1828 / 327 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

und Daoud⸗Pascha bezogen. Der Großherr bewohnt einen

Pallast der Sultanin, seiner Schwester, zu Eydoub. Die

ahne des Propheten weht fortwährend zu Ramitschi it.

s ziehen noch immer Truppen-Verstäͤrkungen aus AsZen durch. Die Flotte, welche während des Sommers im Bos⸗ porus stationirt war, ist in den hiesigen Hafen zurückgekehrt. Die Escadre des Tahir⸗Pascha befindet sich noch in den Dar⸗ danellen. Der stuͤrmischen Witterung wegen haben keine Schiffe von Odessa her ankommen konnen. Zwei Fahrzeuge sind am Eingange des Bosporus gestrandet.

Der Oesterreichische Beobachter meldet: „Nach⸗ richten aus Bucharest vom 19. Nov. zufolge, waren seit Anfang dieses Monats in der Gegend von Silistria heftige Stürme, von Schneegestoͤber und einer fuͤr diese Jahreszeit ungewöhnlichen Kälte von 8 bis 9 Graden begleitet, einge⸗= treten, Ereignisse der Elemente, welche die Fortsetzung der dortigen Belagerungs⸗ Arbeiten ungemein erschwerten, ja bei⸗ nahe unmöglich machten, und der Zufuhr von Lebensmitteln fuͤr das Belagerungs⸗Corps die * Hindernisse in den Weg legten. Unter diesen Umstaͤnden soll beschlossen worden seyn, die Belagerung von Silistria in dieser so ungüͤnstigen ö aufzuheben, und das vor dieser Festung gestandene

orps foll bereits den Marsch auf dem rechten Donau⸗User, wie man behauptet, nach Hirsowa angetreten haben. Der Feldmarschall Graf von Wittgenstein, welcher sein Haupt— uartier in der letztern Zeit . Kallarasch, auf dem linken

onau⸗Ufer, unweit von Silistria, aufgeschlagen hatte, ist von da nach Jassy aufgebrochen, wohin das Russische Haupt— 2 dem Vernehmen zufolge, verlegt werden sollte.

raf Langeron wurde unverzuͤglich in Bucharest erwartet, durch welche Stadt der Chef des Russischen Generalstabs, General, Lieutenant Graf von Diebitsch, am 1iten d. M. auf dem Wege nach Jassy passirt war.“

„Dasselbe Blatt enthält ferner Nachstehendes: „Aus Qdessa wird vom 14. Nov. gemeldet, daß daselbst mehrere aus Varna, einige in zwei, andere, die viel fruher ausgelaufen waren, und mit heftigen Stuͤrmen zu kaͤmpfen hatten, in zwanzig Tagen eingelaufen waren. Hiedurch wer⸗ den die vor . in Jassy verbreiteten Geruͤchte, daß Varna in der letzten Hälfte des Octobers wieder von den Tuͤrken besetzt worden sey, am buͤndigsten widerleg ;

8 Die Agramer Zeitung enthält 3, 5 2. Nov. Laut

„Von der Bosnischen Gränze,

eben erhaltenen Nachrichten ist der zu Travnik beim Vez ler

berufene Divan der gesammten Capitaine von ganz Bosnien und Herzegovina noch nicht beendigt.“

„Dem Vernehmen nach soll der Befehl des Großherrn allgemein publicirt seyn, daß alle eonseribirte waffenfähige Mannschaft in zan Bosnien sich zu den Fahnen ihrer re—⸗ spectiven Capitaine begeben solle. Nur wenn in einem Hause über 5 Maͤnner waren, darf einer zurückbleiben. Sollte sich

Jemand weigern, ins Feld jzu ziehen, so steht es den Uebri⸗ gen frei, denselben zu tödten und sein Vermoͤgen unter sich ohne Weiteres zu theilen.“

„Der Groß ⸗Mufti hat bei Ausstellung des Sandschaki⸗ Sherifs (Muhameds Fahne) den Bannfluch gegen alle jene Muselmanner erlassen, welche sich weigern, ins Feld zu zie⸗ hen, oder die dem Feinde Pardon oder sich gefangen geben.“

„Der wechselseitige Handels⸗Verkehr in ganz Bosnien ist, so wie vor, ungestoͤrt. Die Ausfuhr aller Lebensmittel, des Hornviehs, der Körner⸗Gattungen, des Unschlitts, welches auch

statt des Rindschmalzes bei den Tuͤrken zu Speisen genom. men wird, des Honigs, Rindschmalzs, aller Waffengattungen, ist von Seiten der Tuͤrken streng verboten; Alles kann nur unter der Hand ausgefuͤhrt werden.

In dem genannten Blatte liest man ferner: „Ein Schreiben aus Salonichi meldet Folgendes: Unter allen Tuͤrkischen Provinzen, welche zur Vertheidigung der National⸗Angelegenheiten außerordentliche Kräfte aufgeboten * zeichnet sich Macedonien ehrenvoll aus. Von Alters her schon das Vaterland tapferer Krieger, stellte Macedonien auch im gegenwartigen Kriege 20, 0090 Mann unter die Waf⸗

fen, die so eben zur Verstärkung des Heeres nach Schumla

marschieren. Die Ausruͤstung wurde mit Puͤnktlichkeit und 2 2 Schnelligkeit betrieben. Ein einziges Wert 2 = begeisterte sogleich die ganze Nation, und be⸗

wirkte, daß sie mit Freuben die Waffen Fei i : gegen den Feind er⸗ griff. * stellte * . . . en; uni rere Bey s ruͤsteten auf ihre Kosten kl 14 2. , Der Messager des Cham bres und das Journal du Comme reer geben Folgendes als den 2 In⸗

*.

