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Alles, denn, was sie auch sagen mogen, sie kennen ihre Schwaͤche so gut, als wir unsere Kraft. Wir glauben, daß wenn das Ministerium standhaft bleibt und den täglichen Angriffen muthig die Stirn bietet, es sich halten wird. Wessen wir aber vor Allem gewiß find, ist, daß eine Aen⸗ derung des Ministeriums niemals zu Gunsten unserer Li⸗ guisten ausfallen kann.“
Die Gazette de France äußerte vorgestern: der Be— such, welchen der Minister der geistlichen Angelegenheiten kuͤrzlich in seiner Didcese abgestattet habe, mache großes Auf— sehn; der junge Prälat sey von seiner Stellung ganz be⸗ rauscht, und habe bei einem großen Diner, welches man ihm in Beauvais gegeben, unter andern gesagt: „das Ministe⸗ rium habe die verfassungsmäßige al betreten und schon ließen sich die gluͤcklichen Folgen davon verspuͤren; die Ver⸗ waltung werde bei dem angenommenen System beharren und bei der naͤchsten Sitzung die Wahl der General Con— seils dem Volke uͤberlassen.“ — Der Minister hat hierauf das nachstehende Schreiben an den Redacteur der Gazette de France in die öffentlichen Blätter einrücken lassen: „Mein Herr, die Person, welche Ihnen den Tert zu dem in Ihrem Blatte vom 17. enthaltenen kleinen Stadtge⸗ schwätze geliefert, hat sich, wenigstens was mich betrifft, bloß über Sie lustig machen wollen; Alles in der Erzählung Ih res Correspondenten ist falsch und erdichtet; ich läugne so— wohl die angeführten Thatsachen, als die gehaltenen Reden und die geschriebenen oder enen Briefe. In Beau— vais weiß man, daß nicht die tik es war, womit ich mich waͤhrend meiner Anwesenheit daselbst beschaftigte; auch wissen meine Freunde am besten, ob ich von meiner Stellun berauscht bin, und ob es mir viel kosten würde, sie auf— zugeben. Bisher hatten Sie bloß den Minister angegriffen, und ich schwieg daher; heute aber sind Sie vorwitzig genug, einige Einzelnheiten aus dem Privat-Leben des Bischofs zu geben, um das Publikum damit zu r erg und ich habe daher geglaubt, daß es jetzt an der Zeit sey, Ihnen und Ih— ren 852 uu zeigen, wie wenig Glauben Ihr Correspondent verdiene. Ich halte mi
überzeugt, daß Sie die von Ihnen
angefuͤhrten unwahren Thatsachen dadurch berichtigen wer⸗
den, daß sie meine Reclamation in die erste Nummer Ihres
* * r ; ichzbeschraͤnke mich darauf, Sie darum zu en
abe die Ehre zu seyn ꝛ6. ꝛ z , Da, , =. Die Quotidienne laßt einen Brief aus Wien
vom gten d. M. schreiben, um ihren Lesern anzukündigen, daß die Belagerung von Varna von den Russen aufgehoben worden sey, . der aus Adrianopel zum Entsatze der
estung herbeigeeilte Groß-Vezier den Belagerern eine voͤllige
iederlage beigebracht habe; auch von Schumla hätten die Russen sich zuruͤckgezogen, da sie einen großen Theil der Mannschaft durch Krankheiten und ihre saämmtlichen Pferde aus Mangel an Fourage eingebuͤßt hätten. Die Quoti⸗ dienne ist mit ihren Correspondenten eben so schlimm daran als die Gazette.
Eine Königliche Verordnung vom 12. d. M. verfügt die Einfuhrung der peinlichen Gerichtsordnung auf Martinique und Guadeloupe.
In den Generalstaͤben der großeren Städte Frankreichs haben kuͤrzlich bedeutende Einschraͤnkungen stattgefunden. Hier in Paris sind die bisher von dem Grafen von Divonne ver en Funetionen eines Chefs des Generalstabes mit denen des Platz Majors Barons von Gazan vereinigt, und der Graf von Divonne ist dagegen zum Commandanten von Hävre ernannt worden.
Der Courrier frangçais meldet, daß Herr von Sal⸗ vandy, Mitarbeiter am Journal des Debats, zum Staats—⸗ rathe erhoben, und dagegen der Reaustenmeister Herr Ge⸗ noude, ctor und Haupt- Eigenthamer der Gazette de France, aus der Liste der Mitglieder des Stgats⸗-Raths ge⸗ strichen worden sey, da seine Profession als Buchdrucker sich mit einem solchen Posten nicht vertrage. Die Gazette de France macht hierüber ihre Glossen.
Die liberale Parthei bezeichnet den Wählern des De⸗ partements des Doubs den General Bachelu als Nachfolger des kürzlich verstorbenen Herrn Jobez in der Deputirten⸗
Großbritanien und Irland.
Londen, 18 Oet.
