1828 / 289 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

würde, insofern man strenge darauf hielte, daß der Ertrag

derselben seiner urspruͤnglichen Bestimmung nicht entzogen wird, unsern ganzen Beifall haben, und dem Staate bald mehr eintragen, als sie ihm gekostet hat.“

Die Quotidienne verdankt ihrem angeblichen Wiener Correspondenten den nachstehenden ergötzlichen Bericht uͤber die neuesten Kriegs⸗Ereignisse, welchen sie ihren Lesern in ih— rem gestrigen Blatte auftischt: „Die Belagerung von Varna ist aufgehoben und das Belagerungs⸗Corps hat sich, da ihm der Ruͤckzug nach der Donau abgeschnitten war, aller Wahr— scheinlichkeit nach eingeschifft, jedoch mit Zuruͤcklassung eines Theils seines schweren Geschuͤtzes. Alles, was man von der Armee des Generals Wittgenstein vernimmt, bestaͤtigt die völlige Aufloͤsung derselben; ihr Ruͤckzug auf Isaktscha sindet die groͤßten Schwierigkeiten, und aus Mangel an Pferden hat sie sich genoͤthigt gesehen, ihre saͤmmtlichen Kanonen im Stich zu lassen.“

Ein gewisser Counter, Engländer von Geburt, 37 Jahre alt, * vor einigen Tagen von dem hiesigen Assisen⸗Hofe we= en Doppel -Ehe zu siebenjaͤhriger Zwangs-Arbeit und zum ranger verurtheilt worden. Zu seiner Vertheidigung . er an, daß er schon die dritte Frau habe; das erstemal sey er in Madras, das zweitemal auf der Insel Mauritius und das drittemal in Paris verheirathet gewesen; seine zweite Frau aber habe er nur auf die Nachricht genommen, daß die

erste todt sey, welches sich jedoch später als ungegruͤndet er⸗

wiesen habe, so daß seine zweite Ehe als ungültig zu be— trachten se und er eben aus diesem Grunde bei der endlich erhaltenen Nachricht von dem wirklichen Ableben seiner ersten Frau, unbedenklich eine dritte nehmen zu können, geglaubt abe. Die Geschwornen hielten inzwischen die ganze Erzäh⸗ ung von Counters erster Frau fur eine reine Erfindung. Großbritanien und Irland.

London, 18. Oet. Se. Majestät der König werden am Iten kommenden Monats Ihre neue Residenz im Schlosse von Windsor beziehen.

Der Graf von Lebzeltern ist mit Depeschen aus Wien hier eingetroffen. .

Das Morning⸗-Journal versicherte dieser Tage, Hr. Peel habe einigen seiner Freunde seine Besorgniß uͤber die nn, keit, das Unterhaus auf eine vortheilhafte Weise

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tholiken nicht z nden wurde, mitgetheilt. Der 68 von Wellington habe sich genelgt i die Besorgni des Hrn. . zu beseitigen, jedoch wisse Niemand, welchen

Entschluß er gefaßt habe. Das Morning-Journal meint, die Protestanten wurden nachgeben, falls die Em an⸗ cipation beschränkt wurde, d. h. wenn man einwilligte, der Regierung das Veto bei Ernennungen kirchlicher Obern zu geben. 4 . i ö In den Königlichen Schiffswerften zu Woolwich herrscht jetzt große Thätigkeit. Es werden daselbst in diesem Augen⸗ blick ein Linienschiff, „the Boscawen“, von 81 Kanonen, ein anderes Linienschiff, „the derer“, von 71 Kanonen, eine . „the Chichester“, von 50 Kanonen, eine an— dere Fregatte, the Medusa“, von 50 Kanonen und ein gro— ßes Dampfschiff, „the Columbus“ gebaut, und das Linten— schiff „Blenheim“„ von 71 Kanonen, so wie die Fregatten „Tartae“ und „Curagao“ ausgebessert werden. Bei dem neulich in Manchester statt gehabten Musik⸗ sste betrug die Einnahme 15,000 Pfund Sterling und die sgabe ohngefähr 10,000 Pfund; Herr Peel hatte 20 Pfd. dazu beigetragen.

Die D T er in Londen haben eine Zusammenkunft gehabt, die darauf abzweckte, in Masse dem beabsichtig⸗ ten Plane zu widersetzen, allgemeine Schlachthauser außer, halb der Stadt anzulegen.

In den gegenwärtigen Discussionen über die Frage: in wie fern es an der Zeit sey, den Katholiken den ungehinder⸗ ten Genuß ihrer bürgerlichen Rechte zuzugestehen, zeigt sich

ein Mangel an genauer Bekanntschaft mit den speriellen! Rechten, denen zu entsagen, die Katholiken im Laufe der eit gesetzlich gezwungen wurden. Um diesem Mangel abzu— 1sfen und zugleich dem Verlangen Derjenigen zu entsprechen, die einen Umriß des gegenwartigen Zustandes der Gesetze 8 wunschen, 3 sich auf die Römisch⸗Katholischen roßbritanlen und Irland beziehen, giebt die Tim es fol⸗ gende gedrängte Uebersicht der politischen Beschraͤnkungen, . ein Theil der Bewohner des Britischen Reiches, n. wegen, unterwerfen mußte, und die zum Theil noch n , Augenblick auf ihnen lasten. b . ö e n ichen, fes rie Rs, misch / katholischen Jelander betreffende