Falle Gewalt zu gebrauchen.

halt des (bereits gestern unter Paris erwähnten) Rundschrei= bens des Russischen Vice Admirals, Grafen von Heyden, an die Befehlshaber der in der Levante stationirten Kriegs schiffe der neutralen Machte: - Am Bord des Asow, Malta, 6. (18. Oet. 1828. Mein Herr! Der Kaiser, mein erhabener Gebieter, hat in der Absicht, die Osmanische Pforte zu einem schnellen und dauerhaften Frieden zu nöͤthigen, und um den Unfaͤllen, welche der gegenwärtige Krieg herbeiführen konnte, wenn er

ein Ende zu machen, beschlossen, seine Seemacht zur Errei⸗ chung dieses Ziels, das eben so sehr der Gegenstand der be⸗ staͤndigen Wuͤnsche Sr. Kaiserl. Majestäͤt, als der bekannten Absichten seiner Verbuͤndeten ist, mitwirken zu lassen. Se.

Konstantinopel in Blokadestand zu erklären und zu versetzen, und jede Zufuhr von Lebensmitteln und andern Artikeln, welche im Allgemeinen unter dem Namen von Kriegs-Contrebande verstanden werden, am Bord Tuͤrkischer oder neutraler Schiffe, zu verhindern. Die gewohnlichen und positiven Gesetze der Neu⸗ tralitaͤt zur See, welche den Neutralen die Verpflichtung aufle⸗ gen, jede effective Blokade anzuerkennen, geben der Macht, welche eine solche anordnet, das legitime 6 strenge und ohne Ausnahme beobachten zu lassen. Se. aiserliche Majestat, Ihrem Versprechen, dem Handel der neutralen Nationen so Denig Nachtheil wie möglich zuzufüͤgen, stets getreu, er⸗= mächtigen Ihr Geschwader: ; =

17 Das Einlaufen in die Dardanellen und bis nach Konstantinopel allen neutralen Fahrzeugen zu g en, welche sich der Untersuchung unterwerfen und weder Kriegs Contre⸗ bande, noch andere zur Verproviantirung der Hauptstadt des Osmanischen Reiches dienende Gegenstände am Bord fuͤh⸗ ren. 2) Allen von Konstantinopel kommenden und nach Eu, ropa segelnden n ein ungehindertes Auslaufen zu gestat⸗ ten, wenn sie nicht Truppen, Kriegs-Munition oder Lebens⸗ mittel fuͤr diejenigen Plätze am Bord haben, welche inner⸗ halb des von den drei Mächten im Tractat vom 6. Juli be⸗ stimmten Umkreises liegen. 3) Gegen die neutralen Fahr⸗ zeuge, welche sich der Durchsuchung zu entziehen oder gar die Blokade zu verletzen suchen sollten, nur in dem n er , —ͤ Diesen nahmen äß, welche der Europäi del 8 ß w hat der Vice⸗ 2 * cord, der die zur Blokäde der Dardanellen bestimmte Schiffs⸗ Abtheilung befehligt, die ausdruͤcklichsten Befehle erhalten, bei der Durchsuchung der neutralen Schiffe mit der größten Schonung zu verfahren, und nur gegen diejenigen Gewalt anzuwenden, welche den der Nationen zuwider und trotz der augenscheinlichen Gefahr versuchen würden, die Blokade zu verletzen, oder sich ihr mittelst kleinerer Fahrzeuge zu entziehen. Ich muß Sie daher ersuchen, dieser Maaßre—⸗ gel die groͤßte Deffentlichkeit zu geben und die Kaufleute, welche unter der Flagge ihres erhabenen Souverains Handel nach der Levante treiben, und vielleicht die Verpreviantirung der Hauptstadt des Osmanischen Reiches mit Lebensm und Kriegs Munition zum Gegenstande ihrer Speculationen gemacht haben, davon zu benachrichtigen. Ich zeige Ihnen äbrigens mit unendlichem Vergnügen an, daß Morea in Folge der wirksamen Maaßregeln, welche die Unterzeichner des Londoner Vertrages 2 getroffen haben, von den Tuͤrkisch⸗Aegyptischen Truppen gänzlich geräumt und die Ble⸗ kade dieser Halbinsel daher aufgehoben ist. Der Handels. stand der neutralen Machte wird fortan leichten Absatz in diesen Gegenden finden, welche ein furchtbarer Kampf ihm so viele Jahre hindurch fast unzugänglich gemacht hatte.

Empfangen Sie u. s. w. (gez. Graf von Heyden. Die Griechische Biene (vom 9. Oetober) meldet, daß am Iten Oetober vier kleine Fahrzeuge von der Griechi= schen Flottille in den Golf von Lepanto gedrungen sind; sie haben eine Tuͤrkische Kanonier⸗Schaluppe in den n bohrt und eine Brigg nebst mehreren anderen Tüͤrkischen Fahrzeugen genommen. In dem Blatte vom 16, October enthalt da ffenn⸗ Journal den Bericht des Senerals Church an den über das glückliche Einlaufen der Griechischen Flottille in den Ambraesschen Meerbusen. Der Ceurrier de Smrmyrne vem October außert in Wezug auf die neuesten, bis zum 23. September gehen⸗ den Nachrichten von der Insel Kreta in Griechischen Blät=

Insel im Aufstand ist und die Türken in den drei Festun Iingeschlossen sind, daß er neuerdings keine direkten —— ten von dorther erhalten habe, und also jene Meldungen nicht

u widersprechen vermöge; doch könne er nach seiner Kennt,

durch Hartnäckigkeit verlängert würde, sobald wie möglich

Maj. haben mir demzufolge befohlen, die Dardanellen und

Grund ge⸗

tern (S. Nr. 321 der Staats, Zeitung), wonach die ganze