Time s, legen Dish sind, unser viel Gewicht, als „welche man ohne angemessenen Ve—
eingeführten Vills, Es würde
Buͤcher, welche während der Sitzung auf einander fol⸗ gen und die von dem verstorbenen zoge von Cum⸗ berland den Bänden Herrn Gibbons ertheilte Begrüßung verdienen, werden von Denen, die auf die oben angeführte Weise raisonniren, triumphirend angefuͤhrt, „Ha! ein anderes verdammtes dickes Buch, Herr Gibbon,““ war die Bemerkung jenes vornehmen Kritikers. Wenn ein „„gro⸗ ßes Buch““ nicht ganz mit Unrecht ein „„großes Uebel““ genannt worden ist, so wird es ohne Zweifel ein noch gröͤ⸗ Feres, sobald es aus dem oͤffentlichen Schatze bezahlt wird, und man muß zugeben, daß es lächerlich ist, die Finanz Be⸗ richte in den Fenstern eines Pfandleihers, die Schiffs⸗Ver⸗ anschlagungen in dem Laden eines Kaͤsehändlers, Bogen von Berichten über Landstreicherei und Unsittlichkeit als Umschläge um fromme Abhandlungen, und die Zeugnisse über den Zu⸗ stand von Irland als Bedeckungen von Corker Butter oder von LundysFoot's Schnupftaback zu erblicken. Ohne Zweifel konnte man vorsichtiger mit den Vorschlaͤgen zur Herausgabe mancher Aetenstuͤcke der Sitzung, und vernünftiger und oko— nomischer mit deren Druck umgehen; allein man darf nie vergessen, daß unser anwendbarstes Gegenmittel gegen beste⸗ hende Mißbraäͤuche aus einer unbeschränkten Oeffentlichkeit herruͤhrt; und gering ist der Verstoß, wenn zu viel Beleh⸗ rung ertheilt wird, im Vergleich mit dem Verbrechen, wel⸗ ches dadurch begangen wird, daß man dieselbe vorenthaͤlt.
Auch ist . der hoöͤchsten Wichtigkeit, die oͤffentliche Meinung
auf Ve ngen vorzubereiten, welche durch die Fortschritte der Zeit nöͤthig werden, mit welchen indessen die unmittelbar dabei interessirten Individuen und möglicherweise die große Masse des Volks nicht einverstanden sind. Bemerkbare Be— richte werden auf diese Weise die Pioniere, welche dem Marsche der Gesetzgebung vorangehen. Die Milderung unse— res See- Gesetzbuches und die Annahme freisinniger Handels- Grundsaͤtze verdanken den von Lord Wallace eingereichten Be⸗ richten uber den auswärtigen Handel ihren Ursprung. Die Wiederannahme der Baar-Zahlungen im Jahre 1819 wurde schwerlich eingetreten seyn, wenn nicht der Bericht des Hrn. 31 darauf hingewirkt hätte. Auf dieselbe Weise legte Sir James Mackintosh's Bericht uber die Criminal-Gesetze * und Lord y 1 That unphilo o seyn, solche Maaßregeln als werthlos zu betrachten, . gute Folgen nicht augenblicklich sichtbar sind. In der Moral und Politik giebt es eben so wie in dem Pflanzenreiche einen Saamen, welcher eine Zeitlang in der Erde liegen muß, bevor er keimt und welcher lange vorher ausgestreut seyn muß, ehe er Fruͤchte bringt. Ein noch schätzenswerthe⸗ rer Zweig der parlamentarischen Untersuchung ist derjenige, welcher seine heilsamen Wirkungen ohne alles Einschreiten der Gesetzgebung und bloß durch seine Bearbeitung der öffent. lichen Meinung hervorbringt, indem er die — 8 — thäͤtiger und wohlwollender Menschen auf nützliche Zwecke lenkt und so durch naturliche Mittel die Größe der menschli⸗ chen Kenntnisse und Gluͤckseligkeit vermehrt. Diese letzten Beobachtungen sind in ö auf die Erziehung und auf die wunderbare Ausdehnung, welche die Mittel des Unterrichts seit dem Berichte des merkwürdigen Aus schusses Herrn Brougham's erhalten haben, gemacht worden. Un⸗ ter den vielen wichtigen Wohlthaten, welche durch diesen Mann seinen Mitmenschen zu Theil geworden sind, sind seine ruͤhmli⸗ chen Bemuhungen fuͤr die Sache der Erziehung, wenn auch nicht die länzendsten, doch die festesten Ansprüche, welche er auf die n, der gegenwärtigen und auf die Dankbarkeit der künftigen Generation hat. Der beredte Verfechter der — Freiheit, der vollendete Redner, der geschickte ertheidiger, der aufgeklaͤrte Reformator unserer Gesetze — jeden dieser Titel bewilligt ihm das Englische Volk freudig und allgemein, und ist stolz, ihn anzuerkennen. verleihen ihm unsere innigste und unverstellteste Anerkennung als demsenigen, welcher den großen Impuls zur Erziehung. des Volks gegeben hat, einen Impuls, den die , . Freiheit unterstuͤtzen und welchem die Feinde der Kenntn
den Grund zu den von Hrn.
jest gezwungener Weise ihre Huͤife geben müssen — als dem Grunder des neuen Königs“ n — 3 als * Lon⸗ doner Universitaͤt — in diesen nützlichen un wohlthatigen
Bestrebungen, in der Erfüllung dleser ehren vollen Pfichten. . . 2 einer während der Wir sind zu diesen Bemerkungen in . Angabe veranlaßt
lezten Sitzungen des Unterhauses en
worden. Nach Berichten, welche 3 gaham im J. 1818
sammelte und wel auf 18 eien in verschiedenen Theilen Ei en. * * 3 ie Zahl der nicht dotirten faglichen Schulen zwrschen 11M und 1500, mit etwas wenn get als h Säch'lern. Im Jahre iss wurde durch Hrn. Spring, Rice angezeigt, daß nach aͤhnlichen von Hrn.