Aeten; in der ersten

kungen

24 Priester eingeschifft wurden.

egierung zu leiten, falls die Emancipation der Ka⸗

* 8 2

ward jede Person eines praemunere schuldig (fuͤr vogelfrei) erklaͤrt, 231 Roͤmischen Stuhl irgend eine due n e, einraumte, und von einem Jeden der Suprematie⸗Eid gefor⸗ dert, der einen Universitaͤts-Grad annehmen, in Diensten der Krone treten, oder Mitglied eines Ordens werden wollte. Die zweite setzte die Krone wieder in Besitz der alten Ju—⸗ risdietion uͤber den Staat, sowohl in weltlichen als geistli⸗ chen Angelegenheiten. In der dritten ward Derjenige einer Geldbuße unterworfen, der sich des Sonntags nicht in der bestehenden Protestantischen Kirche einsand. Die vierte gab dem Lord⸗Kanzler die Macht, dem Kinde eines Katholiken einen Vormund zu setzen. Der fuͤnften zufolge durfte kein katholischer Schulmeister Schule halten, ohne specielle Er— laubniß von Seiten des O rius; und die sechste enthielt die Verordnung, daß Ni zu irgend einer Koͤrperschaft zugelassen werden durfte, der nicht den Suprematie Eid ge⸗ geleistet hatte.

Als unter Wilhelm Ill. der Limericker Vertrag geschlos— sen und gebrochen wurde, fuͤgte man den fruͤheren Beschraͤn— neue und härtere hinzu. Das Irländische Parla— ment mußte sich dazu als Werkzeug gebrauchen lassen. Es erließ im Jahr 1695 einen Beschluß, der die Katholiken der Mittel beraubte, ihre Kinder zu erziehen und des Vorrechts, ihrer oder fremder Kinder Vormund zu seyn; einen an= dern, der sie entwaffnete und einen dritten, der ihre Prie⸗ ster verbannte. Der letzte ward . das Allerstrengste in Ausführung gebracht, so daß im Laufe eines Jahres (i698) Zu Ende der Regierung n untersagt, sich mit Katholiken, den Po⸗

. ward es den Prot Katholiken zu verheirathen sten eines Anwalds zu bekleiden cht einmal die Stelle eines Hegereiters durften sie men. Der bigotten Strenge dieser Re folgte, bald nachdem Anna den Thron bestiegen * ä), eine Reihe von Gesetzen, die noch druͤckender fuͤr atholiken wurden. Die Acte, wel⸗ che . enthielt, führte den Titel: „Aete, um das Umsich greifen des Papstthums zu verhindern,“ und ist dieselbe welche Burke „die wuͤthende“ nannte. **. Punkt derse ben athmet Grausamkeit und Unterdruͤckung. Sie nahm einem Katholiken, der einen Protestanten zum Sohn hatte, das Recht, seine Besitzungen zu verkaufen oder zu ver k 64 sie belegte einen jeden Vater, der es versuchte, die Auf, sicht über seine eigene Kinder ** zu wollen, mit ei—⸗ ner Geldbuße von 300 Pfd.; sie machte Papisten unfaͤhig, Ländereien zu kaufen, oder Pachtkontracte auf laͤnger = Il Jahre zu schließen, und berechtigte Protestantische Ange⸗ ber, sich die Ländereien ihrer Katholischen Verpachter zuʒu⸗ eignen, wenn sie beweisen konnten, daß der Gewinn, den letztere aus selbigen zogen, den dritten Theil des Pachtgel⸗ des überstieg; sie erklärte jeden Papisten, wenn er auch natuͤrlicher Erbe war, aller Ansprücht auf Nachlaß protestan⸗ tischer Verwandten verlustig, und sprach denselben dem näch⸗ sten protestantischen Verwandten des Verstorbenen zu. Kein Papist durfte, ohne besondere Bedingungen, in Limerick oder Galway wohnen; Niemand durfte Wähler seyn, wenn er nicht den Suprematie, und Abschwoͤrungs Eid geleistet batte. So war es den 3 verboten, ihre Kirchen zu oͤffzen;, ihre Priester sahen sie verbannt, ihren Adel entwasff⸗ net, ihre Ehen mit Protestanten verboten, die juristis Laufbahn fur seᷣ verschlossen und sich der Freiheit beraubt, Ländereien zu kaufen, zu verkaufen und zu erben. Sie konn« ten weder Justiz-⸗Beamte, noch Magistrats⸗Personen, weder Affiziere noch Wähler, ja nicht einmal Constabler werden. Doch bei diesen fanatischen Gesetzen blieb es nicht. Es er⸗ schien im Jahre 1709 eine andere Actè zur Unterdrsckung des Papismus, die noch strenger war. Ihr zufolge durfte kein Papist eine Leibrente bejiehen; ie Ie en m eines Priesters ward mit 30 Pfund belohnt; fuͤr die

Sutdeckung papistischer Geistlichen ober Schusmeister wagen

Prämien ausgesetzt; eine Person, welche Messe gehört hatte, und sich weigerte, 8 des Fe,. zu nen⸗ nen, der sie gelesen, mußte auf ein Jahr ins Gefängniß;= kein papistischer Kaufmann durfte mehr als Lehrlinge hal— ten, ausgenommen der Leinewandhändler. Dergleichen Ge—=

setze er . mehrere unter Annan Sr ern. * senen Jagen der Bigotterie war es, wo der Gemeinen die Worte hörte. „erfelgung, und Ang;

ĩ erichter sind, sieht die bern er e hee e h. Dienste an.“ serung war in Beobachtung die—=