1828 / 278 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

; . Oesterreich. Wien, 9. Oet. Ihre Königl. r* die Prinzen BVilhelm und August von Preußen, Hoͤchstwelche seit dem 11. September an dem K. K. Hoflager verweilen, haben,

Ersterer am Jten d. M. Abends, etzterer am folgenden Mor—⸗ gen die Ruͤckreise nach Berlin 3 fen

Der Königl. Französische Botschafter am hiesigen K. K. Hofe, Prince Due de Montmorency -Laval, ist gestern Abends von Paris hier eingetroffen.

ĩ s Deutschlan d.

Dresden, 11. Oct. Seine Königliche Hoheit der Prinz August von Preußen sind gestern von Wien kommend hier angelangt und im Hotel zur Stadt Wien abgestiegen.

Seine Majestaͤt der Köͤnig geruheten am 5ten d. M. dem vom hiesigen Königl. Hofe abberufenen Köoͤnigl. Spani⸗ schen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mi⸗ nister, Chevalier de Zea Bermudez, eine Particular⸗Audienz zu ertheilen und dessen Rappel-Schreiben von ihm in Em— pfang zu nehmen, wobei gleichzeitig der an dessen Stelle zum Koͤnigl. Spanischen , . ernannte Chevalier Vial die Ehre hatte, Sr. igl. Majestaͤt sein Beglaubi⸗ gungs⸗Schreiben zu uͤberreichen. z

Spanien.

Madrid, 29. Sept. Ein an den interimistischen Staats⸗Minister und Chef des auswärtigen Departements Hrn. Salmon gerichtetes und aus San Lorenzo (Eskurial) vom 23. September Königliches Decret hat seit etlichen Ta—

en die allgemeine Aufmerksamkeit erregt. Es hebt das bis- ige Reglement des Staatsraths auf, welches auf den im J. 1826 (unter dem Ministerium des Herzogs von Infantado) angeordneten Grundlagen beruht, und erneuert das alte Re— glement von 1792. Nach den Statuten von 1826 versam—⸗ melte sich der Staatsrath wöchentlich zweimal, nach der wie⸗ der eingeführten Ordnung aber nur auf ausdrücklichen Be— fehl des Königs. Am Schlusse der Königlichen Verordnung wird geäußert, daß jene Behoͤrde, anstatt forderlich zu seyn, oft nur den Gang der Staats- Geschaͤfte aufhaͤlt. Die Ver⸗ nichtung des Einflusses des Staatsrathes scheint auch die Absetzung der einzelnen Mitglieder anzukuͤndigen, welche bei aller sonstigen Meinungs⸗Verschiedenheit diesen Schlag gleich rk empfinden. Durch ein zweites, eben so wichtiges als 22 Decret genehmigt der König den Zusammentritt einer Junta der reichsten Eige er von Kastilien, welche die Arbeiten an dem beruͤhmten Kaiser⸗Canal von Campos fortsetzen wollen, dessen Bau bis auf ein Viertel 2 vollendet ist. Dieses Unternehmen wird der Provinz Kasti⸗ lien, die allgemein die Kornkammer Spaniens heißt, unend⸗ 62 Vortheile bringen. Die Theilnehmer der Gesellschaft ver⸗ folgen ihren Plan mit großem Eifer und haben Verbindungen mit Franzoͤsischen und Englischen Kaufleuten angeknüpft, um das Unternehmen zu erweitern. Nach Briefen aus Cadir wird die letzte Abtheilung der Franzoͤsischen Besatzung jene Stadt am 26sten verlassen, da die an ihre Stelle tretenden Spani—⸗ chen Truppen angekommen sind. Diese Abtheiluitg nimmt ren Weg durch Spanien, und wird am 7. October in Valdemoro, einem vier Stunden von Madrid entfernten Dorfe eintreffen. Die Franzosen haben in Cadir eine Masse von Kriegsgeraͤthschaften, Kanonen u. dgl., eingeschifft. Die (letzt⸗ hin erwahnte) Einfahrt der aus Martinigue kommenden Fregatte, welche ohne alle Verwehrung von Seiten der Gesundheits⸗ behörden in den hiesigen 2 geschah, hat zum Gluck nicht die befuͤrchteten Folgen gehabt. Da sich außerhalb Gibral⸗ tar kein Zeichen von Epidemie geäußert hat, so sind die stren⸗ gen rdnungen der Gesundheits-Junta von Sevilla etwas gemildert worden, besonders für die Waaren, welche zu Lande nach Tarifa, San⸗Roque, Algesiras u. s. w. gebracht werden; dagegen muß Alles, was zu Wasser ankommt, eine vier— tägige Quarantaine halten. Die Zeitung versichert, daß die Pest in Gibraltar keine Fortschritte mache, nach den neue= sten Briefen von daher greift dieselbe aber sehr um sich, ohne jedoch den furchtbaren Charakter mancher anderen Epidemien u haben, indem von 100 Kranken nur 6 sterben. Man e . dieses Uebel nicht fuͤr das eigentliche gelbe Fie= r, sondern für das ansteckende, aber bei weitem gutartigere Dengue Fieber, dem in der Havanna Jedermann ausgefetzt ist. Die seit mehreren Monaten herrschende Hitze hält in den sudlichen Provinzen noch immer an, schadet der Erndte sehr und hat an einigen Orten auch beunruhigende Natur- Erscheinungen veranlaßt. Murcia, Orihuela und Torrevieja sind von Erderschütterungen heimgesucht worden, und die . Städte haben einige Tage auf freiem Felde unter 9 und zubringen muͤssen. Die in dem De Oratbemar anzesfitzte Kitche galt fir an Rieter,

Vorgestern ist ein Bataillon Infanterie nebst einer Es⸗ cadron Eavallerie und 4 Stuͤck Geschuͤtz der Volontaires royalistes von hier nach San Lorenzo del Escorial marschirt, um den 1. Oet., als am Jahrestage der Befreiung Sr. Maj. aus der Gefangenschaft in Cadix, im Palast Sr. Katholi⸗ schen Majestät die Wache zu beziehen. ?

