1828 / 327 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Verwaltung hemmen, wenn man ihr einen Beinamen giebt,; der eine bloße Verlaäͤumdung ist.“ 54 Der gestern auszugsweise mitgetheilte Aufsatz der Que

tidienne giebt, wie sich solches nicht anders erwarten ließ,

dem Courtier frangals einen abermaligen Anlaß, das Ministerium auf 23 sich äber die Ausführung der Ver, ordnungen vom 16. Juni deutlicher zu erklaren: „Das bi⸗ schoͤfliche Blatt! sagt derselbe, „behauptet geradezu, der Mo⸗ niteur mache sich uber die Liberalen lustig, wenn er erklaͤre, daß die verschiedenen Bestimmungen jener Verordnungen in Ausfuhrung gekommen seyen; was die Zahl der Zöglinge in den kleinen Seminarien, die Extranen und die Erklärung der Lehrer anbetreffe, so könnten und wurden jene Verordnun⸗ gen nicht vollzogen werden, und von einer Bestaäͤtigung der Superioren durch den König könne vollends nicht die Rede seyn, da eine solche nur möglich seyn wurde, wenn die Na—⸗ men der zu bestaͤtigenden Individuen vorgelegt worden waͤren, was indessen nicht der Fall sey. Diese Behauptungen fährt der Courrier fort, „sind in hohem Grade ernst und

wichtig; sie ent mer auf einem

halten die schwerste Beschuldigung, die nur im⸗ Ministerium lasten kann, nämlich die, daß es

zu einer Verletzung der Verpflichtungen, welche es die Krone egen das Land hatte eingehen lassen, selbst die Hände geboten 56 Jene Behauptungen muͤssen gleichwohl so lange als wahr betrachtet werden, als nicht das Gegentheil bewiesen worden ist, und hierzu bedarf es nicht einer bloßen Wider⸗ legung, sondern der Vorlegung von Beweisen und Acten—

cken. Das Ministerium mache daher die Beitritts / Formel

jedes einzelnen Bischofes bekannt; es wird sich dann jeigen, ob die von den Superioren der kleinen Seminarien abzuge⸗ bende Erklärung wirklich von ihnen abgegeben worden ist, und ob die Namen derselben wirklich dem 3 vorgelegt

worden sind; das Ministerium mache ferner die

ahl der in

einem jeben Seminarium befindlichen Zöglinge bekannt; man wird alsdann erfahren, ob die in den Verordnungen vorge⸗ schriebenen Gränzen uͤberschritten worden sind, oder nicht. Das Ministerium berufe Zeugen; denn bloße Worte und

in. Aber hinter jenen, einander widersprechenden Mani⸗

. reichen zu feiner Rechtfertigung nicht mehr

*!

esten des und des Ministeriums stecken geheime i, . n,, Lesern den Schluͤssel des

r Ton stitutionnel enthält Folgendes: „Es hat

sich heute hier das Gerücht verbreitet, daß an das Haus Olive zu Marseille, mit welchem man wegen der Verprodi⸗ antirung unserer Expeditions⸗ Armee unterhandelt hatte, durch den Telegraphen der Befehl ergangen sey, seine Lieferungen einzustellen, da die Mächte, welche den Vertrag vom 6. Juli

unterzeichnet, die Raäͤumung von Morea beschlossen hätten.

Es scheint sogar, man sey in dem gestrigen dinister⸗Rathe dahin uͤbereingekommen, den ersten Aufbruch der Trup—⸗

pen von dort bereits i sten Monate eintreten zu las⸗ sen / C6) Mn Herr von Vismes, Präfekt des Aube⸗Departements,

welcher nach Grenoble (Isere) versetzt worden war, hat um die Erlaubniß gebeten, auf seinem bisherigen Posten bleiben zu durfen; sie soll ihm bewilligt worden seyn. ;

Der Posten eines Commandanten von Dieppe ist abge⸗ schafft und der bisherige Commandant, Major Picot de Moras, mit dem OberstLientenants-Charakter in den Ruhe⸗ stand versetzt worden.

Der diesseitige Botschafter in London, Furst von Po⸗ lignae, welcher kürzlich in Calais . war, und sich auf einige Tage nach seinem Landsitze begeben hatte, ist hier

eingetroffen.

Herr Villemain eroͤffnete vorgestern wieder vor. einem

zoͤsischer Beredsamkeit in der welche im vorigen Jahre von i

bonne. Seine Zuhsdrer, ls abgesetzten Requéten⸗

glaͤnzenden und zahlreichen ö seinen Cursus Fran⸗

meister, geschieden waren, begrüßten ihn diesmal als Staats⸗ rath im ordentlichen Dienste wieder. Aus allen Ecken des

ich

.

en

wenn ste mir bevorstehen sollte.“

sem Empfange in seinen e , Vorlesungen befolgen will und wonach

Saales erschollen bei seinem Erscheinen die lautesten Beifalls⸗

bezeugungen. Der Professor beantwottete dieselben mit fel⸗

1 wenigen Worten: „Meine Herren, dieser so herzliche,

ich möchte sagen, brüderliche Empfang ruͤhrt mich tief;

gätze mich glücklich, darin das ganze Interesse wieder⸗

inden, weisses ie ar ern Lag

zu einer Zeit, als ich mich in ei⸗ Lage d, bewiesen haben, einer Lage,

rden kann, und der ich nie aus— Nach die⸗ lan, den er

entwickelte Herr Villemain den

ver gen Jahre, mit der literarischen Geschichte fh derts besch z gen

8

Herr Guijot wird seinen Cursus uͤber neuere Geschichte erst am 6ten k. M. eröffnen. . 2 Großbritanien und Irland. London, 25. Nov. Man hat wegen der Unterredung, welche der Marquis von Palmella am letzten Donnerstage mit dem Herzoge von Wellington hatte, und weil Letzterer sogleich nachher nach Windsor aufbrach, von wo er erst an deinfelben Morgen abgegangen war, geschlossen, daß eine wich⸗

tige Krisis in den Angelegenheiten Portugals eingetreten sey. Man sagt: der Marquis sey zum Gesandten der Donna

