1828 / 288 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

daraus herror, daß die Zahl der Zöglinge sich im Jahre 1835 arf 17i6 kelicf, während sie 1818 nur 421 beträgt. Janes Biatt schreibe diese Verminderung den Verordnungen der Mi⸗ nister uͤber die Seminarien zu. panien.

Madrid, 19. Oet. Am ten d. M. war in Gibraltar die Anzahl der Fieberkranken auf 658 Personen gestiegen; es starben an gedachtem Tage 14 und wurden esund entlassen 53 Personen. Am Abend jenes Tages ic; der Kranken⸗ Bestand auf 591 Personen, davon 290 schwer krank, 170 leicht krank und 131 in der Genesung begriffen waren.

Da von Seiten der Portugiesischen Regierung auch nicht die geringsten Anstalten getroffen und selbst nicht einmal einzelne Maaßregeln ergrissen worden sind, um der Anstek⸗ kung in Portugal von Gibraltar aus, vorzubeugen, so hat der General- Capitain von Estremadura, General Don Juan verordnet, alle aus Portugal kommenden Briefe durch hei⸗ ßen Essig ziehen, und auf die uͤbliche Art mit einem Eisen durchschlagen zu lassen.

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Das Diario di Roma meldet aus Rom vom 41. Oet. „Vorgestern ist der außerordentliche Gesandte Seiner Allerchristlichen Majestat beim heiligen Stuhle, Vicomte von Chateaubriand, hier eingetroffen. ;

In den ersten Tagen dieses Monats wurden vier junge Niederländer, welche in der philosophischen Klasse der Löwe⸗ ner Universität studirt haben, as Röoͤmische Seminar als Pensionnaire des Königs de erlande aufgenommen.

Ancona, J. Oct. Ge legte, von Navarin kom⸗ mend, die Russische Fregatte „Grymetsky/ von 24 Kanonen in hiesigen Hafen an. Sie hat einen General ⸗Adjutanten Sr. Maj. des Kaisers an Bord, der Depeschen an seinen Souverain zu überbringen hat.

Aegypten.

Aegypten hat durch seine kage, als Graͤnzstaat zwischen zwei großen und mächtigen Erdtheilen, und im Angesichte des weniger fruchtbaren, aber stark bevölkerten und industrie⸗ reichen Europa, das die Erzeugnisse aller Erdtheile in seinen Bereich aufnimmt und herbeizieht, einen Vorzug, der noch mehr durch den Besitz des einzigen sichern und geräumigen Hasens an den Gestaden des Mirtellandischen Meeres erhoht bir. Die vom Innern des Landes kommenden und dahin abgehenden Karawanen, wodurch die Produkte des Afrika sowohl zu ; nach Arabien und nach den entferntesten Besitzungen Eng⸗ lands in Asien gebracht werden, machen das Land jetzt, wie u den Zeiten der Ptolemäer zum Mittelpunkt eines Welt⸗ her es, welcher zu den bedeutendsten gehörth die die Ge⸗ schichte kennt. nicht in dem hohen Grade,

wenn dies auch nicht oder wenigstens wie es wirklich geschieht, statt fande, so würde doch das, was Aegypten als die Produtte des eigenen Bodens und des eigenen Fieißes auf den Welt⸗ markt zu Alexandrien bringt, hinreichend und uberfluͤssig seyn, um diese Stadt, die Schöpfung des größten Eroberers, auch zu einem der größten und ersten Handelsplätze der Erde ma⸗ chen, und der jetzige Pascha, Mehemet Ali, hat es sich seit ciner Reihe von Jahren, als er, nach erfolgter Hinwegräu⸗ mung der Mammelucken Häuptlinge, keine machtigen Gegner im Lande selbst mehr zu fuͤrchten hatte, auf das eifrigste angelegen seyn lassen, Ackerbau, Gewerbe, Handel und vor Allem die geistige Cultur des Landes zu verbessern. Es ist wohl nicht zu läugnen, daß er dabei allgemeinere und groß⸗ artigere Ansichten zu Grunde legt, als man ihm gewohnlich nur beizumessen pflegt, daß er namlich nur die Staats Ein⸗ künfte mehren wolle, um s Mittel zur Unterhaltung auf Europaͤische Weise organisirten Truppen ziehen zu nnen. Unendlich groß aber ist der Unterschied, welchen eine

Verglei des jetzigen Zustandes Aegyptens mit seinem fruheren, besonders vor der Franzoͤsischen Expedition gegen bas Ende des vorigen Jahrhunderts, deutlich macht. Viele

dem Kegyptischen Handel sonst fremde Artikel werden get mit 2 cuitivirt, eine steigende Auftlarung aber auch ein damit bis jetzt wenigstens fast überall verbunden gewesener Luxus, neue Ansiedlungen, die Einführung der kunstreichsten und zusammengesetztesten Maschinerieen, vermehren tagli den Europa ischer Industrie / Artikei, wodurch der SBeld Umlau bedeutend ledöhafter wird, und die Aus⸗ fuhr des eigenen lüieberflusses in hehem Maanße zunimmt, 0 dresen kommt noch, daß durch eine beträchtliche An, Eurepäischer Familien, die sich unter der jetzigen duld r. 8 in Aegypten niedergelassen haben, der na. 5 ken iz n und der Produkte des Landes und die und Mannigfaltigteit des Handels, so wie

