1828 / 324 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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und nach ihm auch der Moniteur, „wurde un dn zum

des Franzöͤsischen General-Consuls in Mexiko mit, worin derselbe den Minister von der gedachten Schenkung in Kennt niß setzt, den Werth derselben unter den gegenwartigen Con⸗ junecturen, wo fuͤr jene Lander eine neue Aera beginne, gan; besonders heraushebt, und zugleich den Wunsch zu erkennen giebt, daß die Regierung die Colonisirung des abgetretenen

Handels⸗Minister berufen; dieser . eine Depesche

Landstrichs möglichst befördern moge, da derselbe binnen Kur

zem Frankreich zum Herrn des Handels von Mexiko und

der ganzen Kuͤste des stillen Oceans machen konne. Der Mi— nister hat demzufolge Herrn Laisné de Villevèque seine Un— de, . zugesichert. Schon haben sich einige Gesellschaf— ten gemeldet, welche den Anbau des abgetretenen Gebietes

übernehmen wollen. Die Zahl = die dorthin geschickt zu werden verlangen, ist unglaublich. Herr Laisnsé de Villevaque hat bereits rere Feldbauer angeworben, und Herr Athanasius de Villevsque, ein Verwandter des Eigenthuͤmers, wird sich binnen Kurzem einschiffen, um sich in eigener Person von der ortlichen Beschaffenheit zu unter⸗ richten.“

Die offentlichen Blätter enthalten ein Schreiben des neuen General ⸗Postmeisters an seine Untergebenen, worin er diesen die Pflichten eines guten Post-Beamten, vornämlich Verschwiegenheit, Treue und einen unermüdlichen Eifer, ein,

schärft. Unter andern sagt er auch- „Ich weiß, wie sehr die Entfernung meines geachteten Vorgängers, unter dessen Verwaltung so große Verbesserungen statt gefunden haben,

und der seinen zahlreichen Untergebenen eher ein Vater als ein Vorgesetzter war, bedanert wird; ich werde mich bemuͤ⸗ hen, mich einer gleichen Anhänglichkeit wuͤrdig zu machen,“ Hierauf bemerkt der Constituttonnel: „Hert von Ville= neuve spricht in seinem Schreiben von dem großen Verluste, den die Post durch das Ausscheiden seines Vorgängers erlit⸗ ten, und kündigt den Post⸗Beamten an, daß er sich bemühen werde, dieselben Bewelse von Achtung zu verdienen. Mor— gen en wir ohne Zweifel ein Schreiben des Herrn von V r zu lesen bekommen, worin auch dieser von seinem en 2 sprechen und den Zoll-⸗Beamten an⸗

wird, daß er sich bemühen werde, sich derselben Ach⸗

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Der junge Ravergie, dem vom Minister des Innern ein temporaires Gehalt ausgesetzt ist, um die Asiatischen Pro— vinzen Achalzik und Kars als Naturforscher zu bereisen, be, fand sich im August⸗Monat in Tiflis, von wo er sich nach Lisabethpolis begeben wollte, um die dortigen Alaunwerke, die noch kein Europäischer Naturforscher sah, zu besuchen. Herr Navergie will über die Gebirge Bambati und Samt heti nach Tiflis zuruͤckkehren.

Die nach Gibraltar reisenden Aerzte, Chervin, Lonis und Tronsseau, sind bereit- durch Madrid nach Sevilla passirt. Die nenesten Nachrichten aus Gibraltar bestätigen das merkliche Abnehmen der dortigen Krankenzahl.

In Perpignan hat die Polizei 3 Agraviados verhaftet; einer von ihnen ist der Neffe des bekannten Vietor Sarz. Er ist angeklagt worden, Verschwörungen angezettelt zu ha⸗

ben, um Tatalonien aufzuwiegeln.

Aus Teonlouse meldet man, daß Saperes, der General en cher der Agraviados, sich unter den Schutz Frankreichs gestellt habe.

Nach der Gazette de France haben, laut Schreiben aus Cad ir vom 7ten d. M., Marokkanische Seeräuber Eng lische Kauffahrtei⸗Schiffe gekapert, die mit Turkischen Pässen segelten, und sie nach Tanger gebracht, wo sie, auf Reclama⸗ tion des Englischen Censuls, wieder frei , ,. wurden. Damit aber nicht zufrieden, fordert der Consul Schaden- Ersatz und unterstützt sein Begeht mit 2 Englischen Kriegs- Corvet⸗ ten, die, wie man sagt, zu diesem Zwecke vor Tanger erschie⸗ nen sind.

Großbritanien und Irtand.

