1828 / 282 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

9

ihre Aufwartung zu machen. Se. Maj. fuͤhrten demnaͤchst den Vorsitz im Minister-Rathe, an welchem der Dauphin Theil nahm. ; Der Messager des Chambres spricht sich heut in folgender Art über die gegenwärtige politische Lage Englands aus: „Der Englische „Courier““ enthielt bei Gelegenheit der Ankündigung von der Blokade der Dardanellen einige sehr bemerkenswerthe Aufsaͤtze aber die Lage Großbritaniens; Leuten in der That, denen die reellen Kraͤfte bekannt sind, die das alte England zu entwickeln im Stande ist, muß es recht lächerlich vorkommen, wenn sie unaufhörlich die Be⸗ hauptung wiederholen hören, dieser Staat sey zu einer Macht zweiter Größe herabgesunken, und was dergleichen sinnlose Worte mehr sind. Gewisse Politiker glauben Alles gesagt zu haben, wenn sie der Geld Verlegenheit, der innern Un⸗ ruhen und des nahe bevorstehenden Verfalls Großbritaniens ö . Dinge, welche schon die Buonapartischen Jour⸗ nale so oft angekuͤndigt hatten, daß man heutiges Tages ihnen billig keinen Glauben mehr beimessen sollte. England scheint uns eben so stark und mächtig als es immer war; in un⸗ seren Zeiten halten aber viele Menschen Maͤßigung für Schwaͤche; sie kennen nicht alle die Hülfsquellen, worüber ein Land zu gebieten hat, in welchem ein schoͤner Gemein- eist herrscht und welches nach einem verfassungsmäßigen 2 regiert wird. Im Uebrigen, so scheinen die Unru— hen in Irland sich zu besanftigen: man hatte zu viel Laͤrm von jenen Volks- Bewegungen gemacht, welche in Irland häufig sind, die aber bei der geringsten ernsthaften Maaßre⸗ gel von Seiten der Regierung, ein Ende haben.“ Eben die ses Blatt enthält noch zwei Anfsatze, welche hauptsachlich gegen die Quotidienne und die Gazette de Flauce gerichtet sind, und worin es unter andern heißt: „Die Oppo⸗ tion ist ein Recht, aber sie muß auch gerecht seyn. Wenn daher die Minister von der Quotidienne angefeindet werden, weil sie nicht nach ihrem Sinne sind, so theilen sie blos das Loos welches allen Ministern bei ihrem Antkitte geworfen ist. Allein der Verwaltung Grundsaͤtze anzudichten, bloß um das Vergnuͤgen zu haben, sie zu bekämpfen, dies heißt denn doch, wie uns scheint, die Gränzen der Gpposition uͤuberschrei⸗ ten. Heutiges Tages erscheint aber kein Aufsatz in irgend einem von unseren . Blättern, daß die Quotidienne ihn nicht sofort den Min . Man wird uns indessen ein⸗ räumen, daß es ein leschtes Spie R. , Weise seinen Geg⸗ nern Meinungen zuzuschreiben, die ihnen ganz fremd sind, und sodann eine Sammlung von allen erdenklichen Irrthümern, die man rechts und links zusammenrafft, als eine fehlerhafte und gefahrvolle Verwaltung darzustellen. Der Jesuitismus ist allerdings eine recht achtbare und besonders von der Quo- tidienne ö Autorität, allein in unseren Zeiten, wo man lasterhaft genug ist, um Offenheit und Freimut ig⸗ keit zu verlangen, ist sie aus der Mode gekommen. Die Gazette liegt vollends in den letzten Zuͤgen. Seitdem die ute Logik sie verlassen, hat sich ihrer eine sonderbare fixe * bemächtigt. Sie will namlich, wahrend sie selbst strau⸗ 2 t, den zu fallen. Nichts ist spaßhafter, als 8 täglichen Klagen und Uebertreibungen. In ihrem neuesten Blatte verstchert sie, daß es einen leitenden Ausschuß gebe, welcher das Land regiere, und daß „Herkules allein, der Sohn der Ale⸗ mene“ dasselbe retten koͤnne. Die Sitten, fahrt sie fort, sind entartet, die Regierung ist schlecht, der Volks—⸗ ö . . 2 jede kleine rankreich als das Haupt ihres Stammes, nicht den weisesten und klüͤgsten, sondern den verwegensten, udenjenigen, der mit den meisten Kopfhäuten geziert ist,“ ö Eine solche Sprache verdient keine weiter? Antwolt. Spaͤterhin erklaͤrt die Gazette, es die höchste Zeit, die⸗ ser revolutiongiren Tendenz ernstlich entgegen zu arbeiten und den sumpfigen Pfad zu verlassen, wenn anders man nicht anz darin ö e. Sie vergißt dabei, daß dieser, angeblich sumpfige Pfad vor 16 Jahren von der rechtmäßt— gen Monarchie selbst gebahnt wurde, Zuletzt ruft sie in ih= rer Geistes⸗Verwirrung sogar den Allmächtigen an, und was legt sie ihm fuͤr Worte in den Mund? „Gott will, daß enn, die 1. in die ** nehme!“ Dies ist at zu stark und gehört nicht mehr zum Schiete der olitik, sondern nimmt das Fach der Heilkunde in Anspruch. . . Esguirot ist der einzige, mit dem es die Gazette

* Uahsch, zu thun hat. Der Himmel gebe ihr baldige

6 Das Journal du Havre vom 10ten d. M. meldet,

daß das Mor kanische Packetboot „Bahard,“ mit , un Dollars ann n , ger r fen sey, und bemerkt Dort daselbst eingetrof