Maria am hiesigen Hofe ernannt worden, aber man meint auf der andern Seite, die Regierung koͤnne ihn nicht als solchen annehmen, da es noch nie vorgekommen sey, daß der Verfechter der Rechte eines jungen Herrschers die Macht ausuͤben sollte, einen Gesandten bei einem fremden Hofe zu ernennen. Die Times äußert: „Selbst der Tod Dom Miguels würde keine besondere Thätigkeit in ken Bewegun⸗ gen des Britischen Ministeriums, besonders in denen des Chefs desselben, hervorrufen. „In Vezug auf die Ereignisse des Ostens spricht dasselbe Blatt seine Hoffnung eines bal⸗ digen Friedens zwischen Rußland und der Tuͤrkei aus. Der a. Amaro, eine in London herauskommende in⸗ teressante Zeitschrift, die gewöhnlich alle, von Monat 1 Mo⸗ nat erscheinen den ofsieiellen Dokumente aufnimmt, welche sich auf die Portugiesischen und Brasilianischen Angelegenheiten beziehen, enthalt im November-Heft die Abschrift einer De= pesche des Kaisers von Brasilien an den Marquis von Pal⸗ mella, über den Abgang desselben von seinem Posten, in dem Augenblicke, wo D. . an die Spitze der Portugiesischen Regierung trat. Se. dajestät sprechen in den schmeichelhaf— testen Ausdrücken von dem. Benehmen des Marquis, und von den dargelegten Beweisen seines Patriotismus und sei⸗ ner Loyalitat. Des Kaisers Schreiben endigt mit den Wor⸗ ten: „Indem der Kaiser der Krone von Portugal zu Gun⸗ sten seiner erhabenen Tochter Donna Maria da Gloria, der . Koͤnigin von . unter dem Titel von onna Maria Il, entsagte, hörten Se. Majestät nicht auf, hr Beschüͤtzer zu seyn, und haben in dieser igenschaft nicht nur bereits diejenigen Maaßregeln genommen, sondern Sie werden auch in . solche 2 die Sie für ge⸗ eignet halten, die unveräußerlichen Rechte Ihr in

ihrer . Integrität zu bewahren, und die Pe Nation ch in Stand eee zu . dem Eide un⸗ derbrnchlich nachkommen zu können, den sie der jconstitution-

nellen Charte geschworen hat.

Nachrichten aus Porto vom 9gten d. M. zufolge, war so eben Befehl zur Arretirung einiger Englischen Kaufleute ergangen. Der Portugiesische Kaufmann, welcher die Zoͤlle von 2 von der Regierung gepachtet hatte, hat fallirt. In Irland, sagt die Times, verengt sich allmaählig der Boden, auf welchem die Grangisten stehen. Vald wird die Flamme, welche sie angefacht haben, aus Mangel an Feuerung ausgehen, wenn nicht irgend —=— * der Katholiken Mittel zur Unterhaltung de n darbietet.

Fuͤr die gegenwärtige Generation der rländer, Katholiken

sowohl als Protestanten, würde ein B rgerkrieg unersetzliche Verluste nach sich ziehen. 3 Häupter * schiedenen Vereine wärde das Verderben noch vor dem An— fange des bewaffneten Streites treffen. Am Ende wurde England sich in die traurige Nothwendigkeit versetzt sehen, eine Wuste mit Truppen zu versehen; aber was mußte un⸗ terdessen der Mann für ein Ürtheil besitzen, welcher entwe⸗ der ein ausschließliches Privilegium zu verlängern su oder diese Ausschließlichkeit durch Mittel zu vernichten strebt, welche alle politischen Einrichtungen in den Staub stuͤrzen ten. Seit einiger Zeit hat die gemäßigte Sprache der Katholiken mit der Wuth ihrer Gegner in einem merkwürdigen Gegensatze gestan⸗

den. Warum halten sie diesen unschätzbaren Vortheil nicht sest

Die Katholiken sind jetzt durch ihre festere Vereinigung, durch ihre bessere Organisation, durch ihr vergrößertes Vermögen, durch die in ihrer ganzen Semeinschaft verbreitete Intelli. genz viel mächtiger als jemals. Sie sind stark genug, um ruhig zu seyn, wenn sie eine Gewalt zur Anwendung brin⸗ * welche in dem Gesetze begründet ist, so können 8 die surchtbarsten Parlaments- Patrone im ganzen Reiche werden und so den Ministern Befehle ert wenn sie aber andere Kräfte in Bewegung setzen, so müssen sie in der Regierung und im Volke eine Reaction erzeugen, welch? hnen! sewoahl als dem öffentlichen Frieden und der Ruhe des Staates 336 nachtheilig werden muß. Ueber die Frage der 1 Shillmgs Frei assen müssen wir ge= ö daß deren Verührung keinen Vortheil, sondern viel politisches Unheil pere g. würde. Wurde es nicht ant grobe Verletzung der Verfassung seyn, wenn man eine

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