1828 / 320 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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diese letzteren besteht. Die Folge davon war, daß der

2. fremden, in Frankreich gesetzlich verbotenen Cor⸗

Porationen in die Haͤnde gespielt wurde. Durch die Verordnungen vom 165. Juni sollte nun dem Staate ein Theil seiner verkannten Rechte, den Gesetzen aber die ge⸗ buͤhrende Achtung zurückgegeben werden. Zu diesem Ende wurde bestimmt? 1) daß die zu Saint-Acheul, Dole und an andern Orten unter dem Namen geistlicher Se⸗ cundair-Schulen bestehenden und von Jesuiten geleiteten Unterrichts- Anustalten der Untversitaͤt unterworfen werden, und 2) daß vom 1. October d. J. an alle mit der Diree⸗ tion oder dem Unterrichte in einem der von der Universität abhängigen Insiitute oder in den geistlichen Secundait⸗ Schulen beauftragten Personen vorher schriftlich erklären soll⸗ ten, daß sie keiner in Frankreich verbotenen religiösen Con⸗ gregation angehdren. Die zu 1. enthaltene Bestimmung 3 sofort die Folge, daß die Jesuiten⸗-Anstalten sich von elbst aufloͤsten und nach Freiburg, Spanien und andern Orten verlegt wurden, und dies daäͤucht uns ein hinlängli⸗ * Beweis, daß die k ihren Zweck erreicht hat.

ie zu 2. verlangte Erklärung ist uberall erfolgt, und jede Weigerung ist, der Verordnung gemäß, bestraft worden. Was nun aber die Gruͤndung der eigentlichen geist lichen Serundair⸗ Schulen betrifft, so hat sie ebenfalls gar bald 6 gefunden. Nach Maaßgabe, daß die Bischöfe ihren

itritt 6. der zweiten Verordnung in Betreff der darin ver⸗ langten Erklärung zu erkennen gaben, ertheilte der König auch seine Zustimmung zu ihren geistlichen Schulen und bestätigte die Wahl der Directoren und Professoren der⸗ selben. So ist denn Alles, was die Verordnungen verfüͤg⸗ ten, in Erfuͤllung gegangen; die ö hat ihre Rechte wieder erlangt und mit ihnen die Beaufsichtigung aller öffentlichen Lehr⸗Anstalten. Ob nun die Ausführung der Ver— ordnungen eine en f Polemik veranlaßt, ob sie gewisse Zweifel erregt habe oder nicht, dies ist vöͤllig gleichgültig; es am nur darauf an, die Gesetze zu vollziehen, nicht den Meinungen Gewalt anzuthun, und so fern nur die Bedin⸗ gungen der Verordnungen in Erfuͤllung 22 hat Niemand weiter nach den persoͤnlichen Gefühlen zu fragen, die sie ein⸗ gefloͤßt haben. Im Uebrigen wissen 23 Geistliche zu gut,

was die Sch keit erheischt, als daß man sich, was die sen —— * sie auch 323 8e r ee . den sie gewi Wort hoöͤren lassen, wodurch das ,

der Koͤnigli Macht geschmaͤlert werden könnte. Selb . in seinen Klagen ehrt der Priester noch die Gewalt, von der Gott selbst ihm gesagt hat: Gieb dem Kaiser was des Kaisers ist. „Er räumt“ (so heißt es in dem Hirtenbriefe) „die Unabhängigkeit und Unverletzlichkeit der Krone ein; er will nicht verwechseln, was der Heiland so wohl unterschieden hat; er erkennt, daß der 2 die Macht getheilt habe, und daß, wenn der eine Theil die Seelen fur sich in Anspruch nehme, der andere alles Uebrige für sich behalten muͤsse.“ Dergleichen Grundsaätze koͤnnen der Ausführung der Gesetze nur forderlich seyn.“

Einige in dem Hirtenbriefe des Erzbischofs vorkommende Stellen, worin es z. B. heißt, daß die Bischoͤfe t die Vermittelung des Papstes von der Regierung einige Er mä⸗ ßigung erlangt hätten, und daß dadurch, wie durch eine edle und fromme i, die Verordnungen vom 16. Juni ihrem Gewissen ö gemacht worden wären, konnten den Organen der liberalen Parthei unmöglich entge⸗

en. Der Courrier frangais wie das Journal du

ommerce ruͤgen heute diesen Umstand; das letztere Blatt meint, daß es nur ein Mittel gebe, die Zweifel, die derglei⸗ chen Einfluͤsterungen dem Publikum aufs Neue einflößten, zu heben, wenn die Regierung namlich das Schreiben des Tardinals Bernetti bekannt mache.

Der oberste Kriegs Rath versammelt sich seit einiger Zeit täglich Nachmittags in dem Hotel des Kriegs-Mini⸗

steriums. Kieffer, erster Dollmetscher Sr. Maj. fuͤr die

err 6 Sprachen, hat die Ehre gehabt, Höchstdem—

. . seine Uebersetzung der Bibel in Tuͤrkischer Sprache zu derreichen.

