1828 / 280 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

forschungen nach jenen Briefen anstellen mußten, gab der Ge⸗ neral⸗Post⸗Director nach. Im Laufe der Conferenzen, die spaͤter uͤber diesen Gegenstand gepflogen wurden, soll Herr von Vaulchier als Bewegungsgrund seines Verfahrens die Besorgniß angeführt haben „daß der Liberalismus sich der Sache bemächtigen möchte, um sie zu uͤbertreiben und Vor— theil fuͤr sich daraus zu ziehen.“ ;

Der Courrier⸗ irn, meldet aus Bayonne, „daß die neue Bayonner Zeitung in Spanischer Sprache vor— laͤufig noch in Frankreich verboten sey. Die Herausgeber muͤssen sich sonach mit dem Absatze nach Spanien begnuͤgen; sie schmeicheln sich indessen, noch die Hindernisse zu beseiti⸗ gen, die sich dem Debite ihres Blattes in Frankreich entge— genstellen.“ ;

Der Constitutionnel glaubt, daß den Kammern in ihrer naͤchsten ung ein Gesetz werde vorgelegt werden, wonach die Aus e nn fuͤr Franzoͤsische Baumwollen⸗ Fabrikate etwa bis zum Betrage des Arbeitslohns erhöht werden wurde. :

Der Constitutionnel giebt in einem Schreiben aus Toulon vom 4. Oct. folgende Nachrichten: „Nach den letzten Mittheilungen aus dem Lager von Petalidi vom 7. Sept. wollte ein Theil der dritten Brigade noch an demsel⸗ ben Tage Kalamata verlassen, um die 3. Koron zur Uebergabe zu bewegen, oder im Falle eines Widerstandes dazu u zwingen. Wir erfahren nunmehr, daß der Admiral von 3. ny, zur Unterstuͤtzung des Unternehmens, die Fregatte X igenia und einige andere Franzoͤsische Schiffe mit dem

esehle abgesendet hat, sich vor den Platz zu legen, und die Mauern zu beschießen. Dieser wird also wahrscheinlich dem Angriffe zu Lande und zu Wasser nicht lange * koͤnnen. Die Fregatte Proserpina ist gestern aus den Ge⸗ wassern von Algier mit Briefen an den hiesigen Marine⸗ . angekommen. Seit einiger Zeit sind die Mitthei⸗ ungen zwischen unserer Regierung und dem Befehlshaber des Geschwaders vor Algier sehr lebhaft; aber die Schiffs⸗ Matrosen haben Befehl erhalten, das tiefste Stillschweigen uͤber das zu bewahren, was ihnen etwa von dem Inhalte dieser Briefe bekannt werden möchte. Es ist daher unmoöͤg⸗ lich, uͤber den Stand der Dinge vor Algier etwas Bestimm⸗ eben, e de eegnse, . t. von ischen Marine, Geor Manby, her in einer Broschuͤre een, 62 fuͤr e vorgeschlagen, womit bereits im Hafen von Brest ein Ver such gemacht worden ist. Das Mittel besteht darin, eine schnelle und leichte Verbindung zwischen dem Ufer und dem Schiffe mittelst eines Ankerhakens zu bewerkstelligen, der am Ende eines langen Taues befestigt und durch einen Möorser von bestimmtem Kaliber nach dem ffe abgeschossen wird. Der Marine-Minister hat dem Erfinder im Namen des Königs eine goldene Medaille zu⸗ stellen lassen.

Schon vor geraumer Zeit hatten mehrere Staͤdte der Provence den Wunsch zu erkennen gegeben, das Andenken des beruͤhmten Verfassers der „Reise des jungen Anacharsis“ auf irgend eine Weise zu ehren. Diese Absicht ist nunmehr erreicht worden. Die Stadt Cassis, wo der Abbé Barthé⸗ lemy geboren wurde, die Stadt Aubagne, wo seine Aeltern gewohnlichen Wohnsitz hatten und wo er seine ganze

indheit verlebte, die Stadt Marseille endlich, wo er seine oöhere Ausbildung erhielt, haben, als Zeichen dankbarer Er⸗ nnerung an einen der gelehrtesten und geistreichsten Schrift— steller Frankreichs, ihm in Aubagne ein Denkmal gestiftet, welches am D. v. M. von dem Praͤfekten des Departe⸗ ments der Rhone Mündungen, Grafen von Villeneuve, der zugleich Se. Majestaͤt den König bei diefer Feierlichkeit vertrat, in Gegenwart einer zahlreichen Versammlung ein— eweiht wurde. Das Monument ist auf dem Markte zu ubagne errichtet worden und besteht in einer, auf einem hohen Piedestal befindlichen Büste, welche nach der Zeich- nung des Bildhauers Hrn. v. Bret, von dem Bildhauer —— Penchaud angefertigt worden ist.

Paris, 9g. Oct. Die , der beiden König? lichen Verordnungen uͤber den offentlichen Unterricht ist jetzt als . etrachten: Rom hat gesprochen. Die —— der Congregation sagt zwar: nicht der heilige Vater, sondern Cardinal Bernetti * gesprochen, man habe eine Fein kirchliche Sache unverantwortlicher Weise zum Gegen 6 diplomatischer Intriguen gemacht, nur die eine Halfte

aus Nom gekommenen Briefes sey bekannt, und das 8 alllcanischen Rirche werde schliminer behan

haben bereits ö örperschaft u.