Das Diario von Eadir, vom 23. Sept. enthält einen Tagesbefehl des Gouverneurs, General⸗Lieutenant Anmerich, worin er die gemessensten Vorschriften ertheilt, um allen Unruhen bei dem Abmarsche der Französischen Truppen vor— zubeugen. Die erste Abtheilung des Besatzungs-Corps ist am 23. Sept. abgegangen und die letzte (vierte) sollte am 26zsten aufbrechen.

Zwölf Meilen von hier in der Gegend von Guadalaxara ist eine Art ven Vulkan entstanden, durch den die zunächst gelegenen Dorfer in Furcht und Schrecken versetzt worden sind. Die Bauern glaubten in ihrer ländlichen Einfalt den Flammen und dem ununterbrochen hervorsteigenden Rauch Einhalt zu thun, wenn sie Wasser in den kleinen, sich ge— bildeten Crater goͤssen, oder Erde und Sand hineinschuͤtte⸗ ten, allein vermehrter Rauch und zie! Flammen uͤberzeug⸗ ten sie bald vom Gegentheil. Es duͤrfte vielleicht zu inter⸗ essanten Resultaten fuhren, wenn von Seiten der Regierung sachverstandige Leute dahin gesandt wurden, um die Sache zu untersuchen. Seit langer Zeit bemuͤht man sich, Stein⸗ kohlen⸗Gruben aufzufinden, und ware es vielleicht nicht un— möglich, daß unter großen Schichten von Erdharz reichhal⸗ tige Steinkohlen⸗Lager anzutreffen waren.

Im Königreich Valencia leiden viele Städte und Dör— fer außerordentlich von der Trockenheit, da alle Brunnen und trinkbaren Quellen versiegt sind, und die Bewohner sich das Wasser mehrere Meilen weit aus den großeren Fluͤssen holen muͤssen. In der Gegend von Terragona sind die Pflan⸗ zungen durch ein furchtbares Hagelwetter verwuͤstet worden; mehrere Hagelkoͤrner haben 21 Unzen gewogen. Der Som mer ist uberhaupt hoͤchst ungesund gewesen und hat mehrere bösartige Krankheiten erzeugt, welche einen epidemischen Cha⸗ rakter angenommen haben, namentlich die Roͤtheln und die entzuͤndliche Ohren⸗Geschwulst, von welchen Personen jedes Alters und Geschlechts befallen werden.

Neapel , ten auf ea 26. der Nacht v ten den en . neu entstandene gie, , n, Vesuvs luer und Steine bis uber den Rand des Kraters aus. on Zeit zu Zeit läßt sich ein starkes unterirdisches Getoͤse vernehmen; auch hat die ausstroͤmende Lava zugenommen und

ist nicht so dick wie gewohnlich.

Am Morgen des 2isten d. M. wurden die Einwohner von Casamieciola auf der Insel Ischia durch einen ziemlich starken Erdstoß in Schrecken gesetzt, der jedoch keine zerstö⸗ renden Folgen hatte.

Turkei.

Ein Schreiben von der untern Donau, vom W. Sept. (in dem Correspondenten von und fur Deutschland) stellt dar, wie sehr man sich geirrt habe, wenn man der

Meinung gewesen sey, Fuͤrst Milosch werde sich für Ruß—

land erklären. „Fuͤrst Milosch“ (sagt dasselbe) „ist wie wir in einem fruheren Artikel schon auszuführen Gele⸗ enheit hatten der feinste und selbstständigste Politi= er. Sein großer Plan besteht nach aller Wahrschein˖ lichkeit in nichts Geringerem, als Unabhängigkeit. Ihm fehlen zwar die großen Einkünfte der Hospodaren in der Moldau und Wallachei; er hat inen Hofstaat wie jene, und die Landguͤter, die er durch Confiscation er⸗ warb oder versoͤnlich besikzt, sind unbedeutend. Allein die ringen Steuern, welche er einziehen kann, verwendet er für Bewaffnung und Getreite⸗ Magazine in den Bezirken, um jede Noth von der untern Volksklasse abhalten zu kor Als Regent ist er höͤchst thaͤtig, tief 2. ö. Plaͤne der Bosnischen Anführer, hat gegen 'cutari und Besnien seine Gränz⸗ Ser vier wie die Oesterreichischen Granißer organisirt, und 60,000 Mann Landwehr trefflich eingenbt, * R desoldeten Lintentruppen höͤchst unbedeutend sind. Fürst Mi⸗ losch hat der Pforte Treue bewiesen, indem er, ARleichwie er fruher von der Griechischen Häteria sich nicht hinreißen ließ, so auch jetzt die Bosnischen enrschee nicht * Des niens Grenzen treten läßt; aöer er die . acht und einem Statthalter anders als negatin, . 29 lich die Verpflichtungen der Dervischen raktate, und weiß jede Ausschreitung der Turk Vesatzungen gegen Ehristen im Zaum zu halten. fdischen Senat left wenn auch hier Plane errathen wer⸗

er sehr kl —— nc fe de wenucstent nicht ars, mne fc.