1828 / 336 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sangen ein Portugiesisches National- Lied zu Ehren Dom Pedros, in welches die anwesenden Portugiesischen Zuschauer mit siastischem Beifall mit einstimmten.

Wie wir hören“, sagt ein Englisches Blatt, „sind die WMinister bereits mit dem Korn-Geseßtz unzufrieden, das doch dazu bestimmt war, fuͤr immer beibehalten zu werden. Schen oft genug haben wir uns dahin geaußert, daß ein af Bu ice e, Berne basirtes Korn-Gesetz schon in sei—

nem Grund-⸗Princip schlecht sey; indessen sehen wir bis jetzt

noch keine Thatsachen gegen dieses Gesetz von den Personen angeführt, die sich darüber beschweren, es waäͤre denn der Um⸗ stand, daß einige Vortheile in die Hände von Privat-Perso— nen geflossen sind, anstatt in die Staats- Kasse. So groß

auch diese Voertheile seyn mogen, so kann man doch bei den. obwaltenden Verhältnissen deswegen nicht unwillig auf die⸗

jenigen seyn, denen sie zu Theil wurden, da ein solcher Ge— winn nur dem großen Risieo angemessen ist, dem die Kauf— leute sich aussetzen muͤssen. Der Plan, die Hafen bald auf⸗ und bald zuzuschließen, und die Zoͤlle nach den Umständen bald herauf bald herabzusetzen, muß in der That, unter je⸗ der Modification, den Korn Handel äußerst gefährlich machen, und um große mogliche Verluste decken zu konnen, muß man suchen, sich gelegentlich große . zu verschaffen.“

Rach den letzten Berichten steht die Wahl eines Repraͤ⸗ sentanten der Irlaͤndischen Pairs im Britischen Parlament noch immer zu Bunsten des Lords Dunalty; er hatte 453, und Lord Cartlemaine 16 Stimmen. .

Die Liberalen von Ennis hatten vor einiger Zeit an den Tord Lieutenant von Irland eine Denkschrift eingereicht, in welcher sie sich in sehr unpassenden Ausdrücken über das Betragen des Ober⸗Sheriffs von Clare bei einer Gelegen= heit beklagten, wo er nichts als seine strenge Pflicht gethan hatte. Hierauf ist die, von Lord Leveson Gower unterzeich= nete? Antwort erschienen, in welchen den Liberalen von En— nis angedeutet wird, daß Se. Excellenz, der Lord Lieutenant, nach reiflicher 2 aller Umstände, nichts gefunden hatte, was sie veranlassen könnte, das Betragen des Ober— Sheriffs zu tabeln. iese Antwort, sagt der Berichterstat⸗ ter, zerstoͤrt die Hoffnungen einer ohnmaäͤchtigen Parthei auf die wirksamste Weise. ; ;

Die katholische Association zu Dublin hat ihren Ver⸗ sammlungs- Ort geändert, da der fruͤhere nicht groß genug war. Man hat ju diesem Behufe ein großes massives Ge— baude gewählt, welches sonderbarer Weise in der Braun⸗ schweig Straße liegt. ene. ? * , ren die Einwohner des Distrietes eine Versammlung, um daruber zu berathschlagen, ob es ange⸗ messen sey, an Se. Majestat eine Adresse, und in beiden Parlaments- Haäusern Bittschriften ein ureichen, die den Wunsch der Bewohner Bangor s aussprächen, daß den Ka— choliken keine ferneren Zugeständnisse bewilligt werden moͤch⸗ ten. Die Abfassung und Beförderung dieser Addresse und der Bitschriften ward fast ö beschlossen, da sich

2 Nitglieder dagegen erhoben. 5 * ö e r,. enthält Folgendes: „Herr Cobbet bemerkt sehr richtig, daß der Wohlstand, in iwel⸗ chem die Leute in Amerikg leben, sie freundlich und gesellig macht. Dieser pig , Wohlstand kommt daher, weil in Amrita s wenig Müßiggänger sind, die von den Früchten der Arbeit Anderer leben. aher, kemmt es aber, daß es in Amerika so wenig und in England so viel i , . ebt? Ohne Zweifel sind hieran einmal die militairischen bůurgerlichen Einrichtungen unseres Landes Schuld, dann aber lastet auch die Nationalschuld zu schwer auf aller In⸗ dustrie. Doch hieraus erklart sich nur ein Theil des Uebels. In Engiand erhalten die Grundherrn Zins, in Amerika aber, wo Land in Menge 8 wird ein solcher Zins nur an einzelnen Orten erhoben. Mn Amerika gehört dem Arbeiter sein ganzer Gewinn; in England aber bekommt der Grund herr ein Drittheil des Gewonnenen, und der Pächter des

ehnten ein Zehntheil. In England werden vierzehn oder Millionen Morgen Landes bestellt, und vierzehn

oder funfzehn Millionen Menschen wollen davon leben. Eine

= * arbeiten in Kellern. tragen ihre bleichen Gesichter das traurige Loos zur Schau, welches sie jwingt, Seiden zeug, Mousselin, Spitzen und Shwals far die zu verfertigen, welche angewiesen sind, an 8e edler des Landes ohne Arbeit hren zu nehmen. Wir haben Hunderttausende anderer armen Geschopfe, die miteinander auf verschiedenen Wegen wetteifern, irgend ei⸗ nen Tand zu verfertigen, um die Herren der Schöpfung zu bewegen, gie zu ihrem Lebensunterhalt einen kleinen Theil