„daß die meisten, aus den Ver—

* .

ndern weiß machen, daß sie im Begriffe stehen,

*

8

einigten Staaten kommenden Schiffe, dergleichen baare Geld⸗

Sendungen mit sich fuͤhren, woraus hinlänglich hervorgehe wie wenig Geschafte im Waaren-Handel in diesem 22 zwischen Frankreich und Nord-Amerika statt Das gedachte Packetboot hat zugleich die Nachricht von dem

am 11. September in New-⸗York erfolgten Tode des dorti⸗

gen Franzoͤsischen Consuls, Grafen von Espinville, mitge⸗ bracht. Der, bei der diesseitigen Gesandtschaft in den Ver= einigten Staaten angestellte Sohn des Verstorbenen, ist auf dem „Bayard““ mit Depeschen für den Minister der auswär‘ tigen Angelegenheiten in Havre angelangt. Herr von Saint⸗Macary, der Haitische Abgeordnete, hatte am gten d. M. die Quarantaine zu Hävre beendigt und sich am fol⸗ genden Tage auf die Reise hieher gemacht. Er ist vorgestern

hier eingetroffen.

Herr Laffitte erklart, auf eine deshalb an ihn ergangene Aufforderung, im gestrigen Blatte Arn urnal du Com⸗ mere, daß er die Ziehung der dritten Serie der Haiĩtischen Anleihe nur ausgeseßzt habe, weil man sich ernstlich mit einem; neuen Abkommen mit der Republik beschaftige; kame dieses nicht zu Stande oder fände dasselbe nicht die Zustimmuüng der Inhaber der Obligationen, so wurde die gedachte Ziehung noch vor dem Jahresschlusse statt sinden; im Uebrigen so konne er (Laffitte), nach Depeschen die er fo eben erhalte, die Versicherung geben, daß Die Haftische Regierung ihre Anleihe als eine Ehrenschuld betrachte und daß sie daher die Bedin gungen derselben genau erfüllen werde, wenn ihre Glaͤubiger 1 neues Abkommen nicht selbst fur vortheilhafter finden sollten. .

Ueber die fehlgeschlagene Expedition des Admirals La— borde (welche bereits gestern von uns gemeldet worden ist) berichtet das Journal du Yävre in folgender Art⸗ „Nachdem das Geschwader an den gefahrvollen Kuͤsten der Campeche⸗Bai angelangt war, wollte die Mannschast eine Landung versuchen, allein von allen Mitteln dazu entblößt, mußte der Admiral sich bald entschließen, die Gegend wieder zu verlassen, um den Stuͤrmen zu ig . welche die vor⸗ 6 Jahres-Zeit ihn mit Recht befürchten ließ. Ein

chreiben aus Cuba scheint sogar darauf hinzudenten, daß Laborde sich bestimmt genrgert habe, zu der Landung der Truppen in der Winters-Zeit seiner Seits mitzuwirken und dieselbe zu * Der Admiral ist sonach mit den 2100 Mann, welche Campeche besetzen sollten, wieder nach Ha— vana zuruͤckgekehrt. ;

Aus Toulon schreibt man, daß der Contre⸗Admiral von Rosamel gegen den 20sten d. M. am Bord des einienschif⸗ fes „Trident“ dem sich noch einige andere Kriegsschiffe an⸗ schließen sollen, nach dem Archipel unter Segel gehen werde. Man spricht noch immer davon, daß derselbe den Vice⸗Ad⸗ miral von Rigny im Commando erfsetzen werde, und giebt als Grund dazu Mißhelligkeiten an, die angeblich zwischen diesem letztern und dem General Maison, der den Marschalls⸗ Stab erhalten haben soll, ausgebrochen seyen. Alle diese Gerüchte scheinen indeß sehr der Bestaͤtigung zu bedürfen.

Die naturlichen Blattern haben sich in Toulouse gezeigt,

weshalb der . Maire an die Pfarrer ein Circular⸗

Schreiben erlassen

at, worin er sie ersucht, die Aeltern dazu anzuhalten,

daß sie ihre Kinder der Impfung unterwerfen.

Großbritanien und Irland.

London, 11. Oct.

Hester gegebne Mittags. Mahl äußert sich das Morning⸗ Journal in folgender Art:

A Diese Versammlung war eine protestantische ihre leitenden Mitglieder waren Torys. Der Zweck derselben war, von Herrn Peel eine befriedigende Erflärung in Be— treff der katholischen Emancipation zu erlangen; indem das Benehmen seines Verwandten „Herkn Dawfon) dei Personen allerhand Muthmaaßungen erregt haite. Könnten wir doch sagen, Hr. Peel sey reim von Verdacht aus der Prebe hervorgegangen. Könnten wir doch hoffen, daß 6 Meinung unerschütteriich, daß er selbst derselbe offene, feste, i Vertheidiger der Protestanten geblieben 4 der er

üher war. Aber wir (önnen es nicht, Hr. Dawsen 14 die Wahrheit; er hat eine treue Schilderung von den Fortschritten neuer Eindrücke entworfen, und uns enthält, wie sich sein geehrter Verwandter zur Emancipation hinneigt. Zuletzt ward neun lebe das protestan, üische Ueber r rn,

Herr mm,

Ein Zischeln ging am

ere. Tische helum und Gesichter seiner Freundẽ ver=

terkeit des Abends war 3 Stillschweigen bei solchen leger⸗

Jahre . gefunden haben.

Ueber das Herrn Peel zu Man⸗

sich