und die anderen

z dgl. m. Dennoch Vischofe die Verordnungen vollzogen werden um so weniger nachbleiben, als der

gesetzgebenden

einflußreichste Praͤlat Frankreichs, der Cardinal Latil, Erz- bischof von Rheims, neuerdings beigetreten ist. Die oͤffent⸗ liche Erwartung sieht gespannt dem Zusammentritte der beiden oͤrper entgegen, welcher wahrscheinlich auf den 15. Dec. festgesetzt werden wird. In den Buͤreaus aller Ministerien herrscht die groͤßte Thaͤtigkeit, uͤberall sind Commis⸗ sionen mit Abfassung wichtiger Gesetzentwurfe beschaftigt, die den Kammern vorgelegt werden sollen. Graf Roy hat sich auf einige Zeit in die Stille seines Landsitzes zurückgezogen, um, wie man behauptet, ein neues System fuͤr die Finanzverwaltung, diesen zartesten Punkt der Gesetzgebung, vollends auszuarbei⸗ ten. Auch der Minister des oͤffentlichen Unterrichts hat in der letzten Zeit eine außerordentliche Thaͤtigkeit entwickelt. Mehrere unter dem vorigen Ministerium abgesetzte Professo⸗

ren haben ihre Katheder wieder erhalten, und der vielfach

verstuͤmmelte Unterricht in den . Gymnasien wird nach und nach vervollstaͤndigt. Außerdem sind einige neue Institute bereits eröffnet oder doch im Entstehen. In Paris

hat die Gesellschaft der Methoden Erlaubniß erhalten,

eine Anstalt zu errichten, worin mit allen neuen Methoden des Elementar⸗Unterrichts Versuche gemacht werden sollen;

der vom Grafen Lasteyrie entworfene Plan eines großen

Athenäums, mit Bibliotheken und einem Cursus der hoöͤ— heren Studien verbunden, soll nächstens die höhere Geneh⸗ migung erhalten. Herr von Vatimesnil hat ferner eine Gesellschaft hiesiger Notabein ermächtigt, eine Unterrichte⸗ 2 fuͤr die Manufactur-Industrie (eine Art von polytechnischer Schule) zu errichten. Ein großes zur Sorbonne gehoͤriges Local ist zu diesem Besuche eingeräumt worden. In einem Zeitpunkte, wo in London die neue Universität und das Koͤnigl. Collegium geschaffen werden, fangt auch unser Unter⸗

richts⸗System an sich zu vervollstaͤndigen, und wir werden, bei der allgemeinen Wiedergeburt der Studien in ganz Europa, nicht Auch fuͤr die Beruhigung der frommen ka⸗ tholischen Aeltern, welche ihre Kinder nur dem Unterrichte von Geistlichen anvertrauen wollen, hat man gesorgt, indem in Juilly und Pont-le⸗ Roy zwei Anstalten der Art eröffnet

zuruͤckbleiben.

worden sind.

Diese Verordnung gefaͤllt = darum, weil sie von einem unbefangenen und unpart

eiischen Geiste

der ei eg . Der . Globe, ein Journal, an welchem eine wahl hiesiger j Talente arbeitet, at sich ich in einen k Feder⸗Krieg mit dem Con⸗

itütionnel uber vollkommene Freiheit des Unterrichts, wie des Gewissens, eingelassen. Die Gazette de France glaubte, daß ihr dieser Kampf eine erwuͤnschte Gelegenheit darboͤte, sich einen neuen Freund zu erwerben. Sie nahm daher sofort mehrere Artikel aus dem Globe auf, allein kaum erkannte dieser die wahre Absicht des ehemal igen Vil⸗ lele schen Blattes, als er sogleich alle Gemeinschaft mit dem⸗ selben abbrach und dessen Beistand in den starksten Aus⸗ druͤcken zuruͤckwies. Großbritanien und Irland. ; London, 160. Oet. Die hiesigen Blätter führen ihren Kampf miteinander in Betreff der Blokade der Dardanellen noch immer fort. Die Times fordert die Minister unauf⸗ zum Kampfe auf. „Niemand, sagt sie, kann dank— arer fuͤr die Wohlthaten des Friedens sein, als wir es sind, aber wir vermeiden auch das Aeußerste nicht, sobald die Noch, wendigkeit eines Krieges sich zeigt.“ Der „Stan daxnd“ tadelt alle Diejenigen, welche die Geschicklichkeit des Pre mier⸗Ministers, die Blokade⸗ Angelegenheit auf genügende Weise beizulegen, in Zweifel zu ziehen suchen, und ruft das Land auf, dem Herzoge von Kc on der Alles zum Gu⸗ ten fuͤhren werde, zu vertrauen. Der Globe seiner Deits ist keinesweges mit der Art zufrieden, in welcher die Mini⸗ ster die Blokade bekannt gemacht haben. Seiner Meinung nach ist die Ankuͤndigung des Grafen Aberdeen einer man, und zweideutigen Auslegung fähig und er bemerkt daher, es wuͤrde den Britischen 1 2 von Nutzen ein, wenn sie den Grafen vermittelst einer Deputation um Aufs⸗ klärung der zweifelhaften Stellen ersuchten. 2 or⸗ . 6 ie dĩe rn , en enstand: „Nach genauen Untersuchu . in Erfahrung 8 65 nicht der e re, ger bei den Ministern vorhanden ist, daß die Blokade im ene, Augenblicke in Kraft sei. Ist dies aber der Fall, so mussen die Befehle zu deren Anstellũng fruher oder ö derselben * erlassen worden fein, als die Bekanntmachung davon nach Eng- 1 befrdert wurde. In a , . konnte der Graf von erdeen keine Kenntniß von den ö Die ,, , indessen anderer Meinung, und führt fehr triftige Gründe an, welche die Angaben des Me., nin g. Journal geradezu widerlegen. „Wenn“ bemerkt e, „die Vlekade der Dardanellen, wie unser Zeitgenosse

cchten Rußlands haben—