gerichtet, und Hunderttausende jener ar—

Menschen werden durch die Art ihrer Veschaäͤf

Wenn sie ausgehen, so—

von dem Ertrage des Bodens zu gestatten. In jedem Kirch spiel sucht ein Arbeiter em Andern den durch die Armen-Gesetze vor noch größerem Elend geschůͤtzt Die Armen-⸗-Gesetze! sie sichern dem Esenden! din stens seine Subsistenz, mit oder ohne Arbeit, und in dem letzten Fall . sie ihm Raum, zu rauben und zu stehlen, um seine age zu verbessern. Das ganze gesellschaftliche System un. seres Landes steht mit dem in Amerika in grellem Kontrast. Erhöhte Bevölkerung erhöht den Grundzins und drückt bie Arbeiter nieder. Wo eine bluͤhende Grafschaft ist, da muß Muͤhseligkeit und Armuth in den niedrigsten Ständen seyn,

da werden geräumige Gefangnisse noͤthig, um die Diebe und

Betrüger aufzunehmen, welche Geschmack an Mehr der gu⸗ ten Dinge dieses Lebens haben, als die Arbeit allein ihnen verschaffen kann. Der Herzog von Wellington hat nie, wir wagen es zu sagen, bei dergleichen Betrachtungen uͤber das Elend des Volkes auch nie Eine Muskel seines Gesichts ver— zogen und man muß, um gerecht zu seyn, sagen, daß ein Land, was so stark bevslkert ist wie England, unter keiner Negierung die fröhlichen Menschen haben kann, wie Herr Cobbett sie so gut beschreibt.“ 263 Das Morning-Journal giebt folgende niederschla⸗ gende Schilderung vom Zustande des Handels: „Das Geld wird in der Stadt immer seltener, und kaufmaͤnnische Wech— sel, die der allerersten Häuser ausgenommen, konnen nicht discontirt werden. Der Preis des Geldes steigt auf dem festen Lande, obgleich bei uns der Umlauf desselben unglaub— lich abgenommen hat. In Folge dessen fallen die Preife von Getreide und von anderen Artikeln, das Arbeitslohn fallt, die Zahl der Unbeschaͤftigten nimmt zu, und wohin man nur die Blicke richtet, sieht man nichts als Anzeichen eines her- annahenden Sturms. Wohl unterrichtete Männer verkun—⸗ digen aus einem solchen Zustande der Dinge fuͤr die mittlere Handels-Klasse und fuͤr die Fabrik-Arbeiter einen sehr un— gluͤcklichen Winter.“ Der Globe nennt den Verfasser dieses Berichts einen Allarmisten; er giebt zu, daß die Preise

mancher Artikel in einer Woche hoher und in der andern

niedriger sind, wirft aber dem Verfasser ein schlechtes Ge— daͤchtniß vor, weil er z. B. vergessen haben müßte, daß das Getreide gegenwartig bedeutend höher stehe wie im vorigen Jahre um diese Zeit, was mit vielen andern Artikeln der selbe Fall sey. Der Handel sowohl wie der Ackerbau sey Veränderungen unterworfen, und bei diesen müßten natuͤrlich die mittleren und niedrigen Klassen am meisten leiden, bis Zeit und Umstande das Gleichgewicht wieder herstellen, was in einem so gewerbthäͤtigen und reichen Lande wie England nie lange dauern könne. . ; 27 Die Kosten der neu erschienenen Almanache sind unge⸗ heuer. Der Keepsake und der Anniversary allein kosten den

Verlegern 20,000 Pfd., und hauptsächlich wegen der Kupfer—

stiche, die nach den Gemälden und Zeichnungen der besten lebenden Kuͤnstler copirt sind, und die man ihnen sehr theuer hat bezahlen muͤssen. Fuͤr die Copie eines Portraits hat sich Sir Thomas Lawrence 2090 oder 300 Pfd. zahlen lassen. Aber auch die literarischen Beiträge kosteten dieses Jahr viel. Sir Walter Scott empfing für seine kleinen Erzählungen in dem 2 500 Pfd., und einige vornehme Lords ließen sich herab, fuͤr ihre Beiträge 109 Pfd. pr. Stück zu nehmen. Am 1sten d. M. begann die vierteljährige 2 der Ostindischen Compagnie, bei sehr gefülltem Hause. Das zum Verkauf angekündigte Quantum beläuft sich auf nicht weniger als 8 Millionen Pfund, also 200,009 Pfund mehr als jemals zum Verkauf ausgestellt worden war. Der Ver— brauch von Thee scheint sehr rasch zuzunehmen, da man ihn fuͤr Großbritanien allein jährlich auf 31 bis 32 Millionen Pfund schaäͤtzt. ; . ; Vor einigen Tagen machten 7 im Seidenhandel inter⸗ essirte Personen, dem 238 der Schatzkammer, ihre Auf⸗ wartung, und hatten mit ihm eine Unterredung, die mehrere Stunden dauerte. . . ; Der Cochenille⸗ Wurm ward bekanntlich von Amerika nach Spanien gebracht. In der Nachbarschaft von Cadix kommen sie sehr gut fort; von dort sandte Dr. Gorman vor Kurzem eine Quantitat derselben nach Malta fuͤr Rechnung der Britischen Regierung, und wie es scheint, wird dieser Versuch gut ausfallen. Die Apuntia- Pflanze, von der sich dieses Inseet nährt, wächst an allen Kuͤsten des Mittellän⸗ dischen Meeres im Ueberfluß. ; ; Man beahsichtigt, die Eisenbahn zwischen Liverpool und Manchester mit der von Cromford und Highpeak in Ver— bindung zu setzen, am der Stadt Steckport eine directe Communication mit diesen vier Wegen zu geben. Der Courier widerspricht dem Geruͤchte, welches sich seit dem Banqueroute der Herten Frys und Chapman ver—