedacht dag. 3 fuhren cönnten . =

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Sobald die Franzoͤsischen e. 22 Peloponnes von den ert un de

in 93 2 Rußlands mit der Pforte einzulassen.“ as

der Dardanellen: „Die Englische Regierung hat sich beeilt, ihren Handelsstand von dieser Maaßregel zu benachrichtigen; unsere Handels⸗Kammern haben, soviel wir wissen, noch keine Mittheslung dieser Art erhalten. Und doch frägt sich, ob der Französische Handel weniger von der Blokade betroffen wird, als der enn l sch Herr von Rayneval möge immer hin über die Politik Stillschweigen beobachten, aber er ge⸗ statte Herrn von St. Crieg, den Handelsstand uber ein für ihn wichtiges Interesse aufjuklren. Auf das erste in unse⸗ ren Hafen verbreitete Gerücht dürften eine Menge von Waaren⸗-Sendungen, die nicht nur nach Konstantinopel, son⸗ dern auch nach Sw‚yrna und den anderen Hafen ausgeruͤstet wurden, de e e . er n, —⸗ f

Der hiesige Globe macht über den neuesten Zustand Ir⸗ lands folgende Betrachtungen: Schreckliche 5 ent⸗ falten sich vor dem trüben Auge des Freundes der Humani⸗ lat. Der ganze suͤdliche Theil von Irland ist in vollem Aufstande, kriegerische Haufen durchziehen iu Uniformen das Land; in den stuͤrmischen Sitzungen des katholischen Vereins tadelt Shiel, feinem gemäßigten und festen Charakter getreu, 1 gährende Volksmenge wie die Englische Regierung;

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leß zieht, von tausenden Bewaffneten umgeben, umher, und un delt mit den Civil- und Militair- Behörden, wie eine Macht mit einer andern; die Aufruhrfahne wird

umhergetragen, auf einer Seite die National, Harfe Erins, * auf . das Bildniß O Connells neben dem des Koͤnigs darstellend:; Hymnen des rege, und patriotischer

Trunkenheit werden don einem Echo zu dem anderen getragen

und mischen sich in die Kirchengesaͤnge, während die oran⸗ gistische YJeomanry mit Ungeduld das Signal erwar⸗ tet, um sich auf Weiber und Kinder zu werfen, und Eng— lische Regimenter sich wie zur Zeit Cromwells ruͤsten. Werden wir Thränen genug haben für das Blut, das viel⸗ leicht fließen wird? Wird unsere Stimme stark genug seyn, um das furchtbare Vorurtheil niederzukämpfen, das diese Sce⸗ nen herbeifüͤhrt? Werden die, welche vielleicht heute noch das Feuer in unsern westlichen und suͤdlichen Departements an⸗ schüren, und die Bischoͤse, welche am Fuße des Throns von der Knechtschaft des Gewissens träͤumen, und sich von Die⸗ nern Gottes in Herren der Welt umwandeln wollen, endlich diese letzte und furchtbare Lehre verstehen? Bei diesem allge⸗ meinen Ungluͤck wird Frankreich hoffentlich dem Schiffbruch entgehen. Der gute Nationalsinn wird uns retten, und die Regierung des Königs wird sich 8 schoͤnen und großen Auftrages in einem Staate bewußt seyn, wo weder eine stolze und unruhige Aristoeratie, noch eine herrschsuͤchtige Hierarchie, noch ein von Verzweiflung und Hunger zur Empörung ge⸗ reizter Pöbel die Herrschaft führen.“

Der Bischof von Soissons hat ein Päpstliches Breve erhalten, worin ihm der Titel eines Bischofs von Laon bei⸗ gelegt wird; er wird sich sonach kuͤnftig Bischef von Sois⸗ sons und Laon nennen. ]

In dem , . des Chambres liest man die Rede, womit der Freiherr Alexander von Humboldt die Vorlesun⸗ gen der in diesem 2. in Berlin versammelt gewesenen Deutschen Naturforscher eroͤffnet hat.

Der Commandeur Sampayo, welcher sich seit einigen Tagen in dieser Hauptstadt befindet, wird sich heute von hier nach England begeben, um die Koͤnigin Portugal zu bewillkommnen. —— andere vornehme Portugiesen, un⸗ ter andern auch der Marquis von Loulé nebst seiner Gemah⸗ lin, wollten diesem Beispiele folgen.

Der Doctor Murray, Katholischer 2 von Du⸗ blin, und der Doctor Doyle, Katholischer Bischof von Kil⸗ dare, sind vorgestern aus Dublin hier eingetroffen.

Großbritanien und Irland. ?

6 . * ., ucas 3 Land⸗

aleham ist zur Residenz der Königin von Portugal vor⸗ 6 i wr. Sie 1 San rng. Abend zu Salt⸗

bieiben und am Montage hier ankommen.

Die heut Morgen hier eingegangenen Briefe aus Ply⸗ mouth und Portsmouth melden, daß mehrere Kriegs-Schiffe für das Mittelmeer ausgerüͤstet werden. Man weiß noch nicht, wie viele derselben sich dorthin begeben werden. .

Man sagt, die Regierung wolle das Parlament im December versammeln. ö

Mehrere Frennde Dom Pedros sind aus Lissabon ent⸗ kommen und gluͤcklich mit dem letzten Dampfboote zu Ply⸗ mouth angelangt. .

die von dem Lord, Lieutenant von Irland erlassene (letzthin von uns erwähnte) Proclamation lautet folgender maaßen: „Da in gewissen Grafschaften dieses The des Vereinigten Königreiches seit Kurzem zahlreiche amm lungen von Unterthanen Sr. Maj, welche aus Fußgängern und Reitern bestehen, von verschiedenen Punkten zusammen⸗ strmen, unter dem Befehle von Anführern im Einverständ nisse mit einander handeln, den Anblick einer militairischen Disciplin darbieten und andere gesetzwidrige Zeichen an sich tragen, zum großen Schaden des erf Friedens und zum gegruͤndeten Schrecken der friedlichen und ne sinnten Unterthanen Sr. Maj. statt gehabt haben, und da wir in Erfahrung gebracht, daß an anderen Orten gewisse Personen das Land durchstreichen, und die Versammlungen einer großen Volksmenge zu ,, Unternehmungen, zum Schaden der Ruhe und offentlichen t, aufzureizen uchen, und da die Versammiung einer selchen Menge, in. dem sie auf eine fo viel Furcht und Schrecken erregende Ar vor sich geht, eine offenbare Verietznng der Gesets ist, und da dergleichen Versammlungen untersagt werden mussen, und da viele wohlgesinnte aber unvorsi e. Personen durch manche anscheinend gute Vorwände verführt werden könnten sich an dergleichen Versammlungen an zus cg gen und sie, be ihrer Unkunde der durch die Gesetze in d sem Betracht an gedroheten Strafen, zu besuchen. so haben wir der Lork Lieutenant und General- Gouv. von Irland, fest ent, schlossen, dergleichen ,,, Versammlungen zu verki . . deren Ke e * 9 , für 2 I efunden, diese Proklama a,,, wir ; treuen ,, 3g. 2 und strenge maln nen, kunftighin ö erfammlungen nicht meht, 5 halten oder bier. und wir fordern sie ernstlich anf, e fehr es in eiwalt steht, dahin mitzuwirken, daß alle