1828 / 336 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

muͤsse er gestehen, daß diese Herren einen andern in solchem Geschaft nichts mehr zu thun übrig gelassen hatten. Daß der Krieg von 1809 als ein ungerechter, treuloser, uͤbermüthiger Angriff Oesterreichs gegen wird, versteht sich von selbst; aber dieser Krieg, in Kraft entwickelung und mungen späterer Jahre, war so gerecht als nothwendig, da Napoleon in seinen Gewalt⸗-Schritten und Anmaaßun— gen keinen Friedensstand respectirte, seine Macht im⸗ mer weiter ausdehnte, und immer haͤrter ihren Druck fuͤhlen ließ. Auch war dieser Krieg in Deutschland

durchaus populair, selbst in den Rheinbund ⸗Staaten,

wo das Volk allgemein den Oesterreichern alles Heil wuͤnschte und von ihnen hoffte. Die eigentlichen Kriegsbegebenheiten werden von dem Verfasser billiger als von manchen seiner Landsleute erzählt; so läugnet er nicht das voͤllige Unterlie⸗ 8 Napoleons bei Aspern dem Erzherzog Karl bleibt der

hm, der Erste gewesen zu seyn, der in offener Schlacht sen ihn das Feld behauptet —, nicht die Zerstoͤrung der onaubruͤcke durch die Anstalten der Oesterreicher, nicht die schreckliche Lage der Franjosen auf der Lobau; aber anderes Wesentliche verschweigt er wieder, z. B. daß der rechte Fluͤ⸗ gel Napoleons am fünften Jult Abends bei Wagram vollig zurückgeschlagen werden. Wenn der Verf. behauptet, die üngarn hätten durch eine Deputation dem Franzoͤsischen Kai⸗ ser den sch eroffnet, unter seinem Schutze unabhängig von dem Desterreichischen Kaiserhause zu werden, so wissen wir als bestimmtes Gegentheil, daß Napoleons dahin zielende Anträge bei namhaften Ungarischen Großen nur Unwillen und err, gefunden haben

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i ini von 87 mit Frankreich recht⸗ 66 durch die Nothwendigkeit der stren= usfaͤhrung d 8 dieses Systems, das er doch selbst, Laffitte s scharfsin niger Auseinandersetzung gemäß, verdammen muß, und das Napoleon durch Ve, w von Licenzen schon gebrochen hatte; weil ihm aber schon so viele Opfer e . worden, meint er, müssen ihm noch immer neue gebracht werden, und ll da waerisice jnsupporiable', welches ihm auferlegt ist, als un⸗ vermeidliches Lr erden tragen, et encore ne pas le faire de mauvaise gräce. i. Durch die ferneren Ereignisse, die Zwistigkeiten mit dem Papste, die Geburt des Königs von Rom, und andere Vor⸗

gänge hindurch, gelangen wir mit dem Verf., endlich zu dem

schildert denselben wiederum als

Kri Rußland. Er iege gegen Nußl von Rufsischer als einen

einen treulosen Friedensbruch dem Franzasischen Kaiser auf 1 Weise gewünschten Krieg öge er es uns verzeihen, aber nir erkennen, gewiß wider seine Absicht, aber darum nur desto beweisender, aus seiner eigenen Darstellung, daß Na polcon diesen Krieg muthwillig erjwungen, und im Verdruß aber den schlechten Fortgang der Dinge in Spanien, im Drange sich anderwarts e ie. zu halten, und im Ueber⸗ muthe seiner verfil baren Krafte thörigt übereilt hat. Die Ar', wie der Verf felbst, und seht zweckmäßig, die Krieges, Ereignisse von Spanien mit denen von Rußland abwech— seinz berichtet, führt unwillkürlich die Ueberzeugung herbei, daß, wie groß auch Napoleen als Feldhert und Machthaber seyn mochte, er doch den Umstaͤnden, in die er sich versetzt hatte, den Berhaltnissen, die sich in seiner gesteigerten Rluf⸗ gabe vereinigten, nicht ewachsen war, und daß die Welt,

