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Bewunderung fuͤr Napoleon muͤssen wir gelten lassen, aber wir durfen e me. daran Theil zu nehmen, auf et⸗ was freierem Sinne gegründet wünschen, als hier zu er⸗ kennen ist. Unserm Verfasser imponirt Napoleon immer⸗ fort, seine Person, sein rr nn Machtherrschaft; sie sind ihm so . geworden, daß er den Sturz, die Ohnmacht, das Verschwundenseyn seines Helden nur als un begre und höͤchst — Frevel der Geschichte zu asser g, und, so viel an ihm ist, zu verneinen sucht. m ist er bemüht, Napoleon's Wollen und Thun zu rechtfertigen, seine k die er oft nicht leugnen kann, auf Andrer Verschulden zuruͤckzufuͤhren, sein Gluͤck als ein Recht darzustellen, seine Widersacher als Emporer gegen den richtigen Gang der Dinge; er kennt keinen andern Standpunkt, nie vermag er sich in den des Gegners oder eines Unbetheiligten zu versetzen. Seine Verblendung in die⸗ ser Hinsicht ist so groß, daß er mit voͤlliger Arglosigkeit, seinen Helden zu 4 tigen meinend, die schreiendsten An— klagen gegen ihn begruͤndet. Der Verfasser ea mer seine Erzählung mit dem Anfange der Revolution, die auch ihn fruͤhzeitig zu den Waffen rief. Der junge Savary diente zuerst in dem e am Oberrhein, wo Pichegru's, des Ober⸗Generals, Briefe an den Prinzen von Condé öfter durch seine Hande gingen, ohne daß er es ahnete. Nach ie g. Ablöfung durch Moreau machte er als Adjutant des erals Desaix den ern, in Sud / deutschland mit, und begleitete dann seinen General nach Paris, wo dieser Buonaparte's Bekanntschaft machte, und dessen Gluck zu folgen beschloß. Hiermit war auch Savary's nze Laufba s bestimmt. Die Unternehmung nach gypten war und Desaix und Savary nahmen an ö chten des assers über die Vor—
bereitung, d rung und das fernere Geschick dieser Kriegsfahrt sind hoöͤchst anziehend; eine Menge von Umstän— den, die ganz den Charakter der Authenticität tragen, werden 5 und hel das schon so reichhal⸗ tige Bild dieser Sachen noch mehr beleben. Mancher⸗ Einzelheiten, wie nur ein Augenzeuge sie mittheilen n. fn ein helles * . n 3 24 ssind so alücklich aufgefaßt, a t u er wieder“
; Kri mmisse nich 9 ihrer militai⸗
, , , , , reich, wohin auch Desair und ary glücklich gelangten, der 18. Brumaire, die Schlacht von Marengo und die da⸗ mit verknuͤpften Begebenheiten, Alles geht rasch den Blicken voruͤber, mit eigenthuͤmlichen Zuͤgen beruͤhrt, doch ohne neue große Aufschluͤsse. Savary, nach Desair s Tode alsbald jutant des ersten Consuls, tritt nun in eine höhere Wirksamkeit, die sich aus militairischen, diplomatischen und polizeilichen Elementen zusammensetzt. Sendungen zur Vereitelung royalistis⸗ Anschläge, zum Betteiben von See ⸗Ruͤstungen, zur Aufhebung lischer Emissaire werden ihm uͤbertragen, webei er seinen Eifer und seine Schlau“ heit zeigen kann. Ueber viele innere Verhältnisse und Vorgange sind willkommene Aufklärungen ertheilt. Die Begebenheiten und die Amtsthätigkeit Savary's treten im- * . . der K 2 — 2 — Schd⸗ pfung und seines ig gehandhabten es, wird mit . , 2 a. 2 t rozeß gegen Moreau giebt schon Gelegenheit, den Verfasser näher in seiner — ö wahr⸗ r, Er sieht nur den bedrohten Napoleon, den zu llem berechtigten, den guͤtigen und nachsichtigen sogar, ge⸗ genüber unbefugten Widerstrebern; die Verhältnisse Frank⸗ reichs, die Rechte, Wünsche, Stimmungen der Nation werden gan der persönlichen Stellung des neuen Oberhauptes un— tergesteckt. Warum sagt er nichts von der Unruhe der im Lager von Boulogne versammelten Truppen, deren be⸗ denkliche 2 hauptsächlich den ersten Consul. be⸗ stimmte, gegen seinen Feind nicht härter zu verfahren. Ausführlicher als diese Angelegenheit, wird die Katastrophe des Herzogs von Enghien behandelt, für welche der Ver, sser ga sene Aufschluͤsse hat, doch fällt dem Verfasser,