London, 22. Nov. In einer vor Kurzem erschienenen Flngschrift, von Richard Badnall Esq. verfaßt, wird der 3 andel in Bezug auf die Seiden⸗Mannfakturen in ein

des freien poich: volitik thwendig unsern 2261 mit andern Natio⸗

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ten seyn könne, f Kosten ande⸗

wägung zu ziehen seyn, in wie weit es vo

irgend einen besondern Zweig des Handel

rer von einer Theilnahme an solchen allgemeinen Principien auszuschließen, selbst wenn bewiesen werden sollte, daß —— Zweig unbedingt unter der Wirkung jener lei

tze leide Wir finden uberall, daß bei dem Versuche, einen Plan ins Werk zu setzen, unentschiedene und halbe Maaßregeln nur dahin zielen, die Erreichung desselben zu verzögern, wenn nicht gar unmoglich zu machen: Qui non prosieil desieit.- Weiterhin zählt' der Verfasser die Nachtheile auf, welche sich von verschiedenen Seiten her den Fortschritten der Englischen Seiden Manufakturen enigegenstellten. Die einzige Seide, welche fur die Fabrikation der reichsten Gattungen von Seiden⸗ waaren geeignet sey, sey die Italiänische und die, welche im sudlichen Frankreich bereitet werde, und den gröͤßesten Vor⸗ theil, welchen der Franzoͤsische Fabrikant im Vergleich mit dem Englischen besie, 2 die Verschiedenheit in der Ein⸗ fuhr⸗Abgabe ven Italiänischer gesponnenet Seide, da die⸗ selbe durchaus nothwendig sey, um feinere Waaren zu fabri⸗= ciren. Um dies auszugleichen, schlägt Herr Badnall vor, sowohl jene Abgabe, als auch die auf fremde verarbeitete Seide zu ermäßigen, letzteres aus dem Grunde, damit die Eontrebandiers durch das Einschmuggeln solcher Güter kei—⸗ nen Vortheil mehr erlangen könnten und so die Schmug⸗ gelei aufhöre. Unter 9 Bedingungen, hofft er, werde sich der Britische Seidenhandel leicht wieder heben können, denn die Italiener mußten alsdann, um mit den dern gleichen Schritt zu halten, nicht nur die größte Muhe und Sorgfalt darauf verwenden, um das beste Material, Abgabenfreiheit für rohe Seide und niedrigen Arbeitslohn zu behalten, sondern sie mußten auch den Geist und die LThatigkeit der Britten zu erreichen suchen; es seyen in Ita⸗ lien oder Frankreich wenig Seidenfabriken, in denen die Spindeln sich mehr als 5 bis 600 Mal in der Minute dreh= ten; während sich in England viele derselben 1509 bis 3009 Mal herumbewegten. Naͤchstdem wird der bedeutende Nutzen darge than, welchen Hrn. kissons Maaßregeln bereits dadurch her⸗ beigefuͤhrt hatten, daß dadurch eine Verbesserung im Maschinen⸗ Wesen bewirkt worden. Im Anfange des Jahres 1821 (sagt der Verfasser), gab es keine Maschinerie in ganz Großbri=

tanien, welche so sehr . war, en n , , r jeht i Fabriken neun in demselben traurigen Zustande. Indessen giebt es

dennoch Individuen, welche die unumschraͤnkte Nothwendig⸗ keit, mit allen Mitteln nach der Verbesserung der Seiden Manufacturen zu streben, voraussahen, und in ihren Bemü⸗ hungen so glücklich gewesen sind, daß sie, so sehr auch die Abgaben auf fremde gesponnene Seide ermäßigt werden möͤ⸗ gen, keine auswärtige Coneurrenz fuͤrchten.

Die Times bemerkt in Bezug auf die Portugiesischen Angelegenheiten, daß die Conferenz, welche dieser Tage zwi⸗ schen Marguis von Palmella und dem Herzoge von Welling ton stattgefunden, und die unmittelbar darauf erfolgte Rück- kehr des Herzogs Anlaß zu dem Gerüchte gegeben habe, daß für das unglückliche Portugal eine wichtige Krisis im Werke sey; allein, sagt die Times, welche Besserung könnte doch wohl plötzlich für dasselbe eutstehen? Selbst der Tod Dom Miguel s wurde schwerlich einen Einfluß auf das Britische Cabinet und insonderheit auf das Haupt desselben ausüben. Inzwischen, man sagt, Marquis von Palmella habe Beglau⸗ digungsbriese von Dom Pedro äberreicht, wodurch er zum Botschafter am Britischen Hofe Namens der Königin Maria ernannt sey. Es hatte gewiß kein mehr Geeigneter dazu ge⸗ wählt werden können; allein man behauptet, unsere Regie rung konne ihn in diesem Charakter nicht anerkennen, und es gab bis jetzt noch kein Beispiel, daß der Vormund eines minderjährigen Fürsten das Recht aas geübt hätte, einen Bot⸗ schafter an einem fremden Hof zu ernennen. ;

Nieder Lande.

Braässel, 21. Nov. Se. Excellenz der diesseitige außer, ordentliche Gelandte und berollmächtigte Mmmister bei dem Französischen Hofe, General- Lieutenant, Baron von Jagel, ist heute Morgen nach Paris abgereist. 2.

Der Russische Cabinets- Courier, der die Nachricht von dem Tode der Kaiserin Mutter von Rußland hierher brachte, ist n mit Depeschen nach St. Petersburg zuruck getehrt.

n der heutigen Sitzung der, zweiten Kammer der Ge—= neral Staaten ist derselben dem Vernehmen nach, außer dem Berichte der Commisston aber verschiedene Segenstande, ein Handels vertrag mit Meriko und eine Menge von Bittschrif— ten mitgetheilt worden. ö

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