die er aufgeregt hatte, schon mit fortriß. 2 Wie der Felbzjug in Rußland, so sind auch die spätern Kriegs- Ereignisse in Deutschland, die diplomatischen Ver⸗ andinngen, die gewaltsamen Maaßregeln im Innern, der bfall der Bundesgenossen und der Einbruch der Verbünde— len in Frankreich stets mit derselben Einseitigkeit geschildert. Immer hat Napoleon das vollste Recht, immer stehen die Indern gegen ihn als Frevler da. Vor Allem haufen sich die Beschuldigungen gegen des Eongresses zu Prag, wo Napoleon geradezu das Opfer seines zuů großen Vertrauens geworden seyn soll. Aber ge wiß war es dem Oesterreichischen Cabinet zu jener Zeit mit der ausgesprochenen Absicht, den Frieden zu bewirken, der tiefste Ernst, man war zum Kriege nicht einmal vorbereitet, und nur weil sich unwidersprechlich ergab, daß jede Hossnung, einen dauerhaften, auf gerechter Grundlage beruhenden Frie—⸗ den von Napbleon zu erlangen, eitel sey, blieb fur Oester⸗ reich keine andere Wahl, als sich nun auch gegen ihn zu wenden; eine authentische Geschichte des genannten Congres— ses warde den offenen, aber wachsamen und voraus ichtigen Gang der Gesterteichischen Politik, die hier eben so nothge⸗ drungen als geschickt und glücklich verfuhr, in das hellste ar 6 zapoleon seiuem Verder⸗

oa is Sogar bis

Licht setzen.

e 8 zulekzt, als

apoleon geschildert Geist das Vorbild glucklicherer Unterneh-

Holland soll das

rungenen, von ihm auf keine

Oesterreich, besonders während

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ben nicht mehr entgehen wollte, und die Bedingur Chatillon verworfen hatte, blieb ihm Ursache g * ö nende Friedensneigung, die ihm von dieser Seite bewicsen wurde, dankbar anzuerkennen. Aber aus diesen Memoiten aller Absicht des Verf. zum Trotz, leuchtet es genug

ervor, daß mit Napoleon kein Heil war, daß seine * eine schwachgegründere, unhaltbare, nur durch die liebermacht . genährte war, und daher eint; Alles verschlingende und dennoch nie gesaͤttigte seyn mußte.

Wiewohl der Verf. in einen großen Theil dieser Bege

benheiten handelnd mitverflochten ist, so giebt es doch eintge Beziehungen, bei welchen ein persoͤnliches Interesse ihn stär⸗ ker anregt, und denen er daher eine besondere apologetische Sorgfalt widmet, Der für ihn wichtigste Gegenstand in die ser Hinsicht ist ohne Zweifel der Tod des Herzogs von Eng hien. Er befehligte die Truppen bei diesem ungluͤckseligen Vorgang; aber ihm war vorgeworfen worden, mehr als seine militairische Schuldigkeit gethan, und sich eine persoͤnliche Ein⸗ wirkung angemaaßt zu haben, die seiner amtlichen Erschei—⸗ nung nicht zukam, und dem Herzoge den letzten Rettungs- weg abschnitt. Schon vor funf Jahren trat er in einet Flugschrift auf, um diese Vorwuͤrfe zu entkraͤften, wobei er zugleich die größten Beschuldigungen gegen einen Andern vor= trug. Talleyrand sollte den Tod Enghiens dringend angera⸗ then und, dem Willen Napoleons vorgreisend, beschleunigt ha⸗ ben. Bekanntlich entsprach jene Flugschrift ihrem Zwecke keineswegs; sie scheiterte auf allen Seiten, eine Antwort des erblindeten, am Ziel jeder Lebenshęeffnung und am Rande des Grabes stehenden Generals Hulin ließ unsern Verf. in der oͤffentlichen Meinung staͤrker belastet, als zuvor, ihm wur⸗ de der Hof verboten, und die Gegner behaupteten das Feld. Jetzt erneuerte er diesen Angriff mit verdoppelter Kraft und vermehrten Huͤlfsmitteln, bestreitet die Aussagen in und häuft w gegen Talleyrand, wie auch 31. den Herzog von —n gli

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Des Verfassers Verwaltung als Kaiserlicher Polizei=

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