Lande als zu Wasser Über das de g ;

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dessen weitere Verbreitung theils schon bedeutend vermehrt worden, theils sich täglich noch vermehren. Alle Krafte des Landes, welche durch die fruͤhere, im höchsten Grade despo⸗ tische, Regierung und die Partheiungen, welche im innersten Herzen des Volkes entstehend und wurzelnd, an dessen bester Kraft und Mark zehrten, wenn auch nicht ganz unterdrückt, doch wenigstens sehr nieder ehalten und gehemmt waren, er⸗ heben sich freier, da die Fed rung sie selbst auf alle nur mögliche Art und Weise dazu anregt unb auffordert. Dessenungeachtet aber, trotz aller dieser das Leben und die Thätigkeit des Volks so sehr anregenden Vortheile, ist

an einen ganz freien a. in Aegypten nie zu denken.

Der Pascha hat sich de elben, so wie fast aller Gewerbe be⸗ maͤchtigt, seine Schiffe sind es, oder die von fremden Nationen entnommene und gemiethete, und durch seine Agenten befrachtet, welche die Waaren und alle Produkte Aegyptischen Fleißes, nicht nur nach der Tuͤrkei, Italien, Frankreich und Oesterreich, sondern auch nach England, Holland und dem Norden fuͤhren. doch hat er auch so schon vieles und, im Vergleich gegen den fruͤheren Zustand, wirklich Ungeheures gethan; er hat das viele Ueberfluͤssige und Unnuͤtze in der Staats ⸗Verwaltung abgeschasst, Eingebornen so wie Ausländern völlige Sicher⸗ heit des Verkehrs im Lande gewährt, und so haupt sachlich den Grund gelegt, auf welchen der Handel seinen gleichma · ßigen und sicheren Gang gehen konnte; dabei unterließ er es nicht, allgemeinnützige Kenntnisse a , und zu ver⸗ breiten. Nach allem diesen läßt sich wohl die Frage, wel man oͤfter gethan hat, beziehend beantworten, ob sich w k diese mit Hälfe eines Pascha, und durch seine absolute . walt zu Stande gebrachten Neformen in Aegypten halten und Bestand haben werden, wem mal die jetzige Regie. rung und die Prinzipe, welche beseelten, und von ihr ausgingen, aufhoͤren sollten, und ein anderer Zwingherr den Thron besteigt? Denn die Resultate, welche durch die eifri⸗ gen Vestrebungen der jetzigen Regierung hervorgebracht sind, . sind ja schon festes und unentreißbares Eigenthüm des Vol kes und des Landes geworden, wenn sie auch in ihrem ersten Grunde und bei . Entstehung dem Pascha nur angehoͤr⸗ ten, und das Volk und der ganze Zustand des Landes, du . eine Reihe von Jahren darin immer mehr befestigt und 16 J starkt, wird sich bei einer etwanigen einmal eintretenden N⸗ 2 . den festen Vesitze aller diefer Vortheile zu erhal— wissen. .

Auf der anderen Seite muß man aber auch nicht ver · gessen in Erwägung zu bringen, daß der Pascha einen der . größsten Feinde, der ihm den hartnaͤckigsten Widerstand ent. gegensetzte, und seine besten Entwürfe, wenn auch nicht für den Augenblick scheitern, so doch fur die Dauer untuͤchtig machte, in den unendlich vielen, oft ganz leeren außern Vor urtheilen, welche theils die Religion theils aber auch, dies wohl am meisten, ein altes, oft bis in die fruͤhesten Zeiten der Geschichte zurückgehendes, Herkemmen und brauch geheiligt haben, und welche das Volk selbst den oft wohlthätizen Einrichtüngen des Pascha entgegensekt, auch dieses wird gewiß verschwinden, sobald die Ueberzen⸗ gung, daß die Einrichtungen des Pascha, abgesehen von dem Verfahren bei deren Durchsetzung im Grunde doch fur

das

Volk nützlich waren, allgemeiner geworden seyn wird. 1 die Vermehrung

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Mehemet Ali, indem er vor allen auf der Staats Einkaͤnfte ausging, richtete seine ganze Au samkeit auf eine alte von jeher sehr ergiebig gewesene Gold. 2 grube fuͤr Aegypten, nämlich auf den Handel mit Indien. We. der Englische Lonsul in Alexandrien Hr. Brigg, der zugleich an der Spitze eines großen und seine Verbindungen weithin verbreiten den 3 stand, im Jahre 1818 von ndien erer, kam, 9 verband sich der Pascha mit ihm in Hinsicht an Speculationen nach jenen Landern. Aber das Unternehmen hatte keineswegs einen erwünschten Fortgang. Verschi ( Ereignisse trafen unglucklicherweise zusammen, um das gan Unternehmen scheitein zu machen. Der totale gan. zer Schiffsladüngen, die fehlgeschlagene Verechnung des 84 satzes, der Krieg mit den Wechabiten, waren die woran das Ganze unterging. Dieser Versuch den zwischen und Aegypten zu beleben, soll dem Pas mehrere Hunderttausend Piaster gekostet 2 De n, er dessenungeachtet einen r Ali. wurde naͤ auf den Reichthum und die . 4 r des aufmerksam gemacht, die Grnndung un K Manufacturen, die Eunfuhrung alles er jetzt aufmerksam

wurde i Gewinn, al bei dem stigsten Fo e, , e ei drein en, Se .