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nischer Art in Gold und Seide, mit hohen Mutzen, und herabhaͤngenden Franzen, neu gekleidet. Mehrere Munitions- Wagen und eine Abtheilung Artillerie schlossen den Zug, der von dem herrlichsten Wetter beguüͤnstigt wurde.“ ö Vor dem Thore, das nach dem Lager bei der Kaserne von Ramis⸗-Tschiflik führt, warteten mehrere Minister, Pa⸗ schas und Große, welche einzeln mit ihrem Gefolge von Kavassen und Dienern angekommen waren, um den Sultan zu empfangen. Von der Spitze des suͤdlichsten Thurmes der Kaserne, in welchem die heilige Fahne aufbewahrt werden soll, wehte eine große gruͤne Flagge mit weißem Mond und Stern; ahnliche, aber rothe Flaggen von den drei uͤbrigen Thuͤrmen. Auf der Hohe, die sich von der Kaserne gegen das Spital zieht, waren, mit der Front gegen die Stadt, auf dem linken Fluͤgel die Kumbaradschis (Bombardiere) und Laghumdschis (Mineure), dann ein Bataillon regulairer In⸗ fanterie, und auf dem rechten Fluͤgel Topdschis (Artilleristen) in einem Gliede aufgestellt. Weiter gegen das Spital zu, mit dem Ruͤcken gegen die Stadt, standen, mit weißen Fah⸗ nen auf beiden Flügeln, beiläufig 100 bis 1200 Mann Mi—⸗ lizen; noch weiter hin befanden sich als Zuschauer, eine be⸗ deutende Masse Menschen, besonders viele Weiber.“ „Der Zug kam durch das Thor Top⸗Kapussi aus der Stadt; als die Spitze desselben zum Thore der Kaserne kam, stellte sich die Cavallerie, dann auch die zwei Bataillons In⸗ fanterie in Front auf, und ließen den uͤbrigen Theil vor⸗ über . Es war 12 Uhr Mittags, als der Großherr in der Caserne eintraf.“
Nach Beendigung der ganzen Feierlichkeit, welche mehr den Character militairischer Einfachheit und Ordnung, als des Asiatischen Prunkes hatte, wurden 6 Kanonenschüsse ge—= loͤst, und die Truppen ruͤckten in das Lager, dessen Zelten, Reihen auf den Anhoͤhen und bei dem Dorfe Toptschiler vertheilt sind, ein. „Seit jenem Tage waͤchst die Zahl der im Lager von Ramish Tschiflik versammelten Truppen, nebst Artillerie und Vorraͤthen, von Stunde zu Stunde; außer dem Seraskier Chosrew⸗Pascha, welcher dem Sultan stets zur Seite bleibt, — Se. Hoh. auch den ehemaligen Großwesir Ali⸗Pascha, er 6 einiger Zeit zu Maltepe in Zurückgezogenheit lebte, zu sich berufen, da seine Treue . n, während er das Amt eines Silihdars (Waffenträgers des Sultans) bekleidete, der Person des Großherrn werth ge— macht hatten. Zur Bequemlichkeit und reichlicheren Befrie⸗ digung der Beduͤrfnisse des Lagers haben die Kaufleute, = — und Gewerbsleute der Stadt Befehl erhalten, eine gewisse Anzahl Boutiken und Baracken in der Naͤhe desselben aufzuschlagen, und so hat sich in Kurzem ein voll⸗ staͤndiger Bazar bei demselben gebildet. Man glaubt, daß Sultan Mahmud in Kurzem aus der Nähe der Hauptstadt nach Adrianopel m, ,. Willens sey.“ „Zur D en nn, der Geschäfte, welche durch die große Entfernung der Wohnungen von einander in dieser ungeheuern Stadt verzögert werden könnten, haben die Mi— nf und Bureau⸗Chefs Befehl erhalten, sich nicht mehr nach Hause zu begeben, sondern selbst die Nacht im Pforten⸗Pa⸗ laste zuzubringen. Auch in ihrem Anzuge ist seit dem Auf⸗ bruche des Sultans eine vollstaͤndige Veränderung eingetre⸗ ten; statt der gewohnlichen Amts- oder Civil⸗Kleidung er⸗ 12 alle Minister und Beamten der Pforte in kriegeri⸗
r Tracht, den Kopf mit einem Shawl umwunden, Säbel und Pistolen im Gürtel, und halten sich bereit, dem Sultan auf den ersten Ruf ins Feld zu folgen.“ Nachdem (heißt es in obigem Schreiben weiter) seit mehreren Tagen nichts von den Triegs Gperationen verlau- tet hatte, ist För. nachstehender Armee ⸗Bericht des Seras; kiers Hussein⸗Pascha bekannt gemacht worden: „Schumla, 19. Sept. 1828.“
Der Seraskier Hussein Pascha beorderte am 17 Sep⸗ tember ) den Begler⸗Beg Alisch-Pascha, dem Feinde mit einigen tausend Mann Reiterei über Strandscha in den Rücken zu fallen. Er stieß zuerst in Bulassik auf die Ruf sischen Truppen, welche mit einem Verlust von 200 Mann an Todten und 28 Gefangenen zuruͤckgedrängt wurden.“
„Nach diesem gluͤcklichen Gefechte beschloß Alisch, Pascha
einen Angriff auf das Hauptquartier des Feldmarschalls,
Die letzten Russischen Kriegs- Berichte aus der Gegend von chien reichen nur bis — Sey tember. nz des 3 kö — Da wir bereits durch die Russischen 5 a3. Nerichte von den Sperationen vor Schumla bis umz]. 33 ach ich en erhalten und mitgetheilt haben, so sind die Leser der Staats Zeitung in den Stand oi, t die obigen Nach⸗ richten damit zu vergleichen und danach . zu würdigen.
