1828 / 295 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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während der schlechten Jahreszeit die Operationen mit Eifer werden fortgesetzt werden. Wir behalten uns vor, in einem l Artikel die Umst ande zu untersuchen, die uns fuͤr den

chließlichen Erfolg der Russischen Waffen zu sprechen scheinen.“ = 8.

Der Messager des Chambres giebt seinen Lesern eine Erklärung der (der St. Z. vom 17. October beigefügt gewesenen) lithographirten Darstellung von Varna und sei⸗ nen naächsten Umgebungen. ö Dasselbe Blatt antwortet dem Courrier⸗Frangais

auf seine (gestern erwähnte) Behauptung, daß die Vererbung der Pairswürde dem Geiste dieser Institution zuwider sey: „Die Nothwendigkeit einer erblichen Pairie unter einer ver⸗ alen en üg, scheint uns Tages er⸗ wiesen; sie besteht in England als ein Schuß und Schirm der Constitution; und der Mangel jener Erblichkeit trug dazu bei, aus dem Kaiserlichen ate einen, den Launen eines Einzelnen unterjochten Staatskörper zu machen. Wir begreifen daher nicht, warum der Courrier gegen jene große Juͤstitution so aufgebracht ist; sein Irrthum besteht darin, daß er dieselbe blos als ein Mittel zu Belohnungen, nicht aber als eine politische Buürgschaft betrachtet.“

In der vor einigen Tagen aufgefuͤhrten Tragödie Wallen⸗ e einer sehr verstümmelten Nachahmung der Schiller⸗ chen Trilogie, hat der Vers: „Man verehrt den Fuͤrsten und haßt die Minister“ den lautesten Beifall gefunden. Die Gazette de France fragte, in affectirter Unbefangenheit, welchem Ministerium, welcher Epoche diese von dem Pu— blikum so gut aufgenommene Anspielung gelte? Der Con⸗ stitutionnel autwortet ihr: „Es unterliegt fuͤr uns kei⸗ nem Zweifel, daß diese Anspielung auf die gefallenen Mini— ster gehe; der öffentliche Haß hat mit Freuden Gelegenheit genommen, die Schmach, welche sie verdienen, zu vergrößern; auch sind fie noch nicht als Todte zu betrachten, leben nur zu sehr noch in Allem, was wir vor Augen haben. Us brigens ist es eine —— Rache, die sich durch Beifallklatschen kund giebt. Der Beifall wollte sagen, daß die Herren von

„Corbiere, Peyronnet u. *. noch in gutem Ge⸗ und daß die Spuren ihrer verderblichen Verwal—⸗ frisch sind.“ Das genannte Blatt oͤffentlichen Meinung aufmerksam, c im enthalte einen Tadel ,. n, zug auch eine * Lehre fuͤr das jegige Ministerimm.

Der Courrier frangais kann das „etiamesi omnes, ego non“ des Erzbischofs von Toulouse noch immer nicht vergessen. Nachdem er bewiesen, daß jener Denkspruch ur⸗ . in einem ganz anderen Sinne ertheilt worden sey, erzählt er heute von einem Clerment Tonnerre im 17. Jahr⸗ hundert, welcher Erzbischof von Noyon und Akademiker war, und auf dem Todtenbette zu seinem Beichtvater, der ihn er⸗ mahnte, auf die Barmherzigkeit zu vertrauen, sagte: „Ich glaube, daß Gott sich 8 vorsehen wird, einen Clermont Tonnerre zu verdammen.“ Derselbe Prälat habe eines Ta— ges, als er Messe gelesen, einige Personen, welche sich waͤh⸗ rend derselben unterhielten, mit diesen Worten angeredet: „Wenn ein Lakai die Messe hielte, könntet ihr euch nicht übler betragen.“ „Aus dem Vorfalle in Toulouse sieht man“,

fährt d mte Blatt fort, „daß die hohe Ider, welche die Cl nnerres von sich haben, in der Familie erb⸗ lich i ß ihr Wahlspruch gleiche Wirkung auf sie thut.“ ourrier frangais hält zwar den . des Erjbischofs von Tonlouse für lächerlich, hebt aber denn auch die ernste Seite der heraus. Man könne aus der Sprache des Erzbischoss schließen, wie in den Schulen sei⸗ nes Sprengels der Gehorsam gegen die e und die Liebe gegen die Verfassung gelehrt werd. r Staat habe sich nicht in die Lehre der Kirche an und fur sich zu mischen, denn er sey kein Theologe, desto mehr nehme es aber seine Aufmerksamkeit in Anspruch, wenn die politische Gesinnung den Geistlichkeit mit dem Geiste und den Insti⸗ tutionen des Volkes im Widerspruch stände.

