1828 / 322 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Jedermann hat das Recht, seine Meinungen bekannt zu machen, und ohne vorhergegangene Censur drücken zu lassen, wenn er in den Schranken bleibt, die das Gesetz zur Abwen— dung des Mißbrauches dieser Freiheit vorgeschrieben * Alles Eigenthum genießt einer gleichmäßigen Unverletzbarkeit, und sollte das allgemeine Beste, in augenscheinlicher und drin⸗ gender Noth, zur Benutzung von Privat⸗Eigenthum gezwungen werden, so darf solches doch nur unter der Bedingung einer ge⸗ rechten Entschädigung geschehen. Alle Industriezweige stehen den Columbiern offen, diejenigen ausgenommen, deren Betreibung des allgemeinen Besten. wegen beschräͤnkt werden mochte. Die Columbier haben das Recht, Bittschriften ar, g, wenn sie sich den Verordnungen unterwerfen, welche hier⸗ über erscheinen werden. Es ist Psticht der Columbier, der Regierung als Unterthanen zu gehorchen, die Gesetze, De⸗ crete, Verordnungen und Instructionen der obersten Verwal⸗ tung k befolgen, und über deren Vollziehung zu wachen; die Obrigkeiten zu achten und ihnen gehorsam zu seyn; zu den offentlichen Ausgaben fuͤr das Beste des Staates, nach Verhältniß ihrer Vermögens⸗Umstäͤnde, beizutragen; jederzeit zur Vertheidigung ihres Vaterlandes bereit zu seyn, und wenn es näöthig seyn sollte, ihm Ruhe, Vermögen und Leben dafur zu opfern; die Regierung wird die Römisch , katho⸗ lische Religion, als die Religion der Columbier, aufrecht hal⸗ ten und beschützen. Das gegenwärtige Decret soll als ein constitutionnelles Staats- Gesetz promulgirt und befolgt wer⸗ den, bis zu dem Zeitpunkte der (auf den 2. Jan. 1830 zu berusenden) Reyrasentanten⸗Versammlung, die sich damit be⸗

schäftigen wird, der Republik eine Verfassung zu ertheilen. im Regierungs⸗Pallast in Bogota, den 27sten

August 1828, im 18ten Jahr der Unabhängigkeit, und con⸗

von den Minister⸗Staatssecretairen.

Eunterz.. Simon Bolipar,

z der een Prästdent der Republik.

8 Maria Restrepo, Minister des Innern. Stanislaus Vergaru, Minister des Auswärtigen. Rafael Urdaneta, Minister des Kriegswesens.

Nicolas M. Tanco, Minister der Finanzen.

Die Carthagena-Zeitung vom 7. Sept. enthalt

eine Bekanntmachung der Regierung, datirt Bogota, den g

J. August, in welcher sie, um ihre Verbindlichkeit gegen ihre

fremden Gläubiger nach besten Kräften zu erfuͤllen, ihre Ab

tliche Einnahme durch Ver⸗

sicht zu erkennen giebt, die öffen vom Sie

dachtung der fordert demzufolge

die Lu

Pachtung dem Meistbietenden zuge

Monat August hatte das nahme von etwa W M see ist ein n hieß, jekt a bekommen hat;

er. heißt es in einem Schreiben aus Car th a⸗

m 6. Sept., ist zum Oberhaupt erwählt worden. 896 rd ren sind gut, und es ist keinem Zweifel unter— worfen, daß das Land in 6 Monaten vollkommen ruhig seyn, und der Handel wieder seinen alten Gang gehen werde. Auf die offentliche Einnahme ist die groͤßte Aufmerksamkeit gerich= ter, und es sellen nächstens ent chiedene Maaßregeln genom⸗ men werden, um den En ischen Gläubigern zu zeigen, daß man sie nicht vergessen hat. Die Zinsen für die innere Schuld sollen, wie es heißt, fuͤr 6 Monate im Vollen be⸗ zahlt werden. Pern, das gehofft hatte, Sautander würde den Sieg über Belivar davon tragen, wird jetzt, da es sich hierin getäuscht sieht, in einen Plänen gegen Columbien scheitern. Seiten Bolivar s ist ubrigens der Oberst

O tary nach Peru abgesandt worden, um wo möglich die valte * e

den Differenzen beizulege 2 Gaceta del Gobierno vom 17. September

n von dem General Paez aus seinem Hauptquar⸗ 31 kae s unterm 9 De tember an den Intendanten der Previn Venezuela erlassenes Schreiben, mittels dessen er Leßterem eine don vielen Bürgern unterzeichnete Schrift in Betreff der Aufhebung der Municipal. Vehörden ubersen, wer Anwelsang, sie in das Regierungs- Blatt auf ne men zu lassen. In dieszt Schrift heißt s, daß die ge— da hten Behorden dem Publikum von sehr. geringem Nutzen ge vdesen, daß sie großtentheils aus talentlosen und mit ihren P lichten unbekannten . j 1 orden, w urch genothi dirse Pflichten zur Last gem me,