Grafen Wittgenstein, zu unternehmen, als sich eine feindliche Neiter⸗Masse, aus der Gegend von Varna kommend, 6000 Mann stark, zeigte. Ohne Zeitverlust fielen unsere Truppen muthig über sie her, und erfochten nach einem mörderischen Kampfe, unter dem Beistande des Allmächtigen, einen voll. standigen Sieg. Bei dieser Gelegenheit erbeuteten unsere tapferen Truppen einige tausend Stück E rie⸗Pferde und Schlachtvieh, Carabiner, eine Menge anderer Gegenstaͤnde und viele Munitions-Karren, welche letztere verbrannt wurden.“
„Auf dem Rückmarsche nach dem Lager stieß Alisch⸗ Pascha noch auf ein Russisches Infanterie Bataillon, das beinahe gaͤnzlich aufgerieben wurde.“
Die Belagerung von Varna wird noch immer von den Russen aufs lebhafteste fortgesetzt, und diese Stadt von den Tuͤrken mit dem hartnäckigsten Widerstande vertheidigt; der Groß⸗Vezir soll mit seiner Armee in der Naͤhe derselben an⸗ gelangt seyn ). ;
Aus Silistria erfaͤhrt man, daß die dortige Besatzung am 15. Sept. nachdem einige Tage vorher Sert Mahmud Pascha mit Verstarkungen daselbst eingetroffen war, einen heftigen Ausfall gethan, und dem Blokade⸗Corps, unter Ge⸗ neral Roth, bedeutenden Verlust zugefügt habe -=). J
Der Großherrliche Schatz — durch die ihm nach dem Ableben des ehemaligen Statthalters von Scio, und Bevoll⸗ mächtigten bei den Friedens Unterhandlungen mit England im Jahre 1809, Emin Wahid e. welcher auch durch seine Sendung in das Feldlager Napoleons in Preußen im Jahre 1807 bekannt geworden, zugefallne Verlassenschaft einen Zuwachs von 45,000 Beuteln, oder mehr als 0 Mil⸗ lionen Piaster in Baarem und in Juwelen erhalten.
Griechenland.
Die Griechische Biene vom 25. Aug. giebt folgende, unterm 13ten desselßen M. erlassene Verordnung des Pra— sidenten Griechenlands:
„Griechische Regierung. Da die getroffenen Sanitats⸗ Maaßregeln den gewünschten Erfolg gehabt, und in Betracht der großen Hindernisse und Kosten, welche dieselben fuͤr den Verkehr der Staͤdte miteinander hervorgebracht haben, be— siehlt der Praͤsident Griechenlands auf den Bericht des au⸗ Ferordentlichen issair im Dergrtement der 282 Sporaden, nach welchem die Insel Salamis seit 50 Ta
en sich einer völligen Gesundheit erfreut, Folgendes: 1 Die
nsel Salamis soll in Zukunft nur einer siebentägigen Qua= rantaine unterworfen seyn. 2) Diese Maaßregel wird so lange in Kraft bleiben, bis das Gebiet von egara von allem Verdacht einer ansteckenden Krankheit frei ist. 3) Die
Ausführung gegenwartigen Befehls ist den außerordentlichen Commissairs der verschiedenen Departements aufgetragen.
Aegina, den 13. * 1828. 26
Der Praäsident J. A. Capodistrias. . Der Staats⸗Serretair S. Trikupis.
Dieselbe Nummer der Griechifchen Biene enthaͤlt noch einen anderen Befehl des Praͤsidenten, folgenden In⸗ halts: „Da durch die Güte Gottes die E idemie, welche in mehreren Theilen Griechenlands ausgebrochen war, jetzt nur noch auf einige Dorfschaften der Provin Kalaurytes be⸗
chraͤnkt ist, und der Staat uubrigens — — Gesund⸗
eit genießt, so befiehlt der Präsident Griechenlands: 1)
der gesammte Peloponnes wird, mit Ausnahme der Pros vinz Kalaurytes, fortan nur einer siebentagigen Quaran⸗ taine unterworfen seyn. 2) Rur in dieser Prävin soll die bisherige Quarantaine in ihrer Strenge en bleiben, bis der dortige Gesundheits-Zustand sich mit Gottes Hülfe bes⸗ sert. 3) Die Vollziehung vorliegender Verordnung ist den
des Oesterr. Beobachters.) — Ws der Staats- Zeitung mitgetheilten F Dperatianen vor . . . Set. i6. s a1 er Zweifel, 3 ein vom Groß⸗Vczgier abgesandtes Truppen Gern. ) be ienes Plaz ] angt war; ob (ine Abtheilüng vom Armer Corps des chuck abgeschickt und vafelbst angelang! mangelun desfallsiger bestimmter N gestellt bleiben; doch Tönnen wir nicht. den (in dem vorbemerkten Glatte der og wr r, 2 den rn fen * Seyt. ni von 3 habt von einem folchen Ercighis zu der Zeit daselbst Kenntniß e
haben würde. j =, Ven die in Nr. A6 der Staats Zeitung mitgethe — Vergl. die * . .
ten Nächtichlen Lom Kriegs -Schauplaße, desgl. die Blatte — a hee aus Gucharest