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der doch so vieles zur Sprache bringt, hier nicht ein, auch nur ein Wort von dem i der Verletzung des Völkerrechts zu sagen, die durch den bewaffneten Ein, bruch in fremdes Gebiet, wo der Herzog raäͤuberisch über ⸗ fallen und fortgeschleypt wurde, begangen war. Fuͤr die Gruͤndung des Franzoͤsischen Kaiserthums hat er ein eigenes Raisonnement. Man mußte die Anschläge auf das Le⸗ ben des ersten Consuls dadurch verhindern, daß man zeigte, die von ihm gestiftete Ordnung der Dinge wuͤrde über seinen Tod hinaus fortbestehen, aber nun heißt es: „On pensa d'abord à indiquer un successeur au premier consul, mais indépendamment de ce que la mesure étoit inconstitutionnelle, peut- etre eät- elle hätéè la mort de celui que Pon voulail eouserver; l'ambition est impatiente. Apres avoir bien cherché et feuilleis dans les istoires de toutes les révolufions, on en revint 3 la sorme du gou- vernement monarchique, qui sivant Lordre de herédité, assuroit sans sccousses la succession au pouvoir.“ We ist dieses on? Und war die Gruͤndung eines Kaiserthums besser constitutionnell, oder die Nachfolge in der , schaft, da doch der erste Consul durch den Kaiser-Titel kei nen Sohn bekam, weniger durch Willkuͤhr fortzusetzen? In der Nation, bekennt der Verfasser aͤbrigens, war gegen diese Sache viel Abneigung und Widerspruch; aber der Antrieb ging von den Truppen aus, und dagegen war nichts u ⸗ richten. — Bei dem besten Willen, seinen Herrn und Mei. ster überall zu vertheidigen, läßt der Verfasser ihn gleichwohl nicht selten im Stich, oder giebt ihm 5 noch neue Bloͤßen. Fortseßtzung folgt
Königliche Schauspiele.
Dienstag, g. Dec. Im Opernhause: Euryanthe, große historische romantische Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanj;
von ina von Chejy; Musik von Carl Maria von ber. (Mad. Devrient, vom Koͤnigl. Hoftheater zu Dresden, Euryanthe, und Herr Wächter, Königl. ö Kam mer und Kapell⸗Säanger, Lysiart, als Gastrollen.) Preise der Plätze; Ein Platz in den Logen des Königl. dee l e. ee ie, 636. des Hiaß n den Logen des dritten
ö , . Platz im
terre 260 4 10 Sgr. ** 2 Im Schauspielhause: 1) Les premizres amours van. deville eu 1 acte, par Scribe. 2) Les trois Quartiers, ou: Les Maeurs parisiennes, comédie nouvelle en 3 actes et en
prose, du lern lrangais, par Mr. Mr. Picard et Mankres
anges
C önigsstädtsches Theater. Dien stag, 9. Dec. Ein Schicksalstag in Spanien. Hierauf: Schuͤlerschwanke, oder: Die kleinen ilddiebe
Berliner Börse. Den 8 Dec. 1828.
7. * I. rie.
St. Sci ii ST TI V vo] . Psaudbr. I iGo — br. Eugl. Ani. 5 s 156d? — Kar u. Neun da. d ig — br. Enel Anl. 2 3 ig?! — Schleich d. — 16: Bo Oh äincklit.l 2 — 9 PFomm. Dom. de. 5 2 — Kurm. Oh. m. l. C. 4 99 — Mirk. da. do 5 — 106 Neum . ni. Sch.-da. 4 97 — eipr. do. da. 5 146 Berlin. Stadi-Ob. 5 19s — , ,,. — 55
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