. *

se abgeschafft, und durch eine andere gesetzliche Autorität er setzt zu schen, welche die Regierung 6 k alten wöürde, um Necht und Gerechtigkeit zu handhaben In einer New⸗Yorker Zeitung 22 6er heißt es, le, , auf Columbien, unter andern? Sei dem wil in Besitz näherer Nachrichten über Columb ie sind erscheint uns Bolivar s Proclamation (in Betreff 83 in einem milderen Licht, da wir fruͤher fürchteten, daß cr Peru zuerst angegriffen hätte, und sich jetzt das Gegentheil davon ausweiset. Nach den letzten Nachrichten, die uns ekommen sind, hatte Bolivar sein Land von Peruanischen . gereinigt.“ .

Laut Nachrichten aus Chili bis zur Mitte Juni sollte der Sitz der rr von Santiago nach Valparaiso ver legt werden. Chili war ruhig. Nur im Silden von Peneo hatten sich i. Guerilla⸗Partheien gezeigt.

Nach Briefen aus Lima vom 29. Juni hat der Ge— neral Sucre, der bekanntlich im Arm verwundet worden war, ihn müssen abnehmen lassen, und besindet sich in einem sehr bedenklichen Zustande. General Urdaneta, der die Bo⸗ livischen Truppen befehligte, ist vom Pernanischen General Gamarra geschlagen worden, und der größte Theil der Bo— livischen Armee war zu den Peruanern .

Zu den Waaren, deren Einfuhr in Peru vom 1sten

anuar an verboten ist, e. Schwefel, Salpeter,

Fpulver, Zucker, Taback, Hüte, Stiefeln, Schuhe, fer— tige Kleider, Branntwein, Seife, Speck, ordinaires Woll n⸗

elle, Sattler⸗Waaren, Hufeisen,

zeug, gegerbtes Leder oder Felle Wachs, und Talglichte, Tische, Sophas, Stuͤhle, und alle

Vaum woll aren, die an Güte einer Nordamerikanischen Gattung derselben gleichen, die Tocuyos heißt. 3 Halti. * Port au⸗Prinee, 23. Sept. Vom 1. Januar 1829

vom Werth der eonsignirten Artikel zu zahlen; Eingeborne 186 ie welche Janze oder gethe nirten Waaren . als 3 fuͤr die Consi

Zölle angesehen werden; diese 36. werden vom 1. 183g an gehoben werden. ; 1. Januar

In land.

Königsberg, 21. Nov. Nach dem in der hiesigen Zeitung enthaltenen Monats-Bericht sind im verflossenen Monat in Pillau 12 Schiffe eingegangen und 5tz von da ausgelaufen. In Memel sind eingekommen 59 Schiffe und eben so viel auch ausgegangen. Auf die hiesigen Handlungs. Speicher sind , . von inländischem Getreide 160) Last Weizen, 537 L. Roggen, 237 L. Gerste, 753 L. Hafer, 187 L. weiße und 182 L graue Erbsen; von ausländ Ge⸗ treide 150 L. Weizen, 160 L. Roggen und 52 L. Hafer. Abgemessen sind nach dem Inlande 31 L. Weizen, 657 L. Roggen, 117 L. Gerste, 55s E. 2 und 1 L. graue Erb⸗ sen nach dem Auslande 1027 L. Weizen, 6i7 L. Roggen, 3 ö Gerste, 201 L. Hafer, 176 L. weiße und 171 L. graue Erbsen. ;

Laut Nachricht aus Neukrug auf der frischen Nehrung vom 17. Nov. ist der von Danzig mit einer Ladung Häute u. s. w. auf Pillau bestimmte Bordings⸗Rheder Donner, bei dem Frost der im Anfange dieses Monats herrschte, mit sei⸗ nem rn Haff bei Prebbenau w gewesen. Da derselbe trotz einer uf etzten Noth Flagge keine Hülfe erhalten, so ist Schiffer Donner mit sechs Finnländischen Matrosen, die er als Passagiere gehabt, auf seinem Boot durchs Eis nach Sukase gefahren, wo er dieselben abgesetzt; bei seiner Ruͤckkehr nach dem Fahrzeuge ist derselbe umge— kommen. Seine Frau ist auch dabei umgekommen, und ein ande⸗ rer Passagier aus Mitau ebenfalls, dessen Leichnam man an einem Tau am Schiffe befestigt unfern desselben schwimmend gefunden hat; wahrscheinlich hat Letzterer die Erstere aus der

w irden, ihre Familien zu ver * ö ver sauu len z daß es mithin der allgemeine Wunsch sey,

Befahr retten wollen. Ein kleines Kind des Schisse⸗ Den—

ö Schiffer .

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