Die Anklage⸗ Kammer des Tribunals erster Instanz hut

nnen bdem der Köntglitche PGocurater 6 den er⸗

Bag e,, , der Naths Kaminer in der Berangerschen

sen Besch ** hat S. Mr. 312. der Staats Zeitung), die⸗

pelten ce ullirt, und Deranger unter der dop,

Biacats und degrees Angriffs auf die Neligion des Ir das Zucht Polten gung gegen die Person des Königs, 1 Es at sich h * 6

erbeutet daß der hiestge

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Buchhändler Panckoucke, auf seiner Nuͤckkehr zur See aus Itallen, von einem VBarbaresken, Raubschiffe aufgebracht, und sammt Frau und Kindern nach Afrika geführt worden sey. Die Gazette de France beschreibt in einem angeb— lichen Briefe aus Morea die Einnahme von Navarin auf folgende Weise: „Nachdem einige en, , worden, drohten die Tuͤrken, das Hauptthor in die Luft zu sprengen. Man suchte eine bequeme Stelle, um die Mauer zu ersteigen, und fand eine alte Bresche, wodurch ein Stabs⸗ Officier mit dem Sabel in der Faust und auf einige Sol⸗ daten gestuͤtzt, auf die Mauer stieg; die Steine rollten ihm unter den Fuͤßen weg, aber eine nahe stehende Tuͤrkische Schildwacht reichte ihm auf eine hoöͤchst verbindliche Weise die Hand, um ihm beim Herabsteigen behuͤlflich zu seyn. Die Tuͤrken selbst zeigten jedoch bald einen bequemeren Platz zum Uebersteigen. Unterdessen hatten die Sappeurs des 16ten Regiments das Thor mit einigen Beilhieben geoͤffnet und wir ruͤckten ein, nicht wenig verwundert, als wir die Tuͤr— kische Besatzung ruhig am Boden sitzen und ihre Pfeife rau⸗ chen sahen.“ 2. Großbritanien und Irland. London, 18. Nov. Der Koͤnig hatte in den letzten Tagen einen neuen Anfall von Gicht an der Hand, ist je—⸗ . gänzlich wiederhergestellt. Die auf gestern angesagte Cour ist aufgeschoben worden. Am Freitag haben Se. Maj. das Schloß zu Windsor besucht. 1 Se. Maj. sollen den Wunsch ausgesprochen haben, daß die Prinzessin Victoria den Namen Elisabeth annehme. Der Franzoͤsische und Russische Botschafter und der Spanische Gesandte hatten vorgestern Zusammenkuͤnfte mit dem Grafen Aberdeen, welcher gestern mit dem Preu⸗ ßischen und Neapolitanischen Gesandten Geschaͤfte hatte. Das Morning-Journal enthalt folgenden Artikel:

„Wir bedauern tief, daß die Minister es fur nöthig halten,

das Publikum uͤber die Natur der Krankheit Sr. Majestaͤt im Zweifel zu lassen. Seit fast drei Monaten waren die beunruhigendsten Geruͤchte verbreitet; und wenn gleich man dieselben auf fenissg Art widerlegt hat, so hätte man den⸗ noch eine viel genuͤgendere Weise, sie zum Schweigen zu bringen, ausfindig machen koͤnnen; wir halten dies für um so noͤthiger, als wir mit Bestimmtheit versichern können, daß ,, an welcher der laborirt, nicht die Gicht ist. Nur Pflichtgefühl 2 t uns zu dieser Versicherung. Wir würden wahrhaft glücklich seyn, wenn wir fanden, daß die uns zugekommenen Nachrichten unwahr und unsere Besorgnisse vergeblich wären, aber unsere Furcht wird sich keinesweges durch nicht autorisirte Widersprüche, welche sich auf die Angabe von Unter⸗Secretairen stuͤtzen, entfernen lassen.“

In dem Marine⸗Besoldungs-Amte sind Defecte bis zum Betrage von 20,000 Pfd entdeckt worden. Der Thl⸗ ter ist entseohen.

Am letzten Sonnabend betrug die Anzahl der Studen⸗ ten auf der Londoner Universität 394, von denen 120 Me— dizin und 85 Jurisprudenz studiren. 2 z ;

Nach einem Briefe aus St. Kitts sind 20 Spanier, ein Theil der Mannschaft des Piratenschiffes, welches des von Liverpool nach r , gehende Fahrzeug Carabes genommen hatte, zum Tode verurtheilt worden, und 9 an⸗ dere, 7 Engländer, 1 Deutscher und 14 Amerikaner standen noch vor Gericht. ;

Das Blatt von Guern sey erwähnt eines Gerüchte, nach welchem der Brasilianische Gesandte in Dänemark 800 Freiwillige zum Dienste der jungen Königin von Portugal angeworben haben soll, und die Generale Stubbs und Sal⸗ danha sich um ähnlicher Zwecke willen in Belgien aufhalten. Das Ganze soll sich, wenn es erforderlich scheinen wird, ins Feld zu ziehen, mit den Portugiesischen Flüchtlingen zu Piy⸗ mouth verbinden.

as Packetboot „Malborough“ ist am 15u1en zu Fal⸗ mouth aus Lissabon angekommen. Am Bord desselben befan⸗ den sich die Herren Fuigniedo, Ribeiro, Pereira de Sa— Aranjo, Monteiro, Mesqueta, da Sa, Albuquergue, Sam payo, Simon, Miranda, Saldayha, Silver, Marcos⸗ Torres u. A. m. ar. *

Das in Portsmouth liegende Schiff Melville, Capitain i hat Befehl erhalten, Truppen nach Gibraltar überzu— f 2 um während des dort 53 enden Fiebers die Ga. nison im Dienste zu unterstutzen. War spite, Cayitain Parker, der in Pihmonth liegt, soll zu demselben Zweck mit 500 Mann Truppen nach Gibraltar *

der Alligator,

In. Das von Madeira angekommene Schiff, hat den dortigen Britischen k Herrn Vitch Esq. nibst Familie mitgebracht. Der Badger lag in Ter⸗