1828 / 293 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Karavanen die großen sind, welche die Nordkuͤste Afrika's von dem äußersten westlichen Ende derselben durchziehen, und an welche sich überall Pilger anschließen, die ihre Wallfahrt nach dem Grabe des Propheten machen wollen, und es jetzt die größte Anzahl der Pilger vorzieht, die Reise, wenn es angeht, zu Wasser zu machen. Die Pilger verbinden mit ibren heiligen Zwechen sehr oft und gewöhnlich auch unhei— lige Handels Speculationen, sie bringen ,. kleine leicht fortzuschaffende Artikel mit, weiße wollene Decken, Mantel gleichen Stoffes, Burnus genannt, in Aegypten sehr geschaͤtzt, rothe Mutzen, Maulesel der besten Race, Strauß Jeder Safran, Rosen - Essenz und mehrere dergleichen leichte k

rauschen sie sewohl in Arabien als in Aegypten, Kaffe, Religuien und alle Arten von einheimischen und frem— den Industtic und Fabrik⸗Producten ein.

(Schluß folgt.) ; 36 *

Inland.

Köln, 26. Oct. Die hijesige Zeitung enthaͤlt Nach⸗ stehendes. Des Königs Majestät haben Allergnädigst geru—⸗ het, an den Herrn Geheimen , . und Gber⸗ Prasidenten von Ingersleben nachstehende Cabinets- Ordre zu erlassen:

Es ist Mir bekannt geworden, daß in diesen Monat die Zeit a? wo sie vor sechszig a0 in den Staats⸗ Dienst getreten sind. Wenn gleich Sie eine Feier dieses bemerkenswerthen Zeit ⸗Abschnittes nicht gewünscht haben, so kann Ich es Mir doch nicht versagen, Ihnen Meine Theilnahme und Meine 3 darüber zu dezeigen, daß Sie nach so langer Zeit Ihrem wichtigen Berufe noch mit ungeschwächter Kraft vorzustehen vermögen. Wie sehr h die Leistungen anerkenne, welche in Ihrer jetzigen 2 Ihnen seit einer Reihe von Jahren Meine Zu— erworben, und 24 ehr ich . daß rtseken mögen, werden Sie aus der ö 1 83 Adler Ordenẽ erkennen, dessen Insignien Ihnen zuzustellen die General-Ordens⸗ Cemmission angewiesen iset. Derlin, M. Det. 18266. Friedrich Wilhelm.

An den Staats ⸗Minister und Praͤsidenten

von Ingersleben ; Stralsund, im Oetober. Am 7ten v. M. wurde in e , das te l isten⸗ 2 und *. Gründung der e christlichen Kirche hier⸗ selbst durch den Bischof Otto auf seiner zweiten Reise nach ommern im Jahre 1128, auf Veranlassung und unter der eitung des fuͤr die Pommerschen Provinzen eingesetzten Ge—⸗

sammelter Gemeinde feierlichst be .

egcuwa o hochwichtige Fest durch Geläute, mit mehreren durch die Musiker vorgetrage— nen Chorälen abwechselnd, verkündigt. Die Kirche war ein, fach aud sinnig mit Laub. und Blumen- Gewinden geschmuckt. Die fehlende * el ersetzten Chöre von Sängern und San erinkhen, die sich zu die sem Zwecke aus der Nähe und Ferne ? und vieles zur Erhebung der kirchlichen Feier beitrugen. n dieses Fest noch dadurch an Bedeursam⸗ keit, daß der neue General, Superintendent an diesem Tage seine erste Predigt als Plebanus dieser Kirche hielt, die we, en ihrer Einfachheit und reinen Religioͤsitäͤt . . eincrndtete. Den Veschluß der ganzen Feierlichkeit mach ten fröhliche Zusammenkünfte mehrerer Familien unter sic, und die freiwillige Erleuchtung der Stadt. . De, dee Fesllichten sprach sich denn auch der lang ge⸗ hegte Wunsch der inde von neuem lebhaft aus, daß sie * Erhohung der Feier des Gottesdienstes eine Orgel besitzen möchte Der erste Grund zur Erreichung dieses Wunsches

darch cine an dem festlichen Tage zu diesem zwecke in der

ollecte, und durch das Geschenk eines —— Rthltn. gelegt worden.

Vermischte Nachrichten. Auszug aus dem Tagebuch eines Rasstscen o ffi⸗

sis Idzuges ziers wahrend des Persischen Feldzuges. ischen Zeitung.) r de, , rn if ,

Den 15ten C27).