Die Ackerbau⸗Gesellschaft des Departements der niedern

ne hielt am 22. v. M. im Rathhause zu Rouen 8

welche der beständige Secretair mit einem T die Arbeiten der Gesellschaft im verflossenen Jah— . beschäͤftigte man sich mit Planen zur ng der Schaaf, und di g. zur

= 1. z ernichtung ' Ger ten ur Anferiigung neu erfundener Acker deem n mit ver schicdenen andern Gegenständen.

Medaillen vertheilt und zuletzt t.

8. . bei dem

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X die Gewalt der

des Herzogs von Rivisre“ (ehemaligen Erziehers des Her zogs von Bordeaux) im Druck erscheinen, welche sich durch mehrere interessante Aufschluͤsse uͤber viele noch lebende Per⸗ sonen, durch Berichtigungen verschiedener bisher entstellter ieren g, Thatsachen und durch eine große Unpartheilich= it vortheilhaft auszeichnen sollen. r Der Messager des Chamber es giebt folgende ver⸗ gleichende ke ch der Fuhrwerks⸗Verbindung zwischen Pa⸗ ris und den Provinzen vor 60 Jahren und der heute beste= henden. Im Jahre 1766 gingen täglich 27 Kutschen nach den verschiedenen Departements ab und nahmen etwa ́ Reisende auf. Heute fahren deren täglich nahe an 309 ab. Der letzte Ertrag der Verpachtung der Messagerteen ver 1792 war 600,000 Fr., jetzt ist die jährliche Losung 1 Mill. * der Mitte des vorigen Jahrhunderts brauchte man 10 age von Paris nach Lyon, jetzt legt man denselben Weg in weniger als 3 Tagen zuruck. Der nach Rouen fahrende Wagen war sonst 3 Tage unterweges, jetzt nur 12 bis 13 Stunden. 1766 fand man in Paris nur 13 Messagerieen, heute sind deren 6i vorhanden. ;

Großbritanien und Irland.

London, 21. Oet. Der Herzog von Wellington ist zur ** nach tonshire abgegangen.

er Graf von gewesener General / Gouver⸗ neur von Canada, kam gestern von Schottland hier an, und hatte Geschaͤfte im Colonial-⸗ Amte in Downing Street.

Der Preußische und der Neapolitanische Gesandte hat⸗ ten gestern Unterredungen mit dem Grafen von Aberdeen im . des Staatssecretairs der auswärtigen Angele⸗ genheiten.

en Franzoösische au von

Man sagt, die Portugiesischen ae g, . Ame⸗ ka nach

worden.

Das Englische Pakerboot Liverpool ist bei den westlichen Inseln von räubern überfallen und der Capitain desselben grausam behandelt worden.

Lord Yarborough ist mit seiner Yacht „Falcon“ aus Navarin angekommen. Er war vor Kurjem in Aegypten, wo er vor dem Pallast von Alexandrien, dem Pascha zu Ehren, der ihn mit Furstlicher Gastfreundlichkeit aufgenom⸗ men, ein Schiffs- Wettrennen veranstaltete. Er bringt De- peschen von Sir P. Malcolm und dem Gouverneur den . z

e BJregatte „Isabella“ ist nach Madeira gesegest.

Am 2Asten v. M. sind zwei Britische aus England in Tanger angelangt.

Das Dombenschiff Meteor und der Orestes von 18 Ka— nonen, sollen in WMarokko nähere Erklärunq; Über die De— leidigung unserer Flagge fordern; der Meteor, beißt er, werde im Weigerungs Falle von Tanger nach Salee ab segein, um den Ort züsammenuschießen.

Auf Mabelra ist Capt. Canning, altester Sohn des ver= sterbenen Ministers, in einem Teiche, wo er Kad cke, ertrunken.

Der Briton hat Al, ihn Pfd. Ster. in Golsstanß und Münze als Ertrag der Gold grüben der hiesigen Brasiliani⸗ schen Bergbau Gesellschaft mithcbracht. 11 Qn Falmenth kamen am 22. d. M. zwei Schiffe aus Lissaben an, mit 20 Portugiesen von D. Miguel s Parthei.

am 8. Sept. von Terceira

Kriegs / Schiffe

Als sie Lissabon verließen, glaußte man nach ihrer Aus sage allgemein, daß * Mi sich nicht würde behaupten nnen.

Die Protestanten ammlung zu Penenden⸗ Heath hat heute ihren 2 Ai. allen Theilen der

Umgegend, aus ö Canterbury und London und aus noch entsernteren Städten sind zahlreiche Menschen—