R ruͤckte der Kraßowskji mit seiner

wiston, (außer der 2ten Brigade)

dem General Kraßowstji und vereinigte sich mit dem

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ihrer . zwei Pionier⸗Kompagnien, und zwei Doni— schen K. Regimentern, aus dem Kloster tschmiadzin gegen Erivan, um den General⸗Adjutanten Benkendorff al⸗ zulösen. Dieser Letzterd übergab am 17ten MM. di- Blokade ; upt⸗ Corps, welches chen auf dem Marsch hinter der e. war, bei dem Dorfe Garnitschai. ma Das Ihste Jager⸗Regiment, mit zwei leichten Stücker, besetzte, auf einen Flintenschuß von der Fe g, die außer⸗ sten Häuser der Vorstadt, die Eriwan von der nördlichen ünd östlichen Seite umgiebt; ein Bataillon des 5 Infanterie ⸗Regiments auch mit zwei Kanonen, postirte sich zwischen dem Lager und der Vorstadt, hinter dem Berge Muchanosapa (der Verraätherische). Zwischen dem Heraklius= berge und der westlichen Mauer, in einem herrlichen Garten des Sardar, lagerte sich ein Bataillon des 1Usten Jager⸗ Regiments; von dem Heraklius-Verge beschossen zwei Stäcke schweren Geschützes die Festung stündlich. Beinahe jeder un. serer Schusse wurde von dem Thurme des nordwestlichen Winkel der Festung, durch eine Kanonenkugel oder eine 200 pfuͤndige Bombe beantwortet; ein anderes Geschutz, vom nordöstlichen Winkel, bestrich ununterbrochen den schen dem Lager und der Vorstadt. Die ubrigen ter mit der Artillerie, lagerten im Quarrée, zwischen dem Wege, der von der Ueberfahrt uͤber die Sanga bei dem Dorfe Achgilag) nach Erivan fuhrt, und dem linken Ufer der Sanga, 3 Werst von der sudlichen Festungsmauer. Junerhalb zwei Monaten fiel kein Tropfen Regen; die Sonne brannte; die Oberflache der Erde ef von der ungeheueren Hitze. Ein tiefer Staub lag, von fruͤh Morgens bis zum Abend, auf den Wegen und wurde nur durch Fuh⸗ ren und Kosaken, die mit Berichten und Papieren ab- und zugallopirten, aufgeregt. Am Iten, achmittags aber regel⸗ maßig alle Tage, erhob sich ein h Nordwind, der bis um Mitternacht wehte. In dieser ganzen Zeit war das La⸗ ger von Staubwolken bedeckt, vor denen man die Augen nicht aufhalten konnte, und der Wind riß die Zelte um. Bei Tage, vor der Hitze in dem Schatten Der Zelte uns verbergend, hatten wir keine Ruhe vor ungeheuren Fliegen⸗ schwärmen. Vehüte Gott, wenn jemand von uns es sich haͤtte ein fallen lassen, etwas Süßes genießen zu wollen. Qn drei Tagen fühlte ich mich erschlafft von der H und Schlaflosigkeit. Am 19. Juni (1. Juli) ritt ich Neugierde in die Vorstadt. Wie schön! Eine sich krimm— Gasse zw . rnen Mauern aneinanderstoßender ten durch ich wie in einer Allee in Schatten An vielen Stellen hatten 9 die Aeste der die Gasse in einander ve ten und bildeten ein dichtes Gewölbe. Ich beneidete die Offieiere. Zu meiner Verwunderung aber fand ich den Regiments⸗ Chef, zwei Staabs, und mehrere andere Officiere, so wie auch viele Soldaten erkrankt. Sengende Sonnenstrahlen er⸗ hizten von ü Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends die steiner⸗ nen Gebäude der Vorstadt, und machten die Hitze unerträg; lich. Nach Sonnenuntergang wurde es noch ärger: die ganze Vorstadt war wie ein ijtes Backhaus. Das Ath⸗ men wurde schwer; die Menschen waren mit Schweiß über, gossen; hierzu eine Menge Mücken, und noch dlicher als diese, eine Art fast unbemerkbarer Insekten, gaben auch dem starlsten und durch den Tagesdienst erschöpften Solda⸗ ten keinen Augenblick Ruhe zum Schlaf, nirgends sonnte man sich vor diesem Ungezieser verbergen. Im Laufe der Nacht war fast die ganze Infanterie und Reiterei unseres nicht großen Detachements in Bewegung, um die wichtigsten Punkte zu besetzen. Die strengste Vorsicht mußte beobachtet werden, denn der Feind konnte einen starken Ausfall machen. Von der Wache abgeloͤst, mußten die Soldaten statt auszu—

ruhen, zum Fouragiren, gegen 12 Werst vom Lager, gehen,

weil es gefährlich war, die Pferde weiden zu lassen. Die Belagerungs⸗ Artillerie, ohne welche sich nichts entscheiden⸗ des gegen Erivan vor richten, nicht vor der Hälfte Augusts eintreffen. So erfor— derte denn die Klugheit, zur Schonung der Menschen, sich in die Berge zu entfernen. *

Den 21. . 3. Juli) befahl der General auf Vorschrift des Corps⸗Commandeurs, den in der BVorstadt sich befindlichen Bataillons, um Mitternacht in der Etille die Wachen zu verlassen, sich zusammen zu ziehen und ume Lager zu kommen.

Um z Uhr Morgens zog das ganze Erivan ab (die Regimentsführen waren vorausgeschickt), ging über die Sanga und unter den Mauern von Etschmiadzin schon

Detachement von schon den Abend um Mittag stand eine lange Reihe

Veg zwi Regimen

Obstbaume über

men ließ, konnte nach sicheren Nach⸗

Kraßowshi,

.

n der Vorstadt einquartirten

*

.